Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman (eBook)

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2017 | 1. Auflage
528 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43237-5 (ISBN)

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Aufstieg und Fall des außerordentlichen Simon Snow Roman -  Rainbow Rowell
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Liebe, Freundschaft, ein Auserwählter und viel Magie Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ist ja Watford da, das Zaubererinternat. Für Simons Zimmergenossen Baz - Vampir aus angesehener Familie und Simon in freundlichem Hass zugetan - ist er, der Auserwählte, eine wahre Fehlbesetzung. Am liebsten würde Baz den Magie sprühenden Simon mit seinen spitzen Zähnen ein für alle Mal erledigen. Doch dazu kommt es nicht, vorerst zumindest. Denn die verfeindeten Jungs tun sich zusammen, um gemeinsam mit ihrer blitzgescheiten Schulkameradin Penelope den Mord an Baz' Mutter aufzuklären. Für Simon beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Und die Welt der Zauberer steht fortan nicht nur in Liebesdingen kopf.  

Rainbow Rowell studierte Journalismus an der University of Nebraska-Lincoln und arbeitete danach mehrere Jahre als Kolumnistin beim Omaha World-Herald. Mit ihrem ersten Jugendroman 'Eleanor & Park' landete sie einen weltweiten Bestseller, der in 12 Ländern unter den Top 10 auf der Bestsellerliste stand. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen im Bundesstaat Nebraska. Sie schreibt Jugendliteratur und Romane für Erwachsene.

Rainbow Rowell studierte Journalismus an der University of Nebraska-Lincoln und arbeitete danach mehrere Jahre als Kolumnistin beim Omaha World-Herald. Mit ihrem ersten Jugendroman "Eleanor & Park" landete sie einen weltweiten Bestseller, der in 12 Ländern unter den Top 10 auf der Bestsellerliste stand. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Söhnen im Bundesstaat Nebraska. Sie schreibt Jugendliteratur und Romane für Erwachsene.

2


SIMON

In den Ferien verdränge ich alle Gedanken an Watford.

Nach meinem ersten Jahr – ich war elf – dachte ich den ganzen Sommer über an die Schule. An alle, die ich dort kennengelernt hatte – Penelope, Agatha, den Magier. An die Türme und das Gelände. Den Tee. Den Pudding. Die Magie. Die Tatsache, dass ich zaubern konnte.

Ich war ganz krank vom vielen Denken an die Watford School of Magicks, bis es irgendwann einfach nur noch ein Tagtraum war. Eine weitere Fantasie, um mir die Zeit zu vertreiben.

Es war so wie früher, als ich davon träumte, später mal Fußballer zu werden – oder dass meine Eltern, meine richtigen Eltern, mich wieder zu sich holen würden …

Mein Vater wäre auch Fußballer. Und meine Mutter ein schickes Model. Sie würden mir erklären, dass sie mich hatten weggeben müssen, weil sie zu jung für ein Baby waren und weil seine Karriere auf dem Spiel stand. »Aber wir haben dich immer vermisst, Simon«, würden sie sagen. »Wir haben dich gesucht.« Und dann würden sie mich in ihre Villa mitnehmen.

Die Villa eines Fußballers … ein Internat für Zauberer …

Bei Tageslicht besehen ist natürlich beides Quatsch. (Vor allem, wenn man in einem Raum mit sieben anderen abgeschobenen Kindern aufwacht.)

In jenem ersten Sommer hatte ich die Erinnerung an Watford jedenfalls stark strapaziert, bis endlich im Herbst meine Busfahrkarte und Anmeldeunterlagen ankamen, zusammen mit einer Nachricht vom Magier persönlich.

Echt. Alles war echt.

Und so verbot ich mir im nächsten Sommer, nach meinem zweiten Jahr in Watford, jeglichen Gedanken an Zauberei. Monatelang. Ich wollte mich davon abschotten. Und mir hat nichts gefehlt, ich hatte keine Sehnsucht danach.

