Der Winterkönig. Geschichten des Dreißigjährigen Krieges (eBook)
457 Seiten
Acabus Verlag
978-3-86282-529-5 (ISBN)
Jörg Olbrich, Jahrgang 1970, lebt in Mittelhessen. Das Heimatdorf des Autors, das zwischen Wetzlar und Braunfels liegt, wurde während des Dreißigjährigen Krieges von spanischen Truppen verwüstet. Die Spanier wollten die Kirchenglocke einschmelzen, um Waffen herzustellen. Die Dorfbewohner versteckten die Glocke jedoch, woraufhin die feindlichen Truppen das Dorf niederbrannten. Nach der Veröffentlichung seiner ersten Kurzgeschichte 2003 folgten Beiträge in Anthologien. Die Kurzgeschichte Herz aus Stein wurde 2008 in der Kategorie 'Beste deutschsprachige Kurzgeschichte' mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. 2010 belegte sein Roman Das Erbe des Antipatros dort in der Kategorie 'Bestes Romandebüt, national' den 3. Platz.
Jörg Olbrich, Jahrgang 1970, lebt in Mittelhessen. Das Heimatdorf des Autors, das zwischen Wetzlar und Braunfels liegt, wurde während des Dreißigjährigen Krieges von spanischen Truppen verwüstet. Die Spanier wollten die Kirchenglocke einschmelzen, um Waffen herzustellen. Die Dorfbewohner versteckten die Glocke jedoch, woraufhin die feindlichen Truppen das Dorf niederbrannten. Nach der Veröffentlichung seiner ersten Kurzgeschichte 2003 folgten Beiträge in Anthologien. Die Kurzgeschichte Herz aus Stein wurde 2008 in der Kategorie "Beste deutschsprachige Kurzgeschichte" mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. 2010 belegte sein Roman Das Erbe des Antipatros dort in der Kategorie "Bestes Romandebüt, national" den 3. Platz.
Prag, 23. Mai 1618 4
Prag, 24. Mai 1618 16
Wien, 27. Mai 1618 28
Heidelberg, 02. Juni 1618 38
Wien, 04. Juni 1618 42
Böhmen, 09. Juni 1618 48
Wien, 17. Juni 1618 58
Prag, 23. Juni 1618 64
Pressburg, 01. Juli 1618 70
Böhmen, 03. Juli 1618 86
Pressburg, 04. Juli 1618 94
Böhmen, 04. Juli 1618 102
Wien, 21. Juli 1618 112
Heidelberg, 26. Juli 1618 120
Prag, 03. August 1618 124
Wien, 28. August 1618 130
Heidelberg, 17. September 1618 136
Pilsen, 19. September 1618 142
Prag, 04. Oktober 1618 148
Wien, 12. November 1618 152
Pilsen, 17. November 1618 160
Wien, 23. Februar 1619 170
Prag, 02. März 1619 176
Wien, 19. März 1619 182
Budweis, 17. April 1619 188
Wien, 06. Mai 1619 194
Prag, 21. Mai 1619 204
Heidelberg, 02. Juni 1619 210
Wien, 04. Juni 1619 214
Budweis, 10. Juni 1619 224
Wien, 12. Juni 1619 232
Prag, 21. Juni 1619 238
Wien, 11. Juli 1619 244
Frankfurt, 28. Juli 1619 250
Frankfurt, 28. August 1619 258
Prag, 02. September 1619 262
Frankfurt, 09. September 1619 268
Heidelberg, 07. Oktober 1619 274
Wien, 18. Oktober 1619 278
Niederösterreich, 21. Oktober 1619 288
Wien, 24. Oktober 1619 296
Prag, 31. Oktober 1619 302
Niederösterreich, 02. November 1619 308
Prag, 04. November 1619 314
Wien, 26. November 1619 324
Prag, 27. Dezember 1619 328
Wien, 19. Januar 1620 336
Prag, 27. Januar 1620 340
Böhmen, 15. Februar 1620 346
Prag, 25. März 1620 352
Niederösterreich, 07. April 1620 356
Prag, 14. April 1620 370
Niederösterreich, 18. April 1620 374
Wien, 30. Mai 1620 384
Niederösterreich, 02. Juli 1620 390
Wien, 12. Juli 1620 398
Niederösterreich, 12. Juli 1620 400
Oberösterreich, 16. Juli 1620 404
Wien, 26. September 1620 412
Prag, 28. September 1620 422
Prag, 07. November 1620 426
Wien, 08. November 1620 434
Prag, 08. November 1620 436
Prag, 21. Juni 1621 448
Historische Anmerkung 454
Der Autor 456
