Wie wir arbeiten, und was wir fordern (eBook)

Die digitale Generation revolutioniert die Berufswelt
eBook Download: EPUB
2017 | 1. Auflage
336 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-44414-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wie wir arbeiten, und was wir fordern -  Philipp Riederle
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Deutschlands jüngster Unternehmensberater Philipp Riederle erklärt in diesem Debattenbuch, wie die digitale Generation wirklich tickt: Viele Unternehmen befürchten, keinen qualifizierten Nachwuchs mehr zu bekommen, denn die nun auf den Arbeitsmarkt drängende Generation - die sogenannte Handy-Generation - gilt bei Managern und Personalern als verwöhnt und spaßorientiert. Hier hakt Philipp Riederle ein und erklärt als Vermittler zwischen Alt und Jung die Befindlichkeit seiner Altersgenossen und ihre Ansprüche. Kategorisch konstatiert er: Wir sind definitiv nicht die Generation Weichei. Wir sind gut ausgebildet, sehr flexibel und haben ein riesiges innovatives Potenzial. Wir wollen gestalten, verändern und mit Vorgesetzten auf Augenhöhe kommunizieren. Die Arbeit muss zum Leben passen, sie muss sinnvoll sein und begeistern. Unter diesen Voraussetzungen, sagt Philipp Riederle, wird sich seine Generation in den Unternehmen voll einbringen - denn die heute 25-Jährigen wissen: Wir gestalten den Arbeitsmarkt der Zukunft. Sie möchten mehr zum Thema Work-Life-Balance lesen? Auf unserem Portal einfachganzleben.de finden Sie wertvolle Tipps, um das Nebeneinander von Privat- und Berufsleben entspannter zu gestalten und alltagstaugliche Anregungen für kleine und große Auszeiten.

Philipp Riederle, geboren 1994, ist Deutschlands jüngster Unternehmensberater. Er hält international Vorträge zu »Social Media«, »Generation Y« und »Zukunft der Arbeit«. Über 300 namenhafte Unternehmen wie Audi, Deutsche Bank, Bertelsmann, Daimler Benz und Telekom hat der Entrepreneur bereits beraten. Im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2014 wurde Riederle von der Bundesregierung als einer der führenden »Digitalen Köpfe Deutschlands« ausgezeichnet.

Philipp Riederle, geboren 1994, ist Deutschlands jüngster Unternehmensberater. Er hält international Vorträge zu »Social Media«, »Generation Y« und »Zukunft der Arbeit«. Über 300 namenhafte Unternehmen wie Audi, Deutsche Bank, Bertelsmann, Daimler Benz und Telekom hat der Entrepreneur bereits beraten. Im Rahmen des Wissenschaftsjahrs 2014 wurde Riederle von der Bundesregierung als einer der führenden »Digitalen Köpfe Deutschlands« ausgezeichnet.

2 | Spießer mit Vorgarten


Es gibt also noch viel zu tun, bis wir von flächendeckender digitaler Reife sprechen können. Das bedeutet, dass Ihr noch viel zu tun habt, bis wir – die digitalen Generationen – in Euch die Partner finden, die wir brauchen, suchen, mögen. Und bis Ihr erkennt, dass wir grundsätzlich die idealen Mitarbeiter für Euch sind.

Wie wir arbeiten und was wir fordern, wird später klarer sein. Warum Euch das eigentlich nur Vorteile bringt, auch. Bevor wir uns weiter in die Arbeit stürzen, gehen wir jedoch einen kleinen, aber umso relevanteren Umweg: Denn damit Ihr unser Verhältnis zu Arbeit, Berufsleben und Euren Unternehmen vollständig überblicken könnt, solltet Ihr einige Eckdaten über uns, unsere Werte und Kontexte vor Augen haben.

Ein Blick hinter die Kulissen unseres Wertewandels verschafft Euch das notwendige Wissen, das Euch helfen kann, Eure Unternehmen zusammen mit uns am Laufen zu halten. Vielleicht sogar richtig gut, innovativ und mit motivierten Mitarbeitern. Wenn Ihr Euch darauf einlasst, wenn Ihr gewillt seid, diesen Blick auf unsere Geschichte zu werfen, könnt Ihr wesentlich besser verstehen und nachvollziehen, warum es so läuft, wie es läuft (und warum wir immer alles verstehen und nachvollziehen wollen). Unsere Motivation, unsere Ziele und unsere Vorgehensweisen haben Ursachen, die es wert sind, gehört und verstanden zu werden. Das war bestimmt bei jeder Generation so. Doch anders als bei den vorangegangenen haben wir jetzt die Chance, besser, schneller und sinnvoller zusammenzukommen. Und eine ganz besondere Notwendigkeit, dies zu tun: unsere Arbeitswelt von heute und morgen.

Wie viele sind wir – und in welchen Phasen?


