Einführung in die evidenzbasierte Medizin (eBook)

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2015 | 3. Auflage
344 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-75473-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Einführung in die evidenzbasierte Medizin -  Prof. Dr. Trisha Greenhalgh
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Inzwischen ist die evidenzbasierte Medizin (EbM) aus Forschung und Praxis nicht mehr wegzudenken. Entscheidende Grundlage für die Anwendung von EbM ist es, Veröffentlichungen richtig lesen zu können. Trisha Greenhalgh beschreibt, wie man medizinische Publikationen zu einer bestimmten klinischen Frage gezielt sucht, stellt die verschiedenen Typen medizinisch-wissenschaftlicher Veröffentlichungen vor, erläutert ihre Unterschiede und erklärt leicht verständlich, wie man sie kritisch bewertet und richtig interpretiert. Dazu gibt sie dem Leser - sei er nun Medizinstudent, Arzt oder an anderer Stelle im Gesundheitswesen tätig - mit konkreten Fragen, Checklisten und Beispielen aus der Praxis eine Methodik an die Hand, mit der er sich im immer dichter werdenden Informationsdschungel zurechtfinden und sein Wissen im Praxisalltag zum Wohl des Patienten anwenden kann. In der Neuauflage wurden die Anleitungen zur Literatursuche und -bewertung völlig überarbeitet und neue Kapitel zur Beurteilung komplexer Interventionen, Fragebogen- und Qualitätsverbesserungsstudien hinzugefügt. Neu ist außerdem die Diskussion der Umsetzung wissenschaftlicher Evidenz in die Praxis und der Einwände gegen die evidenzbasierte Medizin.

