Die Chaosschwestern ganz geheim! (eBook)

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2017 | 1. Auflage
256 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-18382-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chaosschwestern ganz geheim! -  Dagmar H. Mueller
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Endlich: neuer Lesestoff für Kichererbsen
Psst! Bei den Chaosschwestern ist mächtig was im Busch. Denn warum läuft Livi nur noch mit einem fetten Glücksgrinsen im Gesicht herum? Und wieso spioniert Malea Bond samt Agentenhund ausgerechnet im Seniorenheim »Lauschige Eiche«? Und wo ist eigentlich Tessa abgeblieben? Zum Glück hat auch Kenny das Geheimsein voll drauf und legt mit ihrem Geheimclub jetzt so richtig los ... Irrungen, Wirrungen und jede Menge falsche Fährten - die Chaosschwestern sind wieder in ihrem Element!



Dagmar H. Mueller arbeitete als Skilehrerin, Musiklehrerin und PR-Texterin. All das konnte sie aber nicht von ihrer wahren Passion abhalten, dem Schreiben von Büchern. Dagmar H. Mueller ist heute hauptberuflich als Autorin tätig und lebt in Hamburg und England.

Wenn man Geheimagentin und Surferin und Hundebesitzerin und Weltbürgerin ist, dann ist das ziemlich viel auf einmal. Aber man kann natürlich nicht einfach aufhören, Geheimagentin und Surferin und Hundebesitzerin und Weltbürgerin zu sein. Man kann auch nicht einfach aufhören, geniale Ideen zu haben oder andere und die Welt ein Stück zu retten. Und, ja, manchmal hat man dann wellenbrecherviel zu tun …

  

Ich bin Malea Martini. Ich bin fast zwölf Jahre …«

»STOP!«, unterbricht mich Frau Heinzig mitten im Satz. »Du bist elf Jahre alt, oder? Wenn du fast sagst, bedeutet das nur, dass du dir sehr wünschst, schon zwölf Jahre alt zu sein. Du willst bei deiner Vorstellung aber neutral bleiben.«

Die Klasse kichert.

Haha, sehr komisch! Ich funkele ganz besonders Lasse und Miri böse an. Sollen die doch mal hier vorne stehen und sich zum Affen machen! (Außerdem BIN ich fast zwölf!)

Und überhaupt – Lasse und Miriam sollen bloß aufpassen! Frau Heinzig hat gesagt, der, der sich vorne vor der ganzen Klasse vorstellt, darf den Nächsten bestimmen, der das Vorstellen üben muss. Und ich kriege gerade eine meerkristallklare Ahnung, wer das sein könnte!

Lasse kann anscheinend Gedanken lesen, denn genau in diesem Moment hört er auf mit der blöden Kicherei.

»Bitte weiter, Malea!«, lächelt Frau Heinzig ihr Lottofeelächeln. »Fang am besten noch mal ganz von vorne an.«

Ich schlucke meine Wut runter, reiße mich zusammen (ehrlich – das ist sooo dämlich, hier zu stehen! Ich meine, jeder in der Klasse kennt mich doch seit hundert Jahren!), spule im Kopf zurück auf Anfang und beginne noch mal.

»Ich bin Malea Martini. Ich bin … mmmpf … elf Jahre alt. Ich gehe in die sechste Klasse der Bettina-von-Arnim-Schule. Ich habe eine Mutter, einen Vater, eine Rema – das ist unsere Renate-Oma –, nette Nachbarn und einen Hund, der Hugo heißt.«

Ich kann ein leises Stöhnen nicht unterdrücken und gucke zu Frau Heinzig. Muss ich noch mehr …?

Frau Heinzig lächelt beinhart und nickt aufmunternd.

Mist!

»Okay, ich habe auch noch drei Schwestern – eine ist jünger, die beiden anderen sind älter – und außerdem …« Ich stocke. Was soll ich denn nun noch sagen? »… und außerdem finde ich es voll blöd, dass wir jetzt so’n Zeug machen!«

Die Klasse wiehert wieder los.

Frau Heinzig zieht die Augenbrauen hoch, doch das Lächeln bleibt. (Frau Heinzig lächelt IMMER. Weswegen sie auch den Spitznamen Lottofee hat.)

