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Die Geschichte von Taira (1) -  Eiji Yoshikawa

Die Geschichte von Taira (1) (eBook)

Neue Interpretation
eBook Download: EPUB
2016 | 2. Auflage
588 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7412-6291-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
5,99 inkl. MwSt
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Eiji Yoshikawa erzählt über die bedeutsame Umwälzung Japans von einer zivilen Adelsgesellschaft hin zu einer neuen Samurai Ära am Ende des 12. Jh. . Es geht um den Aufstieg und Untergang vom Samuraistamm Taira. Nichts bleibt erhalten. Kiyomori Taira kann die Schlachten gewinnen, die adelige Familie Fujiwara verdrängen. Doch der ewige Kreislauf der Veränderungen bleibt nicht stehen. Der so starke Kriegerstamm Taira wird doch von einer anderen Samuraifamilie Minamoto abgelöst. Minamoto läutet die Samurai Regierung ein. Selbst Minamotos Schicksal folgt dem ewigen Kreislauf. Die herrlichen Männer und die liebenswürdigen Frauen kommen und gehen. Dieser großartige Roman mit 21 Bänden über die Revolution der Samurai in Japan wird erstmalig ungekürzt ins Deutsche übersetzt.

Eiji Yoshikawa (1892 - 1962) ist einer der bekanntesten Schriftsteller der volksnahen Literatur in Japan. Er schrieb schon früh Romane über historische Personen und Themen. So veröffentlichte er von 1935 bis 1939 den Serienroman Miyamoto Musashi in einer Wochenzeitung. Kein anderer Serienroman wurde so viel gelesen wie Miyamoto Musashi. Seine schriftstellerische Darstellung des berühmten Schwertkämpfers fand bei den Japanern, die unter den miserablen Umständen des Zweiten Weltkriegs (des Pazifischen Kriegs) litten, ein starkes Echo. Als Roman der volksnahen Literatur wurde Miyamoto Musashi ein großer Erfolg. Eiji Yoshikawa war von der Niederlage des Zweiten Weltkrieges und der unvorstellbaren Zerstörung Japans sehr enttäuscht und konnte mehrere Jahre nicht schreiben. Er begann erst 1950, den großen Roman Shin Heike Monogatari (die Geschichte von Taira - neue Interpretation) zu schreiben und schloss ihn nach 7 Jahren ab. In diesem, ebenfalls als Zeitungsserie erschienenen Roman erzählte Eiji Yoshikawa über den ersten brutalen Bürgerkrieg Japans und die Schicksale der Menschen. Dieser lange Historienroman sprach viele Japaner an, die in den Folgejahren nach dem Zweiten Weltkrieg arg gebeutelt waren, und wurde mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet. Eiji Yoshikawa schrieb bis zu seinem Tod weitere Historienromane.

Frau Kesa

Veranstaltungen zum Schreiben von Gedichten, Gesellschaften zum Riechen von Düften oder aber Fußballspiele, Theaterspiele, Würfelspiele, Muschelschalenspiele, Fächerwerfen aber auch Ausflüge in allen vier Jahreszeiten, Hahnenkämpfe und Bogenschießen: es gab kaum eine Zeitperiode, in der noch mehr gespielt und noch mehr gewettet wurde als am Ende der Heian-Ära.

In der Asuka- und Nara-Periode hatten zwar Menschen unseres Landes unbekümmert und gerne Vergnügen zu allen Jahreszeiten, bei Festmahlen und Gedichtlesungen genossen, als gehörte es zu dem vom Himmel geschenkten natürlichen Leben, aber sie hatten nicht alles dermaßen in Spielereien verwandelt.

Man machte in dieser Zeit religiöse Akte, politische Zeremonien und überhaupt alles zu Spielereien. Das Einzige, das keine Spielerei geworden war, waren die militärischen Angelegenheiten der Samurai – das war der Zeitgeist dieser Zeit.

Menschen in der Ober- und Unterschicht hatten allgemein innerlich Angst vor Kriegen. Anlässe zu militärischen Auseinandersetzungen waren überall vorhanden. Die mächtige, machtgierige Waffengewalt der Mönche und Aufstände der Seeräuber oder kleiner Landesfürsten, die vom Westen und vom Osten her periodisch ausbrachen, waren Beispiele dafür. In unmittelbarer Nähe gab es den Streit zweier Höfe, zwischen dem Hof des Tennos und dem Hof des abgedankten Tennos. Darüber hinaus wurde in der letzten Zeit überall darüber geredet, dass die Samurai der Minamoto-Stämme (Genji) und die der Taira-Stämme (Heishi), zwei Parteien gleicher Gattung, explosionsartig ihren Einfluss für sich geltend machten. Als ob es ein ausgesprochen natürliches Phänomen wäre, begannen sie, noch bevor man es erkannt hatte, im Unsichtbaren ihr Wachstum zu vollziehen, und gewannen beide an potenzieller Macht in ganz Japan. Man sagte:

„Gefährlich ist es auf dieser Erde geworden.“

Jeder sah es so. Man fühlte, dass man nicht sicher war, und fragte sich, wie lange die Welt noch in Ordnung bleiben würde.