Ich wollte die Welt der Magier im September wie eine große Überraschung auf mich zukommen lassen, wenn es denn so sein sollte. (Und sie kam tatsächlich auf mich zu. Wie bisher immer.)

Der Magier sagte oft, dass ich vielleicht irgendwann die Ferien in Watford verbringen dürfe – oder vielleicht bei ihm, wohin auch immer er in den Ferien verschwindet.

Doch dann kam er zu dem Schluss, dass es besser wäre, wenn ich einen Teil des Jahres bei den Normalen verbringen würde. Um in Kontakt mit der Sprache zu bleiben und meine fünf Sinne beisammenzuhalten: »Möge Härte deine Klinge schärfen, Simon.«

Ich dachte, er meinte meine echte Klinge, das Schwert des Magiers. Irgendwann wurde mir klar, dass er mich meinte.

Ich bin die Klinge. Das Schwert des Magiers. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob mich die Sommer in den Kinderheimen wirklich schärfen. Auf alle Fälle machen sie mich hungriger. Sie sorgen dafür, dass ich mich nach Watford sehne wie, ich weiß nicht, wie nach dem Leben selbst.

Baz und seine Leute – die vielen alten, reichen Familien – bilden sich ein, dass niemand Magie besser verstehe als sie. Sie halten sich für die Einzigen, denen man sie anvertrauen kann.

Aber niemand liebt die Magie wie ich.

Kein anderer Zauberer – keiner meiner Klassenkameraden, keiner ihrer Eltern – weiß, wie es ist, ohne Magie zu leben.

Nur ich weiß es.

Und ich werde alles tun, um sicherzustellen, dass ich immer in ihren Schoß zurückkehren kann.

 

Wenn ich fort bin, versuche ich nicht an Watford zu denken – aber in diesem Sommer war das fast unmöglich.

Nach allem, was im vergangenen Jahr passiert war, konnte ich mir nicht vorstellen, dass der Magier etwas so Banalem wie dem Schuljahresende überhaupt Beachtung schenken würde. Wer unterbricht einen Krieg, um die Kinder nach Hause in die Sommerferien zu schicken?

Außerdem bin ich kein Kind mehr. Von Gesetzes wegen hätte ich mit 16 die Pflege verlassen und mir irgendwo eine eigene Wohnung besorgen können. Vielleicht in London. (Ich könnte es mir leisten. Ich besitze eine ganze Tasche voll Kobold-Gold – eine große Reisetasche, und es verschwindet nur, wenn man es anderen Zauberern geben will.)

Aber der Magier hat mich in ein neues Heim geschickt. Nach all den Jahren schiebt er mich immer noch herum wie eine Erbse in der Schale. Als wäre ich dort in Sicherheit. Als könnte der Schatten mich nicht einfach holen oder was immer er mit mir und Penelope am Ende des Schuljahrs angestellt hatte.

»Er kann dich holen?«, wollte Penelope wissen, nachdem wir ihm entkommen waren. »Über ein Gewässer hinweg? Das ist unmöglich, Simon. Dafür gibt es keinen Präzedenzfall.«

»Wenn er mich das nächste Mal wie einen bescheuerten Eichkatzendämon herbeizitiert«, sagte ich, »richte ich es ihm aus!«

Penelope hatte das Pech gehabt, mich am Arm festzuhalten, als es mich erwischte, und so erwischte es sie zusammen mit mir. Ihr schnelles Denken ist der einzige Grund, warum wir heil entkommen konnten.

»Simon«, sagte sie an dem Tag, als wir schließlich im Zug zurück nach Watford saßen. »Die Sache ist ernst.«

»Siegfried und Roy, verdammt, Penny, das weiß ich auch. Er hat mich durchschaut. Ich durchschaue mich nicht mal selbst, aber der Schatten tut es.«

»Wie kommt es, dass wir immer noch so wenig über ihn wissen?«, sagte sie wütend. »Er ist so …«

»Hinterhältig«, sagte ich. »›Der Hinterhältige Schatten‹ und alles.«

»Hör auf herumzualbern, Simon. Die Sache ist wirklich ernst.«

»Ich weiß, Penny.«

Als wir zurück in Watford waren, mussten wir dem Magier unsere Geschichte erzählen. Er wollte sich vergewissern, dass wir nicht verletzt waren, dann schickte er uns fort. Er schickte uns einfach … nach Hause.

