Als Musik und Kunst dem Bildungstraum(a) erlagen (eBook)

Vom Neuhumanismus als Leitkultur, von der »Wissenschaft« der Musik und von anderen Missverständnissen
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2016 | 1. Auflage
419 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-8470-0621-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Als Musik und Kunst dem Bildungstraum(a) erlagen -  Norbert Schläbitz
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Ist die neuhumanistische Bildung für die Persönlichkeitsbildung relevant? Nein, sagt Norbert Schläbitz. Den Humboldt'schen Bildungshumanismus versteht er nämlich als wirkmächtige Ideologie ohne Realitätsbezug, die zu Ignoranz, Arroganz und Ausgrenzung führt. Am Beispiel der Musikwissenschaft zeigt Schläbitz, wie eine Fachdisziplin der Vorstellung vom Mehrwert der Künste erliegt, an wissenschaftlicher Ungenauigkeit krankt und selbst zur ideologischen Überhöhung ihres Gegenstands beiträgt. Diese Streitschrift beschränkt sich jedoch nicht auf die Kritik, sondern zeigt auch Wege zur Veränderung auf: Schläbitz plädiert für ein transhumanistisches Bildungskonzept, das die Relevanz der Künste für die Persönlichkeitsbildung infrage stellt und den Blick lieber auf das Neue und Fremde richtet.

Prof. Dr. Norbert Schläbitz leitet das Fach Musikpädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Bis 2012 war er dort Geschäftsführender Direktor des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik.

Prof. Dr. Norbert Schläbitz leitet das Fach Musikpädagogik an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Bis 2012 war er dort Geschäftsführender Direktor des Instituts für Musikwissenschaft und Musikpädagogik.

Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 10
Die Geschichte vom schönen Traum mit seinen hässlichen Folgen 10
Kritik der Medien und dann und wann ein Weltuntergang 26
Erstes Szenario: Medien, die Schwächung des Geistes und die Demenz/. 33
Zweites Szenario: Verlust der Autorität, der Verlässlichkeit des Wissens und irrlichternde Gedanken/. 36
Drittes Szenario: Informationsüberfluss und Desorientierung/. 38
Viertes Szenario: Medien, Menschenmaß und die Deformierung des Geistes/. 40
Fünftes Szenario: Die Suchtgefahr in Medienwelten/. 42
Sechstes Szenario: Medien, der Realitätsverlust und das zerstreute Bewusstsein/. 44
Siebtes Szenario: Medien und die Isolationsgefahr/. 45
Die Apokalypse und ihre Eintrittswahrscheinlichkeit/. 45
Medienwirkungen jenseits der Apokalypse/. 48
Bildungsfantasien 54
Platon. Von weichlichen Tonarten und solchen, die dem Krieger dienen/. 58
Aristoteles. Zwischen Banausentum und ethischer Erziehung/. 59
Winckelmann. Edel, still und eine große gesetzte Seele/. 61
Goethe, Schiller. Das klassische Ideal und die ästhetische Erziehung/. 62
Humboldt. Das von Göttlichkeit durchstrahlte Griechentum/. 66
Alles nur erträumt. Fehlurteile, Missverständnisse, Fantasien/. 70
Bildungspraxen 78
Das griechische Studium am Katzentisch/. 80
Vokabeln und Grammatik pauken: Instrument zur ethischen Läuterung/. 81
Alltag der Seminarpraxis und die Suche nach dem ethischen Ort/. 82
Das (neu-)humanistische Programm der Exklusion/. 87
Das Inhumane humaner Bildung oder: Das ärgerliche Theorie/Praxis-Problem 96
Wilhelm von Humboldt im Fokus/. 98
Die Intoleranz (neu-)humanistischer Bildung/. 101
Skizzierung eines Jahrhunderts. Der »bessere« Mensch und seine Umwelt/. 104
Die mangelnde Fähigkeit zur Deliberation/. 108
Paradigmatisch: Thomas Mann und die Verwandtschaft von Kultur und Barbarei/. 113
Die Leerformel »Bildungshumanismus«/. 118
Die Quellen der Humanität und die Führungsstruktur im III. Reich/. 123
›Handeln aus Pflicht‹. Die Purzelbaumethik vom ›guten Willen‹/. 125
Bildungsbürgertum, Kunstverständnis und die Inhumanität/. 133
Bildungshumanismus und die Unfähigkeit, aus Erfahrung zu lernen/. 136
Vom bösen Zauber der Humanität zur Kränkung des Selbst/. 140
Musik als Sprache 144
Musikalisch reizvoll, aber völlig bedeutungslos/. 148
Wo Sprache zur Musik wird/. 152
Gefühlsloser Klangstrom/. 153
En-Kulturation und Mutterleib/. 156
Die Komplexitätslüge 160
Die Welt des Komplexen oder: Eine Stufentheorie der Kunst/. 162
Fehlende Maßstäbe und rhetorische Tricks/. 167
Auf zum Komplexitätsgipfel zum Werk der Werke/. 171
Fantasy-Literatur der Fachdisziplin Musik/. 179
Hermeneutische Interpretation als Spiel/. 182
Die Welt des Unterkomplexen oder ganz einfach: Blühender Unsinn/. 185
Von der (Un-)Möglichkeit zu benennen, was Kunst ist/. 189
Vom Wortlaut der Schrift und von zu einfachen Beschreibungen 196
Vom Ort der Musik und von der »musikalischen Logik«/. 197
Betriebsblindheit und Fehlschlüsse/. 202
Der Etikettenschwindel »musik«-immanente Analyse/. 205
Babylonische Schriftverwirrung und die Illusion vom Wortlaut der Schrift/. 208
Die Lesbarkeit der Partituren und ihr mehrfacher Schriftsinn/. 212
Medienrevolution. Der »Triumpf der Analyse« und ihre Erfüllung in der Digitalität/. 215
Eine musikalische Analyse mit Weitsicht und die Welt der Geschichtenerzähler/. 217
Die Geburt der Musikwissenschaft aus dem Geist der Romantik 226
Die Verzauberung der Fachdisziplin/. 230
Paradigmatisch: Publikationen von »Herzensergießungen« als Wissenschaft getarnt/. 233
Verdunklungsgefahr statt erhellender Erkenntnis/. 243
Romantische Codierung oder als »E« und »U« zum »A« und »O« verklärt wurden… 246
Der Traum vom verlorenen Paradies und der von einer glückseligen fernen Zukunft/. 255
Von absoluter Musik und kunstreligiösen Begleiterscheinungen/. 257
Geschichtsklitterung. Vom »Hofschranzen« zur Apotheose des Künstlers/. 260
Der neue Absolutismus und seine pyramidale Struktur/. 266
Sehnsucht nach dem »Wächterstaat«/. 269
Der Gegenstand der Fachdisziplin. Altbekannt, manchmal enervierend 280
Tausendmal gehört und immer weniger verkauft/. 281
»Neue Musik« in der nach unten offenen Abwärtsspirale/. 285
Absolut aufgeräumt. Der Zuspruch von Konzerten und Fluchtimpulse/. 288
»Crisis! What crisis?« Die Fachdisziplin Musik 292
Die Musik als verspätete Disziplin/. 293
Parallelwelt ohne Resonanzereignisse/. 295
In der kulturellen Redundanzschleife liebgewordener Routinen/. 296
Schreibarbeiten. Zwischen Best-of-Musik und mikrologischen Mini-Studien/. 299
»Vermissen Sie die Dronte?«/. 302
Die nach unendlich strebende musikalische Küstenlinie oder: Knappheit reguliert den Wert/. 303
Selbstreflexive Kritik aus dem Raum der Fachdisziplin Musik/. 308
Theorie- und Methodendefizite/. 310
Kompetente Nachbarschaftshilfe und musikalischer Analphabetismus im Fach/. 313
»Rücksturz zur Erde« oder: Bildung und Theorie sind nicht festzustellen 320
Die Komposition – Eine Neue Musik für den Hörer/. 328
Die Rezeption – Erlebniscenter (Musik-)Kunst/. 330
Die Produktion – Die merkantilen Kunstverwerter/. 335
Die Reflexion – Zur kompetenten Anschlusskommunikation mit Systemrelevanz/. 339
Aufbruch zu einer »transhumanistischen« Bildung 352
Zweckfreie Bildung. Operante Konditionierung statt Selbstbildung/. 357
Die Verabschiedung vom Schubladendenken oder: Wie humanistische Bildung denkbar ist/. 361
Medien der Bildung. Das Eigentliche ist sichtbar/. 364
Horizonterweiternde Kompetenz. Der Kanon und der Abschied vom Teddybären/. 368
Anteilnehmende Kompetenz. Rehabilitierung des Fremden/. 373
Musikgeschichtliche Kompetenz. Vom musikalischen Fortschritt zur evolutiven Entfaltung/. 377
Kreativ-kommunikative Kompetenz. Vitalisierung des kulturellen Erbes/. 380
Ästhetische Kompetenz. Ästhetische Erziehung/. 381
Mediale Kompetenz. Technokultur/. 383
RESET: Mit Blick zurück zum Neuanfang/. 385
Literaturverzeichnis 394
Personenregister 412

Erscheint lt. Verlag 15.8.2016
Zusatzinfo mit 5 Abbildungen
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Technik
Schlagworte 19. /Musik • Dekonstruktivismus • Diskursanalyse • Erziehung • Hermeneutik • Humanismus • Humboldt • Humboldt, Wilhelm von • Jahrhundert • Jahrhundert, 19. /Musik • Massenmedien • Musikästhetik • Musikerziehung • Musikwissenschaft • Philosophie • Popmusik • Romantik • Systemtheorie • Transhumanismus • Wilhelm von
ISBN-10 3-8470-0621-5 / 3847006215
ISBN-13 978-3-8470-0621-3 / 9783847006213
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