Lehrbuch Gerontologie (eBook)

Gerontologisches Fachwissen für Pflege- und Sozialberufe - Eine interdisziplinäre Aufgabe
eBook Download: PDF | EPUB
2016 | 1. Auflage
440 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-75343-0 (ISBN)

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Lehrbuch Gerontologie -  Stefanie Becker,  Hermann Brandenburg (Hrsg.)
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Für eine professionelle Pflege und Betreuung alter Menschen sind gründliche Kenntnisse der Gerontologie unerlässlich. Das Lehrbuch der Gerontologie vermittelt diese Grundlagen, schlägt Brücken zwischen den Disziplinen und leistet Verständigungsarbeit zwischen Pflege und sozialer Arbeit. Das erfahrene Herausgeberteam: · führt in die theoretischen Grundlagen von Pflege, Sozialer Arbeit und Altern ein · skizziert Lebenslagen der Sozialpolitik, sozialen Sicherung und sozialen Ungleichheit · stellt Lebenslagen bzgl. demographischer Trends und ihren Auswirkungen auf Soziale Arbeit und Pflege dar und beschreibt Lebenslagen pflegerischer Versorgung · beschreibt Grundzüge der Ethik für Pflege und Soziale Arbeit · analysiert Konzepte von Autonomie, Normalität und Empowerment · stellt Aufgaben- und Einsatzfelder sowie Interventionen, Ansätze und Methoden vor · zeigt Möglichkeiten und Grenzen der Professionalisierung · fördert und vermittelt mit seinem Text die beiderseitige Kenntnis, den Dialog und die Zusammenarbeit der Disziplinen. · erarbeitet ein eigenständiges Profil der gerontologischen Grundlagen in den Disziplinen Pflege und Sozialarbeit · didaktisiert und strukturiert den Text mit Einführungen, Lernzielen, Fallbeispielen, Aufgaben, Kontroversen, Schlussfolgerungen und weiterführenden Literaturhinweisen.

