Der strukturell unterlegene Unternehmer im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht -  Mathäus Mogendorf

Der strukturell unterlegene Unternehmer im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht (eBook)

Eine vergleichende Untersuchung des europäischen und US-amerikanischen Rechts
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2016 | 1. Auflage
427 Seiten
Mohr Siebeck (Verlag)
978-3-16-154589-4 (ISBN)
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Mathäus Mogendorf untersucht den Schutz von Kleinunternehmern gegenüber ihnen strukturell überlegenen Vertragspartnern in grenzüberschreitenden Verträgen. In diesen Konstellationen fehlt es häufig an tatsächlicher Vertragsfreiheit, sodass eine Partei in der Lage ist, für sie günstige Vertragsbedingungen zu diktieren. Der Autor setzt sich mit den Bestimmungen des Europäischen Kollisions- und Zivilverfahrensrecht auseinander, die die freie Wahl des anwendbaren Rechts sowie die Wahl des Gerichtsstandes zum Zwecke des Schutzes eines unterlegenen Unternehmers einschränken. Insbesondere geht er auf die diesbezüglichen Vorschriften der Rom I-Verordnung, der Brüssel I-Verordnung sowie die Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs ein. Die Effektivität dieser Vorschriften überprüft er sodann anhand eines Vergleichs mit entsprechenden US-amerikanischen Regelungen. Abschließend entwickelt Mathäus Mogendorf einen Vorschlag zur Reform des Europäischen Internationalen Privat- und Verfahrensrechts.

Geboren 1984; Studium der Rechtswissenschaften an der Bucerius Law School Hamburg; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Internationales Privat- und Handelsrecht an der Bucerius Law School; Master of Laws an der University of California, Berkeley, School of Law; Referendariat am Kammergericht, Berlin; seit 2015 Rechtsanwalt in Berlin.

Cover 1
Vorwort 8
Inhaltsübersicht 10
Inhaltsverzeichnis 12
Abkürzungsverzeichnis 20
Einführung 26
§ 1 Gegenstand der Arbeit 26
§ 2 Ziel der Arbeit und Gang der Darstellung 29
Kapitel 1: Der strukturell unterlegene Unternehmer 31
§ 1 Der Subway-Fall 31
§ 2 Der Begriff des strukturell unterlegenen Unternehmers 31
§ 3 Merkmale struktureller Unterlegenheit 35
A. Wirtschaftliche Stärke 36
B. Juristische und geschäftliche Unerfahrenheit 37
C. Unterlegene Marktmacht 38
D. Informationsasymmetrie 39
E. Zwischenergebnis 41
§ 4 Folgen struktureller Unterlegenheit 42
§ 5 Rechtspolitische Erwägungen zur Erforderlichkeit eines schützenden Eingriffs 45
Kapitel 2: Schutz auf Ebene des materiellen Rechts 51
§ 1 Deutsches Recht 51
A. §§ 84 ff. HGB 51
I. Handelsvertretervertrag 51
II. Vertragshändlervertrag 54
III. Franchising 56
B. Versicherungsrecht 57
C. § 307 BGB 57
I. Einführung 57
II. AGB-Kontrolle am Beispiel des Franchisevertrags 59
§ 2 Überblick über weitere europäische Rechtsordnungen 60
A. Handelsvertreterrecht in der EU 61
B. Sonstige Regelungen der Mitgliedstaaten 62
I. Überblick 62
II. Der Schutz des Subunternehmers 63
§ 3 US-amerikanisches Recht 65
A. Überblick 65
B. Rechtslage in den Einzelstaaten und im Bund 66
I. Bundesrecht 66
