Flüchtig am Horizont -  Heike Thieme

Flüchtig am Horizont (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
140 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7460-4593-1 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Man kann sich oft in einem Leben verlieben. Es ist jedes Mal das Gefühl, ein Teil von jemandem zu sein. Ein Mann kam einmal auf die Idee, auf seinem Pferd in sein Heimatdorf zurückzukehren. Also ritt er heim. Angekommen sagte zu ihm das Pferd: 'Du brauchst mich ja nun nicht mehr. Dann könnte ich ja gehen.' Er antwortete: 'Nein, das geht nicht, weil wir auf eine Art zusammen gewachsen sind. Und ich kann mir selbst nicht mehr erklären, welcher Teil mich und welcher Teil dich betrifft. So kann ich nicht sagen, welchen Teil ich von dir ziehen lassen soll.' Manchmal wird ein Teil des Menschen zum Tier, und er kann es nicht mehr unterscheiden, zu wieviel Teilen er denkt und handelt - wie ein Mensch oder ein mehr als ein Tier.

Meine Rolle als Frau in der Gesellschaft. Meine Rolle als Mutter. Und Geliebte in gerademal zwei Fällen. Halte die Welt an. Das Phänomen spiegelt Einheit und zugrunde liegt keine Substanz. Keine Angst nimmt von dir Besitz, denn sie ist das, was nicht täuscht Schlüpfe nicht in Altes mehr zurück. Beginne das Leben, was es heißt, zu tragen, in wahrem Handeln ist, welches der Angst ihre Gewissheit entreißt. Und darüber hinaus, bin ich frei. So kann ich loslassen. Es braucht keinen Sinn oder etwas darüber hinaus. Sein und Seiendes findet einfach seinen Weg.

Einleitung


Hut

nackter Hintern

nichts zu schämen

solange der Hut auf dem Kopf sitzt

kein Eskimo mehr in der Wüste

keine Stimme mehr

und nicht als Fisch zu leben

in einer Welt aus billigem Rasierwasser

dennoch sich dem Mehr zu nähern

wie widersprüchlich dies auch klingt

und zum ersten Mal festzustellen

gern zu leben

keine Klippe hinab zu müssen

keine Dächer runter zu fliegen

sich nicht in einen anderen zu verwandeln

und immerfort nur an den Tod zu denken

endlich den Rat anzunehmen den Traum zu leben

der uns von der Kindheit trennt

die eine Seite zu verlieren und

mit beiden Augen auf eines zu sehen

statt rundherum in Kreisen zu irren

und nichts zu wollen

mit den seltsamen Menschen umher zu reiten

und dennoch eines Tages den Fisch

auf den Kopf fallen zu sehen

der einem zeigt wie man sieht

Pfeift kein Wind ...

und es gibt nichts worum der Wind pfeifen könnte

die Erde flach und im Leben danach lebt einer weiter

jeder ist da in der Unendlichkeit

dein Körper verwandelt sich in einen Teil der Erde

und deine Seele lebt im Geist weiter

bis zu dem Tag und du dich weiter verwandelst

und Seelen die sich vereinen, werden immer weiter wandern

kein Tod, der einen an einen Ort hält

du wirst von niemandem mehr gefragt

ob du lieber allein bleiben willst, weil es so für andere bequemer

weil niemand den anderen besitzen kann

außer der dich nimmt in der Liebe

ein Kind ist ein Mensch und kein Pferd

es steht nicht in Vater' s Stall ein genüssliches Leben zu fristen

ihm ein Leben auf zu zwingen in engem Profil

sich Frauen gegenüber zu äußern

von sich selbst zu behaupten in die Jahre zu kommen

und niemandem die Fähigkeit einzugestehen

allein in seiner Fantasie fliegen zu können

nicht jeder hat in jungen Jahren seinen Traum gefunden

aber sich dahin zu sehnen, wo der wilde Lachs lebt

und seine Wanderungen zu kennen

davon ließe sich keiner mehr von dem befreien, der dies kennt

der Fisch der fliegt ist der, der den Weg weist

und die Sonne am Abend zeigt die Kraft der Jugend

die nicht mit den Geschichten vergleichlich

die mit den Händen zu greifen gehen

jeder ist einer, der seine eigene Kraft besitzt

aber in einem Traum zwischen zwei Frauen zu leben

beißt der um sich, der der Schwächere ist

und besser ist es erst, das Ende eines Sturmes abzuwarten

Du füllst nicht nur deine Worte mit Bedeutung, so die

Gedanken, die Aktionen und Realität, in der du lebst.

