Der kleine Flohling 1. Abenteuer im Littelwald -  Sandra Grimm

Der kleine Flohling 1. Abenteuer im Littelwald (eBook)

Abenteuer im Littelwald

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
224 Seiten
Verlag Friedrich Oetinger
978-3-96052-069-6 (ISBN)
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Die Geschichte eines kleinen Waldwichtels und seinem großen Herz für Tiere. Flohling gehört zum Wichtelvolk der Littels und wohnt mit seiner Familie im Wald. Als Flohling in die Schule kommt, gilt es, sein Talent herauszufinden. Liegt ihm das Handwerk? Oder die Musik? Doch Flohling hat zwei linke Hände für alles. Ihm will einfach nichts gelingen! Dann herrscht im Littelwald helle Aufregung: Die winzigen Lichtwesen Lumini sind krank. Und niemand weiß, wie man ihnen helfen kann! Zum Glück hat Flohling die rettende Idee. Wird er der Tierdoktor vom Littelwald? Ein klassisches Vorlesebuch zum Schwelgen für die ganze Familie und der Botschaft, dass jeder ein Talent hat, umfangreich farbig illustriert mit Kapiteln in perfekter Vorleselänge.

Sandra Grimm wurde 1974 in einem kleinen norddeutschen Dorf geboren. Später trieb sie das Fernweh in verschiedene Städte, um Diplompädagogik zu studieren und zu arbeiten. Dabei hat sie unzählige spannende Geschichten gesammelt und viele tolle Kinder kennen gelernt. Vor einigen Jahren zog es sie zurück nach Norddeutschland, wo sie jetzt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt. Am liebsten sitzt sie in ihrer kleinen Butze unterm Dach und schreibt und schreibt und schreibt - über zweihundert Bücher hat sie inzwischen veröffentlicht und es kommen stets neue hinzu, mit Geschichten für große Kinder und kleine, laute und leise, zappelige und ruhige, mutige und schüchterne ... Anja Grote ist Diplom-Kommunikationsdesignerin und Illustratorin. Sie hat an der Rhein-Sieg-Kunstakademie für Realistische Bildende Kunst und Design in Hennef studiert. Nach sechs Jahren in einer Kölner Design- und Werbeagentur wechselte sie 2013 in die Selbstständigkeit. Seitdem illustriert sie mit viel Liebe Kinderbücher.

Sandra Grimm wurde 1974 in einem kleinen norddeutschen Dorf geboren. Später trieb sie das Fernweh in verschiedene Städte, um Diplompädagogik zu studieren und zu arbeiten. Dabei hat sie unzählige spannende Geschichten gesammelt und viele tolle Kinder kennen gelernt. Vor einigen Jahren zog es sie zurück nach Norddeutschland, wo sie jetzt mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt. Am liebsten sitzt sie in ihrer kleinen Butze unterm Dach und schreibt und schreibt und schreibt – über zweihundert Bücher hat sie inzwischen veröffentlicht und es kommen stets neue hinzu, mit Geschichten für große Kinder und kleine, laute und leise, zappelige und ruhige, mutige und schüchterne … Anja Grote ist Diplom-Kommunikationsdesignerin und Illustratorin. Sie hat an der Rhein-Sieg-Kunstakademie für Realistische Bildende Kunst und Design in Hennef studiert. Nach sechs Jahren in einer Kölner Design- und Werbeagentur wechselte sie 2013 in die Selbstständigkeit. Seitdem illustriert sie mit viel Liebe Kinderbücher.

Die große Frage


Genauso unbekümmert lief Flohling nach Schulschluss heim. Er winkte und rief den anderen Schülern zu:

»Schöne Ferien!«

»Alles Gute!«

»Bis nachher!«

Glucksend vor Freude hüpfte er durch die offen stehende Tür ins Haus und warf seine Ledertasche in die Ecke.

»Ferien!«, jubelte er und strahlte seine Eltern an.

