Tage des Sturms (eBook)

Roman

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
624 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43797-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tage des Sturms -  Iny Lorentz
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Sie wurde verraten und verkauft. Nun holt sie sich ihr Leben zurück! Der Auftakt der historischen Roman-Reihe des Bestsellerduos Iny Lorentz um eine junge, mutige Heldin im Berlin Ende des 19. Jahrhunderts Als uneheliche Tochter des Schlossherrn hat die junge Magd Resa von ihrer Herrin Rodegard nicht viel Gutes zu erwarten. Unbeabsichtigt kommt sie auch noch den Heiratsplänen in die Quere, die Rodegard für ihre eigene Tochter schmiedet. Kurzerhand lässt Rodegard das Mädchen in ein Berliner Bordell verschleppen. Als Prostituierte gebrandmarkt, gehört Resa zum Abschaum der Gesellschaft. Eine Zeit im Aufruhr, eine verstoßene junge Frau, ein Kampf um wahre Liebe Doch während der blutigen Barrikadenkämpfe der Märzrevolution steht plötzlich ein verletzter junger Mann vor den verriegelten Toren des Bordells und bittet Resa um Hilfe. Ist Friedrich für Resa die Chance, sich ihr Leben zurückzuholen und Rache an Rodegard zu nehmen? Dramatische Wendungen, schicksalhafte Liebe und historische Spannung - Iny Lorentz ist das »Königspaar der deutschen Bestsellerliste« (DIE ZEIT) Mit ihrer Berlin-Trilogie um die Fabrikanten-Familie von Hartung lässt die Spiegel-Bestseller-Autorin Iny Lorentz das 19. Jahrhundert in Deutschland lebendig werden und verknüpft geschickt politische Wirrnisse mit persönlichen Schicksalen. Die historische Familien-Saga besteht aus den Romanen - Band 1: »Tage des Sturms« (1846-1849) - Band 2: »Licht in den Wolken« (1864-1870)  - Band 3: »Glanz der Ferne« (1897-1900)

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg "Die Wanderhure" erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der "Wanderhure" folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem "Wandernden Heilkräuterpreis" der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die "Signs of Fame" des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

9.


Am nächsten Tag ließ Gundolf von Steben nach dem Mittagessen anspannen, die fragenden Blicke seiner Frau ignorierte er, bis sie ihn direkt fragte, was er vorhabe.

»Ich fahre in die Stadt«, antwortete er mit einem gezwungenen Lächeln. »Ich soll doch Wilhelm Geld schicken. Dazu muss ich meinen Bankier aufsuchen.«

»Das ist gut«, sagte sie und lächelte ebenfalls. In seinem letzten Brief hatte Wilhelm geschrieben, dass er bald Urlaub beantragen und nach Hause kommen werde. Sie hatte schon überlegt, welche Nachbarn und Freunde sie dazu einladen sollte. Leider war unter den Töchtern dieser Familien keine zu finden, die eine Mitgift erhielt, mit der sie Steben wieder auf die Höhe bringen konnte.

»Ich werde wohl ebenfalls ausfahren und Besuche machen«, erklärte sie und hoffte, von einer ihrer Bekannten eine Erbin genannt zu bekommen, die es wert war, von Wilhelm vor den Traualtar geführt zu werden.

»Tun Sie das!« Die Gleichgültigkeit, mit der Gundolf von Steben antwortete, erboste Rodegard. Mit einem leisen Schnauben rauschte sie ab.

Ohne etwas auf ihren Unmut zu geben, nahm der Freiherr von seinem Kammerdiener Zylinderhut und Stock entgegen und verließ das Gebäude. Wenig später bestieg er seinen Wagen, nannte dem Kutscher das Ziel und lehnte sich in das Sitzpolster zurück.

Auf der Fahrt sah er Resa mit dem Korb zwischen den Bäumen hervortreten. Wie es aussah, hatte sie auch an diesem Tag den Waldarbeitern das Essen bringen müssen. Er ärgerte sich darüber, denn er hätte sich eine leichtere, aber auch sinnvollere Arbeit für das Mädchen gewünscht. Verbittert über die Hilflosigkeit, die er seiner Frau gegenüber empfand, sah er starr an Resa vorbei, als der Wagen sie passierte.

Das Mädchen blickte ihm verwundert nach. Am Tag vorher war der Freiherr freundlich zu ihr gewesen, doch nun schien es, als würde er es bereits bereuen. Mit einem Achselzucken ging Resa weiter und war froh, dass es an diesem Tag keine Probleme gegeben hatte. Aufgrund der Ereignisse am Vortag hatte die Köchin ihr sogar ein wenig Suppe und ein Stück Brot mehr mitgegeben, damit sie im Wald etwas essen konnte. Sie war daher halbwegs satt, und da es ein schöner Tag war, auch recht guter Laune. Diese wollte sie sich auch von Frau Rodegard und deren Hilfsdrachen Ida nicht verderben lassen.

