Dusty in Gefahr (eBook)

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2016 | 1. Auflage
208 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-19660-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dusty in Gefahr -  Jan Andersen
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Ein Held auf vier Pfoten
Als Paul mit seinen Eltern spätabends von einer Schulfeier nach Hause kommt, stellen sie fest, dass Einbrecher im Haus gewesen sein müssen. Dusty, der sofort Witterung aufnimmt, verfolgt die Männer, die beim Eintreffen der Familie die Flucht ergriffen hatten - doch er kann sie nicht mehr stellen. Da es in der letzten Zeit mehrere Fälle dieser Art gegeben hat und die Polizei nicht wirklich weiterkommt, beschließen Paul und Alex, der Bande eine Falle zu stellen. Aber das geht richtig schief - und plötzlich ist auch noch Dusty verschwunden! Haben die Verbrecher ihn gekidnappt? Paul weiß nur eins: Er muss Dusty retten, koste es, was es wolle ...

Jan Andersen ist ein Pseudonym des Autors Wolfram Hänel. Er lebt in Norddeutschland und hat über hundert Geschichten und Romane geschrieben, die in 25 Sprachen übersetzt worden sind. Schon als Junge hat er am liebsten Hundebücher gelesen - und natürlich hat er selber auch immer einen Hund gehabt, immer Border Collies! Er ist sich sicher, dass irgendwann der Tag kommt, an dem er mit seinem Border Collie zusammen am Tisch sitzt und der Hund plötzlich anfängt zu reden ...

2. Kapitel

»Du glaubst es nicht«, brüllt Paul in sein Handy. »Dusty ist echt ein Held! Du hättest ihn sehen müssen, wie er über den Zaun gesprungen und dann rüber zu unserem Haus gerannt ist. Und er hat die Typen ganz alleine vertrieben, wie ein echter Wolf sah er aus, als er sie die Treppe runtergejagt hat. Aber das Beste kommt erst noch! Als sie dann in ihren Lieferwagen gesprungen und abgehauen sind, hat er sie verfolgt! Und der Lieferwagen hatte echt keine Chance, obwohl der Fahrer natürlich Vollgas gegeben hat. Aber als sie an der Ecke unten abgebogen sind, war Dusty immer noch hinter ihnen. Und jetzt halt dich fest! Weißt du, wo meine Eltern ihn wiedergefunden haben? Auf der Landstraße! So ungefähr kurz vor Berlin. Also noch nicht ganz, aber fast. Und da wollten die Einbrecher wahrscheinlich auch hin, nach Berlin, meine ich, verstehst du? Die Polizei hat auch gesagt, dass sie glauben, dass es eine Bande aus Berlin war …«

»Was für Einbrecher?«, fragt Alex, als Paul mal kurz Luft holen muss. »Wovon redest du überhaupt? Ist bei euch etwa eingebrochen worden, oder was?«

»Ja, sag ich doch! Meine Eltern waren in Berlin und …«

»Hä? Ich denke, die Einbrecher waren in Berlin …«

»Nein, die Einbrecher kamen aus Berlin und waren hier, um bei uns einzubrechen. Aber meine Eltern waren gerade in Berlin auf einem Hip-Hop-Konzert! Mit Sookee, du weißt schon, die Sängerin von der CD, die meine Mutter neulich so laut gehört hat, als du hier warst. Ich hab dir doch erzählt, dass meine Eltern Karten für das Konzert geschenkt bekommen haben, also jedenfalls waren die Karten bei uns im Briefkasten, aber die Polizei meint, dass das ein bekannter Trick ist! Die Bande schickt den Leuten, bei denen sie einbrechen will, irgendwelche Karten, fürs Theater oder eben ein Konzert oder so was, und wenn die Leute dann da hingehen, können sie in aller Ruhe das Haus ausräumen. Nur konnten sie bei uns natürlich nicht damit rechnen, dass plötzlich Dusty vor der Tür steht …«

»Hinter der Tür, meinst du«, unterbricht ihn Alex.

