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Oma wird Oma (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
288 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44423-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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In 'Oma wird Oma' erzählt die beliebte ostfriesische Autorin Regine Kölpin mit viel Lokalkolorit und liebenswert schrulligen Protagonisten von Familien-Chaos, Nordseeflair und Inselfeeling. Mit ihrem unterhaltsamen Urlaubs-Roman 'Oma wird Oma' entführt Regine Kölpin ihre Leser auf die Nordsee-Insel Wangerooge und mitten hinein in eine turbulente Familiengeschichte voller nicht ganz alltäglichem Glück und nur zu bekannten Sorgen, kleiner und großer Missverständnisse, Geheimnisse und wilder Pläne. Ihre Heldin, die patente Oma Suse, flüchtet nach einem merkwürdigen Besuch ihres Sohnes kurzerhand nach Wangerooge und lässt sich auf dem Leuchtturm den Wind um Nase wehen, damit sie sich nicht mehr wie ein verstaubtes Fossil fühlt. Ihr Frieden wird arg gestört, als Opa Paul mit seinen drei kleinen Enkeln auftaucht, die mit unbekümmertem Charme überall Chaos verbreiten. Wenig höflich mischt Suse sich ein und kann jedoch nicht verhindern, dass Paul und die Kinder Stück für Stück ihr Herz erobern. Nach etlichen wunderbaren Turbulenzen ist schließlich nicht nur ein Geheimnis gelüftet, sondern es werden endlich auch alle Missverständnisse aus dem Weg geräumt.

Regine Kölpin, geb. 1964 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen). Die Autorin lebt seit ihrer Kindheit in Friesland an der Nordsee. Regine Kölpin schreibt für namhafte Verlage (mit Gitta Edelmann auch unter dem Pseudonym Felicitas Kind) Romane, Geschenkbücher und Kurztexte. Ihre Bücher waren mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Regine Kölpin hat einige Auszeichnungen erhalten. Unter anderem den Bronzenen Homer 2020 (mit Gitta Edelmann), den Titel Starke Frau Frieslands 2011, das Stipendium Tatort Töwerland 2010 u.v.m. Sie gehört dem PEN-Zentrum Deutschland und den Autorenvereinigungen Delia (Liebesroman) und Homer (Historischer Roman) an. Mit ihrem Mann Frank Kölpin lebt sie in einem kleinen idyllischen Dorf an der Küste. Dort konzipieren sie gemeinsam Musik- und Bühnenprojekte und genießen ihr Großfamiliendasein mit fünf erwachsenen Kindern und mehreren Enkeln oder lassen sich auf ihren Reisen mit dem Wohnmobil zu Neuem inspirieren.  Mehr Infos unter: www.regine-koelpin.de

Regine Kölpin, geb. 1964 in Oberhausen (Nordrhein-Westfalen). Die Autorin lebt seit ihrer Kindheit in Friesland an der Nordsee. Regine Kölpin schreibt für namhafte Verlage (mit Gitta Edelmann auch unter dem Pseudonym Felicitas Kind) Romane, Geschenkbücher und Kurztexte. Ihre Bücher waren mehrere Wochen auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Regine Kölpin hat einige Auszeichnungen erhalten. Unter anderem den Bronzenen Homer 2020 (mit Gitta Edelmann), den Titel Starke Frau Frieslands 2011, das Stipendium Tatort Töwerland 2010 u.v.m. Sie gehört dem PEN-Zentrum Deutschland und den Autorenvereinigungen Delia (Liebesroman) und Homer (Historischer Roman) an. Mit ihrem Mann Frank Kölpin lebt sie in einem kleinen idyllischen Dorf an der Küste. Dort konzipieren sie gemeinsam Musik- und Bühnenprojekte und genießen ihr Großfamiliendasein mit fünf erwachsenen Kindern und mehreren Enkeln oder lassen sich auf ihren Reisen mit dem Wohnmobil zu Neuem inspirieren.  Mehr Infos unter: www.regine-koelpin.de

