Die Netzneutralität im Binnenmarkt (eBook)

Zur Bindung der Internet-Provider an die Europäischen Grundfreiheiten und Grundrechte
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2017 | 1. Auflage
260 Seiten
Nomos Verlag
978-3-8452-8470-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Netzneutralität im Binnenmarkt -  Johannes Osing
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Durch Netzwerkmanagement können seitens der Provider schon seit Jahren im Internet bestimmte Inhalte bevorzugt, verlangsamt oder gar blockiert werden. Dies birgt auch die Gefahr von Beeinträchtigungen des Binnenmarkts, weshalb die EU-VO 2015/2120 seit Ende 2015 die sogenannte Netzneutralität bei Internetzugangsdiensten sicherstellen soll. Offen blieb dabei jedoch eine Regulierung der Backbones und Zusammenschaltungsmärkte, also des vorgelagerten Datentransports jenseits der Endkundenebene. Dies kann im grenzüberschreitenden Datenverkehr weiterhin zur Diskriminierung bestimmter Inhalte führen. Das Werk befasst sich deshalb eingehend mit der Frage, ob auf diesen Ebenen den unionsrechtlichen Diskriminierungsverboten eine Auffangfunktion zukommt. Ausgangspunkt ist die Rechtsprechung des EuGH zur horizontalen Direktwirkung der Grundfreiheiten (Walrave, Bosman etc.). Da das Internet neben seiner wirtschaftlichen Bedeutung auch eine umfassende Plattform zur Wahrnehmung von Grundrechten, wie etwa der Meinungsfreiheit darstellt, wird auch eine mögliche Adressatenstellung hinsichtlich der Grundrechte-Charta untersucht.

Cover 1
A. Einleitung 17
I. Die Bedeutung der Netzneutralität 17
II. Die rechtliche Debatte 19
III. Zielsetzung dieser Arbeit 21
IV. Gang der Untersuchung 24
B. Technische Grundlagen des Internets 25
I. Entstehung 25
II. Datentransport von Ende zu Ende 27
1. Erste und zweite Schicht: Physische Grundlage und Frames 27
2. Dritte, vierte und fünfte Schicht: Routing und Transport 28
3. Sechste und siebte Schicht: Darstellung und Anwendungen 29
4. Die Rolle der einzelnen Schichten in Bezug auf die Netzneutralität 29
III. IP-Pakete als Transportgegenstand 30
IV. Das Best-Effort-Prinzip 31
C. Neutralität im Internet 32
I. Erfasste Netze 32
II. Die Netzebenen 33
1. Generelle Unterteilung 33
2. Märkte für einzelne Netzebenen 34
3. Die Rolle der Provider 35
4. Relevanz für den Datentransport 36
III. Diskriminierungen im Internet 38
1. Eingriffe durch Netzwerkmanagement 39
a) Deep Packet Inspection 39
b) IPv 6 40
2. Diskriminierungsarten 40
a) Konkrete und unmittelbare Diskriminierungen 40
b) Generelle und mittelbare Diskriminierungen 41
3. Gründe für Netzwerkmanagement 42
a) Anstieg der Datenmengen 43
b) QoS und Spezialdienste 44
c) Datenvolumen und Zero-Rating 45
d) Vertikal integrierte Provider 46
IV. Zusammenfassung 47
D. Der Begriff „Netzneutralität“ 49
I. Geschichte 49
1. Enquete-Kommission „Internet und digitale Gesellschaft“ 50
2. Entwurf einer Netzneutralitätsverordnung nach § 41a TKG 50
3. Open Internet Order der Federal Communications Commission 51
4. EU-Netzneutralitätsverordnung (VO 2015/2120) 52