»Nein, vor der Tür! Wir waren ja gar nicht zu Hause, meine Schwester und ich haben doch mit Dusty bei Frau Besenbinder übernachtet! Und da habe ich ihn rausgelassen, weil er genervt hat, und ich dachte, dass er vielleicht mal pinkeln muss. Aber dann ist er mit einem Satz über den Zaun gesprungen und zu uns rüber …«

Es dauert eine Weile, bis Paul die ganze Geschichte noch mal so erklärt hat, dass Alex alles versteht. Aber dann ruft sie: »Cool! Das ist es, Mann! Also klar ist es blöd, dass sie bei euch eingebrochen haben, aber andererseits ist es auch eine super Gelegenheit! Für unsere Bande, meine ich. Kapierst du? Wir versuchen die Typen auf eigene Faust zu schnappen! Wir müssen einfach nur schneller sein als die Polizei! Ich rufe Lukas und Kemal an, damit wir uns heute noch alle treffen können!«

Bevor Paul dazu kommt, etwas zu erwidern, hat Alex schon aufgelegt. Und Paul weiß, dass er keine Chance hat, Alex ihre Idee auszureden. Wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, dann gibt sie so schnell nicht wieder auf.

Deshalb war sie auch die Chefin von der Bande – damals, als Paul die drei zuerst kennengelernt hat. Er war ganz neu in der Stadt, gerade erst von Berlin hergezogen. Alex, Lukas und Kemal haben ihn damals nicht gerade freundlich begrüßt. Sie haben ihn sogar ziemlich mies behandelt und wollten ihm sein Fahrrad abnehmen. Doch zum Glück tauchte genau in diesem Moment Dusty auf, wie aus dem Nichts – Paul hatte keine Ahnung, wo der Streuner auf einmal herkam. Er war einfach nur plötzlich da und hat Paul geholfen. Fast so, als hätte er sich Paul ausgesucht, um nicht mehr allein zu sein.

Inzwischen hat Paul natürlich rausgekriegt, was mit Dusty passiert war, bevor er zu seiner Familie kam. Aber das ist eine lange Geschichte, an die er am liebsten gar nicht mehr denkt, weil Dusty ihm dann jedes Mal wieder so leidtut, dass er fast heulen könnte. Und wichtig ist ja eigentlich auch nur, dass er und Dusty jetzt die besten Freunde sind, die es gibt.

Inzwischen ist noch viel passiert. Die Bande hat noch ein zweites Mal ziemlichen Mist gebaut, und fast wäre dabei ein schlimmes Unglück mit Pauls kleiner Schwester Karlotta passiert. Zum Glück hat Dusty gerade noch rechtzeitig das Schlimmste verhindert. Lukas, Kemal und Alex haben sich dann entschuldigt, weil es ihnen echt leidtat.

Und jetzt gibt es die Bande eigentlich auch gar nicht mehr richtig, aber dafür ist Paul jetzt mit Alex befreundet! Und auch mit Lukas und Kemal versteht er sich ganz gut. Paul weiß genau, dass Alex schon lange gar nicht mehr darauf steht, Leute abzuziehen oder sonst irgendwelchen Blödsinn zu machen. Und das ist bei Lukas und Kemal nicht anders. Er hat schon öfter gedacht, dass es klasse wäre, wenn sie mehr miteinander machen würden. Das Problem ist nur, dass Pauls Eltern Lukas überhaupt nicht mögen, weil sie ihm immer noch die Schuld an der Sache mit Karlotta geben. Deshalb war Lukas auch noch nie bei Paul zu Hause. Aber Alex taucht so ungefähr jeden zweiten Tag bei ihm auf. Mindestens!

Vielleicht hat sie sogar recht, denkt er. Vielleicht ist ihre Idee wirklich gar nicht so verrückt. Je länger Paul darüber nachdenkt, umso besser könnte er sich das vorstellen. Vier gute Freunde, die sich vor nichts fürchten müssen! Einer für alle, alle für einen. Nein, halt, fünf gute Freunde, Dusty gehört ja auch noch dazu.

Als Paul in die Küche kommt, sitzen seine Eltern mit einem Mann am Tisch, den Paul vorher noch nie gesehen hat. Der Mann hat einen dunkelblauen Anzug an, und dazu ein rosafarbenes Hemd mit einer lila Krawatte. Und er riecht so stark nach Rasierwasser, dass Paul sofort klar ist, warum Dusty sich ganz dicht an die Tür zur Terrasse gelegt hat und die Schnauze an den Spalt unter der Tür presst, durch den der Wind von draußen hereinpfeift. Aber er hat die Ohren gespitzt und beobachtet aus den Augenwinkeln jede Bewegung, die der Mann macht.

