Die Chroniken von Araluen - Wie alles begann (eBook)

Die Schlacht von Hackham Heath
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
448 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-20113-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chroniken von Araluen - Wie alles begann -  John Flanagan
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Ein mitterlalterliches Königreich, bedroht von bösen Kräften und ungeheuerlichen Kreaturen, verteidigt von einem jungen Waldläufer und seinen Freunden - willkommen in Araluen!
Walt und Crowley im Kampf gegen Gegner, die fast unschlagbar sind

Nach der Flucht des Verräters Morgarath liegt ein trügerischer Friede über Araluen. Doch Morgarath plant in seinem Versteck bereits den nächsten Schlag . Er versammelt ein Horde tödlicher Monster, die Wargals, zum Kampf gegen König Duncans Heer. Jetzt ist die Stunde des jungen Waldläufers Walt gekommen: Er muss tief ins Feindesland eindringen, um die Pläne Morgaraths aufzudecken. Denn in der Schlacht von Hackham Heath entscheidet sich das Schicksal des Köngreichs und das aller zukünftigen Generationen von Araluen.

Spannende und actionreiche Abenteuer in einem fantastisch-mittlalterlichen Setting - erfahre alles zur Vorgeschichte der 'Chroniken von Araluen'.

Alle Bücher der 'Die Chroniken von Araluen - Wie alles begann'-Reihe:
Das Turnier von Gorlan (Band 1)
Die Schlacht von Hackham Heath (Band 2)

John Flanagan arbeitete als Werbetexter und Drehbuchautor, bevor er das Bücherschreiben zu seinem Hauptberuf machte. Den ersten Band von »Die Chroniken von Araluen« schrieb er, um seinen 12-jährigen Sohn zum Lesen zu animieren. Die Reihe eroberte in Australien in kürzester Zeit die Bestsellerlisten.

Eins

Es war dunkel und feucht im Stollen.

Obwohl Walt nicht gerade ein hochgewachsener Mann war, streiften seine Schultern die rauen, unverputzten Lehmwände zu beiden Seiten selbst dann, wenn er sich bückte. Die Laterne, gehalten von dem Bergmann, der ihnen voranging und den Weg zeigte, gab ein flackerndes, gelbliches Licht ab, das groteske Schatten warf.

»Wie tief unter der Erde sind wir denn?«, fragte Crowley, der hinter Walt lief. Die stickige Luft im Stollen schien seine Stimme zu dämpfen. Dennoch hatte Walt bemerkt, dass sie ein wenig gereizt klang. Wie Walt mochte auch Crowley keine engen Räume wie diesen Stollen, sondern zog die frische Luft draußen in Wald und Flur vor. Wie die Bergleute unter diesen Bedingungen überhaupt arbeiten konnten, war für Walt nicht nachvollziehbar.

Der Bergmann drehte sich zu ihnen um. »Ungefähr drei Faden«, antwortete er, wobei er die Maßeinheit der Seeleute benutzte. Ein Faden entsprach etwa der Armspannweite eines erwachsenen Mannes. »Wir sind seit unserem Einstieg in den Stollen stetig bergab gegangen. Jetzt haben wir es nicht mehr sehr weit.«

Bei dieser Erklärung schien es Walt, als könne er förmlich spüren, wie das massive Gewicht von Erde und Ton über ihnen auf sie herabdrückte. Er bekam ein Gefühl von Beklemmung und hatte Schwierigkeiten zu atmen. Sein Herz fing an zu rasen. Er blieb kurz stehen, atmete langsam und tief durch und gestattete seinen angespannten Gliedern und seinem ganzen Körper, sich zu entspannen. Je früher sie wieder draußen waren, desto besser. Crowley, der nicht bemerkt hatte, dass Walt angehalten hatte, rempelte ihn von hinten an und murmelte eine Entschuldigung.

»Passt auf diese Stützen auf«, warnte der Bergmann sie mürrisch und deutete auf die Holzbalken, mit denen die Wände und die Decke des Stollens gesichert waren. »Wenn Ihr auch nur einen davon umstoßt, könnt Ihr alles um uns herum zum Einsturz bringen.«

Beim Weitergehen achteten die beiden Waldläufer ganz besonders darauf, nicht gegen die Holzbalken zu stoßen. In der Ferne meinte Walt, ein schwaches klirrendes Geräusch zu vernehmen – wie von Metall auf Felsen. Einen Moment lang dachte er, er hätte es sich vielleicht nur eingebildet, aber der Bergmann bestätigte es dann.