Dabei ist das doch echt wahr. Bald sind Sommerferien und die Noten stehen sowieso schon fest. Und bloß weil wir nicht jeden Tag Klassenausflüge machen dürfen, müssen wir jetzt die Stunden mit Dummschrott füllen. Auch wenn unsere Klassenlehrerin meint, das könnten wir später im Leben gut gebrauchen. Wieso soll ich mich meinen eigenen Freunden vorstellen?

»Weiter, Malea!«, ruft Frau Heinzig. »Dass du eine Mutter und einen Vater hast, ist selbstverständlich. Das brauchst du bei deiner Vorstellung nicht extra zu erwähnen. Erzähl lieber noch etwas von dir, das individueller ist.«

»Indi-vidi-was?«

Ich fürchte, nach diesem Zungenbrecherwort glotze ich unsere Lehrerin gerade etwas fischaugenglubschig an, denn meine netten Klassenfreunde (Na, wartet!) grölen schon wieder los.

»In-di-vi-du-ell ist etwas, was nicht jeder hat«, erklärt Frau Heinzig. »Bitte weiter!«

Was nicht jeder hat? Da kann ich ja ALLES aufzählen. Ist doch jeder indi-vindi-… – ist ja auch egal –, ist doch keiner gleich auf der Welt, oder?

Gerade als ich meinen Mund wieder aufmache, ruft Tanja, die blöde Nuss, in die Klasse: »Carla hat aber KEINEN Vater!«

Empört dreht sich Carla zu Tanja um. »Das stimmt nicht!«

»Natürlich stimmt das nicht!«, gibt ihr Frau Heinzig sofort recht. »JEDER hat einen Vater UND eine Mutter.« Sie guckt Tanja sehr streng an. »Nur manchmal ist ein Elternteil tot, oder ein Elternteil lebt ganz woanders, oder die Eltern sind geschieden und das Kind hat zwei Zuhause, oder es lebt bei Pflegeeltern. Das ist individuell sehr unterschiedlich.«

»Indi-vidi…«, murmele ich leise vor mich hin. Das muss ich mir unbedingt merken! Scheint ein cooles Wort zu sein, was man anderen total klasse an den Kopf schmeißen kann. »Indi-vidi…«

Tanja guckt trotzig, als würde sie Frau Heinzig kein Wort glauben. »Aber Carlas Vater gibt’s überhaupt nicht!«

»DEN GIBT’S DOCH!«, brüllt Carla und springt mit geballten Fäusten auf. »DU BLÖDE KUH, DU HAST JA KEINE AHNUNG, OB ES…«

»RUHE!«, brüllt Frau Heinzig. »RUUUUHE! Und du, Carla, setzt dich auch wieder hin!«

Gehorsam lässt sich Carla zurück auf ihren Sitz sinken. Doch jeder im Raum kann sehen, dass sie Tanja am liebsten an die Gurgel gehen würde.

Kann ich gut verstehen. Wie fies ist das denn, jemanden damit aufzuziehen, dass er seinen Vater nicht kennt!

Gregory von nebenan bei uns in der Kastanienallee, der kannte seinen Vater Gerold schließlich auch praktisch sein ganzes Leben lang nicht. Weil Gerold nämlich sehr weit weg in England lebte und Gregorys Mutter keinen Kontakt mehr zu ihm hatte. Das war natürlich schade für Gregory, aber auf der anderen Seite kann man ja schlecht den Geschmack von englischen Walderdbeeren vermissen, wenn man noch nie welche gegessen hat und deswegen überhaupt keine Ahnung hat, wie die schmecken. Aaalso, was ich damit sagen will, ist, dass Gregory auch ohne seinen Vater sehr glücklich war. (Oder, ähm, glücklich hätte sein können, wenn seine Mutter nicht auch dauernd weg gewesen wäre – aber das ist eine andere Geschichte.)

Carla hat auf jeden Fall eine ganz tolle Mutter. Und Tanja ist einfach stinkdoof.

Na ja, Gregory hatte natürlich Riesenglück, als Gerold plötzlich auftauchte und sich als der ungefähr meerwasserbeste Vater entpuppte, den man sich nur wünschen kann. Dass Gerold auch noch unser neuer Schuldirektor wurde, war dann der komplette Meeresknaller! (Jetzt haben wir einen wirklich tollen Schuldirektor!)

»Du weißt ja nicht mal, wie dein Vater heißt!«, zischt Tanja, die blöde Schlange, zu Carla rüber.

