CBD (eBook)

Ein Cannabinoid mit Potenzial
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
96 Seiten
Nachtschatten Verlag
978-3-03788-547-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

CBD -  Franjo Grotenhermen
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CBD für die Westentasche: Dieses Smart-Book widmet sich dem nicht psychoaktiven Cannabinoid CBD (Cannabidiol) und informiert zuverlässig über den vielfältigen medizinischen Nutzen und die mögliche Anwendung dieses vielversprechenden Cannabiswirkstoffs. Mit Texten zum Status quo der Forschung, zum heilkundlichen Potenzial, zu Wechsel- und Nebenwirkungen, Dosierung und Einnahmeformen sowie zur Rechtslage in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Zahlreiche weitere Infos und eine umfassende Bibliographie runden das Büchlein ab, das einen verkürzten und aktualisierten Auszug aus dem Buch CANNABIDIOL CBD widergibt.

Dr. med. Franjo Grotenhermen betreibt eine ärztliche Praxis in Rüthen (NRW) mit dem Schwerpunkt Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM), Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente (IACM) und Vorsitzender der Medical Cannabis Declaration e.V. (MCD)und Autor der IACM-Informationen, die 14-tägig in mehreren Sprachen im Internet erscheinen. Grotenhermen ist Mitarbeiter des Kölner nova-Instituts in der Abteilung nachwachsende Rohstoffe und Autor einer Vielzahl von Artikeln und Büchern zum therapeutischen Potenzial der Hanfpflanze und der Cannabinoide, ihrer Pharmakologie und Toxikologie.

Dr. med. Franjo Grotenhermen betreibt eine ärztliche Praxis in Rüthen (NRW) mit dem Schwerpunkt Therapie mit Cannabis und Cannabinoiden. Er ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin e.V. (ACM), Geschäftsführer der Internationalen Arbeitsgemeinschaft für Cannabinoidmedikamente (IACM) und Vorsitzender der Medical Cannabis Declaration e.V. (MCD)und Autor der IACM-Informationen, die 14-tägig in mehreren Sprachen im Internet erscheinen. Grotenhermen ist Mitarbeiter des Kölner nova-Instituts in der Abteilung nachwachsende Rohstoffe und Autor einer Vielzahl von Artikeln und Büchern zum therapeutischen Potenzial der Hanfpflanze und der Cannabinoide, ihrer Pharmakologie und Toxikologie.

1. Einleitung


Cannabidiol (CBD) ist für gewöhnlich das Cannabinoid, welches in Nutzhanf bzw. industriell verwendetem Hanf/Cannabis mit der höchsten und in Medizinalhanf mit der zweithöchsten Konzentration vorhanden ist. In Nutzhanf kommt CBD im oberen Drittel der Pflanze und in den Blüten in Konzentrationen von etwa 0,5 bis 2 Prozent vor. In den deutschsprachigen Ländern und vielen anderen Ländern darf Cannabis mit hoher CBD- und niedriger THC-Konzentration (in der EU unter 0,2 Prozent, in der Schweiz unter 1 Prozent) als Nutzhanf angebaut werden. Die Fasern werden als Rohmaterial für industrielle und andere Zwecke genutzt, die Hanfsamen dienen der Gewinnung von Hanfsamenöl, einem Pflanzenöl hoher Qualität, und anderen Nahrungsmitteln. In den letzten Jahren herrscht ein zunehmendes Interesse am therapeutischen Potenzial von CBD. Cannabidiol verursacht im Gegensatz zum THC (Delta-9-Tetrahydrocannabinol) keine psychedelischen Wirkungen und selbst hochdosiert im Allgemeinen keine relevanten Nebenwirkungen.

Die Sinsemilla-Technik (Spanisch sin semilla: „ohne Samen“), bei der die männlichen Cannabispflanzen vor der Keimung entfernt werden, kann bei CBD-reichem Hanf analog zu THC-reichem angewendet werden und führt ungefähr zu einer Verdopplung des CBD-Gehalts. Sinsemilla bedeutet, dass die weiblichen Blüten ihren Cannabinoidgehalt in Abwesenheit männlicher Pflanzen und damit einer fehlenden Bestäubung der Blüten erhöhen.

Wie bei anderen Cannabinoiden existieren verschiedene Cannabinoide vom CBD-Typ. Meistens versteht man unter CBD die phenolische Form.