Stattdessen war im Gegensatz zu dieser Angst die irdische Welt nur von Lust und Vergnügen geschmückt. Man wollte sich unbedingt amüsieren, notfalls brachte man dafür gewisse Opfer. Neuerdings sah man dies auch in der Menschenmenge beim Pferderennen in Kamo so.

Pferderennen waren vor langer Zeit entstanden. In der Geschichte tauchten Pferderennen erstmalig im ersten Jahr der Ära von Taiho (701) in der Herrscherperiode des Tennos Monmu auf. Dies schien auf einem Platz im verbotenen Hof nur mit Soldaten der linken und rechten Garden seiner Majestät zelebriert worden zu sein. Und zwar hatte es nur an einem nationalen Feiertag im Mai stattgefunden. Das große Aufkommen der Pferderennen in den letzten Jahren war damit nicht zu vergleichen. Außer dem Pferderennen in Kamo im Mai wurde ein solches Rennen in Tempeln verschiedener Orte veranstaltet. Wenn der Tenno, der ehemalige Tenno und ihre Frauen irgendeinen Ort besuchten, fanden dort häufig private Pferdewettrennen in den Sommerhäusern oder Häusern der Minister und der Adeligen statt. Außerdem hielten sie auch Straßenrennen ab. Es gab Veranstaltungen mitten in der Hauptstadt auf der großen zweiten Jo. Und am Ausflugsort seiner Majestät in die Umgebung der Hauptstadt kam es nicht selten plötzlich zu einem Rennen auf Anweisung des Herrschers.

„Rennen der zehn Pferde“ hieß ein Wettbewerb zwischen zwei Gruppen, die aus jeweils zehn Pferden bestanden. Dagegen rannten beim „Zehnlauf“ zwei Pferde zehn Mal hintereinander um die Wette. Eine Pferderennbahn war in der Regel gerade. Der Sieg wurde entschieden, wenn man vom Startpunkt aus als Erster geradeaus zum Zielschild ritt. Daher war es auch mitten auf großen Alleen in Kyoto nicht unmöglich, wenn man sie für Passanten sperrte.

Der Tenno Horikawa, der Vater des jetzigen abgedankten Tennos Toba war, war ein sehr großer Liebhaber von Pferderennen und hatte sich über besondere Rennpferde gefreut, die er aus dem ganzen Land geholt und in seinem Pferdestall im verbotenen Hof seiner Majestät unterhalten hatte. In seiner Herrscherperiode wurde das Personal in dem rechten und dem linken Pferdestall verstärkt und die Mitarbeiter des Pferdestallamtes der rechten und der linken Seite wurden gut behandelt. Insbesondere wurden zwanzig Landgüter seiner Majestät in verschiedenen Provinzen zur exklusiven Nutzung für Pferdezucht beauftragt und so blieb es seither.

Der Tenno Shirakawa, Großvater von Toba, in der Vergangenheit, aber auch der ehemalige Tenno Toba zu dieser Zeit liebten das Pferderennen genauso wie der Tenno Horikawa. Die Tatsache, dass der abgedankte Monarch Toba an diesem Tag seine Kutsche persönlich zur Rennbahn der rechten Seite führen ließ, rührte von seiner Absicht her, dass er aus den Pferden die besten auswählen und in seinen Pferdestall nehmen wollte. Junge Pferde aus seinen Ländereien in den Provinzen Noto, Kaga, Izumo, Hoki, Iyo, Harima, Shimotsuke und Musashi waren unmittelbar vor dem Maifest in Kamo in Scharen nach Kyoto gebracht worden.

Der ehemalige Tenno Toba fragte seine Begleiter: „Wo ist Tadamori?“ Nachdem er jedes einzelne Pferd intensiv begutachtet hatte, wandte er sich über die Köpfe der begleitenden Hofadeligen hinweg direkt dem Gefolgssamurai Tadamori zu.