»Das sind unsere Jungs bei der Arbeit«, sagte er. »Hört Ihr sie? Sie verbreitern den Stollen unter den Mauern.«

Er ging weiter, und sie folgten ihm, stets bemüht, im dürftigen Lichtkegel der Laterne zu bleiben. Das Klirren wurde lauter. Es klang nicht so, als ob irgendjemand sehr heftig die Spitzhacke schwang, und Walt machte eine diesbezügliche Bemerkung.

Der Bergmann stieß ein grimmiges Lachen aus. »Man kann es sich nicht erlauben, hier einfach wild draufloszuhacken«, sagte er. »Jedenfalls nicht, wenn man nicht möchte, dass einem alles über dem Kopf einstürzt. Schön langsam und gleichmäßig, heißt es bei uns.«

Vor ihnen konnte Walt einen kleinen Kreis gelblichen Lichts sehen, der immer größer und heller wurde, je weiter sie voranschritten. Schließlich erreichten sie einen sehr breiten Querstollen. Er war mit Holzbalken rundum stark abgesichert und erstreckte sich wie ein T-förmiges Zwischenteil vier oder fünf Schritt zu beiden Seiten des Haupttunnels.

Die Decke war hier höher, sodass über Walts Kopf noch reichlich Platz war. Mit einem Seufzer der Erleichterung richtete er sich auf, um seinen verkrampften Rücken und seine Schultermuskeln zu entspannen. Crowley tat, wie er hören konnte, das Gleiche.

»Sind wir unter den Burgmauern?«, fragte Crowley.

Der Bergmann nickte und deutete auf einen riesigen Granitklotz, der auf einer Seite durch die Lehmdecke des Stollens ragte. Der Stein hatte eine viereckige Form und war offensichtlich von Menschenhand geformt. Holzbalken waren um ihn herum angebracht, um ihn abzustützen.

»Das ist ein Teil der Grundmauer«, erklärte der Bergmann. Als er die Laterne höher hielt, konnten sie sehen, dass die Granitmauer entlang dieses Stollens verlief. Weitere Holzbalken stützten sie.

Das klirrende Geräusch, das merklich lauter geworden war, seit sie den Querstollen erreicht hatten, verstummte jetzt, und eine gebückte Gestalt trat aus dem Schatten zu ihrer Linken. Eigentlich war es nicht mehr nötig, sich zu bücken, fiel Walt auf, denn hier gab es genügend Kopffreiheit. Aber vielleicht war es eine Angewohnheit, aufgrund langjähriger Arbeit unter der Erde in Minen, Stollen und Tunneln.

Der Neuankömmling hielt an und nickte ihrem Begleiter grüßend zu. Dann gestattete er sich ein paar Sekunden, um die beiden Waldläufer neugierig zu mustern. Er wusste, wer sie waren – alle Bergleute wussten das –, aber unter der Erde war er eher daran gewöhnt, andere Bergleute zu sehen, die mit Lederschürzen und Kapuzen ausgestattet waren, um Kopf und Kleidung vor dem Schlamm und Schmutz der Stollen zu schützen. So etwas wie diese beiden in ihren graugrün gesprenkelten Umhängen, mit den Waffengurten um die Taille, war hier unten doch eine Seltenheit.

»Morgen, Alwyn«, grüßte der neu hinzugekommene Bergmann jetzt. »Morgen, Waldläufer.«

Walt und Crowley grüßten zurück, auch wenn Walt sich fragte, wie man hier unten wissen konnte, wie spät es war.

»Morgen, Dafyd. Seid ihr so weit?«, fragte ihr Führer.

Der Mann nickte einige Male. »Dauert nicht mehr lang. Wir müssen nur noch ein klein wenig hacken und graben – sagen wir vielleicht noch ein Viertelstündchen. Dann können wir anfangen, das Brennmaterial zu holen.«

Der Stollen, in dem sie sich befanden, hatte weit mehr Stützbalken als derjenige, der sie hierhergeführt hatte. Walt vermutete, dass dies deshalb so war, weil der Zugangsstollen niedrig, schmal und von der Form her etwa oval war, wodurch die Stollenwände praktisch auf natürliche Weise gehalten wurden. Hier, in dem breiteren Stollen, wurden entsprechend mehr Pfeiler benötigt, nicht nur, um die Stollendecke abzustützen, sondern auch, um die massiven Grundmauern zu sichern, welche durch die Grabungen entlang des Querstollens unterminiert waren. Bei dieser Erkenntnis spürte Walt bereits wieder ein gewisses Gefühl der Enge um seine Brust und Beklemmung machte sich erneut in ihm breit. Wenn er das nicht rechtzeitig bekämpfte, konnte das, wie er wusste, zu Panik führen – blinder, lähmender Panik. Erneut zwang er sich, seinen verkrampften Körper zu lockern. Er begann bei seinen Fingern, den Händen und Armen und schickte das beruhigende Gefühl der bewussten Entspannung durch seinen ganzen Körper. Zugleich atmete er tief durch und verlangsamte damit seine Atmung. Schon spürte er, wie sein Herz weniger heftig in seiner Brust schlug.

