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Nordsee-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
146 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-1602-5 (ISBN)
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John Benthien ermittelt auf Föhr - und trifft auf ein fatales Geflecht aus Schuld und Liebe

Zwei Füße in Hauspantoffeln inmitten von Bratkartoffeln und jeder Menge Blut - die alte Gertrud Bense liegt erschlagen in der Küche ihres Friesenhauses auf Föhr. Und für ihren Sohn Hardy ist auch schon klar, wer die Mörderin ist: Gabi Tammen. Die alleinerziehende Mutter lag im Dauerstreit mit ihrer Nachbarin - die gleichzeitig auch ihre Vermieterin war. Doch Kommissar John Benthien und sein Team glauben nicht so ganz an Gabi Tammens Schuld. Und es gibt noch weitere Verdächtige, die ein Motiv hatten, die herrische alte Frau zu töten. Als Benthien dann auf eine ganz besondere amerikanische Internetseite stößt, bekommt der Fall mit einem Mal eine völlig neue Wendung ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p><strong>Nina Ohlandt</strong> wurde in Wuppertal geboren und machte in Paris eine Ausbildung zur Sprachlehrerin. Später war sie als Übersetzerin, Sprachlehrerin und Marktforscherin tätig, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben im Land zwischen den Meeren, dem Land ihrer Vorfahren. Nina Ohlandt starb 2020. Ihre Krimireihe wird von Jan F. Wielpütz fortgesetzt.</p>

Die alte Bense


Die alte Frau hatte keine Chance gehabt. Sie hatte in der Küche am Herd gestanden, als jemand hereingekommen war, die gusseiserne Bratpfanne ergriffen und sie damit niedergeschlagen hatte. Nun lag die alte Frau in ihrem Blut auf dem Küchenboden inmitten von Rührei, Würstchen und Bratkartoffeln, die sie offenbar in ebenjener Pfanne gebraten hatte, als das Schicksal zuschlug. Jemand hatte beschlossen, dass die alte Frau in der geblümten Kittelschürze und der alten, verfilzten grünen Strickjacke sterben müsse, jetzt, in dieser Küche, an diesem schönen Altweibersommertag auf der Urlaubsinsel Föhr. Einundachtzig Jahre war sie alt geworden.

John Benthien, Erster Hauptkommissar bei der Kripo Flensburg, hatte schon einige blutige Tatorte gesehen, aber dieser hier kam ihm besonders bizarr vor, weil das Grauen so schrecklich banal schien, fast spießig. Da war eine Frau gestorben, während sie in ihrer ordentlichen, blitzsauberen Küche ein einfaches, solides Mittagessen zubereitet hatte. Und vorher hatte sie offenbar Brot gebacken. Ein duftender, angeschnittener Laib Brot lag auf einem Brett, in einer überdimensionierten Größe, wie Benthien es nur als Kind einmal bei Bauern gesehen hatte, daneben lagen ein Klumpen Butter und eine Salami.

Um ihn herum bewegten sich Claudia Matthis und ihre Leute von der Spurensicherung in den weißen Tyvek-Anzügen, sein Freund und Kollege Tommy Fitzen stand vor dem Haus und hielt offenbar einen Klönschnack mit dem Inselpolizisten, und Lilly Velasco hörte er durch die oberen Räume laufen. Es galt, nachzusehen, ob sich noch jemand im Haus aufhielt, aber offenbar war es leer. Selbst die Laukats, ein Ehepaar aus Hamburg, das die Dachgeschosswohnung den Sommer über gemietet hatte, waren an diesem schönen Spätsommertag unterwegs.

Kurz darauf trafen der Doc aus Niebüll und der Leichenwagen ein.

Benthien begrüßte den Arzt, den er flüchtig kannte, weil er öfter für die Polizei arbeitete, überließ ihn seiner Tätigkeit und ging hinaus zu Fitzen und dem Inselpolizisten Holm Ingwersen.

»So muss man nun auch nicht gerade sterben, mit der Bratpfanne im Gesicht«, sagte Ingwersen, ein junger Mann mit Glatze und langen Koteletten, die in einen rötlichen Bart übergingen, tiefsinnig zu Benthien und trat seine Zigarette aus. »Obwohl sie ja‘n büschen schwierig war, die alte Bense.«

»Inwiefern schwierig?«, erkundigte sich Benthien.

