Beautiful Idols - Die Nacht gehört dir (eBook)
416 Seiten
Dragonfly (Verlag)
978-3-95967-683-0 (ISBN)
Mach diesen Sommer einen der Unrivaled-Clubs zum Hotspot der Stars und sichere dir die Chance auf einen unglaublichen Geldgewinn!
Drei sehr unterschiedliche Jugendliche folgen der Aufforderung und hoffen auf die Erfüllung ihres größten Traums - aber sie ahnen nicht, wie hart das schimmernde Parkett wirklich ist, auf dem sie sich bewegen müssen. Wie weit werden sie gehen, um zu gewinnen?
'Unrivaled enthüllt die dunkle, knallharte Seite des Ruhms und nimmt den Leser in einem Netz aus Spannnung und Lügen gefangen.'
Jennifer L. Armentrout, 1# New-York Times-Bestsellerautorin
'Macht süchtig! Bei einem Wahnsinns-Cliffhanger und überall überraschenden Wendungen konnte ich nicht aufhören zu lesen.'
Anna Todd, New York Times-Bestsellerautorin
<p>Die Erfolgsautorin Alyson Noël hat nach ihren Serien 'Evermore' und 'Soul Seeker' einen festen Platz auf den internationalen Bestsellerlisten. Ihre Romane sind in 36 Sprachen übersetzt und wurden millionenfach verkauft. Geboren und aufgewachsen in Orange County, Kalifornien, hat Alyson Noël sowohl auf Mykonos als auch in Manhattan gelebt und ist heute wieder in Südkalifornien sesshaft, wo sie an ihrem nächsten Roman arbeitet.</p>
PROLOG
Lost Stars
Unzählige Touristen schieben sich Jahr für Jahr den Hollywood Boulevard entlang, doch sollte man diese Straße lieber durch eine dunkle Sonnenbrille und mit gedämpften Erwartungen betrachten.
Beim Anblick der vielen renovierungsbedürftigen Häuser in unterschiedlichen Stadien des Verfalls, der billigen Souvenirshops voller Plastikstatuen von Marilyn in ihrem hochgewehten weißen Kleid und der endlos scheinenden Parade von Süchtigen, Ausreißern und nach Glamour gierenden Neuankömmlingen begreifen die sonnenverbrannten Massen in ihren weißen Sneakers ziemlich schnell, dass das L. A., das sie suchen, dort nicht zu finden ist.
Für eine Stadt, die von Jugend und Schönheit lebt, erinnert der Hollywood Boulevard eher an eine abgetakelte Leinwandgöttin, die schon bessere Tage gesehen hat. Der endlose Sonnenschein ist ein grausamer und brutaler Begleiter, der jedes Fältchen und jeden Altersfleck gnadenlos hervorstechen lässt.
Doch für diejenigen, die wissen, wo sie suchen müssen – und die das Glück haben, auf der Gästeliste zu stehen –, ist der Boulevard auch ein Eldorado der angesagtesten Nachtclubs der ganzen Stadt, eine Oase der Genüsse für die Jungen, Schönen und Reichen.
In Madison Brooks’ Augen bot der Hollywood Boulevard alles, was sie sich von ihm erträumt hatte. Vielleicht sah er nicht so aus wie in der Schneekugel, die sie als Kind besessen hatte, in der kleine Vierecke aus Goldglitter über eine Miniaturversion des Hollywood-Schilds stoben, doch damit hatte sie auch nicht gerechnet. Im Gegensatz zu all den naiven Touristen, die erwarteten, dass ihre Lieblingspromis direkt neben ihrem Stern auf dem Walk of Fame standen, sämtlichen Passanten Autogramme gaben und sie herzlich umarmten, hatte Madison genau gewusst, was sie vorfinden würde.
Sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht.
Hatte nichts dem Zufall überlassen.
Wenn man einen Angriff plant, ist es ratsam, sich mit den Gegebenheiten vor Ort vertraut zu machen.
Und jetzt, nur wenige Jahre, nachdem sie aus dem schmuddeligen Busbahnhof in Downtown L. A. gekommen war, prangte ihr Konterfei auf jeder Zeitschrift und jeder Plakatwand. Die Stadt gehörte ihr.
Auch wenn der Weg wesentlich anstrengender gewesen war, als sie je zugegeben hätte, hatte Madison es geschafft, die Erwartungen aller zu übertreffen – außer ihren eigenen. Die meisten hatten lediglich gehofft, dass sie es überlebte. Kein Mensch aus ihrem früheren Leben hatte damit gerechnet, dass sie kometengleich bis ganz nach oben steigen würde. Dass sie eines Tages so berühmt, so gefragt, so einflussreich wäre, dass sie über uneingeschränkten Zugang zu einem der heißesten Clubs von L. A. verfügte, lange nachdem er für diese Nacht seine Pforten geschlossen hatte.
