Sechs mal zwei (eBook)

Spiegel-Bestseller
Kriminalroman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
400 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-97769-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Sechs mal zwei -  Arne Dahl
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 »Ein wirklich brillant konstruierter Plot, der selbst den erfahrensten Krimi-Enthusiasten vom Stuhl kippen lässt. Die Gänsehautmomente hören gar nicht mehr auf!« Aftenposten    Sam Berger und Molly Blom werden selbst zu Gejagten. In ihrem zweiten Fall müssen die Stockholmer Verbrecherjäger untertauchen. Sie müssen sich verstecken - vor den Geheimdiensten, vor ihrer Vergangenheit, vielleicht auch voreinander. Bis in ihrem Exil im eisig schönen, unerbittlichen Norden plötzlich eine Frau ermordet wird. Ihre Leiche verschwindet, und der Täter lässt nichts als ein Stück Haut mit einer Kleeblattzeichnung zurück. Doch Sam Berger ist schockiert: Er kennt dieses Symbol aus einem alten Fall ...  »Wer bereit ist, mit jedem gelesenen Satz einen Schritt tiefer in die furchterregenden Verliese der menschlichen Seele hinabzusteigen, der kommt bei Dahl voll auf seine Kosten.« - Berner Zeitung  Arne Dahl ist der Inbegriff des psychologisch komplexen Schwedenkrimis. Düster und genüsslich abgründig konstruiert er spannende Fälle, die mit den Erwartungen der Leser genauso spielen wie mit dem Schicksal der Ermittler. Ein außergewöhnlicher Schauplatz - der hohe Norden Schwedens - verleiht »Sechs mal zwei« darüber hinaus einen ganz besonderen Reiz, dem sich kein Skandinavienfan entziehen kann.  »Arne Dahl vereint alles: Verbrechen von globaler Tragweite, intelligente Plots, Hochspannung und literarische Qualität.« - Lars Kepler  Mit Preisen, Lob und Bestsellerplätzen gibt sich Arne Dahl nie zufrieden. Seine Romane um das Stockholmer A-Team und die Opcop-Gruppe sind internationale Phänomene und gehören zu den meistgelesenen Krimireihen überhaupt. Mit seiner Reihe um die Ermittler Berger & Blom gelang es Dahl, diesen Erfolg sogar noch zu übertreffen. Gnadenlos, voller Action und überraschender Wendungen: »Sechs mal zwei« ist die perfekte Fortsetzung dieser Erfolgsgeschichte. 

Arne Dahl, geboren 1963 in Sollentuna, hat mit seinen Kriminalromanen um das Stockholmer A-Team eine der erfolgreichsten Reihen der Welt geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über 2,7 Millionen Bücher. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden »Gier«, »Zorn«, »Neid« und »Hass« wurde ebenfalls zum Bestseller. Mit »Sieben minus eins« begann Arne Dahl 2016 eine brillante neue Reihe um das Ermittlerduo Berger & Blom, dessen Bände jeweils monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt.

Arne Dahl, geboren 1963, hat mit seinen Kriminalromanen um die Stockholmer A-Gruppe eine der weltweit erfolgreichsten Serien geschaffen. International mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht, verkauften sich allein im deutschsprachigen Raum über zweieinhalb Millionen Bücher. Sein Thriller-Quartett um die Opcop-Gruppe mit den Bänden "Gier", "Zorn", "Neid" und "Hass" wurde ebenfalls zum Bestseller. Mit "Sieben minus eins" begann Arne Dahl 2016 furios eine neue Serie um das Ermittlerduo Berger & Blom, dessen Bände jeweils monatelang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen. Zusammen mit Simon Beckett wurde er 2018 mit dem Ripper Award geehrt. "Vier durch vier" ist Berger & Bloms vierter Fall.

2


Donnerstag, 12. November, 14:17


Er hieß Berger. Sam Berger.

Das war alles, was er wusste. Und dass er wegmusste.

Fort von hier.