»Haare auf den Zähnen und ein lockeres Mundwerk. Die hat sich von niemandem was sagen lassen. Hardy hatte es nicht leicht mit ihr.«

»Hardy?«

»Hartmut Bense, ihr Sohn«, antwortete Tommy Fitzen, der sich offenbar schon bei dem ihm bisher unbekannten Kollegen kundig gemacht hatte. Fitzen brauchte höchstens fünf Minuten, dann behandelten ihn selbst Fremde wie einen, mit dem sie nach dem Pferdestehlen schon so manchen Köm geschluckt hatten.

»Er hat ein Ladengeschäft in Wyk«, erklärte Ingwersen, »Haus- und Tischwäsche, Bettwäsche und Frottierware. Mein Kollege bringt ihn gerade her. Armer Kerl. Er wird außer sich sein, wenn er hört, dass Gertrud tot ist. Er stand total unter ihrer Fuchtel. Außer ihr hatte er praktisch keinen anderen Menschen.«

»Was genau muss ich mir darunter vorstellen?«, fragte Benthien.

»Na ja, die alte Bense bestimmte, wo‘s langging. Hardy hatte da nicht viel zu sagen. Sie hat seine Freundinnen begutachtet – ich meine, die wenigen, die sich mit ihm abgegeben haben –, und die meisten von ihnen vergrault. Deshalb hat er wohl auch nie geheiratet. Hardy gehört nicht mal seine Seele ganz allein.«

Lilly trat aus dem Haus, und Benthien betrachtete sie mit Wohlgefallen. Sie war noch leicht gebräunt vom Urlaub, und ihre Bernsteinaugen leuchteten fast so golden wie ihr Haar, in das die Sonne kleine Leuchtkringel malte. Ihr Gesichtsausdruck wirkte jedoch leicht verstört.

»Sie haben im selben Zimmer, im selben Bett geschlafen, Frau Bense und ihr Sohn«, verkündete sie irritiert.

»Sag´ ich doch«, meinte Ingwersen gleichmütig und fuhr sich über den glänzenden Schädel, »dem armen Kerl gehört nicht mal seine Seele. So couragiert sie tagsüber auch war, nachts hatte die alte Dame Angst vor Einbrechern. Deshalb musste Hardy bei ihr im Bett schlafen.«

»Gibt‘s irgendwas, was du von deinen Wyker Schäfchen nicht weißt?«, fragte Fitzen amüsiert.

Ingwersen schmunzelte. »Nur wenig.«

»Die Zimmer oben sind in Ordnung«, fuhr Lilly fort. »Schränke und Schubladen stehen nicht offen, und nichts scheint durchwühlt zu sein. Alles sehr ordentlich und sauber. Aber die Techniker werden sich das natürlich noch genauer ansehen.«

»Vielleicht kam ihm die alte Frau bereits in der Küche in die Quere, er hat sie erschlagen und dann schnell das Weite gesucht«, überlegte Fitzen.

»Wer hat sie gefunden?«, fragte Benthien.

»Die Nachbarin, Gabi Tammen.« Ingwersen nickte zu dem sonnengelb gestrichenen Haus hinüber, das wie das Haus der Benses in den 1930er Jahren im Fachwerkstil erbaut worden war. »Hat sie ziemlich mitgenommen. Ah, da kommt sie ja.«

Benthien beobachtete, wie eine Frau Anfang vierzig, in Jeans und T-Shirt, zu ihnen rüberkam. Ihr blondes Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Ihr Gang war schwungvoll, offenbar hatte sie sich von dem Schreck bereits erholt.

»Sie wollen mich sicher sprechen«, sagte sie zu Lilly, als sie bei dem Vierergrüppchen angelangt war. »Ich muss gleich zur Fähre, Gäste abholen, deshalb machen wir das am besten jetzt sofort …«

Die drei Flensburger stellten sich vor, dann wanderten sie mit Gabi Tammen um das Haus herum zur Strandterrasse, während Ingwersen weiter auf die Ankunft seines Kollegen wartete, der Frau Benses Sohn herfahren wollte.

Sie setzten sich auf Holzbänke an einen urigen Tisch, von dem aus man einen Blick aufs Meer hatte. Gabi schielte ängstlich zur Terrassentür, aber die war zu und spiegelte, sodass man Gertrud Bense in der Küche nicht ausmachen konnte.

»Mir fiel auf, als ich gegen halb eins zurückkam, dass bei Gertrud alle Türen offen standen, die Tür zur Terrasse und die, die von der Küche in den Garten führt«, begann die junge Frau ihren Bericht, wobei sie nervös die Hände wrang. »Dadurch gab es einen Durchzug, die Gardinen blähten sich, und der Wind fegte Sand und Blätter ins Zimmer. Das fand ich komisch, besonders, weil Gertrud immer so penibel sauber war und nie die Türen offen stehen ließ, sogar die Fenster öffnete sie nur selten. Es könnte ja Staub hereinkommen! Ich habe nach ihr gerufen, aber keine Antwort erhalten. Das war erst recht seltsam, weil Gertrud eigentlich immer zu Hause ist, deshalb bin ich reingegangen und habe sie … es war schrecklich, wie sie so dalag in ihrem Blut …«

Sie begann zu zittern und legte die Arme um ihren Oberkörper.