Dann hielt er inne. Sie sahen so ernst aus.

»Ist was passiert?«, fragte Flohling erschrocken, während er die Hand nach Pilfink ausstreckte, dem Familienspatz, der auf der Stuhllehne hockte.

Seine Mama lächelte. »Nein, wir sind nur sehr gespannt auf deine Abschlussurkunde.«

Arve, sein Papa, zwirbelte nickend an seinem blonden Zwei-Knoten-Schnäuzer, der wie immer perfekt saß.

Da hob Flohling die Schultern: »Ach, wer braucht schon Urkunden. Ihr wisst doch, was darauf steht, nämlich nichts.« Er streichelte Pilfink, dessen Federn so schneeweiß leuchteten wie das leere Feld auf seiner Urkunde.

Seine Mama Sara mochte das nicht glauben und ließ sich das Zeugnis zeigen. Ihr Blick verweilte einen kurzen Moment lang an der Stelle, wo eigentlich Buchstaben stehen sollten. Genau so lange, dass Flohling spürte, dass sie enttäuscht war und versuchte, es sich nicht anmerken zu lassen. Ihm selbst war es zwar egal, dass er kein Talent hatte, aber er konnte es nicht gut aushalten, wenn seine Eltern traurig waren.

»Ach, Mama …«, sagte er leise und berührte zaghaft ihre Schulter. Pilfink hüpfte darauf hinunter und zwackte sie sanft ins Ohrläppchen. Sara lächelte.

»Soso«, machte Arve und räusperte sich. »Na, dann wollen wir mal essen. Es gibt Erdapfelsuppe.«

Flohling atmete auf. »Das ist gut, ich habe Hunger wie ein Muski!« Da lächelte seine Mama, stand auf und wuschelte ihm durch die Haare. »Komm, hilf mir, den Tisch zu decken.«

Während er die Teller bereitstellte, schweiften Flohlings Gedanken zu den Muskis. Diese kleinen schwarz-grauen Waldwesen hatten es gut. Sie suchten den ganzen Tag nur nach Futter, huschten herum, stibitzten hier und mopsten dort und flogen dann in die höchsten Baumwipfel, um die Nacht über an Ästen zu hängen und zu schlafen, während der Wind sie hin und her wiegte. Ach, ein Muski müsste man sein!

Kaum hatte Flohling die herzhafte Erdapfelsuppe ausgelöffelt, da sprang er schon wieder auf, um in den Wald zu laufen. Er musste unbedingt Muskis beobachten.

»Moment bitte«, hielt die dunkle Stimme seines Vaters ihn zurück. »Wir müssen über deine Zukunft sprechen.«

Flohling zog die Nase kraus. »Bitte, Papa, können wir heute Abend darüber reden? Ich muss ganz dringend zu den Muskis.«

Arve ächzte und schüttelte leicht verzweifelt den Kopf, woraufhin sich einer seiner perfekten Schnurrbartknoten löste. Dann brummte er: »Nun gut, aber sei pünktlich zum Abendessen zurück.«

Flohling grinste, verabschiedete sich mit einem kurzen Winken und war im Nu zur Tür hinaus. Nichts wie ab in den Wald.

Flink wie ein Sonnenstrahl, den kein Stein und kein Strauch am Wandern hindern konnte, huschte Flohling durch das Gestrüpp. Dabei spielte er sein liebstes ABC-Spiel: Er durfte nur nach dem Alphabet hüpfen. Linker Fuß auf A wie Ast, rechter Fuß auf B wie Baumwurzel. Linker Fuß auf einen Zweig, der wie ein C aussah, rechter Fuß auf ein … ein … Dachshaar! Flohling jauchzte. Auf so ein prima D-Wort konnte nur er kommen. Ob es nun wirklich ein Dachshaar war oder vielleicht ein Riss in der trockenen Erde – wen störte das schon? Flohling sicher nicht. Er balancierte weiter: Linker Fuß auf eine … huch, da war eins! Er hockte sich hin. Genau vor ihm auf einer dicken Baumwurzel saß ein Muski. Sein Fell glänzte, seine kleinen Ohren zuckten, und seine Flügel lagen eng an seinem Rücken. Mit dem Schwanz hielt sich das putzige Tierchen an der Baumwurzel fest. Es hatte ihn noch nicht bemerkt und versuchte, eine Nuss zu knacken. Doch weder seine scharfen Zähnchen noch seine kleinen Pfoten konnten die harte Schale brechen.