Während Resa auf das Dorf zuging, erreichte Gundolf von Steben die Stadt und ließ seinen Kutscher vor dem stattlichen Gebäude der Bank anhalten. Da er nicht nur ein Herr von Adel, sondern auch ein treuer Kunde war, eilte ihm sofort einer der Angestellten entgegen und machte einen Bückling.

»Der gnädige Herr wollen wohl zum Herrn Direktor?«

»Das will ich«, antwortete der Freiherr und sah sich in der Bank um.

Ein paar Kunden standen an den Schaltern und zahlten Geld ein oder ließen sich welches geben. Hier ging es nur um ein paar Taler. Die besseren Herrschaften empfing der Bankdirektor persönlich in seinem Kontor.

Neben Gundolf von Steben wartete noch jemand darauf, zu diesem vorgelassen zu werden. Es handelte sich um einen mittelgroßen, breit gebauten Mann mit einem energischen Gesichtsausdruck. Obwohl er Handschuhe trug, bemerkte der Freiherr kräftige Hände, wie sie kein Herr von Stand aufwies. Auch der braune Rock, die enge Hose aus gestreiftem Stoff und der Zylinder deuteten auf einen Bürgerlichen hin.

Der Freiherr hatte nicht die Zeit, den Fremden lange zu betrachten, denn der Bankangestellte erschien wieder und bat ihn, ihm zu folgen. Der Mann im braunen Gehrock machte eine unwillige Geste, beherrschte sich jedoch und betrachtete scheinbar interessiert die Statuen, die in den Nischen der Halle standen.

Bei dem Mann handelt es sich um niemanden, den der Direktor der Bank ihm vorziehen würde, dachte Gundolf von Steben zufrieden, als er den Korridor entlangschritt und kurz darauf in das bequem ausgestattete Kontor geführt wurde.

Der Bankdirektor stand auf und begrüßte ihn freudestrahlend. Erst vor kurzem war er aufgrund der Bemühungen einiger Herren, die ihn sich verpflichten wollten, in den Adelsstand erhoben worden. Gundolf von Steben hatte sich ebenfalls für ihn verwendet und hoffte daher, ein geneigtes Ohr für seine Kreditwünsche zu finden. Doch kaum hatte er sich diesbezüglich geäußert, nahm die Miene des Bankdirektors einen ablehnenden Ausdruck an.

»Sie wissen, wie sehr ich Sie schätze, Herr von Steben. Allerdings bin ich zuvorderst meinen Anteilseignern in der Bank verpflichtet. Sosehr ich es bedauere, muss ich im Interesse der Bank auf Sicherheiten bestehen, und die können Sie mir leider nicht leisten.«

Ich bin umsonst gekommen, durchfuhr es von Steben, und er ärgerte sich, seine Unterschrift unter die Empfehlung, den Mann zu adeln, gesetzt zu haben. »Nun, dann werde ich mich wohl verabschieden, Herr von Hussmann!«

Mit kaum verhohlener Empörung stand er auf, um zu gehen.

Das war dem Bankdirektor auch nicht recht. Gundolf von Steben gehörte zu den tonangebenden Männern in diesem Landkreis, und wenn es hieß, dieser lade ihn nicht ein, blieben ihm auch andere Türen verschlossen.

»Jetzt lassen Sie doch die Kirche im Dorf, Herr von Steben. Auch wenn ich Ihnen durch meine Verpflichtung meinen Anteilseignern gegenüber keinen neuen Kredit mehr einräumen darf, so findet sich für Sie gewiss eine andere Möglichkeit, an Geld zu gelangen.«

Um zu verhindern, dass von Steben trotzdem sein Kontor verließ, fasste er diesen am Arm und führte ihn zu einem Sessel. »Setzen Sie sich, und du, Norbert, besorgst Wein für den Herrn Baron!«

Das Letzte galt dem Angestellten. Dieser verließ den Raum jedoch nicht gleich, sondern wandte sich noch einmal an seinen Herrn. »In der Halle wartet Herr Gerbrandt darauf, dass Sie ihn empfangen, Herr Direktor.«

Der Bankdirektor nickte erst unwillig, lächelte aber dann zufrieden. »Der kommt goldrichtig! Lass auch ihm ein Glas Wein reichen und teile ihm mit, dass ich ihn gleich Baron von Steben vorstellen werde.«

Als der Angestellte verschwand, sah Gundolf von Steben seinen Gastgeber verwundert an. »Wer ist dieser Gerbrandt? Muss man ihn kennen?«

