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Die Burgen des Chaos (eBook)

Die Chroniken von Amber 5
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
222 Seiten
Klett-Cotta (Verlag)
978-3-608-10985-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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»Das Farbigste, Exotischste und Unvergesslichste, was unser Genre je gesehen hat.« George R.R. Martin Corwin sieht sich gezwungen, eine Kopie des ursprünglichen Musters zu erschaffen. Währenddessen bläst Brand zum Kampf gegen Corwin, bei dem es nur einen Sieger geben kann und dessen Ausgang über die Zukunft Ambers entscheiden wird. Prinz Corwin lebte nach einem Gedächtnisverlust auf der Erde, ohne zu wissen, wer er ist. Als eines Tages ein Mitglied seiner Familie versucht, ihn zu töten, beginnt er, nach seiner Vergangenheit zu forschen.   Und so setzt er alles daran, in das Königreich Amber zurückzukehren. Bald schon erfährt er, dass seine Verwandtschaft über einige sehr ungewöhnliche Kräfte verfügt. Alle Nachfahren des Königshauses können zwischen Amber, den Schattenwelten und dem Chaos hin- und herreisen, indem sie die Realität manipulieren. Sie benutzen magische Spielkarten, um zu kommunizieren und sich an andere Orte zu versetzen. Aber vor allem sind sie alle in einen erbarmungslosen Kampf um den Thron verstrickt. Und nicht zuletzt muss das Geheimnis um das Verschwinden ihres königlichen Vaters Oberon aufgedeckt werden.

Roger Zelazny (1937-1995) gehört zu den wichtigsten Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Seine Bücher und Serien wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem gewann er sechsmal den Hugo Award und dreimal den Nebula Award. Der Muschelkrebs Sclerocypris zelaznyi ist nach ihm benannt.

Roger Zelazny (1937-1995) gehört zu den wichtigsten Fantasy- und Science-Fiction-Autoren aller Zeiten. Seine Bücher und Serien wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem gewann er sechsmal den Hugo Award und dreimal den Nebula Award. Der Muschelkrebs Sclerocypris zelaznyi ist nach ihm benannt.

1.


Amber: hell strahlend auf dem Gipfel Kolvirs, mitten am Tag. Eine schwarze Straße: vom Chaos aus dem Süden durch Garnath herführend, flach und finster. Ich: fluchend und auf und ab gehend, ein gelegentlicher Benutzer der Bibliothek des Palasts von Amber. Die Tür zu dieser Bibliothek: verschlossen und verriegelt.

Der verrückte Prinz von Amber setzte sich an den Tisch, richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das geöffnete Buch. Es klopfte an die Tür.

»Verschwinde!«, rief ich.

»Corwin. Ich bin es – Random. Mach auf, ja? Ich habe dir sogar etwas zu essen mitgebracht.«

»Einen Augenblick.«

Ich stand auf, ging um den Tisch herum, durchquerte den Raum. Als ich die Tür öffnete, nickte Random. Er hielt ein Tablett in der Hand, das er auf einem kleinen Tisch neben dem Lesepult abstellte.

»Das ist ja reichlich«, stellte ich fest.

»Ich habe auch Hunger.«

»Also tu etwas dagegen.«

Dieser Aufforderung kam er nach. Wir nahmen Platz und aßen. Er führte das Messer, reichte mir Fleisch auf einem Stück Brot. Er schenkte Wein ein.

»Ich weiß, du bist immer noch sehr zornig«, sagte er nach längerer Zeit.

»Und du bist es nicht mehr?«

»Nun ja, vielleicht habe ich mich schon mehr an das Gefühl gewöhnt. Ich weiß es nicht. Trotzdem … Ja, es kam so plötzlich, nicht wahr?«

»Plötzlich?« Ich trank einen großen Schluck Wein. »Es ist im Grunde wie früher. Nein, schlimmer. Irgendwie hatte ich ihn sogar gemocht, solange er uns den Ganelon vorspielte. Wo er nun wieder das Sagen hat, gibt er sich so herrisch wie eh und je. Er hat uns Befehle zugebrüllt, ohne jegliche Begründung, und dann ist er von neuem verschwunden.«