»Keine Ahnung, wie man sich daran gewöhnen kann«, flüsterte er Crowley zu.

Alwyn lachte mit einem schnaubenden Geräusch. »Verbringt Euer Leben in den Minen und Ihr seid so daran gewöhnt, dass es Euch nichts mehr ausmacht.« Er deutete in den düsteren Stollen hinein. »Ich fing mit zehn Jahren an, untertage zu arbeiten«, erklärte er. »Das hier ist für mich wie eine große offene Wiese.«

»Na, das ist mir so eine Wiese«, sagte Crowley mit einem Kopfschütteln.

Alwyn wusste, dass die meisten Leute Beklemmungen bekamen, wenn sie untertage waren, aber er und seine Männer waren daran gewöhnt. Solange der Stollen ordentlich gegraben und fest verstärkt war, gab es da keine Gefahr. Er zeigte auf den Boden unter der Grundmauer.

»Dort stapeln wir Reisig und Feuerholz auf«, erklärte er. »Zum Schluss zünden wir es an. Dieses Feuer wird die Stützbalken und die Rahmen zerstören, worauf sie einstürzen. Dann wird die Natur ihren Teil erledigen und der Teil der Mauer direkt darüber wird in den Stollen stürzen. Sobald das geschehen ist, wird ein Großteil der anschließenden Mauern ebenfalls einstürzen.«

»Wer wird das Feuer denn entfachen?«, fragte Crowley. Er und Walt hatten die Verantwortung für die Zerstörung von Burg Gorlan übernommen, doch insgeheim hoffte er, dass diese Verantwortung nicht so weit ging, dass er persönlich das Feuer entzünden musste. Alwyn zerstreute diese Sorge sofort.

»Am besten übernehme ich das«, bot er sich an. »Es wird hier drin ziemlich dunkel und rauchig, sobald das Feuer mal brennt. Da passiert es schnell, dass man die Orientierung verliert und dann ziellos umherirrt. Ich kenne mich aus, also werde ich das übernehmen.«

»Gut«, sagte Crowley und die Erleichterung in seiner Stimme war unüberhörbar.

»Es wird ziemlich eindrucksvoll sein«, erklärte Alwyn ihnen. »Vergesst nicht, eine ganze Weile sieht es so aus, als geschähe gar nichts. Dann beginnt die Mauer abzusacken, Risse bilden sich im Gemäuer, und schließlich stürzt das ganze Ding ein.«

»Ich glaube, ich wäre lieber an der Oberfläche, wenn das passiert«, warf Walt scherzhaft ein.

Alwyn musterte ihn ohne einen Anflug von Humor. »Das ist auf jeden Fall der bessere Platz, um sich aufzuhalten. Jetzt sollten wir aber hier aus dem Weg gehen und die Männer das Feuerholz an Ort und Stelle bringen lassen.«

Walt und Crowley sahen sich an. Diese Männer verstanden etwas von ihrer Arbeit. Es war nicht nötig, noch hierzubleiben, um zuzusehen, wie sie das Feuer legten. In Fällen wie diesen war Delegieren vernünftiger.

»Gehen wir zurück nach draußen«, schlug Walt vor, und Crowley bedeutete Alwyn, ihnen voranzugehen.

Kurz darauf kehrten sie ins helle Sonnenlicht zurück und klopften sich den feuchten Lehm und den Schmutz von ihren Umhängen. Nach der Dunkelheit im Stollen blinzelten sie jetzt ins Licht wie Maulwürfe.

Die frische Waldluft war...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2017
Reihe/Serie Die Chroniken von Araluen - Wie alles begann
Übersetzer Angelika Eisold-Viebig
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Ranger's Apprentice, The Early Years 2: The Battle of Hackham Heath
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • ab 12 • Abenteuer • Brotherband • Der Herr der Ringe • eBooks • Fantasy • Fantasyabenteuer • Fantasyepos • Fantasy für Jungs • Fantasy für Kinder • Game of Thrones • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderkrimi • Mittelalter • Ritter • Waldläufer
ISBN-10 3-641-20113-6 / 3641201136
ISBN-13 978-3-641-20113-5 / 9783641201135
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