»Unbedingt!«, antwortete der Bankdirektor. »Herr Gerbrandt ist der neue Herr auf Trellnick und, wie ich Ihnen im Vertrauen mitteile, der Besitzer einer Fabrik und mehrfacher Millionär.«

»Ein Adelsgut zu kaufen sollte nur Herren von Stand erlaubt sein und keinem Schmied!«

Steben klang abwehrend, doch sein Gastgeber hob beschwichtigend die rechte Hand. »Es gibt überall Ausnahmen, vor allem, wenn die Unterschrift Seiner Majestät, des Königs, unter der Empfehlung steht. Gerbrandt ist ein sehr wichtiger Mann und wird gewiss auch bald ein ›von‹ vor seinen Namen setzen können. Deshalb hat er auch Schloss und Gut Trellnick gekauft. Er will gesellschaftlich aufsteigen. Ein Geschäftspartner aus Duisburg, der Gerbrandt schon länger kennt, teilte mir unter dem Siegel der Verschwiegenheit mit, dass der Mann sich hier in unserem Landkreis auf Brautschau begeben will.«

»Da wird er kein Glück haben. In unserer Gegend gibt kein Herr von Stand seine Tochter einem Emporkömmling«, erwiderte Steben mit einer gewissen Verachtung.

Der Bankdirektor wiegte den Kopf. »Wie ich schon sagte, ist Herr Gerbrandt mehrfacher Millionär. Wären meine Töchter nur fünf oder sechs Jahre älter, würde ich ihn mit Freuden als Schwiegersohn willkommen heißen. Er wäre jedoch auch für die Tochter aus altfeudalem Hause eine erstrebenswerte Partie. Mein Geschäftsfreund sagte mir, dass Gerbrandt bereit wäre, einer in Schwierigkeiten geratenen Familie mit hunderttausend Talern und mehr unter die Arme zu greifen. Deshalb habe ich auch an Sie gedacht. Ihre Tochter Liebgard wird bald siebzehn, und Sie könnten allmählich daran denken, einen Ehemann für sie zu finden. Ohne standesgemäße Mitgift wird Ihnen dies jedoch schwerfallen.«

Hussmann verbarg sorgsam, wie sehr er es genoss, den überstolzen Freiherrn auf dessen verzweifelte Situation hinweisen zu können.

Unterdessen kam der Bankangestellte zurück und reichte dem Freiherrn ein Glas Wein. Dieser trank einen Schluck und stellte das Glas ab. Alles in ihm schrie danach, dieses Zimmer umgehend zu verlassen und seine Geldgeschäfte einem anderen Bankhaus anzuvertrauen. Aber für einen solchen Schritt hatte er dieser Bank gegenüber zu viele Verbindlichkeiten. Mit diesem bitteren Gefühl blieb er sitzen und starrte auf die Tür, durch die Gerbrandt gleich eintreten würde.

»Gerbrandt ist ein beachtenswerter Mann«, fuhr der Bankdirektor fort. »Sein Vater war ein kleiner Schmied in einem der bergischen Dörfer. Er selbst hat mit zwanzig sein erstes Patent angemeldet und besaß fünf Jahre später bereits seine erste Fabrik. Nun sind noch einmal zehn Jahre vergangen, und er ist in dieser Zeit wohlhabend geworden. Es dürfte in unserer Provinz nur zwei oder drei Männer geben, die es mit ihm aufnehmen können, und in unserem Landkreis niemanden.«

Insgeheim sehnte Steben sich in die Zeit zurück, in der Stand und Landbesitz mehr gegolten hatten als Geld, und verspottete sich im nächsten Augenblick selbst. Schon Kaiser Maximilian hatte das Geld der Fugger...

Erscheint lt. Verlag 26.3.2018
Reihe/Serie Berlin-Trilogie
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 19.Jahrhundert • 19. Jahrhundert • Arnold Gerbrandt • Berlin • Berlin Trilogie • Bestseller • Bordell • die widerspenstige • Entführung • Familiengeschichten Romane • Familiensaga • Frauenunterhaltung • Friedrich Hartung • Gundobert von Steben • historische Romane 19. Jahrhundert • historische Romane Bestseller • Historische Romane Deutschland • historische romane iny lorentz • historische Romane Neuheiten 2018 • Historische Romane Serie • Historischer Roman • Intrigen • Iny Lorentz • Iny Lorentz Bücher • Iny Lorentz Romane • Märzrevolution • Mordversuch • Rache • Resa Frohnert • Resa Hartung • Rodegard von Steben • roman berlin • Romane für Frauen • Sabine Ebert • Schicksal • Schulden • SPIEGEL-Bestseller • Theresa Hartung • Trilogie • Urte Mahlmann
ISBN-10 3-426-43797-X / 342643797X
ISBN-13 978-3-426-43797-1 / 9783426437971
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