Nutztierhaltung und -hygiene (eBook)

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2016 | 2. Auflage
304 Seiten
UTB (Verlag)
978-3-8463-4369-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nutztierhaltung und -hygiene -  Steffen Hoy,  Matthias Gauly,  Joachim Krieter
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Das Buch befasst sich mit den Grundlagen der Tierhaltung und Tierhygiene in Landwirtschaftsbetrieben. Ziel des Buches ist es, Basiswissen zu den Anforderungen und Normen bei der Haltung von Rindern, Schweinen, Schafen und Geflügel zu vermitteln. Die verschiedenen Haltungsformen für Rinder (Milchvieh, Kälber, Mutterkühe, Mastrinder), Schweine (tragende und ferkelführende Sauen, Aufzuchtferkel, Mastschweine), Schafe und Geflügel werden kompakt vorgestellt. Breiten Raum nehmen Aspekte des Tierschutzes, des Tierverhaltens und die daraus abgeleiteten Anforderungen der Tiere an ihre Haltungsumgebung ein. Dabei werden die Auswirkungen von Umweltfaktoren (Gase, Staub, Stallklima) auf Gesundheit und Leistung der Nutztiere beschrieben und die Durchführung wichtiger Hygienemaßnahmen erläutert, wie Reinigung und Desinfektion, Schadnager- und Insektenbekämpfung. Ausführungen zur Tränkwasserhygiene sowie zur Hygiene bei der Lagerung und Verwertung organischer Dünger und zur Geburtshygiene runden das Buch ab.

Prof. Dr. Steffen Hoy lehrte bis 2017 an der Universität Gießen.

Prof. Dr. Steffen Hoy lehrte bis 2017 an der Universität Gießen.Prof. Dr. Dr. Matthias Gauly lehrt an der Freien Universität Bozen.Prof. Dr. Joachim Krieter lehrt an der Universität Kiel.

Vorwort 9
Tierhaltung 11
1 Rinderhaltung (Hoy) 11
1.1 Milchviehhaltung 11
1.1.1 Allgemeine Anforderungen an die Milchviehhaltung 13
1.1.2 Tierschutz bei der Milchviehhaltung 16
1.1.3 Haltungsverfahren 18
1.1.4 Managementmaßnahmen 36
1.1.5 Prüfungsfragen 39
1.2 Mutterkuhhaltung 40
1.2.1 Allgemeine Anforderungen an Mutterkühe 41
1.2.2 Produktionsablauf der Mutterkuhhaltung 42
1.2.3 Haltungsverfahren 44
1.2.4 Prüfungsfragen 51
1.3 Rindermast 51
1.3.1 Kälbermast 51
1.3.2 Bullen-, Ochsen- und Färsenmast 53
1.3.3 Prüfungsfragen 55
1.4 Kälber- und Jungviehaufzucht 55
1.4.1 Kälberaufzuchtverfahren 56
1.4.2 Geburt und neugeborenes Kalb 56
1.4.3 Allgemeine Anforderungen an die Haltung von Kälbern 60
1.4.4 Tränkesysteme 62
1.4.5 Haltungssysteme für Kälber 66
1.4.6 Haltungssysteme für Jungrinder 71
1.4.7 Prüfungsfragen 72
2 Schweinehaltung (Krieter) 73
2.1 Ferkelerzeugung 73
2.1.1 Haltung güster Sauen 76
2.1.2 Haltung tragender Sauen 95
2.1.3 Haltung säugender Sauen 102
2.1.4 Ferkelaufzucht 118
2.1.5 Produktionsrhythmus und Raumprogramm 124
2.1.6 Management-Informationssysteme 129
2.1.7 Prüfungsfragen 131
2.2 Schweinemast 132
2.2.1 Haltung der Mastschweine 134
2.2.2 Zukaufs- und Gesundheitsmanagement 139
2.2.3 Verkaufsmanagement und Klassifizierung 141
2.2.4 Prüfungsfragen 145
3 Schafhaltung (Gauly) 147
3.1 Allgemeine Anforderungen an Mutterschafe 148
3.2 Produktionsablauf der Schafhaltung 149
3.3 Haltung der Mutterschafe mit Lämmern 150
3.3.1 Weidehaltung 151
3.3.2 Stallhaltung 155
3.4 Prüfungsfragen 162
4 Geflügelhaltung (Gauly) 163
4.1 Legehennenhaltung 163
4.1.1 Allgemeine Anforderungen an Legehennen 164
4.1.2 Produktionsablauf der Legehennenhaltung 164
4.1.3 Haltungsverfahren 165
4.1.4 Prüfungsfragen 175
4.2 Hähnchenmast 176
4.2.1 Produktionsablauf der Hähnchenmast 177
4.2.2 Haltungsverfahren 177
4.2.3 Prüfungsfragen 179
4.3 Putenhaltung 179
4.3.1 Produktionsablauf der Putenhaltung 180
4.3.2 Haltungsverfahren 182
4.3.3 Prüfungsfragen 185
Tierhygiene (Hoy) 187
1 Gase in der Stallluft 191
1.1 Prüfungsfragen 212
2 Staub in der Stallluft 213
2.1 Prüfungsfragen 222
3 Stallklima 223
3.1 Lufttemperatur 224
3.2 Luftfeuchte 234
3.3 Luftbewegung 239
3.4 Licht 241
3.5 Prüfungsfragen 245
4 Biosecurity 246
4.1 Externe Absicherung der Tierhaltung 249
4.2 Interne Absicherung der Tierhaltung 253
4.3 Prüfungsfragen 255
5 Reinigung und Desinfektion 256
5.1 Einweichen 258
5.2 Reinigung 258
5.3 Desinfektion 259
5.4 Prüfungsfragen 268
6 Entwesung 269
6.1 Bekämpfung von Schadnagern 269
6.2 Bekämpfung von Schadarthropoden 272
6.3 Prüfungsfragen 273
7 Tränkwasserhygiene 274
7.1 Prüfungsfragen 278
8 Hygiene bei der Tierische Nebenprodukte-Beseitigung 279
8.1 Prüfungsfragen 282
9 Hygiene bei der Lagerung und Verwertung
organischer Dünger 283
9.1 Prüfungsfragen 287
10 Geburtshygiene und Neugeborenenversorgung 288
10.1 Geburtshygiene in der Milchviehhaltung 288
10.2 Geburtshygiene in der Sauenhaltung 291
10.3 Geburtshygiene in der Schafhaltung 293
10.4 Prüfungsfragen 294
Anhang 295
Literaturverzeichnis 295
Tierhaltung 295
Tierhygiene 299
Sachregister 301

