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Everflame 3. Verräterliebe (eBook)

Band 3
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
448 Seiten
Dressler Verlag GmbH
978-3-86272-024-8 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
8,99 inkl. MwSt
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Freund oder Feind, Zukunft oder Untergang. Lily hat ihre Macht angenommen und macht weit im Westen eine bedeutsame Entdeckung. Doch kann sie Außenländer, Hexenzirkel und Stadtrat gegen die Armee des Westens vereinen und gleichzeitig einen Bürgerkrieg mit den 13 Städten verhindern? Ein fast aussichtsloser Kampf. Welche ihrer Freunde werden ihr dabei treu zur Seite stehen und wer wird überleben? Lily muss lernen, ihren Verbündeten zu trauen und am Ende ihrem Herzen zu folgen. Das dramatische Finale der magischen Angelini-Trilogie.

Josephine Angelini wurde als jüngstes von acht Kindern in Massachusetts/USA geboren und lebt heute mit ihrem Ehemann, einem Drehbuchautor, und drei Katzen in Los Angeles. Sie hat an der Tisch School of the Arts in New York Angewandte Theaterwissenschaft mit den Schwerpunkten 'Antike tragische Helden' und 'Griechische Mythologie' studiert. Josephine Angelini veröffentlichte mit der 'Göttlich'-Trilogie ihr erfolgreiches Debüt.

Josephine Angelini wurde als jüngstes von acht Kindern in Massachusetts/USA geboren und lebt heute mit ihrem Ehemann, einem Drehbuchautor, und drei Katzen in Los Angeles. Sie hat an der Tisch School of the Arts in New York Angewandte Theaterwissenschaft mit den Schwerpunkten "Antike tragische Helden" und "Griechische Mythologie" studiert. Josephine Angelini veröffentlichte mit der "Göttlich"-Trilogie ihr erfolgreiches Debüt.

1


Lily Proctor schlief nicht. Sie war auch nicht bewusstlos oder träumte. Es hatte sie nicht versehentlich in ein anderes Universum verschlagen. Sie war war am Leben, und – ob sie es wollte oder nicht – sie hatte das Kommando. Das musste sie sich immer wieder sagen, um nicht auszuflippen. Damit das nicht passierte, ging Lily in Gedanken durch, woran sie sich erinnerte. Sie hatten irgendwo in der Mitte des Kontinents gegen den Schwarm gekämpft, das wusste sie noch. In ihrer Version der USA musste der Kampf in der Prärie von Kansas stattgefunden haben. Aber in dieser Welt war die Mitte des Kontinents auf keiner Karte verzeichnet, weil dort eine kaum bekannte und beinahe mythische Unterart der Wirker lebte, die ›der Schwarm‹ genannt wurde.

Lily und ihr kleiner Kriegertrupp hatten die Schlacht verloren. Fast alle, die ihr nach Westen gefolgt waren, hatten mit ihrem Leben bezahlt. Die wenigen, die überlebt hatten, waren betäubt und zu einer riesigen Blumenwiese an der Westküste des Kontinents gebracht worden. In Sichtweite lag eine ummauerte Stadt. Über dem Haupttor befand sich ein großes Schild mit ihrem Namen: Bower City. Eine Stadt, die eigentlich nicht existieren sollte.

Lily wusste, dass Tristan, ihr Tristan, tot war. Er war beim Kampf gegen den Schwarm gestorben. Dieser Gedanke ließ sie nicht mehr los, und sie konnte nicht vor und nicht zurück. Tristan ist tot. Und das ist meine Schuld.

»Lily?«

Als sie ihren Namen hörte, drehte Lily sich um und versuchte herauszufinden, wer sie angesprochen hatte. Auf der Blumenwiese, die Bower City umgab, standen Juliet, Caleb, Breakfast, Una und der andere Tristan. Alle, die ihr geblieben waren. Die anderen hatten sie entweder im Stich gelassen oder waren auf dem Tränenpfad gestorben. Sogar Rowan hatte sie verraten und in einen Käfig gesperrt, in dem sie verhungern sollte. Einen Käfig, den Tristan – Lilys Tristan – irgendwie aufgebrochen hatte. Tristan hatte sie vor Rowan gerettet. Er hatte sie gerettet, und jetzt war er tot.

»Lily?«, wiederholte der andere Tristan.

Seine Kleidung hing in Fetzen, und seine Augen waren rot und voller Tränen. Der Verlust seines anderen Ichs hatte ihn tief getroffen, aber nicht so tief wie Lily. Er war nicht dafür verantwortlich – so wie sie.

