Platon - Anfang, Mitte und Ziel der Philosophie (eBook)

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2018 | 1. Auflage
681 Seiten
Verlag Karl Alber
978-3-495-81347-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Platon - Anfang, Mitte und Ziel der Philosophie -  Harald Seubert
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Platons Werk legt im Netz der verschiedenen Dialoge Fragen frei, die für die europäische Philosophie bis heute maßgeblichen Charakter haben: die Unterscheidung von Wissen und Meinung, das Problem einer situationsinvarianten Wahrheit und die Verknüpfung von Idee und erscheinender Wirklichkeit. Nicht zuletzt begründete Platon die Dialektik als Grundverfahren der Trennung und Beziehung von Begriffen. Diese Denkbewegung steht in vielfachen komplexen Lebenszusammenhängen: der Typik des Philosophen als des gerechtesten Mannes in der Stadt mit dem Lebensbeispiel des Sokrates, der Auseinandersetzung mit der Sophistik, mit Mythologie und Kunst. Den Täuschungen versucht Platon eine wahre Rhetorik und Politik entgegenzusetzen. Ist sie, mit Karl Popper, tendenziell 'totalitär' oder lässt sie sich als freie Sorge um die Seele neu zur Geltung bringen? Die Monographie ist als Gesamtdarstellung platonischer Philosophie angelegt. Im Einzelnen spannt sie den Bogen von den frühen aporetischen Sokratesdialogen bis zu den dialektischen Spätdialogen, der Kosmogonie des 'Timaios' und der Naturphilosophie des 'Philebos'. Sie ist gleichermaßen als grundlegende Übersicht wie auch als differenzierte Explikation von Kernproblemen platonischen Denkens in seinen Kontexten zu lesen. Sie geht dabei von dem Diktum Schleiermachers aus, dass das Exoterische der Dialoge das Esoterische einer Tiefengrammatik Platons erschließt. In diesem Licht werden auch die Überlegungen zu 'Platons ungeschriebener Lehre' aufgenommen.

Harald Seubert, geboren 1967 in Nürnberg, seit September 2012 Professor und Fachbereichsleiter für Philosophie und Religionswissenschaft an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel. Seit 2016 Vorsitzender der Martin-Heidegger-Gesellschaft. Zuletzt bei Alber erschienen: Ästhetik - Die Frage nach dem Schönen (2015).

Harald Seubert, geboren 1967 in Nürnberg, seit September 2012 Professor und Fachbereichsleiter für Philosophie und Religionswissenschaft an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel. Seit 2016 Vorsitzender der Martin-Heidegger-Gesellschaft. Zuletzt bei Alber erschienen: Ästhetik – Die Frage nach dem Schönen (2015).