In einem ihrer seltenen unbeobachteten Momente schlenderte Madison mit einem angedeuteten Lächeln auf den Lippen und blitzenden Augen auf den Rand der leeren Terrasse des Night for Night zu. Während die Absätze ihrer Gucci-Stilettos leise klickend über den glatten Steinboden glitten, presste sie sich eine Hand aufs Herz und beugte sich der Skyline entgegen. Stellte sich die flackernden Lichter als ein Millionenpublikum vor, das ihr zu Ehren Handys und Feuerzeuge erhoben hatte.
Der Moment erinnerte sie an ein Spiel, das sie als Kind gespielt hatte. Damals hatte sie aufwendige Vorstellungen vor einem Publikum aus abgegriffenen Plüschtieren mit zottigem Pelz und fehlenden Gliedmaßen gegeben, deren stumpfe, blicklose Knopfaugen auf die vor ihnen tanzende und singende Madison fixiert waren. Jene unermüdlichen Proben hatten sie auf den Tag vorbereitet, an dem die alten Spielsachen von echten jubelnden Fans abgelöst wurden. Sie hatte keine Sekunde lang daran gezweifelt, dass ihr Traum eines Tages wahr werden würde.
Madison war nicht Hollywoods heißester junger Star geworden, indem sie gehofft oder gebangt oder sich auf andere verlassen hatte. Disziplin, Selbstkontrolle und eiserner Willen hatten ihren Aufstieg beflügelt. Obwohl die Medien sie liebend gern als leichtsinniges Partygirl – wenn auch eins mit echten schauspielerischen Talenten – darstellten, verbarg sich hinter den schlüpfrigen Schlagzeilen eine starke junge Frau, die ihr Schicksal selbst in die Hand genommen und es ihrem Willen unterworfen hatte.
Nicht dass sie so etwas jemals zugegeben hätte. Sollten die anderen ruhig glauben, sie wäre eine Prinzessin, deren Leben mühelos dahinglitt. Die Lüge diente als Schild, das ihnen die Wahrheit vorenthielt. Wer es wagte, an der Fassade zu kratzen, kam nicht besonders weit. Der Weg in Madisons Vergangenheit war mit so vielen Straßensperren verstellt, dass irgendwann selbst der entschlossenste Journalist aufgab und stattdessen lieber über ihre unvergleichliche Schönheit schrieb – ihr Haar, das an den warmen Farbton frischer Kastanien an einem kühlen Herbsttag erinnerte, jedenfalls laut dem Reporter, der sie kürzlich für die Vanity Fair interviewt hatte. Über ihre Augen schwärmte er, sie seien von einer dunklen Wolke aus Wimpern umgeben, die abwechselnd enthüllte und verdeckte. Und war nicht die Rede davon gewesen, dass ihr Teint durchscheinend oder perlmuttartig oder irgendetwas anderes sei, das man mit „schimmernd“ übersetzen könnte?
Witzig, dass er das Interview als einer von vielen abgebrühten Journalisten begonnen hatte, im Glauben, sie knacken zu können. Überzeugt, dass er sie allein aufgrund des enormen Altersunterschieds – sie achtzehn, er schon weit über vierzig (also vergleichsweise uralt) –, gepaart mit seinem überlegenen IQ (seine Annahme, nicht ihre), zu einer Äußerung verleiten könnte, die sie bereuen und die ihr einen Karriereknick bescheren würde, beendete er das Interview stattdessen frustriert und fast ein bisschen verliebt. Genau wie all die anderen, die es vor ihm versucht hatten und die allesamt grollend hatten zugeben müssen, dass an Madison Brooks irgendetwas anders war. Sie war kein durchschnittliches Starlet.
Sie lehnte sich tiefer in den nächtlichen Himmel, strich sich mit den Fingern über die Lippen und beugte den Arm, während sie ihren imaginären Fans, die vor ihr glitzerten und blinkten, eine Reihe von Kusshänden zuwarf. Benommen vom Gefühl zügelloser Leichtigkeit angesichts all dessen, was sie erreicht hatte, reckte sie triumphierend das Kinn und stieß einen derart gellenden Schrei aus, dass er die endlose Geräuschkulisse des Verkehrs und der Sirenen unter ihr übertönte.
Es fühlte sich gut an, mal lockerzulassen.