Er legte die Hand auf das Küchenfenster. Es war so kalt, dass seine Fingerkuppen am Glas haften blieben. Als er die Hand wegriss, blieben einige Hautfetzen hängen.

In der Fensterscheibe sah er sein Spiegelbild. Er formte mit der rechten Hand einen doppelläufigen Revolver.

Dann drückte er ab.

Draußen vor dem Fenster war alles weiß. Die dicke Schneedecke auf dem Feld schien sich bis in die Unendlichkeit zu erstrecken. Doch plötzlich machte Sam Berger in der Ferne eine Bewegung aus, ganz hinten am Horizont. Wenn er die Augen zusammenkniff, konnte er erahnen, dass der lang gestreckte Quader, der sich an der Kante des Ackers entlangbewegte, ein Bus war.

Dorthin musste er.

Offenbar gab es dort eine Straße, die von hier wegführte. Fort von hier.

Die Tür seines Zimmers war zum ersten Mal einen Spalt weit offen geblieben, und er hatte es geschafft, sich genau zur richtigen Zeit hinauszuschleichen, in der Nachmittag-dösigkeit, und dann hatte er die Küche gefunden, in der er, soweit er wusste, noch nie zuvor gewesen war.

Das Küchenpersonal hatte schon alles für den Nachmittagskaffee vorbereitet. Ein paar Thermoskannen standen auf einem Servierwagen neben einer Schüssel voller Zimtschnecken, die mit Frischhaltefolie abgedeckt waren. Neben dem Wagen hingen ein paar weiße Kittel.

Er sah erneut aus dem Fenster und lehnte sich ganz nah an die Scheibe. Die Kälte strahlte auf sein Gesicht ab. Dann sah er an sich hinunter. Unter dem Kleidungsstück, das man unter anderen Umständen für eine bequeme Jogginghose hätte halten können, waren seine Füße nackt. Er bewegte die Zehen, und sogar sie schienen einzusehen, dass er die Straße niemals ohne Schuhe erreichen würde.

Trotzdem musste er fort. Er hatte schon zu viel Zeit hier verbracht.

War zu lange weg gewesen.

Er warf einen Blick in die Vorratskammer. In einer Ecke stand tatsächlich ein Paar Stiefel, und obwohl sie mindestens drei Nummern zu klein waren, zog er sie an. Seine Zehen krümmten sich, aber er konnte damit gehen, vielleicht würde er sogar rennen können.

Als er wieder in die Küche trat, hörte er Stimmen hinter der Tür, die zum Hauptkorridor führte. Sie war geschlossen, das würde aber bestimmt nicht lange so bleiben.

Also riss er alle drei Kittel an sich, die neben dem Servierwagen hingen, und humpelte zur hinteren Tür. Die Schmerzen in den gekrümmten Zehen hielten ihn wach.

Er zog den ersten Kittel an, dann den zweiten, aber als er den dritten über die beiden vorhergehenden ziehen wollte, klangen die Stimmen im Flur plötzlich ganz nah. Vorsichtig drückte er die Türklinke hinunter und schlüpfte in den Seitenflur. Er schloss die Tür hinter sich, so leise er konnte, und hörte, wie die andere Tür zur Küche im selben Augenblick aufgestoßen wurde. Während er den immer dunkler werdenden Flur entlangrannte, zwängte er sich in den dritten Kittel. Wegen der viel zu engen Stiefel wirkte sein normalerweise dynamischer Laufschritt wie das Stampfen zweier riesiger Klumpfüße.

Normalerweise? Es gab kein »normal« mehr. Definitiv keinen normalen Laufschritt. Es kam ihm so vor, als wäre er in einer vollkommen leeren, vollkommen weißen Welt aufgewacht.

In einer Welt ohne Zeichen.

Was sich an Erinnerungen zeigte, war nichts anderes als der Phantomschmerz seiner Seele. Alles war gekappt, als hätte sein Gehirn zielgerichtet jede Spur vernichtet.

Dennoch erinnerte er sich an die Tür, sogar an den Spalt, durch den die Kälte in den Flur drang. Die letzten dunklen Meter.