»Er hat aber gesagt, er würde sich bald wieder melden.«

»Das hatte er das letzte Mal wohl auch vor.«

»Dessen bin ich mir nicht so sicher.«

»Und zu seiner ersten Abwesenheit hat er nichts gesagt. Eigentlich hat er uns gar nichts erklärt.«

»Dafür hat er sicher seine Gründe.«

»Daran beginne ich zu zweifeln, Random. Glaubst du, dass er allmählich den Verstand verliert?«

»Jedenfalls hat er noch ausgereicht, um dich zu täuschen.«

»Das war eine Kombination aus primitiver animalischer Schläue und seiner Fähigkeit zur Gestaltveränderung.«

»Aber das Ziel hat er erreicht, oder nicht?«

»Ja. Es hat funktioniert.«

»Corwin, besteht die Möglichkeit, dass du es ihm nicht gönnst, dass er einen funktionierenden Plan schmiedet? Möchtest du vielleicht gar nicht, dass er recht hat?«

»Das ist lächerlich. Mir liegt nicht weniger als jedem anderen von uns daran, das Durcheinander zu ordnen.«

»Ja, aber wäre es dir nicht lieber, wenn die Lösung aus einer anderen Richtung käme?«

»Worauf willst du hinaus?«

»Du willst ihm nicht trauen.«

»Das gebe ich zu. Ich habe ihn verdammt lange nicht gesehen – zumindest nicht in seiner wahren Gestalt – und …«

Er schüttelte den Kopf.

»Das meine ich nicht. Du ärgerst dich, dass er wieder da ist, habe ich nicht recht? Du hattest gehofft, wir wären ihn ein für alle Mal los.«

Ich wandte den Blick ab.

»Da ist was dran«, antwortete ich schließlich. »Doch nicht wegen des leeren Throns oder jedenfalls nicht ausschließlich deswegen. Es liegt an ihm, Random. An ihm. Das ist alles.«

»Ich weiß«, sagte er. »Aber du musst zugeben, dass er Brand hereingelegt hat, was nun wirklich keine Kleinigkeit ist. Seinen Trick begreife ich immer noch nicht: Wie hat er dich nur dazu bringen können, den Arm von Tir-na Nog’th mitzubringen? Wie hat er mich veranlasst, den Arm an Benedict weiterzugeben, wie hat er Benedict im richtigen Moment an den richtigen Ort manövriert, damit sich alles nach Plan entwickelte und er das Juwel zurückerhielt? Im Umgang mit den Schatten ist er eben noch immer geschickter als wir. Er erreichte sein Ziel auf dem Kolvir, als er uns zum Urmuster brachte. Ich wäre dazu nicht in der Lage. Und du auch nicht. Er schaffte es, Gérard zu schlagen. Ich glaube nicht, dass seine Kräfte nachlassen. Meiner Meinung nach weiß er genau, was er tut. Und er ist wohl der Einzige, der mit der augenblicklichen Lage fertigwerden kann.«

»Willst du mir damit einreden, dass ich ihm vertrauen sollte?«

»Ich will dir nur sagen, dass du keine andere Wahl hast.«

Ich seufzte.

»Da hast du wahrscheinlich genau ins Schwarze getroffen«, gab ich zu. »Es ist sinnlos, verbittert zu reagieren. Trotzdem –«

»Dich bekümmert der Angriffsbefehl, nicht wahr?«

»Ja, unter anderem. Wenn wir noch warten, können Benedict und ich eine noch größere Streitmacht ins Feld führen. Für eine solche Aktion reichen drei Tage Vorbereitung nicht aus. Nicht, wenn man so wenig über den Gegner weiß.«

»Das muss aber nicht sein. Er hat sich lange unter vier Augen mit Benedict unterhalten.«

»Und das ist das Zweite. Die getrennten Befehle. Seine Geheimniskrämerei. Er vertraut uns nicht mehr an, als er unbedingt muss.«

Random lachte leise und ich ebenso.

»Na schön«, räumte ich ein. »Vielleicht würde ich an seiner Stelle nicht anders handeln. Aber drei Tage, um einen Krieg vorzubereiten!« Ich schüttelte den Kopf. »Ich hoffe bloß, dass er mehr weiß als wir.«

»Ich habe den Eindruck, dass es eher ein Überraschungsschlag als ein Krieg sein wird.«

»Nur hat er sich nicht die Mühe gemacht, uns zu sagen, worum es dabei geht.«

Random zuckte die Achseln und schenkte Wein nach.