Sich, wenn auch nur einen Moment lang, zu erlauben, so wild und ungebändigt zu sein, wie sie es als Kind gewesen war.
„Ich hab’s geschafft!“, flüsterte sie sich selbst zu und den imaginären Fans, die vor ihr in der Ferne schimmerten, doch vor allem jenen, die an ihr gezweifelt, ja sogar versucht hatten, ihr Steine in den Weg zu legen.
Beim zweiten Mal ließ sie den unverkennbaren näselnden Akzent, den sie schon lange abgelegt hatte, an die Oberfläche dringen. Verblüfft darüber, wie einfach es war, diese Stimme heraufzubeschwören – ein weiteres Relikt einer Vergangenheit, der sie niemals ganz entkommen würde. Wenn man bedachte, wie leichtsinnig sie sich vorhin benommen hatte, fragte sie sich, ob sie das überhaupt wollte.
Die Erinnerung an den Jungen, den sie geküsst hatte, lag noch frisch auf ihren Lippen. Zum ersten Mal seit langer Zeit war sie relaxed genug gewesen, um ihre Wachsamkeit abzulegen, und hatte sich als das Mädchen gezeigt, das sie wirklich war.
Nun quälte sie allerdings die Frage, ob sie einen Fehler gemacht hatte.
Allein der Gedanke war schon ernüchternd, doch ein rascher Blick auf ihre brillantbesetzte Piaget versetzte sie erst richtig in Unruhe.
Die Person, mit der sie verabredet war, hätte längst hier sein müssen. Und dass dies nicht der Fall war, wirkte zusammen mit der Stille des geschlossenen und leeren Clubs eher beklemmend als befreiend auf sie. Obwohl es eine warme kalifornische Sommernacht war, zog sie ihren Kaschmirschal enger um sich. Wenn es eins gab, das Madison frösteln ließ, dann war es Ungewissheit. Die Kontrolle zu behalten war so lebenswichtig wie atmen. Und doch stand sie nun hier und grübelte über die Nachricht, die er ihr geschickt hatte.
Wenn die Neuigkeiten so gut waren, wie er behauptete, würde sie den Störfaktor abhaken und bräuchte nie mehr daran zurückdenken.
Wenn nicht … nun ja, auch dafür hatte sie einen Plan.
Sie hoffte nur, dass es nicht dazu kommen würde. Es war ihr zuwider, wenn es unappetitlich wurde.
Sie schlang die Finger um den Rand der dünnen gläsernen Schutzwand, das Einzige, was sie vor einem Sturz in zwölf Meter Tiefe schützte, hob den Blick zum Himmel und versuchte, irgendeinen Stern zu finden, der kein Flugzeug war, doch in L. A. gab es nur künstliche Sterne.
Obwohl sie normalerweise jede Erinnerung an die Vergangenheit verdrängte, schweifte Madison in dieser Nacht, in diesem kurzen Augenblick, gedanklich an einen Ort zurück, an dem es unzählige echte Sterne gab.
Einen Ort, der unbedingt verborgen bleiben musste.
Ein Windhauch streifte ihre Wange und brachte das Geräusch leichter Schritte ebenso mit sich wie einen seltsam vertrauten Duft, den sie nicht recht einordnen konnte. Dennoch wartete sie einen Moment, ehe sie sich umwandte, nahm sich die Zeit, um angesichts einer Sternschnuppe, die sie zuerst irrtümlich für einen Düsenjet gehalten hatte, sich still etwas zu wünschen, indem sie die Finger kreuzte und verfolgte, wie die Sternschnuppe...
Erscheint lt. Verlag | 10.7.2017 |
---|---|
Reihe/Serie | Beautiful Idols |
Beautiful Idols | |
Übersetzer | Ariane Böckler |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Kinder- / Jugendbuch ► Jugendbücher ab 12 Jahre |
Schlagworte | Entführung • Glamour • Hollywood • It-Girl • Jugendbuch • Jugendbücher • L.A. |
ISBN-10 | 3-95967-683-2 / 3959676832 |
ISBN-13 | 978-3-95967-683-0 / 9783959676830 |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
Haben Sie eine Frage zum Produkt? |

Größe: 2,6 MB
DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasserzeichen und ist damit für Sie personalisiert. Bei einer missbräuchlichen Weitergabe des eBooks an Dritte ist eine Rückverfolgung an die Quelle möglich.
Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belletristik und Sachbüchern. Der Fließtext wird dynamisch an die Display- und Schriftgröße angepasst. Auch für mobile Lesegeräte ist EPUB daher gut geeignet.
Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise
Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.
aus dem Bereich