2012 kamen in Deutschland nur noch halb so viele Kinder zur Welt wie 1964: rund 1,3 Millionen (Babyboomer eben) im Vergleich zu 670 000 im Jahr 2012. Und in fünfzehn Jahren werden nicht nur diese 1,3 Millionen, sondern alle aus der Sechziger-Generation in Rente sein. Die sind dann mal weg und dem Arbeitsmarkt nicht mehr zugänglich.[42] Wie die Beitragszahler – das dürften dann wir sein – Renten für all diese Ruheständler hinbekommen sollen, weiß aktuell niemand so genau. Oder jeder auf seine Weise. Sei es drum, es finden sich genug andere Baustellen: Die Babyboomer gehen scharenweise, während die jungen Digitalen weit weniger in Scharen nachrücken – und es noch dazu nicht eilig haben, die bestehenden Plätze einzunehmen. Das müssen wir auch nicht, denn zum einen sind wir als neue Fachkräfte zahlenmäßig zu wenige und aufgrund der Veränderungen mehr als gefragt. Zum anderen werden viele der bestehenden Plätze ohnehin gestrichen, wenn die jeweiligen Mitarbeiter in Rente gehen. Und damit meine ich nicht nur die »Geringqualifizierten«, deren Jobs wegen fortschreitender Robotisierung vermehrt wegfallen.

Fachkräftemangel – nicht Fachkräftemängel


Das ist der Punkt: Der Wandel betrifft jeden Beruf, den Ihr kennt, und schafft neue Tätigkeitsfelder, die Ihr und wir uns noch gar nicht vorstellen können. Er betrifft also jeden arbeitenden Menschen. Für Euch mag das eine Quelle der Verunsicherung sein, für uns ist es seit jeher Alltag. Wir kennen nur den Wandel, die schnellen Veränderungen. Das ist nicht das, was uns zu schaffen macht, wenn es ans Arbeiten geht. Viele von uns wollen lernen, wachsen, besser werden. 18000 verschiedene Bachelor- und Master-Studiengänge ermöglichen uns das in einer noch nie da gewesenen Vielfalt.[43] Und Anzahl. 1975 gab es 836 000 Studenten, 2015 über 2,75 Millionen, das sind mehr als dreimal so viele.[44] Und egal was an den Stammtischen geredet wird: Das ist eine Entwicklung, die durchaus zur neuen Arbeitswelt und ihren Anforderungen passt. Wie so einiges, was wir mitbringen.

Nur wird dies leider viel zu oft übersehen, falsch verstanden, fehlgedeutet, ignoriert. Warum? Möglicherweise, weil zu wenig Grundsätzliches hinterfragt, nicht über Tellerränder – oder aus den Chefbüros – geschaut wird, um das große Ganze zu verstehen. Falls doch: Ein erster Hinweis auf veränderte Anforderungen künftiger Mitarbeiter fand sich im vorherigen Kapitel. Und auch der Wertewandel, wie wir ticken und warum wir so ticken, wirkt sich mit unseren individuellen (Nicht-)Priorisierungen mitunter gewaltig auf unser Arbeiten und unseren Blick auf die Arbeitswelt aus. Karriere ist nicht für alle von uns das größte Ziel, wir haben andere Einstellungen dem Lebensinhalt Arbeit gegenüber.

Der Fachkräftemangel kommt noch hinzu: Der Arbeitnehmermarkt (in dem Ihr Euch aussuchen konntet, wen Ihr einstellt) hat sich in den meisten Branchen längst zum Arbeitgebermarkt (in dem wir uns aussuchen können, wo wir anfangen möchten) gedreht. Und so besteht erst recht keine Abhängigkeit gegenüber dem Arbeitgeber, auf der Ihr Euch ausruhen könnt: »Die werden sich schon Mühe geben, schließlich wollen die doch den Job.« Das könnte sich der Bäckereifachverkäufer doch auch denken, wenn wir morgens unser Brötchen kaufen: »Der will ja etwas essen, dann soll er gefälligst warten, sich bemühen und nett sein.« Und der Arzt, der seinen Patienten behandelt. Der Klempner, der den Rohrbruch reparieren soll. Merkt Ihr was? Vieles davon gab es schon. In der DDR. Die »Machtposition« der Handwerker, das »Götter in Weiß«-Konzept – überall und für lange Zeit. Doch das ist nun vorbei. Zu Recht. Denn diese Ungleichheiten führen nirgendshin, außer vielleicht in die kulturelle und gesellschaftliche Steinzeit. Ihr solltet sie hinter Euch lassen, denn die Digital Natives stellen schon jetzt zirka 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer. Und sie werden immer mehr.