»Das ist Herr König von der Versicherung«, erklärt Pauls Vater. »Und das ist unser Großer, Paul.«

Paul mag es nicht, wenn er als »Großer« vorgestellt wird. Weil er findet, dass seine Eltern ihn ja schließlich auch nicht behandeln, als ob er groß wäre. Sondern manchmal eher, als ob er noch mit Karlotta zusammen in den Kindergarten gehen würde! Ansonsten ist er eigentlich ganz zufrieden mit seinen Eltern. Nachdem sie letzte Nacht erst mal kapiert hatten, was überhaupt los war, haben sie sich ziemlich schnell wieder eingekriegt und waren vor allem froh, dass Paul und Karlotta und Dusty nichts passiert ist.

Simone greift nach der Espressokanne, um Herrn König noch einen Kaffee zu kochen. »Wie gut, dass Sie gleich gekommen sind«, sagt sie freundlich. »Obwohl Sie sich am Samstagvormittag sicher auch was Schöneres vorstellen könnten«, setzt sie dann hinzu. Herr König blickt nicht hoch, sondern hämmert weiter auf seinem Laptop rum.

»Ein Fotoapparat, sagen Sie?«, fragt er Pauls Vater.

»Eine Canon«, nickt Peter. »Ich muss auch irgendwo noch die Rechnung haben. Es ist noch nicht lange her, dass ich die Kamera gekauft habe.«

»Rechnung wäre gut. – Was fehlt sonst noch?«

»Ein bisschen Schmuck«, sagt Simone jetzt. »Auf jeden Fall eine Halskette mit einem Bernsteinanhänger. Und ein Ring mit einem rosafarbenen Stein …«

»Erbstücke von meiner Mutter«, wirft Peter ein. »Dafür haben wir natürlich keine Rechnungen mehr. Wir wissen auch nicht, ob die Sachen wirklich etwas wert sind, es sind mehr die Erinnerungen, die daran hängen.«

»Für Erinnerungen zahlt Ihnen keiner was. Aber ich schreibe es trotzdem auf, vielleicht kriegen Sie eine kleine Entschädigung dafür.«

Der Kaffee brodelt. Simone nimmt die Kanne vom Herd und gießt Herrn Königs Tasse voll. »Eine goldene Taschenuhr haben sie auch geklaut«, sagt sie dabei.

»Was?«, rutscht es Paul raus. »Aber doch nicht etwa Opas Uhr?«

»Doch«, nickt Simone. »Leider.«

Die Taschenuhr von seinem Opa war wirklich etwas Besonderes! Es gibt eigentlich kein Foto, auf dem der Opa nicht mit ihr zu sehen ist. Er hat immer eine Weste angehabt, an deren Knopfloch eine goldene Kette befestigt war, die zu einer kleinen Tasche führte. Und in der Tasche steckte die Uhr! Mit einem Deckel zum Aufklappen und einem Ziffernblatt mit goldenen Zeigern und römischen Zahlen für die Uhrzeiten. Das Beste aber war, dass es auf der Rückseite noch einen zweiten Deckel gab, und wenn man den aufklappte, kam ein Foto zum Vorschein. Mit Oma und Opa als ganz jungen Eltern, die stolz ein dickes Baby im Arm hielten. Und das dicke Baby war Simone, Pauls Mutter!

Paul hat sich die Uhr schon ein paarmal heimlich aus der Schublade geholt. Und auch rausgekriegt, dass man gar nicht unbedingt eine Weste braucht, um die Uhr zu tragen. Genauso gut lässt sich die Kette an der Jeans befestigen und die Uhr in die Hosentasche stecken. Paul hat sich sogar vor den Spiegel im Flur gestellt und so getan, als würde ihn gerade jemand fragen, wie spät es ist.

»Moment«, hat er dann zu seinem Spiegelbild gesagt, »ich gucke schnell mal nach.« Und hat die Uhr aus der Tasche gezogen und den Deckel aufgeklappt und sich dabei gefühlt wie Sherlock Holmes.

Irgendwie war er sich immer ganz sicher, dass er die Uhr später mal bekommen würde. Und dass er sie immer bei sich tragen würde, genau wie sein Opa. Aber jetzt haben die blöden Einbrecher ausgerechnet diese Uhr geklaut! Seine Uhr!

Karlotta kommt barfuß in die Küche getappt. Sie trägt ihr Lieblingskaninchen auf dem Arm, das...

Erscheint lt. Verlag 29.8.2016
Reihe/Serie Die Dusty-Reihe
Illustrationen Bente Schlick
Zusatzinfo Mit s/w Vignetten
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • eBooks • Hund • Hund als bester Freund • Hund als Romanheld • Hundegeschichte • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderkrimi
ISBN-10 3-641-19660-4 / 3641196604
ISBN-13 978-3-641-19660-8 / 9783641196608
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