II. Rechtslage in den Einzelstaaten 68
§ 4 Schlussfolgerung 71
A. Erforderlichkeit des schützenden Eingriffs 72
B. Unterschiede in Schutzniveau und Regelungstechnik 73
C. Wettbewerb der Rechtsordnungen 74
Kapitel 3: Gerechtigkeit im Internationalen Privat- und Verfahrensrecht 76
§ 1 Ziele des Internationalen Privatrechts 76
A. Internationalprivatrechtliche Gerechtigkeit 76
B. „Materialisierung“ des IPR 79
§ 2 Übertragung auf das Internationale Zivilverfahrensrecht 82
§ 3 Die Vornahme eines Interessenausgleichs 83
A. Parteiautonomer Interessenausgleich 84
B. Erforderlichkeit der Begrenzung der Parteiautonomie 87
C. Herstellung internationalprivat- und verfahrensrechtlicher Gerechtigkeit 88
D. Die maßgeblichen Interessen 89
I. Schutz der strukturell unterlegenen Partei 89
II. Interessen der überlegenen Partei 90
III. Rechtssicherheit 90
IV. Internationaler Entscheidungseinklang 91
V. Ökonomische Analyse 93
Kapitel 4: Schutz auf Ebene des Internationalen Privatrechts 95
§ 1 Europäisches Kollisionsrecht 95
A. Grundsatz der freien Rechtswahl 95
B. Einschränkungen der Parteiautonomie 96
I. Binnensachverhalt und Binnenmarktklausel 96
II. Verbraucher- und Arbeitnehmerschutz 98
III. Transportverträge 98
IV. Versicherungsverträge 99
1. Die Rechtslage nach der Rom I-Verordnung 100
a) Überblick 100
b) Die Beschränkungen der Rechtswahl nach Art. 7 Abs. 3 102
2. Der Schutzzweck der Norm 104
3. Die Abgrenzungskriterien 107
4. Zwischenergebnis 112
V. Schutz des Unternehmers durch Eingriffsnormen 113
1. Einführung 114
a) Sonderprivatrecht als Eingriffsnorm 114
b) Inländische Eingriffsnormen 118
c) Ausländische Eingriffsnormen 119
2. Die Ingmar-Entscheidung des EuGH 122
a) Urteil des EuGH und Schlussantrag des Generalanwalts 122
b) Analyse des Urteils 125
c) Schaffung von Richtlinienkollisionsrecht 134
d) Folgerungen aus der EuGH-Entscheidung 136
e) Zwischenergebnis 143
3. Die Subunternehmerentscheidung der Cour de cassation 144
a) Der Sachverhalt und die Entscheidung 144
b) Analyse des Urteils 146
c) Vereinbarkeit mit den Grundfreiheiten 149
d) Zwischenergebnis 155
4. Ergebnis 156
C. Objektive Anknüpfung 159
I. Einleitung 159
II. Franchise- und Vertriebsverträge 161
1. Interessenausgleich anhand der charakteristischen Leistung 162
a) Franchiseverträge 162
b) Der Vertriebshändlervertrag 164
c) Kollisionsrechtlicher Interessenausgleich 165
2. Interessenausgleich anhand von Regelanknüpfungen zugunsten der schwächeren Partei 167
a) Die Schutzwirkung der Vorschriften 167
b) Rechtssicherheit 171
c) Internationaler Entscheidungseinklang 173
d) Rechtsökonomische Betrachtung 173
3. Zwischenergebnis 174
III. Versicherungsverträge 175
1. Rechtslage nach der Rom I-VO 176
2. Kollisionsrechtlicher Interessenausgleich 178
3. Zwischenergebnis 179
IV. Ergebnis 180
§ 2 US-amerikanisches Kollisionsrecht 181
A. Einleitung 181
B. Systematik des Internationalen Vertragsrechts im Restatement of the Law (Second) Conflict of Laws 185
I. Überblick 185
II. Rechtswahl 186
III. Objektive Anknüpfung 188
C. Einschränkungen der Rechtswahl nach § 187 Abs. 2 Restatement (Second) Conflict of Laws 190