Lehrbuch Gerontologie 4
Inhaltsverzeichnis 6
Danksagung 14
Geleitwort 16
1. Gerontologisches Fachwissen und Interdisziplinarität: Warum? 18
1.1 Welche Zielgruppen sind angesprochen? 19
1.2 Worum geht es in diesem Buch? 19
2. Gerontologie – eine interdisziplinäre Wissenschaft 22
2.1 Einführung 23
2.2 Gerontologie – ein Definitionsversuch 24
2.3 Interdisziplinarität der Gerontologie 26
2.4 Schlussfolgerung 34
2.5 Literatur 35
3. Theorien des Alters und des Alterns 38
3.1 Einführung 39
3.2 Theorien – eine erste Annäherung 40
3.3 Theorien in der Gerontologie – die Klassiker 43
3.4 Multidisziplinäre Perspektiven des Alter(n)s 51
3.5 Abseits vom Mainstream: Vern Bengtson 66
3.6 Schlussfolgerungen 68
3.7 Literatur 71
4. Altern und Pflege 76
4.1 Einführung 77
4.2 Entwicklungen und Perspektiven 77
4.3 Zentrale Aufgaben der Pflege 83
4.4 Settings 88
4.5 Bildungsfragen 92
4.6 Verbände und Politik 94
4.7 Schlussfolgerungen 95
4.8 Literatur 96
5. Altern und Soziale Arbeit 98
5.1 Soziale Arbeit und Altern – Entwicklungslinien 100
5.2 Soziale Arbeit und Soziale Gerontologie – Positionen und Tendenzen in Theorie und Praxis 102
5.3 Theorie- und Identitätsbildung in der Sozialen Arbeit und Sozialen Gerontologie 106
5.4 Zusammenfassung und Ausblick 111
5.5 Literatur 112
6. Alterssozialpolitik, soziale Sicherung und soziale Ungleichheit (D, CH, A) 118
6.1 Einführung 119
6.2 Theorierahmen 120
6.3 Wohlfahrtsstaatstypologischer Vergleich 121
6.4 Alterssicherung 122
6.5 Krankenversicherung und Gesundheitswesen 127
6.6 Langzeitpflege 132
6.7 Migration und Alter 138
6.8 Bürgersolidarität: Freiwilliges Engagement und Sozialkapital 142
6.9 Die Relevanz für die Soziale Arbeit und die Alterspflege 147
6.10 Schlussfolgerungen 150
6.11 Debatten und Kontroversen 150
6.12 Literatur 151
7. Demografisch-gesellschaftliche Wandlungen und soziale Folgen 162
7.1 Einführung 163
7.2 Lebensphasen in einer dynamischen Gesellschaft mit hoher Lebenserwartung 164
7.3 Phasen des Alters – vom Seniorenalter zur Hochaltrigkeit 166
7.4 Lebenslagen im dritten Lebensalter – ausgewählte Feststellungen 173
7.5 Lebenslagen im vierten Lebensalter – Lebenssituationen Hochaltriger 178
7.6 Schlussfolgerungen 180
7.7 Debatten und Kontroversen 181
7.8 Literatur 183
8. Anforderungen an eine professionelle Pflege in einer alternden Gesellschaft 186
8.1 Einführung 187
8.2 Gelebte Erfahrung von Gesundheit und Krankheit 189
8.3 Imageprobleme und Attraktivität 190
8.4 Qualität und Zufriedenheit 192
8.5 Integration und Koordination 193
8.6 Anforderungen und Kompetenzen 194
8.7 Debatten und Kontroversen 196
8.8 Literatur 199
9. Mut zur gut begründeten Entscheidung 204
9.1 Einführung 205
9.2 Universale moralische Prinzipien und Stationen ihrer historischen Entwicklung 206
9.3 Ethik und menschliches Handeln 208
9.4 Weitere Ansätze zur Theorie ethischen Handelns 211
9.5 Ethische Konflikte im Spannungsfeld zwischen idealer Lösung und pragmatischem Kompromiss 216
9.6 Debatten und Kontroversen 223
9.7 Schlussfolgerung 225
9.8 Literatur 226
10. Autonomie 230
10.1 Einführung 231
10.2 Begriffsbestimmung und Tradition des heutigen Autonomieverständnisses 232
10.3 Autonomie im Kontext von Krankheit, Behinderung und Alter 233
10.4 Autonomie als Polaritäten 237
10.5 Würdigung und kritische Einschätzung der Autonomiedebatte und -konzepte 239
10.6 Autonomiekonzept als Verhältniskonzept 240
10.7 Autonomie und verantwortungsvolle Handlungspraxis 243
10.8 Schlussfolgerung und Ausblick 245
10.9 Literatur 245
11. Empowerment 250
11.1 Einführung 251
11.2 Etymologische Bedeutung des Begriffs «Empowerment» 252
11.3 Historische Betrachtung des Empowerment-Konzepts 253
11.4 Das Konstrukt Empowerment 254
11.5 Experten und Lebenswelt: ein Paradoxon 258
11.6 Ressourcenorientierung: Versuch der Operationalisierung einer Haltung 260
11.7 Schlussfolgerungen 264
11.8 Debatten und Kontroversen 266
11.9 Literatur 269
12. Auf dem Weg zur Gerontologischen Pflege 274
12.1 Zur Geschichte der Gerontologischen Pflege 275
12.2 Ambivalenzen in der Professionalisierung des Felds 278
12.3 Gegenstand, Zielsetzung, Notwendigkeit und Themenfelder der Gerontologischen Pflege 281
12.4 Fazit 283
12.5 Literatur 284
13. Interventionen und Methoden aus der Sicht der Pflege und Sozialen Arbeit 288
13.1 Einführung 289
13.2 Soziale Altersarbeit – Versuch einer Standortbestimmung 292
13.3 Handlungskonzepte und Methoden 296
13.4 Direkte interventionsbezogene Konzepte auf der Mikroebene 298
13.5 Gruppen und sozialraumbezogene Methoden 307
13.6 Case Management als Verbindung von Mikro-, Meso- und Makroebene 313
13.7 Interventionen und Methoden der Pflege 323
13.8 Diskussion und Fazit 340
13.9 Literatur 343
14. Professionelle Soziale Arbeit und Pflege zwischen Theorie und Praxis 350
14.1 Einführung 351
14.2 Beruf und Profession 352
14.3 Theoretische Positionen in der Professionsforschung 357
14.4 Soziale Arbeit als pragmatische eigenreferenzielle Profession 362
14.5 Pflege zwischen Eminenz und Evidenz 365
14.6 Multiparadigmatismus am Beispiel der Geriatrischen Pflege und Sozialen Altenarbeit 368
14.7 Schlussfolgerungen 371
14.8 Debatten und Kontroversen 372
14.9 Literatur 373
15. Professionalisierung der Pflege: Möglichkeiten und Grenzen 378
15.1 Einführung 379
15.2 Zur Ausgangslage im deutschsprachigen Raum 379
15.3 Pflege als Arbeit 382
15.4 Pflege als Beruf 383
15.5 Pflege als Profession 385
15.6 Zur Professionalität der Pflege 396
15.7 Zusammenfassung und Ausblick 400
15.8 Literatur 403
16. Herausforderungen in der Zusammenarbeit zwischen Pflege- und Sozialberufen 410
16.1 Zum Schwerpunkt des Buches 410
16.2 Berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit für mehr Lebensqualität 411
16.3 Weitergehende Bedeutung dieses Studienbuchs 412
16.4 Literatur 413
Glossar 414
Verzeichnisse 424
Verzeichnis der HerausgeberInnen und AutorInnen 424
Sachwortverzeichnis 436