2Schweinehaltung


Ein hoher Anteil tragender Sauen, große Würfe lebend geborener Ferkel und eine dichte Wurffolge sind entscheidende Faktoren für den betriebswirtschaftlichen Erfolg in der Ferkelerzeugung. Zunehmende Herdengrößen und die Erzeugung von Ferkeln in einem bestimmten Rhythmus erfordern ein effektives Management. Die Ziele in der Mastschweinehaltung bestehen darin, einen hohen Standard der Tiergesundheit als Voraussetzung für gute Leistungen zu sichern, an den Markt angepasste Produkte zu erzeugen, die Umweltwirkungen gering zu halten und all das bei besserer Wirtschaftlichkeit als zuvor. Die wesentlichen Aspekte dazu werden im folgenden Kapitel beschrieben.

2.1Ferkelerzeugung


Produktionsablauf in der Ferkelerzeugung

Das Ziel der Ferkelerzeugung ist die Bereitstellung marktkonformer Ferkelpartien für die Mast, die bezüglich Herkunft, Alter und Gewicht möglichst ausgeglichen sind und einen einheitlichen Gesundheitsstatus aufweisen.

Der Produktionsablauf in der Ferkelerzeugung lässt sich in Anlehnung an die verschiedenen Reproduktionsstadien in den Deck- bzw. Besamungs-, Warte- und Abferkelbereich gliedern (Abb. 24). Nach dem Absetzen werden die Sauen im Deck- bzw. Besamungszentrum aufgestallt, wo sie nach 4 bis 6 Tagen gedeckt (Natursprung) oder besamt (künstliche Besamung) werden. Sind die Sauen tragend (positive Trächtigkeitskontrolle), gelangen sie in den Wartestall. Etwa 1 Woche vor dem errechneten Abferkeltermin werden die Sauen in den Abferkelstall umgetrieben. Die mittlere Säugezeit beträgt 28 Tage. Nach dem Absetzen werden die Ferkel in einen speziellen Aufzuchtbereich eingestallt, die Sauen werden im Besamungsstall erneut belegt oder bei nachlassender Leistung gemerzt.

Abb. 24 Produktionsablauf in der Ferkelerzeugung

Struktur der Sauenhaltung

Während im Jahr 2001 die Zahl der Sauenhalter in Deutschland noch 44 000 (2,6 Mio. Sauen) betragen hatte, wurden in 2014 noch 2 Mio. Sauen auf etwa 10 600 Betrieben gehalten. Im Jahr 2014 standen mehr als 64 % der Sauen in Betrieben mit mehr als 250 Tieren. Aufgrund des ­fortschreitenden Strukturwandels werden die Bestände auch weiterhin wachsen.