»Ich zeig dir was«, flüsterte Flohling.

Das Muski erstarrte. Nur seine Äuglein zuckten, während es ihn betrachtete. »Hiffsu mia?«, fragte es misstrauisch. Flohling nickte.

Da gab das Muski der Nuss einen Schubs, sodass sie zu ihm hinüberrollte. »Massu auf?«

Flohling nahm einen kleinen Stein und schlug damit auf die Nuss. Die hektische Bewegung und das laute Knacken erschreckten das Muski, und es flatterte heftig mit den Flügeln.

»Schschsch«, machte Flohling, pulte den Kern aus der Schale und rollte ihn zurück zu dem putzigen Tierchen.

»Hassu demacht«, nickte das Muski zufrieden und schob sich die Nuss in den Mund. Es knabberte selig darauf herum. »Sindas Nüsse. Gut für Muskis. Giftig für diss«, sagte es dann wichtig, kletterte blitzschnell den Stamm hinauf und verschwand raschelnd zwischen den Blättern. Flohling lachte leise. ›Giftig für dich‹ … Muskis schwindelten wirklich zu gern!

Der kleine Litteljunge streifte den ganzen Nachmittag im Wald herum. Er übte sich im Bäumeklettern, sprang über die großen flachen Steine im Fluss, tappte versehentlich ins Wasser und baumelte kopfüber von einem dicken Ast, um die Füße in der Sonne trocknen zu lassen. Schließlich döste er auf einem weichen Moospolster in der warmen Spätnachmittagssonne ein.

»He, Floh!«

Eine sanfte Stimme weckte ihn. Flohling rieb sich die Augen.

»Warum nimmst du mich nicht mit?« Lisbet sah ihn streng an. Flohling überlegte kurz und erklärte dann: »Manchmal muss ich allein durch den Wald streunen – das brauche ich hier drin.« Er legte die Hand auf seine Brust.

Lisbet lächelte. »Ja, ich weiß. Komm, lass uns heimwandern, die Sonne geht unter.«

Flohling blickte sich um. Tatsächlich, im Wald war es dunkler geworden. Ach du je – er würde zu spät zum Abendessen kommen! »Gut, lass uns am besten rennen«, sagte er und schüttelte ein Steinchen aus seinem Stiefel. »Auf die Plätze …«

»Von wegen – fang mich!«, rief Lisbet und rannte davon.

»He, das ist … das ist … na warte!«

Lisbet wusste natürlich, dass sie keine Chance hatte, denn Flohling war der flinkste Junge im Litteldorf. Sie selbst war nur mittelschnell. Doch sie hatte Glück, denn er ließ sich ein bisschen zurückfallen, um ihr eine Chance zu geben. Außerdem tätschelte er den armen Gnormen, gegen die Lisbet immer wieder stieß, tröstend die grummelnden Köpfe. Es war ja nicht ihre Schuld, dass sie aussahen wie große Steinpilze und deshalb oft nicht richtig wahrgenommen wurden.

»Tut mir leid, tut mir leid!«, keuchte Lisbet immerzu, doch sie musste so lachen, dass sie nicht auf den Weg achten konnte und ständig wieder einen Gnormen erwischte. Den ganzen Heimweg entlang begleitete die beiden das unwirsche Brummen der pilzartigen Wesen, die stets erst in der Dämmerung durch den Wald huschten.