»SCHLUSS JETZT!«, ruft Frau Heinzig, die Lächelfee, und lächelt tatsächlich mal nicht.

»Weiß ich WOHL!«, ruft Carla böse und springt schon wieder auf.

»Wie heißt er denn? Wie heißt er denn?«, zickt Tanja weiter und zieht eine echt ätzende Grimasse.

Oh, diese algenstinkige Planschkuh möchte man am liebsten mit einer einzigen Spaghettinudel so lange auspeitschen, bis sie auf dem Boden liegt und um Gnade fleht!

Ich fürchte, in jeder Klasse gibt es mindestens einen Nervklotz, den man eigentlich jeden Morgen vor der Schule einmal gründlich verkloppen sollte, damit er den Rest des Tages Ruhe gibt. Was ich – ähm, zugegeben – schon ein paar Mal gemacht habe. Mich mit Tanja gekloppt nämlich.

Das letzte Mal hat uns leider unser Musiklehrer Herr Nolte dabei erwischt. Nachdem er Tanja und mich getrennt hatte und uns mit ausgestreckten Armen davon abhielt, uns trotzdem noch gegenseitig zu treten, hielt er uns eine ausgiebige Strafpredigt.

In wütendem Ton schnaubte Herr Nolte uns an, dass es sich für heranwachsende junge Damen nicht gehöre, sich zu prügeln. Darauf hab ich ihm aber sehr freundlich erklärt, dass ich durchaus nicht die Absicht habe, jemals eine Dame zu werden, sondern dass ich eine heranwachsende Geheimagentin sei. Und die prügeln sich sehr wohl.

HA! Da hat Herr Nolte aber dämlich geguckt!

Tanja allerdings auch. Tanja versucht nämlich immer, einen auf superschick und so ’n Meermist zu machen. Sie trägt sogar schon Schuhe mit Absatz! Nicht ganz so meterhohe wie die von meiner Schminkschwester Tessa, aber flach ist auch was anderes. (Hab ich aber gar nix gegen. Mit diesen affigen Tretern verliert sie viel leichter das Gleichgewicht, wenn Miri, Lasse oder ich ihr ein Bein stellen. Höhöhö!)

Von hier vorne vor der Tafel hat man übrigens einen agentenscharfen Überblick. Ich kann die gesamte Klasse hervorragend sehen. Kein Wunder, dass den Lehrern vorne nichts entgeht!

»NA? Was ist denn nun? Kennst du den Namen von deinem Vater oder kennst du ihn nicht?« Tanja, die blöde Natter, zickt immer noch.

Ja, will denn Frau Heinzig einfach nur weiter daneben stehen?

»Ich KENNE ihn!«, brüllt Carla böse.

»SCHLUSS JETZT!«, versucht es Frau Heinzig auch mal lauter.

Leider ist sie nicht besonders gut im Training. Denn hinter Carlas wesentlich stärkerer Stimme hört man unsere arme Lottofee-Lehrerin kaum.

»Er heißt JAN!«, schreit Carla – die Augen wild aufgerissen wie eine Tigermama, die ihre Jungen verteidigt. »Jan Brandt! Und – und – und er lebt in Australien!«

Okay, Australien ist natürlich echt weit weg. Verständlich, dass Carla ihren Vater deswegen noch nie gesehen hat.

Tanja, die ihren Mund gerade wieder aufgerissen hatte, klappt ihn zu und guckt Carla mit misstrauisch zusammengekniffenen Augen an. »Ach, wirklich?«

»Ja! WIRKLICH!« Carla...

Erscheint lt. Verlag 23.10.2017
Reihe/Serie Die Chaosschwestern-Reihe
Illustrationen Franziska Harvey
Zusatzinfo Mit s/w-Vignetten
Verlagsort München
Sprache deutsch
Maße 140 x 140 mm
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • ab 12 • ab 8 • ab 9 • Antolin • Die Wilden Hühner • eBooks • Erste Liebe • Familienalltag • Familienhund • Familienroman • Freundinnen • Geschwister • Kinderbuch • Kinderbücher • lustige Mädchenbücher • lustiges Huhn • Pubertät • Schwestern • Spionin
ISBN-10 3-641-18382-0 / 3641183820
ISBN-13 978-3-641-18382-0 / 9783641183820
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