II. Ansätze in der Literatur 53
III. Stellungnahme 55
E. Bisheriger Stand der Regulierung 57
I. Verzicht auf staatliche Regulierung 57
II. Regulierung durch Architektur 59
1. Ausbau 59
a) Investitionen 59
b) Pflicht zum Ausbau 61
c) Begrenzte Wirkung 62
2. Anreize für neue Protokolle und Dateiformate 63
3. Zwischenergebnis 64
III. Bestehende Rechtsgrundlagen 64
1. Wettbewerbsrecht 65
a) Europäische Wettbewerbsregeln 65
b) Telekommunikationsrecht als sektorspezifisches Wettbewerbsrecht 67
aa) Sekundärrechtliche Vorgaben 67
bb) Umsetzung in Deutschland 69
(1) Telekommunikationsgesetz 69
(2) Netzneutralitätsverordnung nach § 41a TKG 72
c) Zusammenfassung 74
2. Medienrecht 75
IV. EU-Netzneutralitätsverordnung (VO 2015/2120) und BEREC-Leitlinien zur Netzneutralität 78
1. Begriffsbestimmungen 79
2. Regelung zur Netzneutralität 81
a) Diskriminierungsverbot 81
b) Ausnahmen von Diskriminierungsverbot 82
c) Geltung nur für Anbieter von Internetzugängen 85
3. Spezialdienste 86
V. Zwischenergebnis 88
F. Zu einem Konzept der Bindung der Provider an die Europäischen Grundrechte und -freiheiten 90
I. Binnenmarktbezug des Internets 90
II. Zusammenspiel von Grundrechten und -freiheiten 92
1. Vergleichbarkeit von Grundrechten und -freiheiten 92
a) Auseinandersetzung in der deutschen Literatur 92
aa) Gemeinsamkeiten 93
bb) Unterschiede 94
b) Annäherung im Primärrecht und der Rechtsprechung 97
c) Zwischenergebnis 98
2. Wechselwirkungen 99
a) Grundrechte als Schranken 99
b) Grundfreiheiten als Schranken 102
c) Grundrechte als Schranken-Schranken 103
3. Weitergehende Interaktionsmöglichkeiten 105
III. Zwischenergebnis 106
G. Vorgaben aus den Grundfreiheiten der EU 108
I. Das allgemeine Diskriminierungsverbot des Art. 18 AEUV 108
II. Die Warenverkehrsfreiheit nach Art. 28ff. AEUV 110
III. Die Dienstleistungsfreiheit nach Art. 56ff. AEUV 111
1. Abgrenzung zu anderen Grundfreiheiten 112
2. Merkmale der Dienstleistung 113
IV. Beeinträchtigungen 114
1. Diskriminierungen 114
2. Beschränkungen 115
3. Marktzugang bei Beschränkungen 116
V. Rechtfertigung 118
VI. Wirkungen der Grundfreiheiten zwischen Privaten 120
1. Bestimmung des Begriffs „Private“ 121
2. Horizontale Wirkung der Grundfreiheiten 123
a) Private als Verpflichtete 123
aa) Rechtsprechungslinie des EuGH 124
(1) Walrave und Koch 124
(2) Bosman 125
(3) Angonese 126
(4) Viking und Laval 127
(5) Fra.bo 129
bb) Grammatikalische Argumente 130
cc) Systematische Argumente 131
(1) Vorrang der Wettbewerbsregeln 131
(2) Zuschnitt der Begleitnormen 134
(3) Drittwirkung von Art. 18 AEUV 135
dd) Teleologische Argumente 139
(1) Präambel des AEUV 139
(2) Niedergelegte Ziele in den Vertragsvorschriften 141
(3) Effet utile 142
ee) Stellungnahme 145
b) Tatbestandliche Einschränkung 146
aa) Ansätze in der Rechtsprechung 147
bb) Ansätze in der deutschen Literatur 150
(1) Voluntative Elemente 150
(2) Spürbarkeitstest 151
(3) Mittelbare Drittwirkung 152
(4) Privatautonomie 153
(5) Beschränkung auf bestimmte Kategorien von Privaten 155
(6) Marktzugang 158
cc) Stellungnahme 160
c) Rechtfertigung von Beschränkungen 161