Einführung in die evidenzbasierte Medizin 1
Inhalt 6
Geleitwort 12
Vorwort zur 1. Auflage oder: Mu¨ssen Sie dieses Buch wirklich lesen? 16
Vorwort zur Neuauflage 18
Danksagungen 20
1. Warum man wissenschaftliche Veröffentlichungen u¨berhaupt lesen sollte 22
1.1 Bedeutet «evidenzbasierte Medizin» einfach nur «Fachliteratur lesen»? 22
1.2 Warum fangen die Leute manchmal an zu stöhnen, wenn man auf EbM zu sprechen kommt? 26
1.3 Bevor Sie anfangen: Formulieren Sie das Problem 34
2. Nach Literatur suchen 40
2.1 Wonach suchen Sie? 41
2.2 Evidenzstufe fu¨r Evidenzstufe … 42
2.3 Quellen zusammengefasster Literatur: Systeme, Zusammenfassungen und Synthesen 44
2.4 Vorbewertete Quellen: Synopsen von systematischen Reviews und Primärstudien 48
2.5 Spezialquellen 49
2.6 Primärstudien – sich einen Weg durch den Dschungel bahnen 50
2.7 One-Stop-Shopping: kooperierende Suchmaschinen 52
2.8 Sich helfen lassen und sich umhören 52
2.9 Effektives Suchen in Online-Kursen lernen 53
3. Sich zurechtfinden: worum geht es in diesem Artikel? 56
3.1 Die Kunst, einen Artikel wegzuwerfen 56
3.2 Drei orientierende Fragen vorweg 58
3.3 Randomisierte kontrollierte Studien 63
3.4 Kohortenstudien 68
3.5 Fall-Kontroll-Studien 69
3.6 Querschnittstudien 70
3.7 Fallberichte 71
3.8 Die klassische Evidenzhierarchie 72
3.9 Ein Wort zur Ethik 73
4. Die methodische Qualität beurteilen 76
4.1 Handelt es sich um eine Originalstudie? 76
4.2 Um wen geht es in der Studie? 77
4.3 War das Studiendesign angemessen? 79
4.4 Wurden systematische Fehler vermieden oder minimiert? 82
4.5 Wurde die Bewertung «blind» durchgefu¨hrt? 86
4.6 Wurden statistische Fragen vorab geklärt? 87
4.7 Zusammenfassung 92
5. Statistik fu¨r Nicht-Statistiker 96
5.1 Wie kann man als Nicht-Statistiker statistische Tests beurteilen? 96
5.2 Haben die Autoren die richtigen Ausgangsbedingungen gewählt? 98
5.3 Paarige Daten, ein- und zweiseitige Tests sowie Ausreißer 104
5.4 Korrelation, Regression und Kausalität 106
5.5 Wahrscheinlichkeit und Vertrauen 109
5.6 Unterm Strich 112
5.7 Zusammenfassung 114
6. Veröffentlichungen zu Studien u¨ber medikamentöse Therapie und andere einfache Interventionen 116
6.1 «Evidenz» und Marketing 116
6.2 Therapieentscheidungen fällen 119
6.3 Surrogatendpunkte 120
6.4 Welche Informationen Sie in einem Artikel u¨ber eine randomisierte kontrollierte Studie erwarten du¨rfen: die CONSORT-Erklärung 124
6.5 Wie man einem Pharmareferenten wertvolle Evidenz entlockt 127
7. Veröffentlichungen zu Studien u¨ber komplexe Interventionen 132
7.1 Komplexe Interventionen 132
7.2 Zehn Fragen an eine Veröffentlichung, in der eine komplexe Intervention beschrieben wird 135
8. Veröffentlichungen zu diagnostischen Untersuchungen oder Screeningtests 142
8.1 Die zehn Angeklagten 142
8.2 Die Validierung diagnostischer Tests gegen einen Goldstandard 143
8.3 Zehn Fragen an eine Veröffentlichung, in der ein diagnostischer oder Screeningtest validiert wird 149
8.4 Eine Bemerkung zu Likelihood Ratios 154
8.5 Klinische Vorhersageregeln 156
9. Veröffentlichungen, die andere Veröffentlichungen zusammenfassen (systematische Reviews und Metaanalysen) 162
9.1 Wann gilt ein Review als systematisch? 162
9.2 Systematische Reviews beurteilen 165
9.3 Metaanalysen fu¨r Nicht-Statistiker 171
9.4 Heterogenität erklären 178
9.5 Neue Herangehensweisen an systematische Reviews 181
10. Veröffentlichungen, die Ihnen sagen, was Sie tun sollen (Leitlinien) 184
10.1 Die große Leitliniendebatte 184
10.2 Wie können wir sicherstellen, dass evidenzbasierte Leitlinien befolgt werden? 188
10.3 Zehn Fragen an eine klinische Leitlinie 192
11. Veröffentlichungen, in denen steht, was uns unsere Gesundheit kostet (ökonomische Analysen) 204
11.1 Was sind ökonomische Analysen? 204
11.2 Die Kosten und den Nutzen gesundheitsbezogener Interventionen bestimmen 206
11.3 Zehn Fragen an eine ökonomische Analyse 213
11.4 Zusammenfassung 218
12. Artikel, die u¨ber Zahlen hinausgehen (qualitative Forschung) 220
12.1 Was ist qualitative Forschung? 220
12.2 Beurteilung von Veröffentlichungen, die qualitative Forschung beschreiben 225
12.3 Zusammenfassung 233
13. Veröffentlichungen u¨ber Fragebogenforschung 236
13.1 Der unaufhaltsame Aufstieg der Fragebogenforschung 236
13.2 Zehn Fragen an eine Veröffentlichung, die eine Fragebogenstudie beschreibt 238
14. Veröffentlichungen u¨ber Fallstudien zur Qualitätsverbesserung 252
14.1 Was sind Qualitätsverbesserungsstudien – und wie können wir sie einschätzen? 252
14.2 Zehn Fragen an eine Veröffentlichung u¨ber eine Qualitätsverbesserungsinitiative 255
14.3 Fazit 264
15. Evidenz in die Praxis umsetzen 266
15.1 Warum Ärzte bei der Übernahme evidenzbasierter Vorgehensweisen so zögerlich sind 266
15.2 Wie viel vermeidbares Leiden wird dadurch verursacht, dass Evidenz nicht in die Praxis umgesetzt wird? 268
15.3 Wie können wir das ärztliche Verhalten ändern, um evidenzbasierte Praxis zu fördern? 269
15.4 Wie sieht eine «evidenzbasierte Organisation» aus? 277
15.5 Wie können wir Organisationen dabei helfen, die nötigen Strukturen, Systeme und Wertvorstellungen zu entwickeln, um evidenzbasierte Praxis zu fördern? 279
16. Die Evidenz auf den Patienten anwenden 290
16.1 Die Patientenperspektive 290
16.2 PROs 292
16.3 Partizipative Entscheidungsfindung 293
16.4 Option Grids 297
16.5 Die N-gleich-1-Studie und andere individualisierte Konzepte 301
17. Kritische Anmerkungen zur evidenzbasierten Medizin 306
17.1 Was mit EbM nicht stimmt, wenn sie schlecht praktiziert wird 306
17.2 Was mit EbM nicht stimmt, wenn sie richtig praktiziert wird 309
17.3 Warum lassen sich «evidenzbasierte politische Entscheidungen» so schwer durchsetzen? 313
Anhang 1: Checklisten fu¨r das Auffinden, Bewerten und Umsetzen von evidenzbasiertem Wissen 318
Anhang 2: Die Wirkungen einer Intervention bewerten 330
Sachregister 332