Das ergab keinen Sinn.

Und so dachte ich natürlich den ganzen Sommer an Watford. An alles, was passiert war, und alles, was passieren könnte, und alles, was auf dem Spiel steht. Ich zermarterte mir das Hirn.

Und trotzdem verbot ich mir jeden Gedanken an die guten Dinge in Watford. Die machen einen nämlich verrückt, wenn man sie vermisst.

Ich führe eine Liste von Dingen, die ich am meisten vermisse, und ich darf erst an sie denken, wenn ich ungefähr eine Stunde von Watford entfernt bin. Dann gehe ich die Liste Punkt für Punkt durch. Es ist so ähnlich wie langsam in kaltes Wasser eintauchen. Oder vermutlich eher das Gegenteil – wie wenn man nach und nach herunterschaltet, damit einen der Schock nicht überwältigt.

Mit der Liste, meiner Gute-Dinge-Liste, fing ich an, als ich elf war, und wahrscheinlich sollte ich mittlerweile einiges streichen, aber das ist schwerer, als man denkt.

Jedenfalls bin ich jetzt ungefähr eine Stunde von der Schule entfernt, rufe in Gedanken meine Liste auf und presse die Stirn an das Zugfenster.

 

Was ich vermisse, wenn ich nicht in Watford bin:

 

Nr. 1 – Sauerkirsch-Scones

Vor Watford hatte ich noch nie Kirsch-Scones gegessen. Nur welche mit Rosinen – und noch häufiger die schlichten aus irgendwelchen Läden, die immer zu lange im Ofen waren.

In Watford gibt es jeden Morgen Kirsch-Scones zum Frühstück, wenn man will. Und auch am Nachmittag zum Tee. Den Tee trinken wir im Speisesaal nach dem Unterricht, vor den Klubs, Fußball und Hausaufgaben.

Ich sitze immer bei Penelope und Agatha, und ich bin der einzige von uns dreien, der Scones isst. »In zwei Stunden gibt es Abendessen, Simon«, sagt Agatha oft pikiert, selbst nach all den Jahren. Einmal wollte Penelope ausrechnen, wie viele Scones ich seit meinem ersten Jahr in Watford schon verdrückt habe, aber dann wurde ihr langweilig, bevor sie die Lösung hatte.

Ich kann einfach nicht auf Scones verzichten, wenn sie vor mir stehen. Sie sind weich und leicht und ein bisschen salzig. Manchmal träume ich von ihnen.

 

Nr. 2 – Penelope

An dieser Stelle stand früher »Roastbeef« auf der Liste. Aber vor ein paar Jahren beschloss ich, mich auf ein Nahrungsmittel zu beschränken.

Vielleicht sollte ich Agatha über Penelope setzen; Agatha ist meine Freundin. Aber Penelope war zuerst auf der Liste. Wir haben uns in der ersten Schulwoche angefreundet, im Zaubersprüche-Unterricht.

Zuerst wusste ich nicht, was ich von ihr halten soll – ein dickliches kleines Mädchen mit hellbrauner Haut und knallrotem Haar. Sie trug eine spitze Brille, wie eine Hexe auf einer Kostümparty, und an ihrer rechten Hand prangte ein riesiger violetter Ring. Sie wollte mir bei einer Aufgabe helfen, und ich glaube, ich habe sie nur angestarrt.

»Ich weiß, du bist Simon Snow«, sagte sie. »Meine Mum hat mir erzählt, dass du hier bist. Sie sagt, du bist sehr mächtig, wahrscheinlich mächtiger als ich. Ich bin Penelope Bunce.«

»Ich hätte nicht gedacht, dass jemand wie du Penelope heißt«, sagte ich. Eine dumme Bemerkung. (Im ersten Jahr war alles dumm, was ich von mir gab.)