Die gegenwärtigen Produktionskosten eines Schlachtschweines betragen 150 – 160 Euro, davon entfallen ca. 43 % auf die Ferkelerzeugung und -aufzucht. Variable Kosten und Arbeitskosten entsprechen etwa 80 % der gesamten Produktionskosten, dies unterstreicht die Notwendigkeit einer konsequenten Betriebsorganisation und eines effizienten Produktionsmanagements für ein positives Betriebsergebnis.

Inwieweit die Ferkelerzeugung künftig rentabel betrieben werden kann, hängt auch vom Ferkelerlös ab. Unstrittig ist, dass die Margen künftig geringer ausfallen werden. Selbst kleine Änderungen im Produktionsprozess wirken sich insbesondere in größeren, spezialisierten Betrieben und bei sinkenden Erlösen nachhaltig auf die ökonomischen Ergebnisse aus. Daher werden ausgefeilte Management- und effiziente Kontrollstrategien in der Ferkelerzeugung immer wichtiger.

Leistungsstand in der Ferkelerzeugung

Der Zentralverband der Deutschen Schweineproduktion e. V. (ZDS) koordiniert in Deutschland die Erfassung und Auswertung der Leistungsdaten in Ferkelerzeugung und Schweinemast. Tabelle 18 dokumentiert den gegenwärtigen Leistungsstand der Ferkelerzeugung am Beispiel von Schleswig-Holstein. Die Anzahl der lebend geborenen Ferkel je Wurf beträgt im Mittel 15,0. Die Ferkelverluste während der Säugezeit liegen im Mittel bei 14,1 %. Die Zahl der abgesetzten Ferkel je Sau und Jahr wird maßgeblich von der Zwischenwurfzeit bestimmt (Summe von Tragezeit, Säugezeit und Absetz-Konzeptions-Intervall), davon leitet sich die Zahl der Würfe je Sau und Jahr ab. Die mittlere Wurfzahl je Jahr beläuft sich auf 2,34. Die Ferkelerzeugerbetriebe setzen 30,1 Ferkel je Sau und Jahr ab. Die direktkostenfreien Leistungen lagen im Mittel bei 428 Euro je Sau (siehe Tab. 18).

Tab. 18 Leistungsstand in der Ferkelerzeugung 2014/15 im Überblick am Beispiel Schleswig-Holstein (SSBSH, 2015)

Alle Betriebe

25 %

erfolgreiche

25 % weniger

erfolgreiche

Sauen je Betrieb, Stück

258

314

188

Remontierung, Prozent

43,8

40,0

45,5

lebend geborene Ferkel je Wurf, Stück

15,0

15,6

14,5

Würfe je Sau und Jahr

2,34

2,38

2,31

abgesetzte Ferkel je Sau und Jahr, Stück

30,1

32,4

27,9

Verluste, %

14,1

12,8

16,8

Aufgezogene Ferkel je Sau und Jahr, Stück

29,1

31,7

26,6

Ferkelgewicht bei Verkauf, kg

30,6

30,6

29,8

Ferkelerlös je kg, €

58,29

59,51

55,03

Kraftfutterkosten je Sau, €

337

342

353

Kraftfutterverzehr je Sau, dt

13,0

13,1

13,3

Direkte Kosten je Sau, €

1317

1337

1295

...

Erscheint lt. Verlag 24.10.2016
Reihe/Serie Grundwissen Bachelor
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Biologie
Weitere Fachgebiete Land- / Forstwirtschaft / Fischerei
Schlagworte Agrarwissenschaft • Desinfektion • Ferkel • Gase • Geburt • Geburtshygiene • Geflügel • Haltungsform • Hygiene • Insektenbekämpfung • ISS • Kälber • Lagerung • Landwirtschaft • Mastrinder • Mastschwein • Milch • Milchvieh • Mutterkühe • Nutztier • Nutztierhaltung • Organischer Dünger • Reinigung • Rind • Rinder • Schadnager • Schafe • Schwein • Schweine • Stallklima • Staub • Tierhaltung • Tierhygiene • Tierschutz • Tierverhalten • Tränkwasserhygiene • Viehhaltung
ISBN-10 3-8463-4369-2 / 3846343692
ISBN-13 978-3-8463-4369-2 / 9783846343692
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