1. Warum man wissenschaftliche Veröffentlichungen überhaupt lesen sollte


1.1 Bedeutet «evidenzbasierte Medizin» einfach nur «Fachliteratur lesen»?


Evidenzbasierte Medizin (EbM) ist mehr als bloß die Lektüre wissenschaftlicher Veröffentlichungen. Nach der am häufigsten zitierten Definition ist EbM «der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patienten» (1). Diese insgesamt sehr brauchbare Definition lässt allerdings einen meiner Ansicht nach sehr bedeutenden Aspekt außer Acht, und zwar die Mathematik. Selbst wenn Sie kaum etwas über EbM wissen, wird Ihnen nicht unbekannt sein, dass dabei Zahlen und Verhältnisse eine große Rolle spielen! Anna Donald und ich sprechen dies in unseren Lehrveranstaltungen deshalb auch ganz offen an und schlagen alternativ folgende Definition vor:

Evidenzbasierte Medizin ist die Anwendung mathematischer Schätzungen des Nutzen- und Schadensrisikos, die aus hochwertigen Forschungsarbeiten über Bevölkerungsstichproben abgeleitet werden und die bei der Diagnostik, Untersuchung oder Therapie individueller Patienten in die klinische Entscheidungsfindung einfließen.

EbM zeichnet sich also dadurch aus, dass für die medizinische Entscheidung im Fall einzelner Patienten Zahlen herangezogen werden, die aus der Forschung über Bevölkerungsgruppen (Populationen) stammen. Das wirft natürlich die Frage auf, was Forschung ist. Eine halbwegs korrekte Antwort könnte z. B. lauten: «Forschung ist eine fokussierte systematische Untersuchung, durch die neues Wissen generiert werden soll.» In späteren Kapiteln werde ich erklären, inwiefern Ihnen diese Definition dabei helfen kann, zwischen echter Forschung (die Eingang in Ihre Praxis finden sollte) und minderwertigen Bemühungen wohlmeinender Amateure (die Sie höflich ignorieren sollten) zu unterscheiden.

Wenn Sie bei der klinischen Entscheidungsfindung evidenzbasiert vorgehen, dann werden alle möglichen Probleme, die sich in Bezug auf Ihre Patienten (oder wenn Sie im Public-Health-Sektor arbeiten, auf Bevölkerungsgruppen oder Populationen) ergeben, Sie dazu veranlassen, Fragen über die wissenschaftliche Beweislage zu stellen, in systematischer Weise Antworten auf diese Fragen zu suchen und Ihre Vorgehensweise in der Praxis entsprechend zu ändern. Sie könnten beispielsweise Fragen zu den Symptomen eines Patienten stellen:

  • Wie groß ist bei einem 34-jährigen Mann mit linksseitigen Thoraxschmerzen die Wahrscheinlichkeit, dass er ein schwerwiegendes kardiales Problem hat? Wenn ein solches Problem tatsächlich vorliegt, zeigt sich das auch im Ruhe-EKG?