1. Kapitel


So also sah der Weg in ein neues Leben aus. Irgendwie hatte Suse Schadewald sich das anders vorgestellt. Ruhiger, beschaulicher. Stattdessen saß sie bei zwar herrlichem Sonnenschein in der Inselbahn von Wangerooge, aber im falschen Waggon. Im absolut falschen Waggon. Anstelle von Ruhe und Beschaulichkeit war sie zwischen kreischenden Kindern, Rucksäcken, Bollerwagen und Buggys eingepfercht, die jede freie Fläche in Anspruch nahmen. Dazwischen tummelten sich etliche Hundebesitzer. Ihre Befehle an die Vierbeiner unterschieden sich nur unwesentlich von denen der Eltern an die Kinder. Suse versuchte, die Umgebung auszublenden, und konzentrierte sich auf die draußen vorbeiziehende Wangerooger Landschaft. Wenigstens einen Hauch des neuen Freiheitsgefühls bewahren, das sie zu Hause in ihrer Vorfreude noch so wunderbar gespürt hatte. Es gelang ihr zwar nicht, aber es gab kein Zurück mehr. Alle Brücken in Jever waren abgerissen, ein Großteil der Möbel verkauft. Sie wollte auf der Insel noch einmal von vorn beginnen.

Dieser Neubeginn gestaltete sich allerdings etwas anders, als ihr Sohn Dirk und sein Täubchen Minou es sich vorgestellt hatten. Nach München hatte sie mit ihnen umziehen sollen! Was sollte sie denn da? Sie war Friesin durch und durch, außerdem verpflanzte man sich in ihrem Alter nicht mehr woanders hin. Sie war schließlich mündig und konnte tun und lassen, was sie wollte. Und eines wollte sie bestimmt nicht: in einem tristen Zimmer im Seniorenheim in einer fremden Großstadt vor sich hin faulen und auf ihr Ende warten. Sie ließ sich doch nicht hochnehmen! Dirk hatte zwar von einer schnuckeligen Seniorenwohnanlage gesprochen, aber sie kannte seine Frau Minou. Die würde keinen Cent zu viel für die Schwiegermutter opfern! O nein, das wäre nicht schnuckelig, sondern primitiv geworden. Nicht mit ihr! Sie würde nun leben, und zwar richtig. Punkt. Und das in Friesland auf einer Insel und nicht im Süden der Republik, wo man nicht »Moin« sondern »Grüß Gott« sagte. Wo man Hax’n aß und keinen Grünkohl.

Dirk war böse gewesen, als er vor drei Tagen gen München verschwunden war, und hatte doch glatt gesagt: »Du bist so stur, Mutter! Ein bisschen verstehe ich Lena, warum sie sich nicht mehr meldet. Einfach machst du es uns wirklich nicht!«

Das hatte gesessen, und der Stachel bohrte noch immer in Suse. Das Thema Lena war eigentlich tabu, und wenn Dirk es trotzdem aus der Versenkung holte, musste er ernsthaft betroffen sein.

Suse schüttelte den Kopf. Über ihre Tochter Lena wollte sie jetzt schon gar nicht nachdenken. Trotz des Inselsonnenscheins war ihre Laune derzeit sowieso nicht die allerbeste.

Dirk und Minou, das war immer eine Sache für sich gewesen. Minous Mahlzeiten bestanden aus verschiedenen Arten von Salatblättern. Reden konnte Suse mit ihrer langbeinigen Schwiegertochter nicht, weil es kaum Themen gab, die sie beide interessierten. Ab und zu debattierten sie über die herannahenden Tiefdruckgebiete, immerhin gab es davon in Friesland genug, sodass sie nicht ständig schweigend nebeneinandersaßen, wenn Dirk und seine Frau bei Suse zu Besuch weilten. So waren dann auch die Tiefs Frieda, Paula oder Maja bei ihr zu Gast. Suse dankte den Wetterfröschen jedes Mal aufs Neue, dass sie bisher nicht auf die Idee gekommen waren, eine der Schlechtwetterfronten nach Minou zu benennen, denn das hätte zu einer häuslichen Katastrophe geführt, vor allem deshalb, weil es der Wahrheit sehr nahe kam. Minou verbreitete schlechte Laune und war nun zum Glück sehr weit weg.