Schubladen – und Chaos im Generationenschrank


Viele haben sicher das Gefühl, doch schon längst einen oder eher viele dieser »typischen« Generationen-Einblicke erhalten zu haben. Doch meist sind es keine »Wahrheiten«, sondern eher Schubladen. Allein die Einordnung anhand von Generation Y (je nach Quelle ab 1980 plus/minus fünf bis zehn Jahre) oder Generation Z (je nach Quelle ab 1995 oder 2000) ist ein wenig irreführend. Denn Y und Z unterscheiden sich, zumindest in Details, vor allem bei Aspekten des Wertewandels. Eine besonders einschneidende Veränderung aber betrifft beide Generationen gleichermaßen: Nachdem es jahrhundertelang nur analoge Generationen gab, ist dies plötzlich vorbei. Es wird nie wieder welche geben. Wir, Generationen Y und Z, sind die Ersten, die schon immer selbstverständlich mit der Digitalisierung aufwuchsen.

Zwar funktionieren pauschale Klassifikationen über gesamte Generationen so gut wie Horoskope – ein Fünkchen Wahrheit findet sich immer. Doch um mit der Heterogenität einer gesamten Generation umgehen zu können, sind wir dann doch wieder geneigt, eben diese Schubladen zu basteln. Bitte sehr, lasst es uns versuchen.

Eine Studie des Kienbaum Instituts an der International School of Management versucht die Einschubladung der Generation Y in vier große Gruppen: in die »Karriereorientierten«, die »Ambitionierten«, die »Erlebnisorientierten« und die »Orientierungslosen«.[45] Letzte wirken mit 13 Prozent etwas abgeschlagen, aber sie sind der erste Beleg für unser Sowohl-als-auch-Prinzip. Die erste Gruppe – die »Karriereorientierten« – legt besonders viel Wert auf mehr oder weniger klassische Karrieremöglichkeiten, ihr Leistungswille steht an oberster Stelle. Auch wenn Familie und Freizeit nicht komplett irrelevant sind, geht die professionelle Entwicklung vor. Ihr könnt hier mit Aufstieg, Gehalt, Führung punkten, kurz: mit einer cleveren und ambitionierten Personalentwicklung.[46] Diese »Karriereorientierten« stellen etwa ein Fünftel der digitalen Generationen dar.[47] Dem gegenüber stehen die »Erlebnisorientierten« (wer immer sich diese Begrifflichkeiten hat einfallen lassen). Sie stellen das Privatleben in den Vordergrund, wobei sie permanent Abwechslung und Harmonie suchen. 29 Prozent von uns sollen laut der erwähnten Studie diesen Weg einschlagen. Sie sind nicht weniger qualifiziert, suchen aber noch nach anderen Befriedigungsmöglichkeiten als der Karriereleiter. Die größte Gruppe stellen mit 38 Prozent die »Ambitionierten«: Auch sie suchen die Karriere, sind ehrgeizig und möchten etwas bewegen. Gleichzeitig streben sie eine gute private Basis, Familie und Sicherheit an. Work-Life-Whatever. Auf jeden Fall möchten sie nicht erst das eine und dann das andere. Dafür tun sie jede Menge – und erwarten dasselbe von ihren Arbeitgebern. Für Euch bedeutet das: Karriere ja, aber diese auch für Mama und Papa ermöglichen. Das heißt: neben der ohnehin konstanten Weiterentwicklung Kita und flexible Arbeitszeitmodelle integrieren.

Wie hilfreich ist nun diese nicht komplett von der Hand zu weisende Unterteilung? Wieso nicht einfach das Personal in diese vier Gruppen einteilen? Oder noch besser: nur noch eine dieser Gruppen rekrutieren? So einfach ist es dann leider doch nicht. Immerhin beweisen diese Zahlen, dass wir nicht dem ein oder anderen Extrem entsprechen, das uns gern klischeehaft und unreflektiert von Presse und Sachbuchautoren nachgesagt wird. Wir sind weder karrieregeile Selbstoptimierer (nur ein Teil von uns – und warum Selbstoptimierung überlebenswichtig ist, erfahrt Ihr auf den kommenden Seiten) noch hedonistische Füße-hoch-Leger (die es natürlich auch gibt). Der größte Teil von uns ist voll bei der Sache. Beruflich wie privat. Und wenn es Kinder zu erziehen oder Eltern zu pflegen, eine Weltreise zu unternehmen oder einen Brunnen zu bauen gibt,...

Erscheint lt. Verlag 31.3.2017
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Arbeiten 4.0 • Arbeitsbedingungen • Arbeitsmarkt • Arbeitswelt • Arbet und Gesellschaft • Business & Karriere • Businessbuch • Business-Coaching • Digitale Arbeitswelt • digitales Arbeiten • digitales Büro • Digital Natives • Generation Y • Generation Z • Generation Z recruiting • Handy-Generation • Internet-Zeitatlter • Karriere Coaching • Karriere erfolgreich • Karriere machen • Karriere Ratgeber • Motivation Arbeiten • new work • Ratgeber Arbeitssuche • Ratgeber Job • Unternehmensberatung
ISBN-10 3-426-44414-3 / 3426444143
ISBN-13 978-3-426-44414-6 / 9783426444146
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