Er stieß die Tür auf. Der Balkon war groß, geradezu riesig, als gehörte er zu einem königlichen Schloss, aber nur auf einem kleinen Quadrat direkt vor der Tür war der Schnee weggefegt worden. Überall lagen Zigarettenstummel herum. Er musste also auch diese Raucherecke aufgesucht und geraucht haben, in seiner Zeit in tiefer, bodenloser Dunkelheit. So musste es gewesen sein. Wie sonst hätte er hierherfinden können?

Aber hatte er nicht aufgehört zu rauchen?

Hinter dem freigeräumten Quadrat lag der Schnee meterdick auf dem Balkon. Man hatte ihn zusammengeschoben, sodass sich eine steile Rampe aus dicht gepresstem Schnee gebildet hatte, die zu einem Schneeplateau führte. Es waren etwa sechs Meter bis zum Balkongeländer, aber er konnte nicht erkennen, wie tief es nach unten ging.

Hinunter auf den Acker, der zur Straße führte. Zur Straße, die an einen anderen Ort führte. Fort von hier.

Er quälte sich auf das Schneeplateau. Die Kruste war so dick, dass er nicht einbrach. Doch erst, als er sich endlich zur Balustrade vorgekämpft hatte, hörte er hinter sich an der Balkontür Stimmen.

Von hier ging es bestimmt fünf Meter in die Tiefe. Die Schneedecke dort unten wirkte dicker als auf dem Balkon, aber wenn sie genauso hart war, würde er sich die Beine brechen. Doch es gab keine Alternative.

Er sah sich nicht um, als er im Schersprung über das Balkongeländer verschwand. Die drei Kittel übereinander flatterten wie eigenartige weiße Flügel. Sie flatterten ziemlich lange.

Er fiel in den Schnee und sank ein. Ja, er sank, der Schnee dämpfte den Fall, und er fiel nach vorn. Sein Mund füllte sich mit Schnee, und er bekam keine Luft mehr. Panik überfiel ihn. Lawinenpanik. Aber dann rappelte er sich auf, bis seine Beine Halt fanden. Er spuckte Schnee und lief los, quer über das Feld. Auf die Straße zu. Doch er kam nur quälend langsam voran.

Nach etwa zehn Metern warf er einen Blick über die Schulter. Zwei breite Männer standen an der Balustrade des Balkons und starrten ihm hinterher. Dann verschwanden sie.

Er stapfte weiter. Der Schnee war kompakt und machte jeden Schritt zu einem Kampf. Außerdem fror er trotz der drei Kittelschichten erbärmlich.

Jetzt fing es auch noch an zu schneien. Große Flocken segelten aus dem bleifarbenen Himmel herab. Die Sonne war bereits untergegangen.

Plötzlich nahm er neben seinem eigenen Keuchen ein anderes Geräusch wahr. Sam Berger blieb stehen, reckte die Nase ins Weltall und ließ die Schneeflocken auf seinem Gesicht eine Maske aus lauter kleinen Fragmenten bilden. Er hielt die Luft an und horchte.

Hoch konzentriert.

In dem schwachen, matten Licht, das seit dem Sonnenuntergang herrschte, erahnte er in der Ferne eine Bewegung. Schließlich nahm sie Form an. Durch das Weiß der Welt bewegte sich ein Quader.

Der Quader kam auf ihn zu. Sam Berger lief wieder los, wagte einen verschwenderisch großen Schritt, aus dem ein Fehltritt wurde, er wollte nicht nach vorn fallen und fiel stattdessen auf den Rücken. Sein Bein steckte bis zum Knie im Schnee fest, und er kam nicht mehr hoch. Tanzende Schneeflocken blieben an seinen Wimpern hängen und trieben ihm Tränen in die Augen.

Er kam wirklich nicht mehr hoch.

Tief in seinem Innersten musste er nach einem glühenden Rest seines Willens suchen, nach einer gut verborgenen Energiereserve. Komprimierte Gewalt. Mit einem Schrei richtete er sich auf, um ihn herum wirbelte der Schnee, und die Kittel flatterten, als würde er heftig mit den Flügeln schlagen. Er war ein gefallener, aber wiederauferstandener Engel.

