Körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Rettungsfachpersonal -  Gerhard Nadler

Körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit von Rettungsfachpersonal (eBook)

Organisation und Recht des Rettungswesens. Band 1
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2017 | 1. Auflage
44 Seiten
Diplomica Verlag GmbH
978-3-96146-060-1 (ISBN)
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Der vorliegende Band enthält vier von Experten verfasste Aufsätze, die in ihren Beiträgen auf Aspekte wie die körperlichen Anforderungen an Rettungsfachpersonal im Notfalleinsatz, die dafür notwendige körperliche Leistungsfähigkeit, den Erhalt der Leistungsfähigkeit durch körperliches Training und gesunde Ernährung sowie Erhalt der Gesundheit des Rettungsfachpersonals durch betriebliche Maßnahmen eingehen. Im Beitrag von Gerhard Nadler werden die körperlichen Anforderungen beleuchtet, es wird zu Untersuchungen zum Gesundheitsstatus von Rettungsfachpersonal referiert, es wird über Folgen mangelhafter Fitness des Rettungsfachpersonals diskutiert und schließlich ein Weg aufgezeigt, die körperliche Leistungsfähigkeit zu optimieren. Der Aufsatz von Inge Lexen befasst sich damit, wie die für eine Tätigkeit im Rettungsdienst notwendige körperliche Leistungsfähigkeit erhalten oder verbessert werden kann. Auf den Punkt gebracht: Es müssen Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit trainiert werden. Im Beitrag von Maria Stempfhuber werden, ausgehend vom täglichen Energiebedarf eines Mitarbeiters in der Notfallrettung, wertvolle Hinweise für eine vernünftige und gesunde Ernährung gegeben. Dies ist wichtig, da sich Übergewicht auch negativ auf die Leistungsfähigkeit im Einsatz auswirkt. Der Aufsatz von Werner Mall und Jens Wohlfeil hat das Betriebliche Gesundheitsmanagement im Rettungsdienst zum Gegenstand. Es wird deutlich gemacht, dass auch Umstände, die auf die Psyche wirken, einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Rettungsfachpersonals haben.

Herausgeber der Reihe ist Prof. Dr. Gerhard Nadler. Er hat an der Hochschule für Gesundheit & Sport, Technik & Kunst, Berlin, seit Sommersemester 2012 die Professur für 'Organisation und Recht des Rettungswesens' inne. In dieser Reihe werden wissenschaftliche Aufsätze, wissenschaftliche Studien, Abschlussarbeiten von Studierenden und Referate, gehalten auf Symposien, die im engeren oder weiteren Sinne im Kontext mit der Organisation bzw. dem Recht des Rettungswesens stehen, publiziert.

Textprobe: Kapitel: Körperliche Leistungsfähigkeit des Rettungsfachpersonals. Relevanz, Bestandsaufnahme, Reflexion: [...]. Die durchschnittliche Berufsverbleibezeit von Rettungsassistenten liegt, wie mehreren Untersuchungen zu entnehmen ist, bei 9 bis 10 Jahren (01). Stellt man die Berufsverbleibezeit und auch das durchschnittliche Lebensalter von Rettungsassistenten, das bei 32 bis 34 Jahren liegt (02), den Berufsverbleibezeiten und dem durchschnittlichen Lebensalter in anderen körperlich fordernden Berufen, beispielsweise den Bergleuten im Steinkohlbergbau (03) gegenüber, fällt eine sehr geringe Berufsverbleibezeit und auch ein eher geringes Lebensalter der Rettungsassistenten auf. Die Gründe für ein Ausscheiden von Rettungsassistenten aus dem Beruf sind sicher vielschichtig. In der Literatur sind Hinweise darauf zu finden, dass ein Ausscheiden aus dem Rettungsdienst in einer Vielzahl von Fällen aufgrund der von vielen Mitarbeitern als körperlich sehr belastend empfundenen Arbeit oder aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen erfolgen könnte. Der Untersuchung von GEBHARDT und KLUSSMANN kann entnommen werden, dass die Anzahl der Rettungsdienstmitarbeiter, die an Beschwerden des Muskel-Skelett-Systems leiden, ab etwa dem zehnten Berufsjahr bzw. ab einem Lebensalter von etwa 30 Jahren bereits hoch ist und mit jedem weiteren Berufs- bzw. Lebensjahr stark zunimmt (04). Wie der Untersuchung von BRECHEISEN entnommen werden kann, empfinden etwa 20 % der Rettungsdienstmitarbeiter die körperliche Belastung als derart stark, dass sie nach dem Dienst keine Unternehmungen mehr durchführen können (05). Um ein genaueres Bild von der Tätigkeit zu erhalten, die die genannten Beschwerden hervorruft bzw. die als Belastung empfunden wird, ist nun der Blick auf die körperlichen Anforderungen zu richten. Körperliche Anforderungen: Aus einer vom Autor durchführten Untersuchung zur notwendigen körperlichen Leistungsfähigkeit von Rettungsfachpersonal (06), in diese Untersuchung wurden 600 Notfalleinsätze in vier deutschen Städten eingeschlossen, ergibt sich folgendes Bild: [...]. Hoher Body-Mass-Index: Wie empirische Untersuchungen aus den letzten Jahren zeigen, haben viele Mitarbeiter im Rettungsdienst einen zu hohen Body-Mass-Index (BMI). Letztlich ist dieser hohe BMI-Wert bei den allermeisten durch einen zu hohen Körperfettanteil bedingt. Im Rahmen einer Untersuchung zum Gesundheitsstatus von Einsatzkräften im Rettungsdienst bestimmte SCHUMANN den BMI von 153 Rettungskräften aus den östlichen Bundesländern. Aus diesem Kollektiv waren 54% übergewichtig (BMI 25 bis 30) und 12% adipös (BMI über 30), insgesamt waren also zwei Drittel übergewichtig bzw. stark übergewichtig. Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die Untersuchung von HERINGSHAUSEN, der den Gesundheitsstatus von 545 Einsatzkräften in acht Bundesländern untersuchte. Danach waren 59,5%, also nahezu 60%, der Rettungskräfte übergewichtig oder adipös. Übergewicht und Adipositas wirken sich negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit und somit Leistungsfähigkeit im Einsatz aus. Auch Herz-Kreislaufleiden und Erkrankungen des Bewegungsapparates werden dadurch begünstigt. Deshalb müssen gerade Rettungskräfte auf eine kaloriengerechte Ernährung achten. Tabelle 1 zeigt die Richtwerte für die Energiezufuhr in Abhängigkeit von Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität. Rettungskräfte benötigen zwar oft kurzfristig viel Kraft, verbringen aber auch einen großen Teil ihrer Arbeitszeit im Sitzen. Wird kein Sport betrieben, ist von einem eher niedrigen Bedarf an Kalorien auszugehen. Für den täglichen Energiebedarf ist der PAL-Wert (PAL = physical activity level) von Relevanz.

Erscheint lt. Verlag 1.9.2017
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
ISBN-10 3-96146-060-4 / 3961460604
ISBN-13 978-3-96146-060-1 / 9783961460601
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