Vielleicht interessieren Sie sich auch für die körperlichen oder diagnostischen Zeichen:

  • Muss der Zustand eines Säuglings schlechter eingeschätzt werden, wenn bei einer ansonsten komplikationslosen Geburt Mekonium (Zeichen für kindliche Darmbewegungen) im Fruchtwasser nachgewiesen wurde?

Oder für eine Frage zur Prognose:

  • Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein bislang gesundes zweijähriges Mädchen an Epilepsie erkrankt, wenn es in einem Fieberschub einen kurzen Anfall erleidet?

Oder für eine Frage zur Therapie:

  • Wiegen bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom [Herzinfarkt] – unabhängig von Alter, Geschlecht und ethnischer Zugehörigkeit – die Vorteile von Thrombolytika (Blutgerinnsel auflösenden Substanzen) schwerer als die mit dieser Behandlung assoziierten Risiken?

Oder zur Kosteneffektivität:

  • Sind die Kosten dieses neuen Krebsmedikaments gerechtfertigt, wenn man sie in Relation zu anderweitigen Verwendungsmöglichkeiten der begrenzten Gesundheitsressourcen setzt?

Oder zu Patientenpräferenzen:

  • Wiegen bei einer 87 Jahre alten Frau mit intermittierendem Vorhofflimmern und einer kürzlich stattgehabten transienten ischämischen Attacke die Unannehmlichkeiten einer Marcumar-Therapie schwerer als das mit dem Verzicht auf die Einnahme von Marcumar verbundene Risiko?

Oder auch zu vielen anderen Aspekten des Gesundheitswesens und der medizinischen Versorgung.

Im Editorial zur allerersten Ausgabe der Zeitschrift Evidence-Based Medicine hat Professor Sackett die wichtigsten Schritte des neuen EbM-Wissenschaftszweiges zusammengefasst (2):

  1. Übersetzung unseres Informationsbedarfs in beantwortbare Fragen (d. h. die Formulierung der Problems)
  2. möglichst effiziente Identifizierung der besten Beweise (Evidenz), mit denen sich die Fragen, die sich aus den klinischen und labordiagnostischen Befunden, der veröffentlichten Literatur oder anderen Quellen ergeben können, beantworten lassen
  3. kritische Bewertung (d. h. Abwägung) der Evidenz, um ihre Validität (Wahrheitsnähe) und Nützlichkeit (klinische Anwendbarkeit) beurteilen zu können
  4. Umsetzung der Ergebnisse dieser Bewertung in die klinische Praxis
  5. Beurteilung der eigenen ärztlichen Leistung

EbM verlangt von Ihnen also nicht nur, Fachliteratur zu lesen, sondern die richtigen Veröffentlichungen zur richtigen Zeit zu lesen, um dann Ihre Verhaltensweisen (oder was noch schwieriger ist, die Verhaltensweisen anderer Menschen) im Lichte Ihrer Rechercheergebnisse zu ändern. Ich fürchte, die «Wie funktioniert EbM?»-Kurse konzentrieren sich oft nur auf den dritten dieser fünf Schritte (nämlich die kritische Bewertung) und lassen die übrigen Aspekte außer Acht. Aber wenn Sie die falschen Fragen stellen oder die Antworten in den falschen Quellen suchen, dann können Sie das Lesen wissenschaftlicher Veröffentlichungen auch gleich ganz unterlassen. Genauso sinnlos ist es, Kurse in Suchtechniken und kritischer Bewertung zu besuchen, wenn Sie in die Umsetzung verlässlicher wissenschaftlicher Evidenz und die Messung Ihrer Fortschritte im Hinblick auf Ihre Zielsetzungen nicht mindestens ebenso viel Mühe stecken wie in die Lektüre des Artikels selbst.

Vor ein paar Jahren habe ich das Fünf-Stufen-Modell von Sackett um drei weitere Schritte ergänzt, damit auch die Sichtweise der Patienten Berücksichtigung findet: Die nunmehr acht Schritte, die ich «Kontextsensitive Checkliste für eine evidenzbasierte Praxis» genannt habe, sind in Anhang 1 nachzulesen (3).