»Was willst du jetzt tun?«, fragte Tristan, als sie ihn vollkommen ausdruckslos ansah.

 

Lily hielt die Schluchzer krampfhaft zurück. Sie konnte ihrer Trauer nicht freien Lauf lassen, nicht jetzt, und so schwebte sie darüber hinweg, und der Schmerz bohrte sich tiefer und tiefer in sie hinein, so grauenhaft, als hätte sie einen Splitter verschluckt.

Lily betrachtete die Bienen, die um die Blumen herumflogen, und versuchte, sich wieder in die Gegenwart zurückzukämpfen. Ihre Ohren summten, aber sie konnte nicht sagen, ob das Geräusch von innen oder von außen kam. Es gelang ihr nicht, den Blick von den Bienen abzuwenden, und sie fragte sich, ob es ganz normale Bienen oder Arbeiterinnen des Schwarms waren. Die sahen genauso aus wie normale Bienen und dieses scheinbar unauffällige Äußere machte sie noch unheimlicher als irgendwelche Monster.

»Er hat uns nicht umgebracht«, sagte Lily, ohne auf Tristans Frage einzugehen. »Der Schwarm.«

»Es heißt, dass die Kriegerschwestern manchmal Leute davontragen«, sagte Caleb und bezog sich dabei auf die schrecklichen Mitglieder des Schwarms, die halb Mensch und halb Biene waren. Kriegerschwestern waren über drei Meter groß, ihr Exoskelett war hart wie ein Panzer, und sie kämpften mit dornigen Peitschen, die sie mit ihrem tödlichen Gift tränkten. »Vielleicht ist dies der Ort, an den sie ihre Gefangenen bringen«, flüsterte Caleb, als würden die Kriegerschwestern zurückkommen, wenn man über sie sprach.

»Wir müssen tagelang bewusstlos gewesen sein«, stellte Una fest und suchte den Himmel ab. »Schneller können die uns unmöglich hierhergebracht haben.«

Lily nickte geistesabwesend. Ihr Mund war trocken, und sie spürte den bitteren Nachgeschmack eines Betäubungsmittels. Sie richtete ihren Hexensinn auf die Spuren der chemischen Verbindungen, die die Stiche des Schwarms in ihrem Körper hinterlassen hatten, und erkannte, dass sie tatsächlich für eine mehrtägige Bewusstlosigkeit verantwortlich waren. Es war eine raffinierte Mischung, und Lily fragte sich, ob so etwas einer natürlichen Quelle entspringen konnte. Außerdem dachte sie über die Intelligenz von Wesen nach, die entscheiden konnten, einige Menschen zu töten und andere zu entführen und dazu jeweils das passende Gift einzusetzen.

»Wohin gehst du?«, rief Juliet mit schriller Stimme. Sie rannte hinter Lily her und packte ihre Schwester am Arm. Erst da merkte Lily, dass sie auf das Stadttor zu getaumelt war.

»Da rein, schätze ich«, antwortete sie mit einem Schulterzucken. »Ist ja nicht so, als hätten wir eine andere Wahl.«

Juliet sah Caleb über Lilys Schulter hinweg an. »Sie steht unter Schock«, berichtete sie ihm.

»Das geht uns wohl allen so«, bemerkte Breakfast ruhig. »Aber lasst uns trotzdem kurz nachdenken, bevor wir da einfach so reinmarschieren.«

Lily nahm nur am Rande wahr, wie Juliet sie zu den anderen zurückführte. Ihre Hände schmerzten unter der Berührung, und sie befreite sich aus dem Griff ihrer Schwester. Lilys Verbrennungen waren erst zur Hälfte geheilt, schließlich hatte sie die Finger in den brennenden Boden gegraben. Sie fuhr mit der Zunge über ihre rissigen Lippen und glaubte immer noch den Rauch und die Erde der Prärie schmecken zu können, während das Grasfeuer um sie loderte. Sie wusste noch, wie sie sich festgekrallt hatte, um nicht vom Hexenwind fortgetragen zu werden, und wie sie sich vorwärtsgezogen hatte, als das Feuer über die Ebene wanderte. Eine grauenhaft schmerzende Handvoll brennender Erde nach der anderen.

»Hier«, sagte Tristan und griff in den Helferrucksack, den er immer noch auf dem Rücken trug. »Ich habe Salbe. Glaube ich zumindest.«

Lily konnte ihm nicht in die Augen sehen. Als er nach ihren Händen griff und die roten und verbrannten Stellen betupfte, musste sie gegen den Drang ankämpfen, die Hände wegzuziehen. Er ist nicht mein Tristan, sagte sie sich.