I. Einführung 190
II. Prüfungsreihenfolge 191
III. Fundamental Policy 191
IV. Die international zwingende Durchsetzung der lex fori 196
1. Three M Enterprises, Inc. v. Texas D.A.R. Enterprises, Inc., et al. 196
a) Sachverhalt 196
b) Urteilsbegründung 197
c) Analyse 198
2. Tendenz des Heimwärtsstrebens 200
3. Günstigkeitsprinzip und räumlich begrenzter Anwendungswille 202
a) Die unterschiedlichen Strömungen in der Rechtsprechung 202
b) Stellungnahme 207
V. Die international zwingende Durchsetzung ausländischen Rechts 209
1. Durchsetzung forumsfremder policy gegenüber der lex fori 209
2. Durchsetzung der lex fori gegenüber forumsfremder policy 211
a) Modern Computer Systems, Inc. v. Modern Banking Systems, Inc. 211
b) Bewertung der Entscheidung 213
c) Schlussfolgerungen 215
VI. Zwischenergebnis 217
D. Objektive Anknüpfung 218
§ 3 Rechtsvergleich 221
A. Regelungstechnik 221
I. Subjektive Anknüpfung 221
1. Fundamental policy und Eingriffsnormen 223
2. Zu berücksichtigende Rechtsordnungen 225
II. Objektive Anknüpfung 227
B. Internationalprivatrechtliche Gerechtigkeit 229
I. Schutzintensität 229
1. Subjektive Anknüpfung 229
2. Objektive Anknüpfung 234
II. Rechtssicherheit und Einzelfallgerechtigkeit 235
III. Rechtsökonomische Erwägungen 237
C. Ergebnis 238
Kapitel 5: Schutz auf Ebene des Internationalen Zivilverfahrensrechts 240
§ 1 Europäisches Internationales Zivilverfahrensrecht 240
A. Internationale Zuständigkeit in Versicherungssachen 241
I. Überblick 242
II. Schutzintensität 243
III. Persönlicher Schutzbereich 245
IV. Räumlicher Schutzbereich 247
V. Zwischenergebnis 249
B. Allgemeine Missbrauchskontrolle 250
I. Zulässigkeit einer unionsrechtlichen Missbrauchskontrolle 251
1. Wortlaut 252
2. Historie 253
3. Systematik 253
4. Telos 255
II. Rückgriff auf die lex causae? 256
III. Zwischenergebnis 258
C. Absicherung international zwingenden Rechts 258
D. Zwischenergebnis 261
§ 2 Deutsches Internationales Zivilverfahrensrecht 261
A. Zulässigkeit von Gerichtsstandsvereinbarungen 261
I. Verbleibender Anwendungsbereich des autonomen Zivilverfahrensrechts 261
II. Der Sonderfall des § 215 VVG 262
1. Definition des Schutzbereichs 263
2. Bewertung 265
III. Überblick über § 38 ZPO 266
IV. Ansatzpunkte einer Kontrolle von Gerichtsstandsvereinbarungen 269
V. Allgemeine Missbrauchskontrolle 271
1. Entwicklung der Rechtsprechung 272
2. Dogmatische Verankerung 273
a) Das auf eine allgemeine Missbrauchskontrolle anwendbare Recht 274
b) Anwendbarkeit deutschen Rechts 275
c) Anwendbarkeit ausländischen Rechts 276
VI. Absicherung international zwingenden Rechts 280
1. Entwicklung der Rechtsprechung 281
2. Dogmatische Verankerung 284
3. Statthaftigkeit einer präventiven Prüfung 290
VII. Zwischenergebnis 295
1. Schutzwirkung 295
2. Rechtssicherheit 297
B. Zulässigkeit von Schiedsvereinbarungen 298
I. Struktur des Schiedsverfahrens 298
II. Allgemeine Missbrauchskontrolle 299
1. Das auf die Schiedsvereinbarung anwendbare Recht 299
2. Unwirksamkeit der Schiedsvereinbarung nach lex causae 302
3. Unwirksamkeit der Schiedsvereinbarung nach deutscher lex fori 304
