Das Sinnsystem Seelsorge (eBook)

Eine Studie zur Frage: Wer tut was, wenn man sagt, dass man sich um die Seele sorgt?
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2017 | 1. Auflage
381 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-62439-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Sinnsystem Seelsorge -  Günther Emlein
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In seiner Arbeit setzt Günther Emlein die 'Allgemeine Theorie des Sinnsystems', eine Weiterentwicklung der Systemtheorie Niklas Luhmanns, ein, um einen eigenständigen Ansatz der Seelsorge zu entwickeln. Als gemeinsame Grundlage für Pastorales und Psychologisches schlägt der Autor das Universalmedium 'Sinn' vor. Sinn wiederum phänomenalisiert sich nie als 'Einzelsinn', sondern nur in Verknüpfung mit anderem Sinn: Sinn ist nur systemisch zu haben. Die beteiligten Disziplinen werden allerdings nicht 'integriert', sondern Emlein postuliert Seelsorge als Hybriden mit zwei Operationen: der Operation der Kommunikation (Seelsorge als Gespräch) und der Operation des Religiösen. Entsprechend systemtheoretischer Überlegungen erfüllt Religion die Funktion, mit der Kontingenz von Sinn umzugehen. Sinn bildet die Welt nicht ab, sondern interpretiert sie als Differenz von Auswahl und Horizont, ihm eignet keine Festigkeit. Religion beantwortet die Frage nach der Garantie von Sinn durch Mythen und Rituale: Beide gehen mit dem Unsagbaren, dem Jenseits von Sinn um. Bezüglich der Seelsorge ist das Unsagbare und Unauslotbare die Seele. Die Affinität der Seelsorge zu Psychotherapie zeigt sich in der Gemeinsamkeit der Themen: Existentielle Irritation und Fragmentarisierung des Lebens in der Moderne, die Seelsorge befasst sich zusätzlich mit individuellen Kontingenzerfahrungen. Sorge bestimmt Seelsorge als einen solchen Umgang mit dem Anderen, dass der Andere danach noch ein Anderer ist und nicht weniger (Heidegger).

Dr. Günther Emlein ist Pfarrer der Ev. Kirche von Hessen und Nassau und tätig als Klinikseelsorger in der Universitätsmedizin Mainz sowie Lehrender Supervisor der Systemischen Gesellschaft (SG).

Dr. Günther Emlein ist Pfarrer der Ev. Kirche von Hessen und Nassau und tätig als Klinikseelsorger in der Universitätsmedizin Mainz sowie Lehrender Supervisor der Systemischen Gesellschaft (SG).

Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 12
Abkürzungsverzeichnis 12
Seelsorge – ein Fall für Theorie? 14
Anachronistische Moderne – Seelsorge und Theorie 16
Der Anfang: Eine Sammlung von Skizzen 18
1. Eine Zeichnung der Seelsorge 20
1.1 Sinn, System, Seelsorge 22
1.2 Aufgabe und Charakter der Studie 25
1.2.1 Zur Metapher des Zeichnens 25
1.2.2 Die Leitfrage 26
1.2.3 Der Gedankengang 27
2. Zur Rezeption systemtheoretischen Denkens in der Seelsorge 30
2.1 Christoph Morgenthaler: Eine systemische Grundlage für Seelsorge 32
2.2 Peter Held: Systemisches Denken in der Seelsorge 40
2.3 Karin Tschanz Cooke: Virginia Satir in der Seelsorge 42
2.4 Uwe Herthneck: Zwischen Familienaufstellungen und Sozialem Konstruktionismus 44
2.5 Martin Ferel: Soziale Systeme als Erzeugnisse der Beobachtung 46
2.6 Simone Zillich-Limmer: Zwischen Theologie und Konstruktivismus 48
2.7 Andreas Brenneke: Realität und R-E-A-L-I-T-Ä-T 51
2.8 Isolde Karle: Luhmann und die Gesellschaftstheorie in der Seelsorge 53
2.9 Bernd D. Blömeke: Beobachtung und die Bestimmungsstücke funktionaler Systeme in der Seelsorge 57
2.10 Offene Fragen 64
3. Wissenschaft als Zeicheninstrument 66
3.1 Sinn als universales Medium 66
3.2 Wissenschaft, Religion und funktionale Differenzierung 68
3.3 Der Zeichenkasten des Systems „Wissenschaft“ 71
3.3.1 Begriffe 72
3.3.2 Programme: Theorien und Methoden 73
3.2.3 Limitationalität 76
3.4 Der Sprung 77
4. Der Hybrid: Keines von beiden und doch beides 80
4.1 Korrespondenz, Dialektik, Dialog, Ganzheit, Kontinuum, Konvergenz: Zur Relation von Wissenschaft und Theologie 81
4.2 Der operative Hybrid „Pastoralpsychologie“ 85
4.3 Der Hybrid als imaginäre Einheit 87
4.4 Die Zeit des Hybriden 88
4.5 Vom Zeitzauber des Spiegelns 89
4.6 Kriterien des Wechsels 92
5. Blaupause der Allgemeinen Theorie DES Sinnsystems 94
5.1 Sinn als System 101
5.2 Beobachtung als Operation 103
5.3 Beobachtetes als Form 106
5.3.1 Referenz 111
5.3.2 Beobachtung erster Ordnung und Beobachtung zweiter Ordnung 112
5.3.3 Beobachtung dritter Ordnung und die Form der Formfindungsform 114
5.3.4 Unterscheidungsfreie Beobachtung? 118
5.4 Form und Medium 121
5.5 Re-entry und Zeit 123
5.6 Konditionierte Koproduktion 124
5.7 Sinn als Form – und die Zeichen 125
5.8 Die Sinndimensionen 127
5.9 Différance – die Sinnzeit 128
5.10 Die Operation der Sinnsysteme: Verkettung von Sinn 131
5.11 Autopoiesis 134
5.12 DAS Sinnsystem 137
5.12.1 Die Operation DES Sinnsystems 140
5.12.2 Das Medium DES Sinnsystems 141
5.12.3 Die Funktion DES Sinnsystems 142
5.12.4 Die Konditionierte Koproduktion von Bewusstsein und Kommunikation 143
5.12.5 Der Metacode DES Sinnsystems 145
5.12.6 Kunst, Religion und die Formgleichheit DES Sinnsystems mit der Unterscheidung Gottes 146
5.13 Soziale Systeme 151
5.13.1 Kommunikation 153
5.13.2 Die Différance der Kommunikation 156
5.13.3 Bifurkation der Kommunikation 158
5.13.4 Displacements der Kommunikation 159
5.13.5 Die Sinn-Anästhetik der Kommunikation 160
5.13.6 Ebenen der Kommunikation 162
5.13.7 Soziale Differenzierung 167
5.13.8 Polykontexturalität, Polyeventualität, Heterarchie und Hyperkomplexität 171
5.13.9 Inklusion, Exklusion und die Listenförmigkeit der Adresse der Moderne 174
5.13.10 Sekundäre funktionale Systeme und die Adressenarbeit 177
5.14 Psyche und Bewusstsein 179
5.14.1 Wahrnehmung 179
5.14.2 Sinn in der Psyche 182
5.14.3 Zwischen der Wahrnehmung und der Sinnwelt des Sozialen: Das System Bewusstsein 184
5.15 Die „reziproke Assistenz“ von Bewusstsein und Kommunikation 187
5.16 Ich als anderer: Strukturelle Kopplungen 190