Suse beschlich aber auch die Furcht, mit ihrer Trotzreaktion einen Fehler gemacht zu haben. In Jever hatte Suse zumindest ihre Bekannten vom Bridge-Nachmittag und von der Wassergymnastik 60+ gehabt, hier auf Wangerooge kannte sie niemanden.

Egal, da muss ich jetzt durch, dachte sie mit einem gequälten Lächeln auf dem Gesicht, während sie aus dem Fenster der bunten Inselbahn auf die Salzwiesen starrte. Gleich darauf schaute sie sich in der Bahn um. Sämtlichen Mitreisenden hing ein seliges Lächeln im Gesicht. Sie waren im Urlaubsmodus und nicht wie Suse auf der Flucht oder beim Aufbruch in ein neues Leben. Je nachdem, wie man es sah.

Positiv denken war nun angesagt.

Suse ließ die Augen weiter durch den Waggon schweifen. Der Krach, die schlechte Luft und die ständigen Kommentare der Eltern und Hundefreunde waren unerträglich.

Ihr Blick blieb auf einem Mann in ihrem Alter hängen. Also noch nicht endgültig ein Greis, aber auch nicht mehr ganz jung. Er wirkte, als würde er zum Lachen in den Keller gehen. Vornübergebeugt hockte er mit einem leidenden Gesichtsausdruck auf der anderen Gangseite, neben ihm drei kleine Kinder. Suse schätzte sie auf ungefähr sieben, fünf und zwei. Erst dachte sie, was für eine nette kleine Halbfamilie (es fehlte schließlich die Mutter), doch dann glitt der Kleinste von der Bank und kroch auf allen Vieren durch die Reihen. Er betätigte sich als Wadenkrauler, was sicher nicht alle der Mitreisenden amüsant fanden.

Andere Eltern finden es meist nur amüsant, wenn sich die eigenen Kinder daneben benehmen, dachte Suse gehässig. Es sagte aber keiner etwas, zudem sie meist selbst damit beschäftigt waren, ihren Nachwuchs irgendwie bei Laune zu halten. Nur die Hunde wedelten mit dem Schwanz, und einige versuchten, dem Kleinen das Gesicht abzuschlecken.

Suse hoffte, dass auf Wangerooge nicht ausschließlich unfähige Eltern ihren Nachwuchs über die Insel schoben und ihr so den Alltag zur Hölle machen würden. Also, wenn sie Oma wäre …

Bist du aber nicht, Suse Schadewald. Deine Kinder möchten sich nicht vermehren! Suse erschrak vor sich selbst und schaute sich unauffällig um, ob sie die Worte etwa laut ausgesprochen hatte. Sie neigte hin und wieder zu Selbstgesprächen, aber dieses Mal hatte sie es zum Glück wohl nur gedacht. Wieder versuchte sie, sich auf den wunderbaren Ausblick über die Insel zu konzentrieren, doch es war unmöglich.

»Laurentius, schau doch mal die Ente neben dem Gleis«, quietschte die Stimme einer Mutter. Laurentius interessierte sich aber nicht für die Ente, Laurentius malte lieber mit dem Finger an der Scheibe.

»Emma, lass das!« Was Emma tat, erschloss sich Suse nicht, weil das Mädchen (Suse glaubte, dass es eines war und kein Hund) hinter ihrem Rücken saß. Sie wollte es auch gar nicht wissen. Sie wollte einfach ihre Ruhe, Herrgott nochmal! Sie hatte definitiv den falschen Zeitpunkt für ihren Umzug gewählt. Es war unmöglich, sich mental auszuklinken und das Geschehen um sich herum zu ignorieren.

Eben leckte eine Dackelhündin dem Wadenkraulerjungen übers Gesicht. »Lass das, Amaryllis!« (Ansage an die Dackeldame), während ein spitzgedackelter Bernadodel, eine Hundekreation aus Spitz, Dackel, Bernhardiner und Pudel, sich sehr für einen kleinen Kreischer im Buggy interessierte. »Henri, kommst du wohl her!« (Ansage des Hundeherrchens an seinen Vierbeiner.)