Leseprobe aus Kapitel 1 Die Eindringlinge rückten noch enger zusammen. Alle wollten wissen, was die Statthalter nun zu ihrer Verteidigung vorbringen würden. Trotz seiner Schwäche war auch Philipp gespannt, ob es ihnen gelang, sich aus dieser bescheidenen Lage herauszuwinden. Von den Wachen der Burg war sicherlich keine Hilfe zu erwarten. Die Männer waren entweder von den Rebellen überwältigt worden oder geflohen. »Wir sind dem Kaiser mit schwerem Eid verpflichtet und verbunden«, antwortete Martinitz sichtlich um Fassung bemüht. Weil er von seinen Widersachern an beiden Armen festgehalten wurde, war er kaum in der Lage sich zu rühren. »Wir dürfen nichts offenbaren, was die Statthalter im Namen des Königs in ihrem Kreis beraten.« »Ihr irrt, wenn Ihr glaubt, dass wir unverrichteter Dinge wieder abziehen werden«, sagte von Thurn mit energischer Stimme. »Wir verlangen hier und heute eine Antwort. Gebt Ihr diese nicht, wird das von den protestantischen Ständen als Schuldeingeständnis gewertet werden.« »Ich muss energisch protestieren und kann guten Gewissens sagen, dass wir weder zu diesem, dem Majestätsbrief zuwider laufenden Schreiben geraten, noch davon gewusst haben.« Philipp sah Ladislaus von Sternberg überrascht an. Der stand zittrig zwischen den Rebellen und hielt den Gehstock, den er benötigte seit er vor zwei Jahren vom Pferd gefallen war und sich das Bein verdreht hatte, krampfhaft fest. Normalerweise wählte der Mann den Weg des geringsten Widerstandes. Sein Protest passte nicht zu dem Verhalten, das Philipp sonst von ihm kannte. Der Sekretär betete, dass die adeligen Herren nun schnell zu einer Endscheidung kommen würden. Ihm selbst fiel es immer schwerer, sich auf den Beinen zu halten, obwohl auch er nach wie vor von zwei Männern gepackt wurde. Er hatte das Gefühl, dass der Lärm in der Burg sein Fieber noch steigerte und seinen Kopf früher oder später zum Bersten bringen würde. »Herr Burggraf«, sprach von Thurn von Sternberg direkt an. »Wir wissen wohl, dass Ihr und Diepold von Lobkowitz fromme Herren seid und den protestantischen Ständen nicht schaden wolltet. Herr Slavata und Herr Martinitz sind die Feinde unserer Religion und wollen uns um den Majestätsbrief bringen.« »Das ist eine Lüge«, protestierte Martinitz und versuchte, auf seinen Widersacher zuzugehen. Daran wurde er aber von den anderen Männern gehindert. »Dann stimmt es nicht, dass Ihr beide schon bei der Sitzung des Landtages nicht anwesend wart, bei dem der Majestätsbrief entlassen wurde, und Ihr seitdem alles darauf verwendet, das Dokument außer Kraft zu setzen?« Weder Martinitz noch Slavata antworteten auf diese Anschuldigungen. Philipp wusste nur zu gut, dass beide Statthalter immer wieder nach Möglichkeiten gesucht hatten, gegen die Protestanten vorzugehen. Er hatte dies selbst dokumentiert. Den Männern war es ein Dorn im Auge, dass der protestantische Teil der Bevölkerung in Prag immer mehr zunahm. Die Tatsache, dass von Thurn gnädig mit von Sternberg und von Lobkowitz umging, ließ den Sekretär hoffen, ebenfalls aus dem Gebäude herauszukommen, ohne Schaden zu nehmen. In den nächsten Minuten wurden weitere Vorwürfe vorgebracht. Martinitz und Slavata versuchten vergeblich, sich zu verteidigen, gerieten aber immer mehr in die Zwickmühle. Weil mehrere Männer durcheinandersprachen und seine Kopfschmerzen immer unerträglicher wurden, konnte Philipp den Worten nicht mehr folgen. Er spürte, dass er dieser Tortur nicht mehr lange standhalten konnte. Wie auch immer die Entscheidung über seine Zukunft ausfallen mochte, er betete, dass diese rasch getroffen würde. Falls es tatsächlich Gottes Wille war, den jungen Sekretär mit gerade einmal zwanzig Jahren zu sich zu holen, sollte er ihm die Gnade eines schnellen Todes gewähren.
Erscheint lt. Verlag | 1.10.2017 |
---|---|
Reihe/Serie | Geschichten des Dreißigjährigen Krieges |
Geschichten des Dreißigjährigen Krieges | |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Schlagworte | 30jähriger Krieg • Böhmen • Dreißigjähriger Krieg • Galgenbaum • Habsburger • Heiliges Römisches Reich deutscher Nation • Hungersnot • Katholiken • Konfession • Münster • Osnabrück • Prag • Prager Fenstersturz • Protestanten • Religionskrieg • Wallenstein • Westfälischer Friede • Wien |
ISBN-10 | 3-86282-529-9 / 3862825299 |
ISBN-13 | 978-3-86282-529-5 / 9783862825295 |
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