In der Hanfpflanze liegen die Cannabinoide überwiegend als Carbonsäuren vor. Vor allem durch Erhitzung (Backen, Rauchen etc.) werden sie in die phenolischen Formen umgewandelt. Diese phenolischen Formen weisen die meisten medizinischen Wirkungen auf, die hier beschrieben werden. Daher sollte CBD genauso wie THC vor oder während der Einnahme erhitzt werden. Die in den USA zum Teil populär gewordene Saftherstellung aus Blüten und Blättern der Cannabispflanze ist nur bei wenigen Erkrankungen wirksam, da der Saft überwiegend THC-Säure (THCA) und Cannabidiolsäure (CBDA) enthält. CBDA wirkt gegen Übelkeit und Erbrechen und hemmt nach einer japanischen Studie mit besonders aggressiven menschlichen Brustkrebszellen deren Wanderung bzw. Verbreitung.

Abbildung 1: Cannabinoide vom Typ Delta-9-THC (Tetrahydrocannabinol). Am weitesten verbreitet sind Cannabinoide mit 21 Kohlenstoffatomen und einer C5-Seitenkette (R2 = C5H11) und den beiden entsprechenden Carbonsäuren A und B. Dies ist auch beim THC der Fall. Das ebenfalls sehr interessante THCV (Tetrahydrocannabivarin) gehört ebenfalls zur THC-Gruppe, hat aber nur eine C3-Seitenkette (also nur drei Kohlenstoffatome in der Seitenkette, R2 = C3H7).

R1 = H oder COOH
R2 = C1, C3, C4, oder C5 Seitenkette
R3 = H oder CH3

Abbildung 2. Cannabinoide vom Typ CBD. Am weitesten verbreitet sind das phenolische CBD (R1 = H) mit 21 Kohlenstoffatomen und einer C5-Seitenkette (R2 = C5H11) und die entsprechende Carbonsäure CBDA (R1 = COOH).

CBD und CBD-Produkte


Das israelische Unternehmen Tikun Olam hat eine Cannabispflanze gezüchtet, die 15,8 Prozent CBD und weniger als ein Prozent THC enthält. Diese trägt den Namen Avidekel und wirkt nicht psychedelisch.

Das niederländische Unternehmen Bedrocan stellt mehrere Sorten Cannabisblüten her, die von niederländischen Ärzten unter Kontrolle des niederländischen Gesundheitsministeriums verschrieben werden dürfen, darunter eine CBD-reiche Sorte mit dem Handelsnamen Bedrolite. Diese enthält weniger als 0,4 Prozent THC und 9 Prozent CBD. Die Cannabisblüten des Unternehmens Bedrocan können auch in Deutschland von Patienten genutzt werden.

Das britische Unternehmen GW Pharmaceuticals hat in den USA Studien mit einem CBD-reichen Cannabis-Extrakt mit dem Namen Epidiolex bei verschiedenen Epilepsie-Formen und anderen Erkrankungen durchgeführt. Epidiolex findet zum Teil schon Anwendung. Weitere Studien mit diesem CBD-Extrakt werden zurzeit durchgeführt.

In den meisten Bundestaaten der USA wurde die medizinische Verwendung von Cannabis legalisiert, allerdings in einem sehr unterschiedlichen Umfang. In vielen dieser Bundesstaaten ist eine große Anzahl von Produkten erhältlich, einschließlich CBD-Extrakten mit sehr hohem CBD-Gehalt, CBD-Ölen, CBD-Kaugummis und anderen Produkten, ebenso wie Cannabissamen zur Zucht von Cannabispflanzen mit einem hohen CBD-Gehalt. Allerdings enthalten die meisten Arten mit hohem CBD-Gehalt auch einen hohen Anteil an THC.

CBD in Deutschland, Österreich und der Schweiz


Auch in den deutschsprachigen Ländern gibt es Unternehmen, die CBD-reiche Extrakte anbieten. Diese werden vor allem aus den weiblichen Blüten des Faserhanfs hergestellt. Darüber hinaus besteht in Deutschland die Möglichkeit, sich vom Arzt CBD-Rezepturarzneimittel aus der Apotheke verschreiben zu lassen. CBD wurde in Deutschland im Jahr 2016 apothekenpflichtig und muss verschrieben werden. Apotheken können dieses CBD bei dem Frankfurter Unternehmen THC Pharm bestellen. Leider übernehmen die Krankenkassen im Allgemeinen nicht die Kosten einer solchen Behandlung. In einzelnen Fällen tun sie das aber, beispielsweise gelegentlich bei schwerer therapieresistenter Epilepsie von Kindern.