2 Gerontologie – eine interdisziplinäre Wissenschaft (S. 21-22)
Stefanie Becker

Zusammenfassung

Die Auswirkungen des demografischen Wandels und einer Gesellschaft des langen Lebens sind in fast allen gesellschaftlichen Bereichen spürbar. Daher sind in vielen Arbeitsfeldern heute gerontologische Kenntnisse erforderlich, um mit dem Phänomen des Alters bzw. Alterns angemessen und produktiv umzugehen. Das gilt für den Bereich der Bildung ebenso wie für die Arbeitswelt, die Stadtentwicklung, die technologische Entwicklung und – insbesondere – für die Pflege und Soziale Arbeit. Grundkompetenzen der Gerontologie bzw. grundlegendes gerontologisches Fachwissen sind in verschiedenen Arbeitsbereichen und damit unterschiedlichen Disziplinen zunehmend gefragt.

Wie in der Einleitung dargelegt, verstehen wir die Gerontologie (Altersbzw. Alternswissenschaft) und ihre Erkenntnisse als Grundlage für eine qualitativ hochstehende professionelle Tätigkeit im Altersbereich. In dieser Eigenschaft kann gerontologisches Fachwissen helfen, eine Brücke zwischen verschiedenen Disziplinen zu schlagen und als gemeinsame Kommunikations- und Verständnisgrundlage dienen. Dies vor allem, weil sich Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft versteht. In diesem Kapitel sollen daher zunächst das Selbstverständnis der Gerontologie und ihre sich daraus ergebende mögliche Vermittlerrolle erläutert werden, da sie die Grundlage und Hintergrundfolie darstellt, vor der die weiteren Kapitel dieses Buches zu lesen sein werden.

Lernziele:

- Gerontologie als interdisziplinäre Wissenschaft kennenlernen.
- Ein erstes Verständnis von Gerontologie und der Bedeutung gerontologischen Fachwissens in der Pflege und Betreuung älterer Menschen erhalten.
- Die Unterschiede zwischen Multi-, Inter- und Transdisziplinarität kennenlernen.
- Die Bedeutung gerontologischen Fachwissens für die eigene Berufstätigkeit in Pflege oder Sozialer Arbeit reflektieren.

Einführung

Die Gerontologie als wissenschaftliches Forschungsgebiet und praktische Tätigkeit verdankt ihre Entwicklung vor allem Strömungen im 20. Jahrhundert, die einerseits von wachsendem Bewusstsein über die älteren und wachsenden Bevölkerungsanteile und andererseits durch eine damit verbundene Defizitorientierung (s. a. Kap. 3) geprägt waren. Die Erhöhung der Lebenserwartung bei Frauen auf durchschnittlich 84,6 Jahre und bei Männern auf 80,2 Jahre bei der Geburt sowie die damit verbundene Chance der Langlebigkeit haben dazu geführt, dass die Lebensphase Alter einen wachsenden Anteil an der Gesamtlebenszeit ausmacht und sich durch hohe inter- und intraindividuelle Variabilität (Lehr, 2007) und Vielfalt auszeichnet. Zentrale Trends dieser demografischen Veränderungen, die auch die Handlungsfelder der Sozialen Arbeit und der Pflege mit älteren Menschen zunehmend prägen, sind:

- Individualisierung: Die Lebensverläufe und -lagen im Alter sind heute weitaus weniger normativ und standardisiert.
- Singularisierung: Die veränderten Familienstrukturen und die alt gewordene Kriegsgeneration führen zu einer hohen Anzahl alleinstehender alter Menschen in unserer Gesellschaft (vor allem Frauen).
- Multimorbidität: Mit steigendem Alter werden Mehrfacherkrankungen wahrscheinlicher und damit geeignete Versorgungs- und Unterstützungsangebote notwendig. Dazu zählen auch spezifische Bedarfslagen, wie z. B. chronische Erkrankungen oder Demenz.

Erscheint lt. Verlag 7.11.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Pflege
Schlagworte Alte Menschen • Altenpflege • Ausbildung • Empowerment • Ethik • Fallbeispiele • Gerontologie • Gerontopsychologie • Grundlagen • Lehrbuch • Pflege • Sozialarbeit • Soziale Arbeit • Versorgung
ISBN-10 3-456-75343-8 / 3456753438
ISBN-13 978-3-456-75343-0 / 9783456753430
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