III. Absicherung international zwingenden Rechts 308
1. Aufhebungs- und Anerkennungsverfahren 309
2. Präventive Kontrolle im Einredeverfahren 310
a) Dogmatische Einordnung 311
b) Statthaftigkeit einer präventiven Kontrolle 312
c) Verlagerung der Prüfung in das Schiedsverfahren 314
IV. Zwischenergebnis 318
§ 3 US-amerikanisches Zivilverfahrensrecht 318
A. Einleitung 318
B. Zulässigkeit von Gerichtsstandsvereinbarungen 320
I. Grundsatz der Parteiautonomie 320
II. Einschränkungen aufgrund Missbrauchs überlegener Verhandlungsposition 322
III. Einschränkung aufgrund der Umgehung zwingenden Rechts 324
IV. Zwischenergebnis 328
C. Zulässigkeit von Schiedsvereinbarungen 328
I. Das auf Schiedsvereinbarungen anwendbare Recht 329
II. Einschränkungen aufgrund Missbrauchs überlegener Verhandlungsposition 332
III. Einschränkung aufgrund der Umgehung zwingenden Rechts 333
1. Bundesrechtliche public policy 334
2. Einzelstaatliche public policy 337
3. Aufhebung sowie Anerkennung und Vollstreckung 340
IV. Zwischenergebnis 341
§ 4 Rechtsvergleich 342
A. Regelungstechnik 342
I. Missbrauchskontrolle 342
II. Prozessuale Absicherung international zwingenden Rechts 343
III. Schaffung von zwingenden Schutzgerichtsständen 345
B. Internationalprozessrechtliche Gerechtigkeit 345
Kapitel 6: Systematisierung de lege ferenda 350
§ 1 Der persönliche Schutzbereich 353
A. Überblick 353
B. Modell 1: Allgemeine Kontrolle 353
C. Modell 2: Vertragstypenabhängige Kontrolle 354
D. Modell 3: Definition des strukturell unterlegenen Unternehmers 356
E. Stellungnahme 362
I. Identifikation der schwächeren Partei 362
II. Rechtssicherheit 364
III. Rechtsökonomische Betrachtung 366
IV. Zwischenergebnis 369
§ 2 Die Ausgestaltung des Schutzes 370
A. Internationales Privatrecht 370
I. Objektive Anknüpfung 370
II. Subjektive Anknüpfung 372
1. Modell 1: Ausschluss der Parteiautonomie 372
2. Modell 2: Erfordernis eines freien Aushandelns 373
3. Modell 3: Beschränkung der wählbaren Rechtsordnungen 373
4. Modell 4: Günstigkeitsprinzip 375
5. Stellungnahme 376
a) Schutz der schwächeren Partei 376
b) Interessen der strukturell überlegenen Partei 378
c) Rechtssicherheit 378
d) Rechtsökonomische Betrachtung 380
e) Zwischenergebnis 386
III. Ermittlung des Formstatuts 387
IV. Normvorschlag 389
B. Internationales Zivilverfahrensrecht 390
I. Kontrolle bereits im Erkenntnisverfahren 390
II. Beschränkung von Gerichtsstandsvereinbarungen 391
III. Klägergerichtsstand 393
1. Binnenmarktsachverhalte 395
2. Sachverhalte mit Drittstaatenbezug 396
3. Zwischenergebnis 398
IV. Besonderheiten für Versicherungssachen 400
V. Vollstreckung 400
VI. Schiedsverfahrensrecht 401
VII. Normvorschlag 402
Kapitel 7: Zusammenfassung und Ausblick 404
Literaturverzeichnis 406
Materialienverzeichnis 424
Sachregister 426

Erscheint lt. Verlag 1.12.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern EU / Internationales Recht
Recht / Steuern Öffentliches Recht Verfassungsrecht
Recht / Steuern Wirtschaftsrecht Insolvenzrecht
ISBN-10 3-16-154589-3 / 3161545893
ISBN-13 978-3-16-154589-4 / 9783161545894
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