„In diesem Jahr scheint kaum ein Wunderpferd dabei zu sein, dem man große Beachtung schenken müsste, nicht wahr? Was würdest du sagen?“

Der tief gebeugte Tadamori erhob sein Haupt etwas und antwortete:

„Ich meine, nur ein einziges Pferd kommt mir besonders gut vor.“

Seine Majestät war neugierig: „Ein einziges Pferd, sagst du? Na nun. Oh, ist es der grünhaarige Shimotsukeaner?“

Tadamori sagte: „Ja, wie Eure Majestät sagen.“

Der abgedankte Tenno meinte aber: „Diesen Hengst habe ich für eine Weile bewundert, als ich vor dem Pferdezaun gestanden habe, aber die Pferdegutachter und die Hofadeligen raten mir gleichermaßen von diesem Pferd ab. Pferde mit vier weißen Flecken sollen nicht gut sein, nicht wahr.“

Tadamori war nicht einverstanden. ‚Das ist Scharlatanerie, man sollte nicht auf solches Gerede hören’, hätte er beinahe gesagt, aber er ließ es sein. Er fragte sich, warum er einen Charakter besaß, dass er sich selbst nicht belügen konnte. Stattdessen sagte er: „Unter so vielen Pferden kann man kein besseres Pferd finden als dieses. Es besitzt alle Merkmale eines Wunderpferdes wie seinen Gesichtsausdruck, schöne Augen, einen schönen langen Schwanz und noch viele andere.“

Der ehemalige Tenno schien wieder zu wanken. Er wollte mit den Pferden seines Hofes den Hof des Tennos besiegen. Dazu schien der Grünhaarige mit den vier weißen Flecken das beste Pferd zu sein, aber der ehemalige Tenno bildete keine Ausnahme unter den typischen Anschauungen der Adelsgesellschaft, die sich sehr vor bösen Omen scheuten.

Tadamori sagte: „Wenn Sie schade finden, dass er nur wegen seiner negativen Merkmale an den Beinen beim Pferderennen nicht antreten darf, könnten Sie ihn bis zu jenem Tag mir, Tadamori, überlassen und in meinen Stall bringen lassen, um das Tor des Hofes Eurer Majestät zu meiden. Ich mache mir überhaupt nichts aus dummen Überlieferungen.“

Tadamori sagte es so, wie er es dachte – unter Rücksichtnahme auf die Adeligen sowie in Verantwortung dessen, was er vorhin gesagt hatte.

Seine Majestät sagte: „Du hast Recht. Dagegen ist nichts einzuwenden. Es wäre gut, wenn du ihn zu dir nimmst und bis zum Festtag von Kamo seine Glieder genügend locker trainierst.“

Dann fuhr seine Majestät wieder in seinen Palast zurück.

Über das grünhaarige Pferd vom Vortag wurde am folgenden Tag im Hof des ehemaligen Tennos viel geredet. Es gab seit jeher viele Adelsleute, die Tadamori gegenüber nicht freundlich gesinnt waren. Das kam von der Tatsache, dass nur er allein als Samurai den Hohen Saal betreten durfte.

Dass man, auch wenn man es nur bei Tadamori belassen hatte, überhaupt einen Unterirdischen in den Hohen Saal und nahe zum Sitz seiner Majestät zugelassen hatte, konnten ihre Intoleranz und ihr Exklusivitätsanspruch nicht akzeptieren. Sie fühlten, dass ihre Privilegien im verbotenen Hof gestört wurden. Man konnte vor dem einäugigen Tadamori aus Ise nicht vorsichtig genug sein, er wusste dem ehemaligen Tenno gut zu gefallen, und so wurde von jenen Tagen an, als ihm der Zutritt in den Hohen Saal erlaubt worden war, vor ihm gewarnt.

In Wirklichkeit hatte sich auch jetzt nichts am Vertrauen des ehemaligen Tennos gegenüber Tadamori geändert, obwohl Tadamori so lange Jahre kaum zum Dienst erschienen war, außer wenn er von seiner Majestät gerufen wurde. Sogar zu den Zeremonien und den Feierlichkeiten, die seine Majestät veranstaltet hatte, war er nicht zum Gratulieren erschienen. Als er endlich in diesen Tagen seinen Dienst wieder aufgenommen hatte, behandelte ihn der ehemalige Monarch mit der gleichen Bevorzugung, die er ihm immer gewährt hatte. Und Tadamoris Worte kamen häufig in die Gunst der Beachtung seiner...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2016
Übersetzer Yutaka Hayauchi
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
ISBN-10 3-7412-6291-9 / 3741262919
ISBN-13 978-3-7412-6291-3 / 9783741262913
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