»Haben Sie jemanden gesehen?«, fragte Fitzen. »Fremde, Nachbarn, Gäste?«

»Nein, es war ganz ruhig, fast totenstill, bis auf den Wind. Ich habe Angst gekriegt und bin zu mir nach Hause gelaufen und habe Holm Ingwersen angerufen, der dann auch gleich kam.« Sie fröstelte. »Ich wusste ja nicht, ob der Mörder nicht noch im Haus war. Ich habe sofort alle Türen bei mir abgeschlossen.«

»Waren Sie allein zu Hause?«, fragte Lilly.

»Nur Nele war noch da, meine Tochter. Unsere Gäste, die Meisners, ein junges Paar aus Düsseldorf, das für zehn Tage die obere Wohnung gemietet hat, war schon früh nach Niebüll gefahren, sie wollten einen Ausflug nach Sylt machen. Die werden wohl erst gegen Abend zurück sein. Mein Hauptverdienst sind die Feriengäste, nebenbei putze ich Ferienwohnungen. Aber jetzt muss ich gleich zum Anleger, um zwei ältere Damen abzuholen.«

»Wo waren Sie heute Vormittag?«, fragte Benthien.

»Wie gesagt, ich putze Ferienwohnungen. Ich bin kurz vor neun aus dem Haus gegangen und gegen halb eins zurückgekehrt. Da habe ich sie dann gefunden.«

Benthien fand, dass Gabi Tammen nervös wirkte. Sie öffnete ihren eigentlich perfekt sitzenden Pferdeschwanz, fuhr sich mit den Fingern durch die Haare und band ihn wieder neu. Offenbar hatte sie es eilig, wegzukommen.

Benthiens scharfe blaue Augen entdeckten in einem Sanddorngebüsch, das die Grenze zwischen den beiden Grundstücken bildete, ein Kind von etwa elf Jahren, das zu ihnen herüberspähte.

»Ist das Ihre Tochter?«

Gabi Tammen folgte seinem Blick und nickte. »Ja, das ist Nele. Sie hat frei, weil in der Schule Mumps ausgebrochen ist. Aber ich will nicht, dass sie Frau Bense …«

»Natürlich nicht«, beruhigte sie Lilly. »Weiß sie Bescheid?«

Frau Tammen nickte, und Benthien nahm sich vor, bei nächster Gelegenheit mit Nele zu sprechen. Sie wirkte aufgeweckt und neugierig und konnte gut etwas gesehen haben, dessen Bedeutung ihr vielleicht gar nicht klar war.

»Sie kannten Frau Bense wahrscheinlich sehr gut?«, fragte Fitzen, auf die enge Nachbarschaft anspielend....

Erscheint lt. Verlag 12.9.2017
Reihe/Serie John Benthien: Die Jahreszeiten-Reihe
John Benthien: Die Jahreszeiten-Reihe
John Benthien: Die Jahreszeiten-Reihe
John Benthien: Die Jahreszeiten-Reihe
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Andres Adlon • Ann Kathrin Klaasen • Bentien • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • Entspannen • Ermittler • Eva Ehley • Föhr • Frühling • Gisa Pauly • Hendrik Berg • Hendrik Falkenberg • Herbst • Inselkrimi • John Benthien • John Bentien • Katharina Peters • Klaus-Peter Wolf • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • krimi norddeutsch • krimi norddeutschland • krimi norden • Krimi Nordsee • Krimis • Kurzkrimi • Kurzkrimis • Kurzkrimis kindle • Küstenkrimi • Küstenkrimis • Meer / Seefahrt • Mord • Mörder • Nordische Krimis • Nordsee • nordseedetektive • Nordsee Krimi • Ohland • Polizei • Polizist • Regiokrimi • regional • Regionalkrimi • Serienkrimi (Serienermittler) • spannend • Spannung • Spannungsroman • Strand • Sylt • Syltkrimi • Sylt Krimi • Sylt-Krimi • sylt krimi kindle • Tatort • Thriller • Urlaub • Urlaubskrimi • Verbrechen • Wolf S. Dietrich
ISBN-10 3-7325-1602-4 / 3732516024
ISBN-13 978-3-7325-1602-5 / 9783732516025
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