Die Quelle all dessen heißt es schließlich subtil,

dass diese überall drin enthalten ist.

Es gilt die riesige Meditation zu lernen und zu meistern.

Es gibt Massen an Menschen, die sich im Vordergrund sehen. Wie ein Motiv der Landschaft in ihrer ganzen Faszination.

Und mitten drin der Mensch stößt auf die Tatsache wie klein er ist.

Wer bin ich? Diese Erfahrung innen jemand zu sein, traf alle unausgesprochenen Argumente der Eltern, die ihre Kinder schlagen oder misshandeln, zugleich die schwatzenden Kinder, oder gar eine frühkindliche Begegnung mit der Wärme einer seltsam alten Frau mit Sommersprossen. Es sind auch die bitteren Worte zerbrochenerHerzen, deren Kälte aus einer dunklen, feuchten Wohnung heraus schallt. Und wie viele Jahre über alle Melodie und Emotion in sich tragen, und nicht vermieden werden kann, bis es eines Tages zum Vorschein kam.

Es ist vielleicht des Vogel' s Spiel auf Ferne, begleitet nur im Geist, und ein jeder fände sich eines Tages als Lernender auf dem Weg. Jeder Mensch kennt es, wenn er sich davon angesprochen fühlt, und vergisst ihn nie, diesen Moment, einem Kind ein erstes Mal in die Augen zu sehen, rund die Wangen des Kindes, festzustellen, wie talentiert es in sein Herz eingedrungen ist, und man bis heute neugierig blieb, zu erforschen, unerschrocken zu bleiben zudem, worauf alle Absurditäten im Leben vielleicht fokussierten.

So fragt man sich oft im Leben, ist das jetzt der Anfang oder das Ende?

Und wie kann man die Musik einmal beenden oder ein Gedicht, ohne eine kleine menschliche Lüge?

Wenn Zerstörung die Voraussetzung der Schöpfung ist, ist dann vielleicht ein Wildgewordener derjenige, der sein Land liebte?

Aber er ist es, der es zerstören wird...!

Meine Geschichte dreht sich drum um einen hohen Turm, über dem Wasser einer flachen, dreckigen Brache mit Brackwasser und heutzutage schlechter Wasserqualität, um die die Menschen leben, und denen nachzusagen geht, wie treu sie einmal zueinander gewesen, bis der Tag kam, an dem sich alles ins Gegenteil verkehrte. Menschen wollten immer schon gern authentisch sein.

Man kann nicht authentisch sein ohne abweichend zu sein, verletzt zu sein und die Verletzung wieder als Erwartungen zu verkaufen.

Das Denken ist oft ein Dickicht, virtuell und rein oft der Wind, er trifft dich und das fast ständig. Sich an seinem angestammten Platz wie ein Grizzlybär zu benehmen, nötigt manchen darüber nachzudenken was daran verkehrt sein könnte!

Menschen wissen kaum etwas voneinander, bevor sie aufeinander treffen. Jeder handelt nur ganz nach seinem persönlichen Zweck.Völlig allein zu stehen birgt Gefahren. Nur um die eigene Achse sich zu drehen, das Ego allein zu pflegen und sich zu erleuchten, kann heißen, seinen eigenen Hund zu verprügeln!

Doch weiß schon Franz von Assisi -

Dass mir der Hund das Liebste sei, sagst du, oh Mensch, sei Sünde.

Der Hund ist mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

So kostbar einem Beobachter schon immer das Leben schien und so einzigartig, so schwollen den Menschen, die sich in diesen kleinen Turm zurück gezogen haben die Herzen, durch deren Absurdität all ihre zusammen geklauten Werte irgendwann verfielen. Es spielen sich bei ihnen in aller Ruhe diegleichen Szenarien ab. Und der Zuschauer sieht dabei zu, wie Schicksale aus halber Höhe einfach fielen.