Sie rümpfte die Nase. »Wie sollte ›jemand wie ich‹ denn heißen?«

»Ich weiß nicht.« Ich wusste es wirklich nicht. Andere mir bekannte Mädchen, die so aussahen wie sie, hießen Saanvi oder Aditi – und sie waren definitiv nicht rothaarig. »Saanvi?«

»Jemand wie ich kann jeden Namen haben«, sagte Penelope.

»Oh«, sagte ich. »Stimmt, entschuldige.«

»Und mit unserem Haar können wir machen, was wir wollen.« Sie wandte sich wieder der Aufgabe zu und schüttelte ihren roten Pferdeschwanz. »Anstarren ist unhöflich, weißt du, selbst wenn wir Freunde sind.«

»Sind wir denn Freunde?«, fragte ich sie ziemlich überrascht.

»Ich helfe dir im...

Erscheint lt. Verlag 4.8.2017
Reihe/Serie Reihe Hanser
Übersetzer Brigitte Jakobeit
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Agatha • Basilton Pitch • BAZ • Carry On • Der Magier • England • Fanfiction • Fan-Fiction • Fangirl • Fantasy • Fantasy-Roman • Freundschaft • Geistergeschichte • Harry Potter • Internat • Krimi • Liebe • Liebesgeschichte • Magie • Monster • new adults • Penelope Bunce • Vampir • Vampir Baz • Waisenjunge • Watford • Young Adult • Zauberer • Zaubererinternat • Zaubererschule • Zaubersprüche
ISBN-10 3-423-43237-3 / 3423432373
ISBN-13 978-3-423-43237-5 / 9783423432375
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4 Magischer Simon

von (Schwarzenbek), am 04.08.2017

Inhalt
Simon Snow ist der mächtigste Zauberer, den die Welt der Magie je hervorgebracht hat. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass Simon völlig unfähig ist, seine magischen Kräfte zu steuern. Aber dafür ist ja Watford da, das Zaubererinternat. Für Simons Zimmergenossen Baz – Vampir aus angesehener Familie und Simon in freundlichem Hass zugetan – ist er, der Auserwählte, eine wahre Fehlbesetzung. Am liebsten würde Baz den Magie sprühenden Simon mit seinen spitzen Zähnen ein für alle Mal erledigen. Doch dazu kommt es nicht, vorerst zumindest. Denn die verfeindeten Jungs tun sich zusammen, um gemeinsam mit ihrer blitzgescheiten Schulkameradin Penelope den Mord an Baz' Mutter aufzuklären. Für Simon beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Und die Welt der Zauberer steht fortan nicht nur in Liebesdingen kopf.

Meinung
Das Buch ist wirklich spannend und abenteuerreich und Simon Snow ist ein interessanter und liebenswerter Protagonist auch wenn er ein wenig anders ist. Die Autorin hat es vor allem durch die verschiedenen Sichtweisen in denen sie die Geschichte erzählt geschafft, dieses Buch zu etwas Besonderem zu machen. Manchmal war Simon Snow aber leider auch ein wenig nervig und die Geschichte wird zum Ende hin leider ein wenig vorhersehbar. Daher gebe ich dem Buch nur 4 Sterne.
Vor allem Baz und Penelope waren sehr starke Personen und durch die Kapitel, die immer wieder von diesen beiden erzählt haben, sowie einigen anderen, die ich jetzt nicht näher erwähnen möchte, wurde die Geschichte interessant und spannend.
Der Schreibstil war flüssig und fesselnd. Vor allem durch die Erzählweise konnte man sich alles gut vorstellen. Die Dialoge zwischen den Protagonisten und den anderen Personen sind sehr humorvoll und liebenswert. Und die fett geschriebenen Zaubersprüche sind wirklich etwas besonderes.

Fazit
Eine wunderschöne, toll geschriebene Geschichte um einen Zauberer, der sehr bemerkenswert ist und die mich beeindruckt hat, auch wenn sie manchmal ein wenig langatmig und ein kleine bißchen vorhersehbar war.
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