Völlig außer Atem stürmten sie aus dem Wald hervor. Die letzten Sonnenstrahlen hatten das Dorf bereits verlassen, und zahlreiche Lumini schwirrten umher. Das sanfte Leuchten der winzigen Doppelflügler erhellte den Heimweg und löste ein wohliges Gefühl in Flohlings Bauch aus. Ach, wie schön war es daheim!

Lisbet verschwand in ihrem Häuschen, und auch Flohling stand bald vor seiner Tür. Mit schlechtem Gewissen drückte er sie auf.

»Entschuldigung«, raunte er, noch bevor er jemanden sah.

Ein flackerndes Feuer knisterte im Kamin, und Pilfink flog auf seine Schulter. Seine Eltern saßen bereits in ihren Ohrensesseln. Zwischen ihnen stand ein Hocker für Flohling bereit, auf dem ein Holzbrettchen mit Kräuterbroten lag.

»Setz dich«, sagte sein Vater.

Flohling zog rasch die Stiefelchen aus und nahm Platz. Hungrig begann er zu essen.

»Flohling, du weißt, dass wir dich sehr lieb haben. Auch wenn dein Talent noch nicht zutage getreten ist.«

Flohling schmatzte zustimmend.

»Aber«, begann seine Mama, »du brauchst eine Aufgabe im nächsten Jahr. Ohne Talent hat es keinen Sinn, die Littelschmiede zu besuchen. Und es ist unnütz, dass du die alte Klasse wiederholst. Alles, was du dort lernen kannst, weißt du bereits.«

Flohling überlegte. Das war richtig. Ein fauler Schüler war er nicht. Nur einer ohne besonderes Talent.

»Was also gedenkst du zu tun?«, fragte sein Papa.

Flohling sah überrascht auf. Er hatte noch gar nicht darüber nachgedacht, wie es ohne Schule sein würde. »Hm, kann ich nicht einfach daheimbleiben?«, fragte er.

Sein Vater rieb mit dem Finger unter der Nase hin und her. »Das habe ich auch schon überlegt. Du wirst gewiss Spaß haben … zunächst. Doch wenn alle Kinder wieder zur Schule gehen, wirst du dich langweilen. Wer keine Aufgabe hat, wird unglücklich.«

Flohling schlug vor: »Ich könnte die Tiere hüten! Das kann ich wirklich gut! Ich werde sie füttern und pflegen, sie abends in den Stall holen und … und …«

Seine Mutter faltete ihre Hände auf dem Schoß. »Aber Floh, das ist Aufgabe der kleinen Littelkinder. Sie mögen diese Arbeit und sind stolz darauf. Und sie machen es wirklich gut. Das kannst du ihnen nicht nehmen.«

Flohling legte den Rest seines Brotes zurück auf den Teller und setzte Pilfink daneben ab. Er selbst hatte plötzlich keinen Hunger mehr. Warum musste denn alles so schwierig sein? Er war doch eigentlich ein ganz normaler Litteljunge. Er ärgerte niemanden und störte nicht und … Flohling seufzte.

Sein Papa zog ihn an sich und umarmte ihn fest. »Alles wird gut. Wir werden eine Lösung finden. Deine Mama und ich haben noch einmal über die letzten Monate nachgedacht. Du warst ja noch gar nicht bei allen...

Erscheint lt. Verlag 19.7.2018
Reihe/Serie Der kleine Flohling
Illustrationen Anja Grote
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Begabung • besuchen • Familie • Freundschaft • Glühwürmchen • Gnome • jeder ist besonders • Liebhaben • Mut • Reise • Talent • Tierarzt • Tierdoktor • Tiere • Toleranz • Trösten • Waldwichtel • Wichtel • zwei linke Hände
ISBN-10 3-96052-069-7 / 3960520697
ISBN-13 978-3-96052-069-6 / 9783960520696
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