In der Schweiz und in Österreich sind Hanfsorten, die maximal ein Prozent (Schweiz) bzw. 0,2 Prozent (Österreich) THC enthalten, legal und dürfen sogar als Cannabidiol-Marijuanasorten verkauft werden, jedoch nicht als Arzneimittel deklariert sein. Medizinische CBD-Präparate können aber in der Schweiz vom Arzt verordnet und anschließend über die Apotheke bezogen werden.

Wie CBD im Körper seine Wirkungen entfaltet


Die Wirkungsmechanismen von CBD sind noch nicht vollständig erforscht. Sie sind vielfältig und nicht so einfach und kurz zu beschreiben wie die Wirkungsmechanismen von THC. THC stimuliert vor allem den Cannabinoid-1-Rezeptor (CB1-Rezeptor), was für die typischen psychischen Cannabiswirkungen verantwortlich ist, und den Cannabinoid-2-Rezeptor (CB2-Rezeptor). Dagegen wurde für CBD eine Vielzahl von Wirkungsmechanismen festgestellt, von denen hier einige vorgestellt werden sollen.

So hemmt CBD einige Wirkungen von THC am CB1-Rezeptor, darunter die berauschenden Effekte und die Steigerung des Appetits (ZUARDI et al. 1982). CBD bindet zwar auch an den CB1-Rezeptor, jedoch an einer anderen Stelle. Man spricht von allosterischer Modulation (LAPRAIRIE et al. 2015). Interessanterweise aktiviert CBD unter bestimmten Bedingungen offenbar den CB1-Rezeptor. So basiert die Entspannung von Blutgefäßen durch CBD auf einer Aktivierung von CB1-Rezeptoren und Vanilloid-Rezeptoren (STANLEY et al. 2015).

CBD hemmt die Aufnahme des körpereigenen Cannabinoids Anandamid in die Zelle sowie dessen Abbau. Damit steigert CBD die Konzentration dieses Endocannabinoids (BISOGNO et al. 2001, MECHOULAM et al. 2002). CBD hemmt offenbar den Transport von Anandamid zu dem Protein in der Zelle, das für den Abbau dieses Endocannabinoids verantwortlich ist (KACZOCHA et al. 2014).

CBD bindet an eine Vielzahl weiterer Rezeptoren, z.B. an den Vanilloid-Rezeptor Typ 1 (TRPV1) (BISOGNO et al. 2001), an den Vanilloid-Rezeptor Typ 2 (NABISSI et al. 2015) und an den Glycin-Rezeptor (XIONG et al. 2012). CBD bindet an den ausgleichenden Nucleosid-Transporter-1 und verstärkt damit die Signalgebung durch Adenosin im Körper. Adenosin übt eine Anzahl von Wirkungen aus. So blockiert es die Ausschüttung aller aktivierenden und belebenden Neurotransmitter (Botenstoffe im Nervensystem), wie beispielsweise Dopamin, Acetylcholin und Noradrenalin. Einige entzündungshemmende Wirkungen könnten auf diesem Wirkmechanismus beruhen. Die Behandlung von Mäusen mit einer niedrigen Dosis CBD verringert die Produktion des entzündungsfördernden Botenstoffes Tumor-Nekrose-Faktor-Alpha (TNF-Alpha) (MALFAIT et al. 2000).

CBD aktiviert den 5-HT1A-Rezeptor (RUSSO et al. 2005). Seine Aktivierung wirkt potenziell angstlösend. Auch andere CBD-Wirkungen werden auf die Aktivierung dieses Rezeptors zurückgeführt.

CBD bindet an den GPR55-Rezeptor, einen mutmaßlichen Cannabinoid-Rezeptor (LI ET al. 2013). Dieser Effekt ist an der entzündungshemmenden Wirkung des Cannabinoids beteiligt. Zellstudien legen nahe, dass Cannabidiol seine krampflösenden Wirkungen zumindest zum Teil durch seine Wirkungen auf bestimmte Zellmembran-Kanäle (spannungsaktivierte Natriumkanäle) ausübt (PATEL et al. 2016). CBD ist ein so genannter Agonist...

Erscheint lt. Verlag 22.11.2017
Verlagsort Solothurn
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Asthma • Cannabis • CBD • Diabetes • Hanf • Heilkunde • Krebs • Marihuana • Medizin • Medizinalhanf • Parkinson • Schlafen • Schmerzen • Schziophrenie • THC
ISBN-10 3-03788-547-5 / 3037885475
ISBN-13 978-3-03788-547-5 / 9783037885475
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