5.16.1 Die Form Person/Unperson 191
5.16.2 Das Selbst 193
5.16.3 Person, Unperson, „Darin-Unperson“ 196
5.17 Von der Pastoralpsychologie zur Pastoralsystemik 197
5.18 Veränderung als Evolution 198
5.18.1 Kausalität als Auslösekausalität 201
5.18.2 Vereinbarungen 203
6. Das Funktionssystem Religion 206
6.1 Religion als System der Gesellschaft 209
6.2 Kontingenzbearbeitung und Entparadoxierung der Welt: Die Funktion der Religion 216
6.2.1 Nichtantwortende Antworten: Chiffren und Rituale als Antwort auf Kontingenz und Paradoxie 219
6.2.2 Seelsorge als eine der Leistungen der Religion 229
6.2.3 Theologie: Die Reflexionsinstanz der Religion 233
6.3 Trost: Das symbolisch generalisierte Kommunikationsmedium der Religion 235
6.3.1 Glauben und die Beobachtung zweiter Ordnung 236
6.3.2 Eine Alternative: Trost 242
6.3.1 Trost oder Vertröstung? 250
6.4 „Markiert/unmarkierbar“: Der Code der Religion 251
6.4.1 „So tun, als ob…“: Beobachtung des Unbeobachtbaren 259
6.4.2 Plausibilisierung des Religiösen: Der Zweitcode 261
6.5 Chiffrieren und Ritualisieren: Die Operation der Religion 264
6.5.1 Die Hybridisierung der religiösen Praxis 266
6.6 Das Spiel mit Ideen: Religion als Formfindungsform 266
6.7 „Schicksal als Gnade begreifen“: Das Programm der Religion 268
6.8 Gott: Die Kontingenzformel der Religion 271
6.9 Sterblichkeit: Der „symbiotische Mechanismus“ der Religion 274
6.10 Religion, wenn Religion nicht möglich ist: Die Nullmethodik 275
6.11 „Nabelschau“: Zum Selbstbefriedigungsverbot der Religion 276
6.12 Zu viel und zu wenig: Verhinderung von Inflation und Deflation 277
6.13 Organisationale Sicherheit 278
6.14 Auf dem Wege zu einer Zeichnung der Seelsorge 279
7. Das Sinnsystem SEELSORGE 280
7.1 Die Form der Seelsorge 282
7.1.1 Die Form der Seele 283
7.1.2 Verwechslungen der Seele 296
7.2 Die Funktion der Seelsorge 300
7.2.1 Seelsorge als „religiöse Adressenarbeit“ 300
7.2.2 Die „Verwaltung der vagen Dinge“ 301
7.2.3 Funktion und Leistung des Hybriden SEELSORGE 305
7.3 Sorge: Das Medium der Seelsorge 306
7.4 Seele/Psyche: Der Code der Seelsorge 312
7.5 Chiffrieren und Neucodieren: Die hybride, doppelte Operativität der Seelsorge 314
7.5.1 Beobachtung zweiter Ordnung: Seelsorge als Formveränderungsmanagement 316
7.5.2 Das Spiel mit Transzendenz: Seelsorge als Formfindungsform 319
7.5.3 Veränderung und dezidierte Veränderung 326
7.6 Programme und Methoden der Seelsorge 329
7.7 Erlösung: Die Kontingenzformel der Seelsorge 330
7.8 Leib-Sorge: Der symbiotische Mechanismus der Seelsorge 331
7.9 Die Nullmethodik der Seelsorge 332
7.10 Hingabe: Das Selbstbefriedigungsverbot der Seelsorge 332
7.11 Zu viel und zu wenig: Inflation und Deflation der Seelsorge 333
7.12 Amicalität sub specie aeternitatis: Die Struktur der Seelsorge 335
7.12.1 Taktvolle Geselligkeit: Seelsorge als Interaktion 335
7.12.2 Im Rahmen taktvoller Geselligkeit: Die seelsorgliche Vereinbarung 338
7.12.3 Amicalität: Zwischenmenschliche Interpenetration als Struktur der Seelsorge 340
7.12.4 Symmetrie und Asymmetrie 342
7.12.5 Neutralität 343
7.12.6 … sub specie aeternitatis 344
7.13 Zusammenfassung 345
8 Vorletzte Zeichnungsstriche: Wer tut denn nun was, wenn man sagt, dass man sich um die Seele sorgt? 348
Literatur 352
Register 370

Erscheint lt. Verlag 16.1.2017
Reihe/Serie Arbeiten zur Pastoraltheologie, Liturgik und Hymnologie
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Pastoraltheologie • Seelsorge • Theologie
ISBN-10 3-647-62439-X / 364762439X
ISBN-13 978-3-647-62439-6 / 9783647624396
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