Cover 1
Inhalt 8
PROLOG 14
Anfang und Wendepunkt 14
Platon interpretieren 17
Noch einmal: Der esoterisch-exoterische Platon 28
Der äußere Bauplan 34
Anfang, Mitte und Ziel 38
Zur Notation: 41
ERSTES KAPITEL: PLATON UND SEIN SOKRATES 44
I. Platons Leben 44
Grundzüge 44
Platonische Komplexitäten 53
II. Akademie 56
III. Durch viele Formen: Platons Mythen 60
IV. Philosophie und Politik: Der ortlose Ort der Sokratesgestalt – oder ›Kriton‹ und ›Apologie‹ 65
Polis und Philosophie – Das Sokratesproblem 65
Die ›Apologie‹ im Licht des ›Kriton‹ 75
Sokrates und die Polis-Sittlichkeit: ›Menexenos‹ und ›Minos‹ 80
ZWEITES KAPITEL: EROS UND TOD: DAS SOKRATES-EVANGELIUM (›SYMPOSION‹ – ›PHAIDON‹ – ›PHAIDROS‹) 83
I. ›Symposion‹ – oder: Das philosophische Geheimnis des Eros 99
Diotima – Die weiblich-fremde Mitte der Philosophie 99
Wahrheit und Lüge: Alkibiades’ Satyrspiel 104
Eros als Zwischenwesen 110
Ziemlich wahre Reden über den Eros: Verläufe und Gesprächsfäden im ›Symposion‹ 112
II. ›Phaidon‹ – oder: Der Tod als Daseinsmacht 121
Leib und Seele – oder: Schwanengesang und Unsterblichkeit 122
Beweisformen und Argumente 126
Natur und zweitbeste Seefahrt 129
III. ›Phaidros‹ – oder: Eros und Logos. Eine Methodenlehre 132
Palinodie und Logos 132
Eros und Tod: Der große Mythos im ›Phaidros‹ 135
Poetische Dialogkunst, wahres Drama und die Frage der Einheit des ›Phaidros‹ 140
Mimemata: Die Schwäche der Schrift 143
IV. Zurück zum ›Phaidon‹: Das bleibend Wahre 145
Dialektik und Unsterblichkeit der Seele 145
Das dritte Argument 149
DRITTES KAPITEL: WAS ETWAS IST. DIE APORETISCHEN FRÜHEN SOKRATESDIALOGE 151
Laches – oder: Die Tapferkeit 152
Charmides – oder: Die Besonnenheit 156
Euthyphron – oder: Der Gottesdienst 160
Alkibiades: Tyrannos Philosophos? 163
›Hippias maior‹ – oder: Das Schöne 165
Lysis – oder: Die Freundschaft 166
VIERTES KAPITEL: IM STRUDEL DER SOPHISTEN – ›GORGIAS‹ UND ›PROTAGORAS‹ 168
I. Antidotum: Platon und die Sophistik 170
II. Die Einheit der Tugend: ›Menon‹ und ›Protagoras‹ 178
Anschauung des Schönen und Lehrbarkeit des Guten 178
Protagoras oder: Die Unwissenheit des Sophisten 181
III. Scham und Natur: ›Gorgias‹ 185
Scham: Zur Aporie von Gerechtigkeit und Natur 185
Wer der Rhetor ist 193
Gerechtigkeit und Besonnenheit. Zum Kern der Argumentation 198
Der Schlussmythos des ›Gorgias‹ 206
FÜNFTES KAPITEL: POLIS, SEELE UND DIE HÖCHSTE IDEE – DAS ›ALLUVIONSGEBILDE‹ DER ›POLITEIA‹ UND DIE ›NOMOI‹ 209
I. Jenseits der Verwechselbarkeit: Die wahre Tragödie des Gerechten 225
Atopisches Dasein 225
Der Mythos des Pamphyliers Er 228
II. Thrasymachos – oder: Das Erbe der Aporetik in der ›Politeia‹ 232
Was Gerechtigkeit ist – Aporetische Annäherung 232
Der »gerechte Hirte« 235
III. Gerechtigkeit ohne allen Anschein. Der Ankerpunkt der ›Politeia‹ 251
Glaukons und Adeimantos’ Zweifel 251
Natur und Paideia 258
Musenkunst und Affekte 262
Bewegungsharmonien 272
Anfang und Ziel der Paideia: Der Gott 275
Fiktion und die Idee: ›Politeia X‹ 290
IV. Die Struktur der Gerechtigkeit oder Große und Kleine Schrift 296
Polis und Seele 296
V. »Sprösslinge der höchsten Idee«: Die drei Gleichnisse der ›Politeia‹ und der Philosophenkönigssatz 315