Mühsam stolperte er weiter. Der Bus kam immer näher. Die Seiten des Fahrzeugs waren von aufgewirbeltem Schnee bedeckt, nur Teile der Fensterscheiben waren zu erkennen. Der Fahrer schaltete die Scheinwerfer ein, Lichtkegel schossen aus dem Quader. Und das Brummen des Dieselmotors wurde zunehmend lauter.

Das Geräusch der Freiheit.

Jetzt konnte er die Straße sehen, die sich durch die weiße Schneedecke wand. Er rannte los, plötzlich konnte er rennen, der Schnee hielt ihn kaum noch auf. Mit jeder Kurve kam der Bus näher, aber es waren nur noch zehn Meter bis zum Straßenrand. Er fiel auf die Knie, richtete sich aber schnell wieder auf. Der Bus war bloß noch wenige Meter entfernt. Sam Berger hob die Arme und winkte wie wild, der Fahrer konnte das mit Flügeln geschmückte weiße Wesen unmöglich übersehen, das, umgeben von einer Aura aus schwirrendem Pulverschnee, auf die Straße zuwankte.

Mit den Armen fuchtelnd, lief er weiter, erreichte den Straßengraben und sammelte seine allerletzten Kräfte für einen Sprung über das Gebüsch. Als der Bus auf seiner Höhe war, starrte er in die Fahrerkabine, und einen Augenblick lang trafen sich ihre Blicke.

Aber der Fahrer bremste nicht.

Der Bus bremste nicht.

Sam Berger streckte die Hand wie eine Klaue nach der schneebedeckten Flanke des Busses aus, wollte das tonnenschwere Gefährt mit reiner Willenskraft zum Halten bringen. Brüllend donnerte der Bus an ihm vorbei, ohne die Geschwindigkeit auch nur im Geringsten zu drosseln. An seiner Seite waren nun deutlich fünf unregelmäßige Kratzspuren im Lack zu erkennen.

Er musterte seine steif gefrorene rechte Hand und die blutigen Fingerkuppen, aber er spürte nichts. Gar nichts. Verzweifelt sank er auf die Knie. Er hatte nicht einmal mehr genügend Kraft, um zu schreien. Der Bus, der in der Ferne verschwand, hinterließ eine undurchdringliche Wolke aus feinem Pulverschnee, die ihn umfing. Langsam, ganz langsam senkte sie sich herab.

Da zeichneten sich am Straßengraben zwei Gestalten ab. Zwei breitschultrige Männer näherten sich ihm.

Wie in Zeitlupe nahm er wahr, dass der eine auf ihn zutrat und die Faust hob. Dann verpasste er ihm einen Schlag mitten ins Gesicht. Sam Berger hatte das Gefühl, dass er bereits bewusstlos war, als ihn die...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2017
Reihe/Serie Berger & Blom
Übersetzer Kerstin Schöps
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte 2017 • 6 mal • 6 mal 2 • 6x2 • Adler-Olsen • Arne Dahl • A-Team • Band 2 • Berger • Berger und Blom • Berger und Blom 1 • Berger und Blom 2 • Buch • Buchreihe • düster • eBook • Geheimdienst • grausam • Hörbuch • Identität • Krimi • Kriminalroman • Krimiserie • Molly Blom • Opcop • Paranoia • Paul Hjelm • Reihe • Roman • Sam Berger • Schweden-Krimi • schwedische Krimis • Schwedischer Thriller • sechs • Sechs mal zwei • sechs x zwei • Serienkiller • Serienmörder • Sieben minus eins • Skandinavien • Skandinavien Buch • Skandinavische Krimis • Skandinavischer Krimi • skandinavischer Kriminalroman • skandinavische Thriller • Spannungsroman • Stockholm • Taschenbuch • Thriller • Thrillerreihe
ISBN-10 3-492-97769-3 / 3492977693
ISBN-13 978-3-492-97769-2 / 9783492977692
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