»Vielleicht verrät er uns mehr, wenn er zurückkommt. Du hast keine Sonderbefehle erhalten, oder?«

»Ich soll mich nur bereithalten und warten, weiter nichts. Was ist mit dir?«

Er schüttelte den Kopf.

»Er hat mir gesagt, ich wüsste schon Bescheid, wenn der richtige Augenblick gekommen sei. Immerhin hat er Julian angewiesen, seine Truppen bereitzuhalten, um auf Befehl sofort losmarschieren zu können.«

»Ach ja? Stehen die denn nicht in Arden?«

Er nickte.

»Wann hat er diesen Befehl gegeben?«

»Als du schon weg warst. Er rief Julian durch den Trumpf hier herauf und gab ihm seine Anordnungen; anschließend ritten beide fort. Ich hörte Vater sagen, er würde ihn auf dem Rückweg ein Stück begleiten.«

»Haben sie den östlichen Pfad über den Kolvir genommen?«

»Ja. Ich habe sie ein Stück begleitet.«

»Interessant. Was habe ich sonst noch versäumt?«

Er rutschte auf seinem Stuhl hin und her.

»Etwas, das mir zu schaffen macht«, antwortete er. »Als Vater in den Sattel stieg und mir zum Abschied zuwinkte, blickte er mich an und sagte: ›Und pass auf Martin auf!‹«

»Ist das alles?«

»Das ist alles. Aber er lachte dabei.«

»Das natürliche Misstrauen gegenüber einem Neuankömmling, würde ich sagen.«

»Warum aber das Lachen?«

»Keine Ahnung.«

Ich schnitt mir ein Stück Käse ab und aß es.

»Vielleicht liege ich doch nicht so falsch. Kann sein, dass er Martin nicht verdächtigt, sondern nur meint, er müsse vor etwas beschützt werden. Vielleicht ist es auch beides. Oder nichts von alledem. Du weißt ja, wie er sein kann.«

Random stand auf. »So weit hatte ich das noch nicht durchdacht. Jetzt kommst du aber mit, ja? Du hast dich den ganzen Vormittag hier verkrochen.«

»Na gut.« Ich erhob mich und legte Grayswandir um. »Wo ist Martin überhaupt?«

»Ich habe ihn unten im Erdgeschoss zurückgelassen. Er unterhielt sich mit Gérard.«

»Dann ist er ja in guten Händen. Bleibt Gérard hier oder kehrt er zur Flotte zurück?«

»Keine Ahnung. Er wollte sich über seine Befehle nicht auslassen.«

Wir verließen die Bibliothek und gingen zur Treppe.

Unterwegs hörten wir Lärm von unten, und ich beschleunigte meine Schritte. Ich ließ meinen Blick über das Geländer schweifen und entdeckte am Eingang zum Thronsaal eine Gruppe Wächter, die von Gérards mächtiger Gestalt überragt wurden. Alle wandten uns den Rücken zu. Ich sprang die letzten Stufen hinab. Random war nicht weit hinter mir. Ich drängte mich durch die Gruppe. »Was geht hier vor, Gérard?«, fragte ich.

»Wenn ich das nur wüsste«, antwortete er. »Schau doch selbst! Allerdings kann niemand hinein.«

Er wich zur Seite, und ich machte noch einen Schritt vorwärts. Und einen zweiten. Mehr aber nicht. Es war, als stemmte ich mich gegen eine unsichtbare Mauer, die zwar geringfügig nachgab, aber undurchdringlich war. Jenseits des Hindernisses...

Erscheint lt. Verlag 10.1.2018
Reihe/Serie Die Chroniken von Amber
Die Chroniken von Amber
Übersetzer Thomas Schlück
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Billig • Brüder • eBook • E-Book • Familien • Fantastische Literatur • Fantastische Welten • Fantasy • Fantasyklassiker • Game of Thrones • günstig • Kampf um den Thron • Kartenspiel • Klassiker • Könige • Königsfamilien • Magie • Mythologie • New York • Parallelwelten • Prinzen • Schattenwelten • Spielkarten • Taschenbuch • Thron • USA • verschiedene Realitäten • Welten
ISBN-10 3-608-10985-4 / 3608109854
ISBN-13 978-3-608-10985-6 / 9783608109856
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