aa) Allgemeine und besondere Rechtfertigungsgründe 161
(1) Geschriebene Rechtfertigungsgründe 161
(2) Wirtschaftliche Gründe 163
(3) Rechtsprechung des EuGH 163
bb) Schranken aus den Grundrechten 164
cc) Stellungnahme 166
d) Zwingende Gründe für Diskriminierungen beim Datentransport 168
aa) Netzüberlastung 168
bb) Sprachtelefonie und Notrufe 169
cc) Rundfunk und Mediendienste 170
dd) Filterung illegaler Inhalte 171
ee) Wohlfahrtsökonomische Aspekte 172
ff) Dienste mit besonderen Anforderungen 173
3. Zwischenergebnis 174
VII. Schutzpflichten 175
VIII. Zwischenergebnis 176
H. Vorgaben aus den Grundrechten der EU 177
I. Überblick 177
1. Verhältnis zu anderen Grundrechten 178
2. Schrankenvorbehalt 179
3. Anwendungsbereich 179
II. Einzelne Grundrechte 181
1. Recht auf Achtung der Kommunikation, Art. 7 GRC 181
2. Recht auf Datenschutz, Art. 8 GRC 183
3. Meinungs- und Informationsfreiheit, Art. 11 GRC 187
a) Gewährleistungsgehalt 188
aa) Europäische Menschenrechtskonvention 188
bb) EU-Grundrechtecharta 189
(1) Meinungs- und Informationsfreiheit 189
(2) Medienfreiheit als eigenes Grundrecht 190
(3) Objektiv-rechtliche Aussagen 192
cc) Grundgesetz 195
dd) Zusammenfassung 197
b) Eingriff 198
c) Rechtfertigung 199
4. Kunst- und Wissenschaftsfreiheit und Recht auf Bildung, Art. 13/14 GRC 200
5. Berufsfreiheit und Unternehmerische Freiheit, Art. 15/16 GRC 201
6. Eigentumsrecht, Art. 17 GRC 203
7. Gleichheitssatz und Diskriminierungsfreiheit, Art. 20 und 21 GRC 205
a) Gewährleistungsgehalt 206
aa) Europäische Menschenrechtskonvention 206
bb) Grundrechte auf Ebene der Europäischen Union 207
cc) Grundgesetz 208
b) Rechtfertigung von Ungleichbehandlungen 209
c) Zusammenfassung 209
8. Zugang zu Dienstleistungen, Art. 36 GRC 209
III. Schutzpflichten 210
1. Europäische Menschenrechtskonvention 211
2. EU-Grundrechtecharta 212
3. Grundgesetz 214
a) Art. 3 GG 214
b) Art. 5 GG 215
aa) Gesetzgeberischer Gestaltungsauftrag 218
bb) Überblick über die Rundfunkentscheidungen 220
cc) Übertragung der Rechtsprechung auf das Internet 224
(1) Technischer Hintergrund 224
(2) Breitenwirkung, Aktualität und Suggestivkraft 225
(3) Grundversorgungsauftrag 225
(4) Absicherung der Meinungsvielfalt 226
dd) Zusammenfassung 228
4. Zwischenergebnis 228
IV. Drittwirkung 229
1. Europäische Menschenrechtskonvention 229
2. Grundrechte auf Ebene der Europäischen Union 230
a) Ansätze in der Rechtsprechung 230
b) Ansätze in der deutschen Literatur 232
c) Stellungnahme 235
3. Grundgesetz 237
a) Art. 3 GG 237
b) Art. 5 GG 239
4. Zwischenergebnis 241
I. Aspekte bei der Abwägung 242
J. Schluss 246
K. Thesen 249
Literaturverzeichnis 251

Erscheint lt. Verlag 14.7.2017
Reihe/Serie Recht und Politik in der Europäischen Union
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Schlagworte Dienstleistungsfreiheit • Grundfreiheiten • Internet • Meinungsfreiheit • Netzneutralität • Provider • Verordnung (EU) 2015/2120
ISBN-10 3-8452-8470-6 / 3845284706
ISBN-13 978-3-8452-8470-5 / 9783845284705
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