Auch die anderen rieben ihre Brandwunden mit Tristans Salbe ein, obwohl die Verletzungen bereits abheilten.

»Der Schwarm hat uns anscheinend irgendein Heilmittel verabreicht«, sagte Tristan. Etwas verwundert betrachtete er seine eigenen Arme und Hände, die nur leichte Verbrennungen aufwiesen. »Wenn man bedenkt, dass wir im Feuer gekämpft haben, sollte man meinen, dass wir viel schlimmere Verletzungen haben müssten.«

»Als Lilys Feuer uns erwischt hat, war ich sicher, dass wir erledigt sind«, fügte Caleb hinzu. »Stattdessen hat es nur die Bienen verbrannt. Wie ist so was möglich?«

»Ich war das«, gestand Lily. »Irgendwie habe ich eure Energie gebündelt. Aber ich weiß nicht mehr genau, wie ich es getan habe.«

»Kannst du das noch mal machen?«, fragte Una und betupfte ihre Wunden mit Salbe. »Es war nämlich ganz praktisch. Hat massenweise Wirker gekillt und uns nur leicht angebraten.«

Lily versuchte, sich zu erinnern. Eines wusste sie jedenfalls mit Sicherheit: Sie hatte ihr Versprechen gebrochen. Sie hatte Besitz von ihren Helfern ergriffen. Dadurch waren sie alle irgendwie miteinander verschmolzen – zu einem Wesen geworden. Und als Tristan starb, war auch ein Teil von ihr gestorben. Lily spürte die Löcher in sich, die der Verlust gerissen hatte. Als hätte man ihr ein paar Zähne ausgeschlagen, und sie könnte einfach nicht aufhören, immer wieder mit der Zungenspitze über die blutenden Lücken zu fahren.

Er sollte jetzt seine Sachen packen, um nach Harvard zu gehen. Aber er ist tot.

»Ich weiß es nicht. Kann mich nicht genau erinnern«, murmelte Lily, die nicht näher darauf eingehen wollte. Entweder hatten die anderen im Eifer des Gefechts nicht gemerkt, dass sie ihre Körper übernommen hatte, oder dieser Gedanke war ihnen noch gar nicht gekommen. Lily hoffte sehr, dass es so blieb.

Ihr fiel auf, dass Juliet sie mit gerunzelter Stirn musterte. »Was?«, fragte Lily defensiv.

»Ich habe mein ganzes Leben mit Hexen verbracht und noch nie so etwas erlebt«, sagte Juliet. »Du sagtest, du hättest die Energie in ihnen gebündelt, statt sie ihnen nur zu geben. Als könntest du kontrollieren –« Juliet verstummte unsicher.

»Was kontrollieren?«, fragte Lily, aber Juliet schüttelte nur den Kopf und verfolgte den Gedanken nicht weiter. Lily hakte nicht nach, weil sie nicht wollte, dass Juliet oder die anderen zu sehr darüber nachdachten. Vor allem Caleb nicht. Lily wusste, dass er ihr nie verzeihen würde, wenn er erfuhr, dass sie Besitz von ihm ergriffen hatte, und sie wollte nicht auch noch ihn verlieren. Das würde sie nicht ertragen. Eine verzweifelte Panik schnürte ihr die Brust zusammen. Sie starrte nach oben und rang nach Luft.

Wie konnte ich das nur tun? Wie konnte ich sie dieser Gefahr aussetzen?

Du hattest keine andere Wahl, kam zur Antwort. Lillian war aufgetaucht und teilte die Einsamkeit in Lilys Kopf.

Hilf mir. Ich habe das Gefühl, zu ertrinken, sagte Lily. Sie sah sich um, so steif wie eine Statue. Wie lange bist du schon bei mir?

Seitdem du aufgewacht bist. Du hast nach mir gerufen, berichtete Lillian. Lily spürte, dass Lillian von dem Anblick, den sie teilten, genauso überrascht war wie sie selbst. Was wirst du jetzt tun?

Lily schaute auf die Stadt. »Wir haben zwei...

Erscheint lt. Verlag 24.10.2016
Reihe/Serie Everflame
Everflame
Everflame-Trilogie
Mitarbeit Cover Design: Zero Media
Übersetzer Simone Wiemken
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Bestseller • Bienenschwarm • Fantasy • Feuer • göttlich • Hexen • Jugendliche • Jungbrunnen • Liebe • Magie • Mystery • Parallelwelt • Reise zwischen Welten • Salem • Schamanen • Unterdrückung • Weltenspringen
ISBN-10 3-86272-024-1 / 3862720241
ISBN-13 978-3-86272-024-8 / 9783862720248
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
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