»Mathilda, nicht!« (Ansage des älteren Vaters an das Mädchen, das den spitzgedackelten Bernadodel Henri wegstieß.)

Suse schloss die Augen. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis sie im Inselbahnhof einfuhren.

»Suse, jetzt reicht es!«

Sie fuhr erschrocken hoch, aber zum Glück war sie nicht gemeint, sondern ein weißer Pudelwelpe mit rosa Haarspange, der vom Schoß seiner Besitzerin gesprungen war. Deren Frisur hatte sich der ihres Hundes auf wundersame Weise angepasst, nur war ihre Spange blau. Die kleine Suse bewegte sich schwanzwedelnd auf den überforderten Dreifachvater zu, der seiner momentanen Mimik nach zu urteilen wohl am liebsten aus dem fahrenden Zug gesprungen wäre.

Dabei müsste er seinem Sohn doch einfach nur sagen, dass er sich gefälligst auf die Holzbank setzen und still sein soll, dachte Suse.

Ein Umzug im Herbst wäre wirklich günstiger gewesen, aber sie hätte es nach Dirks Umzug keinen Tag länger in Jever ausgehalten. Nun hoffte sie nur noch, dass das Umzugsunternehmen die neue Wohnung am Steingarten schon so eingerichtet hatte, wie sie es wünschte. Ihre Anweisungen waren klar und deutlich gewesen. Am wichtigsten war natürlich ihr Telefonanschluss. Und bitte mit ihrem wunderbaren altmodischen Telefon, das noch eine Drehscheibe besaß und ein glänzendes schwarzes Gehäuse. Suse hasste diese neumodischen Teile, mit denen man in der Wohnung herumspazieren konnte. Für ein echtes Telefonat zu Hause musste man sich ohne Ablenkung Zeit nehmen. Das mit dem Anschluss würde schon geklappt haben, denn Suse hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, stets alles klar und deutlich kundzutun. Und zu Dirk hatte sie »Nein« gesagt, als er sie mit nach München hatte nehmen wollen. Und Nein blieb Nein, auch wenn es einem das Herz brach.

Ihr Blick schweifte wieder zu dem älteren Herrn, der weiterhin vergeblich versuchte, seine Brut zu bändigen. Mittlerweile turnte auch die kleine Mathilda kichernd im Gang herum. Sie hatte keinen Blick für die Schönheit der Salzwiesen und die Dünenketten im Hintergrund. Ein junges Mädchen, das mit ihren kurzen blauen Haaren einer Comic-Figur glich, strich der Kleinen freundlich lächelnd über den Kopf.

Suse war froh, als Mathilda sich in die andere Richtung trollte, sie war von den hohen Tönen schon fast taub. Der veraltete Vater war damit beschäftigt, den mittleren Jungen auf seinem Schoß zu bändigen, der seiner Schwester am liebsten nachlaufen wollte.

Ihr Banknachbar zur Rechten wiederum stopfte seinem Kleinen im Buggy immer wieder den Schnuller, der mit einer Holzkette am Pulli befestigt war, in den Schnabel. Er hatte was von einem fütternden Vogel.

Suse schloss abermals die Augen. Was interessierten sie die unfähigen Väter dieser Welt?

»Max, jetzt kommst du aber her!«,...

Erscheint lt. Verlag 26.3.2018
Reihe/Serie Omas für jede Lebenslage
Omas für jede Lebenslage
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Camping • Enkel • Familie • Familiengeschichte • Humor • Insel • Leuchtturm • Nordsee • Nordsee-Roman • Oma • Oma Suse • Regine Kölpin • Romane Neuerscheinungen 2018 • Urlaub • Urlaubslektüre • Urlaubs-Roman • Wangerooge • zum lachen
ISBN-10 3-426-44423-2 / 3426444232
ISBN-13 978-3-426-44423-8 / 9783426444238
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