Nähme ich es mit dem Titel dieses Buches allzu genau, dürften diese allgemeineren Aspekte der EbM hier überhaupt nicht zur Sprache kommen. Aber bestimmt (so hoffe ich wenigstens) würden Sie das Geld, das Sie für dieses Buch bezahlt haben, zurückverlangen, wenn ich Abschnitt 1.3 (Bevor Sie anfangen: Formulieren Sie das Problem), Kapitel 2 (Literatur suchen), Kapitel 15 (Evidenzbasierte Vorgehensweisen umsetzen) und Kapitel 16 (Die Evidenz auf Patienten anwenden) einfach weggelassen hätte. In den Kapiteln 3 bis 14 beschreibe ich den dritten Schritt des EbM-Prozesses, die kritische Bewertung, d. h., was Sie tun sollten, wenn Sie eine Veröffentlichung vor sich haben. Kapitel 16 beschäftigt sich mit den gegenüber EbM am häufigsten vorgebrachten Kritikpunkten.

Falls Sie sich gut mit Computern auskennen und zum Thema EbM im Internet recherchieren möchten, könnten Sie mit den in Tabelle 1-1 genannten Internetseiten anfangen. Falls nicht, muss Sie das jetzt nicht weiter kümmern; Sie sollten aber entsprechende internetbasierte Lern-und Anwendungsprogramme auf Ihre To-Do-Liste setzen. Auch die Feststellung, dass sich mehr als 1000 Internetseiten mit der EbM-Thematik befassen, sollte Sie nicht weiter beunruhigen: Sie enthalten ganz ähnliche Materialien, und Sie müssen sie mit Sicherheit nicht alle aufsuchen.

Tabelle 1-1: Internetbasierte Quellen über EbM.

1.2 Warum fangen die Leute manchmal an zu stöhnen, wenn man auf EbM zu sprechen kommt?


Kritiker definieren EbM gelegentlich als die «Neigung einer Gruppe von jungen, selbstbewussten, mathematisch begabten Medizinwissenschaftlern, die Leistungen erfahrener Ärzte zu schmälern, indem sie sich selbst eine Mischung aus epidemiologischem Fachjargon und statistischen Tricks zu eigen machen» oder als «das normalerweise mit nahezu apostolischem Eifer vorgetragene Argument, dass Ärzte, Pflegepersonal, Kosten- oder Entscheidungsträger keine gesundheitsbezogene Handlung vollziehen dürften, wenn bzw. ehe sie nicht durch die Ergebnisse mehrerer großer und kostenintensiver wissenschaftlicher Studien in Veröffentlichungen bestätigt und von einem Expertengremium gebilligt wurde».

Der Unmut, den manche Ärzte gegenüber der EbM-Bewegung empfinden, ist größtenteils eine Reaktion auf die Unterstellung, Ärzte (wie auch Pflegepersonal, Hebammen, Physiotherapeuten und andere Gesundheitsberufe) seien wissenschaftlich ahnungslos gewesen, bevor ihnen durch EbM der «Weg zum Licht» gewiesen wurde, und dass die wenigen, die mit Fachliteratur umzugehen verstanden, die publizierte medizinische Evidenz willentlich ignorierten. Jeder, der mit Patienten arbeitet, weiß, dass man sich oft neue Informationen beschaffen muss, bevor eine klinische Entscheidung getroffen werden kann. Seit es Bibliotheken gibt, haben Ärzte viel Zeit darin verbracht. Grundsätzlich verschreiben wir kein neues Medikament, wenn wir keine Belege dafür haben, dass es wahrscheinlich auch wirkt, ganz abgesehen davon, dass ein solches Vorgehen (die sogenannte Off-Label-Anwendung) streng...

Erscheint lt. Verlag 23.3.2015
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Medizin / Pharmazie Allgemeines / Lexika
Studium 2. Studienabschnitt (Klinik) Anamnese / Körperliche Untersuchung
Schlagworte Ärzte • EBM • Evidenzbasierte Medizin • Gesundheitswesen • Lehrbuch • Literatursuche • medizinische Publikationen • medizinisch-wissenschaftlicher Veröffentlichungen • Medizinstudenten • Praxisalltag • Trisha Greenhalgh • Wissen
ISBN-10 3-456-75473-6 / 3456754736
ISBN-13 978-3-456-75473-4 / 9783456754734
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