Es sind umarmende und auseinander treibende Menschen. Der Mensch ist der Kraft unterlegen, und er entdeckt zugleich seine eigene Unendlichkeit. Die Menschen hatten eines Moments die Bodenhaftung verloren, und vermissten ihre Demut zur Kunst zu leben und wurden zu spät mit der Realität konfrontiert.

Es ist nunmal die Regel. Die Maßstäbe setzt die Natur, und du sitzt an einem Platz, an den du gehörst.

Andere liehen sich die Liebe Stück um Stück, und nichts kommt mehr zurück. Du fragst keinen anderen, wie es sich mit der Haltung zu den Dingen zu verhält. Der Wind türmt sich stetig gegen Dinge auf, und heult einem ständig um die Ohren, was Menschen verrückt werden lässt. Sie sitzen da in ihrem gläsernen Turm droben. Ein Turm, der von außen eigentlich nur wegzuwünschen wäre.

Der Blick folgt nur noch dem schwachen Mondlicht, der über den Boden fällt. Auf der Suche nach Schutz, jeder Einzelne ein Held der Einsamkeit. Doch zieht ihn das Gewicht nach unten, und hält ihn gefangen. Fast aussichtslos die Ketten abzuwerfen.

Die Leute wählten diesen Ort, um sich vor der Wahrheit zu verstecken. Eremiten eben, denen nur noch der Wind diktierte, was zu denken oder tun, ungeachtet dessen, dass die Wahrheit nicht zerbrochen werden kann, sie kann nur gerührt werden. Je mehr Sie sie schütteln, je mehr nimmt sie Gestalt an. Und der kühne Gedanke in einem Turm allein gefangen zu sein, wird zur traurigen Gewissheit. Man kann nicht lügen oder einfach so tun. Man trägt Verantwortung für das, was man tut oder nicht tut. Und man erträgt es in einer Gefangenschaft nur solange, bis man irgendwann die Dinge direkt angeht. Manch einsamer Mensch hat die Quelle des Seins allein im plattdeutschen Sprüche Kalender an der Wand seiner Großeltern entdeckt.

Ein dänischer Bürger sagte einmal im Namen aller Dänen - 'Würde mir nur einer dazu raten in diesem Ort bei der Kirche anzuheuern, würde ich mit den Kollegen einen gehörigen Tanz beginnen, der ihnen zeigte, wie steif sie dem Leben gegenüber stehen, und es ihnen und den Kindern nichts nützte, weil eigentlich sie es sind, die Mitleid bedürfen… Und stehen sie abgelenkt von Stille und Natur allein, verlor sich der Instinkt so, wie die Wälder zu Euch sprachen. Kämen Euch die Geister in Nächten hervor, all die Erinnerungen wieder zu erwecken, die in ihrer Not in Vergessenheit blieben und in ihren Träumen nach der Wahrheit schrien.'

Im ländlichen Raum Schleswig, wo alle Wege aus Nord und Süd, zusammen treffen, befand sich früher eine schmale Wikinger- und Handelsstraße entlang eines Walls namens Dannewerk. Hier ließ man sich zuerst nieder, mitten an der Schlei, dem Wasserarm nahe zur Ostsee, dem Selker Noor, den Kiesgruben, nah zur Nordsee, und nicht unweit zu den Dänen. Erst ließen sich Leute, einfache Fischer am Holm, nieder und wurden sesshaft. Es baute sich ein Dom zu Zeiten, durch ihn die Bauern und Wikinger von ihren heidnischen Bräuchen zu Christen bekehrt werden sollten. Noch heute ist dieser Ort klein und bezieht sämtliche...

Erscheint lt. Verlag 19.3.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
ISBN-10 3-7460-4593-2 / 3746045932
ISBN-13 978-3-7460-4593-1 / 9783746045931
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 7,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Kurzgeschichten

von Katrin Sobotha-Heidelk

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99

von Bram Stoker

eBook Download (2022)
Steidl Verlag
24,99
Kein Ende ohne Anfang

von Katharina Levashova

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,99