Wissen um die höchste Idee 315
Epistrophé: Das Höhlengleichnis und seine Selbstauslegung 321
Das Bild der inneren Politeia und das wesentliche Wissen: Momente der »Philosophenherrschaft« 323
VI. ›Nomoi‹ – Ein Ausblick 329
Der Gott oder der Menschen einer: Die Stiftung der Gesetze und die nomologische Paideia 329
Das bleibend Gute – oder: Werden und Vergehen 334
Nomos und Geschichte 348
Sieben Axiome von Herrschaft 349
Herrschafts- und Gesetzesform 351
Prooimion: Einstimmung auf das Gesetz 355
Gewebe: Gesetzesstrukturen 358
Die Gesetze und der Verlauf des menschlichen Lebens 362
Fleisch und Stein: Der Mensch als Bürger 370
Schuld und Strafe 374
Der Asebiefrevel 377
Göttliche Sanktionen und Euthynenamt 385
SECHSTES KAPITEL: FORM UND GRENZE DER DIALEKTIK 389
I. ›Parmenides‹: Das »mühevolle Spiel« 400
Das ›mühevolle Spiel‹. Zum ersten Teil des platonischen ›Parmenides‹ 400
Phänomen und Widerspruch 426
II. Der ›Sophistes‹: Wahrheit und der Logos vom Guten – oder: Sein und Nichts 430
Vom Sein des Nichtseienden: Verstrickungen 430
Kategoriale Hinsichten. Zwei Beweisgänge 438
Sein als unterscheidende Form 449
III. Aporie und Philosophie: ›Theätet‹ 452
Was Erkenntnis ist: Vorfrage und Kern 452
Zwischen Sein und Werden 460
Die warnende Protreptik: Im Vorhof der Philosophie 466
IV. Der wahre Staatsmann: ›Politikos‹ 469
Politike techné oder: Nomos und Denken 469
Ausblick ins Freie: ›Physiké areté‹ 486
V. ›Kratylos‹ – Sprache, Sache und Idee 490
Sprachkonvention: Hermogenes 490
Die Natur der Dinge in den Worten: Kratylos’ These 493
Versuchte Modifizierungen und die Unrettbarkeit der Kratylos-These 497
Idee und Wort: Die Auflösung des Problems? 502
Zwei Folgeprobleme 503
Kratylos-Wirkungen 506
SIEBTES KAPITEL: KOSMOS UND LEBENDIGKEIT – ›TIMAIOS‹ UND ›PHILEBOS‹ 508
I. Urbild, Abbild und Notwendigkeit. Von der Wahrscheinlichkeit eines Logos über die Weltgenese 515
Vorläufiges: Genesis und Prinzip 515
Geometrie und Ontologie 522
Der ›andere Anfang‹: Grund und Abgrund der Chora 527
Weltentstehung aus dem Geist der Stereometrie 536
Bewegung – Werden und Vergehen 542
Notwendigkeit und Idee 543
Natur und Mensch: Mischungen aus Vernunft und Notwendigkeit 547
Platonische ›Anthropologie‹ 559
Der politische Traktat im ›Timaios‹ 565
II. Der platonische Text und zwei philosophiehistorische Fußnoten zum ›Timaios‹ 572
Schellings Interpretation (1794) als ein Schlüssel 572
Die aristotelische ›Physik‹ als anderer Schlüssel 582
III. Der ›Philebos‹ als Praktik gelingenden Lebens 591
Mischung – vordialektisch 592
Wiederaufnahme der Dialektik – in zweierlei Gestalt 599
Gutes Leben in der Endlichkeit: Vom Wesen der Mischung 613
Praktik als Lebens- und Denkform 623
ACHTES KAPITEL: WIRKUNGSGESCHICHTEN – EINE SKIZZE 625
EPILOG 644
Einige Axiome platonischen Denkens 644
Die Gegenwärtigkeit Platons 658
Literatur 661
Quellen 661
Forschung und Interpretationsliteratur 661
Personenregister 668
Sachregister 676

Erscheint lt. Verlag 20.3.2018
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Antike Philosophie • Denkbewegung • Philosophie • Platon
ISBN-10 3-495-81347-0 / 3495813470
ISBN-13 978-3-495-81347-8 / 9783495813478
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