Der Fänger (eBook)

Spiegel-Bestseller
Julia Durants neuer Fall
eBook Download: EPUB
2016 | 1. Auflage
448 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42677-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Fänger -  Andreas Franz,  Daniel Holbe
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In einem Waldstück bei Frankfurt wird die Leiche eines Sexualstraftäters gefunden, der seit Jahren als vermisst galt. Die Ermittlungen ergeben, dass der Mann zwar mehrfach verdächtigt, doch nie verurteilt wurde. In den Akten tauchen immer wieder derselbe Richter und dieselben Anwälte auf - Zufall? Die brutalen Verletzungen des Mordopfers lassen auf ein sehr persönliches Motiv schließen. Und auf große Wut. Und während Julia Durant sich noch mit der Frage herumschlägt, wem sie hier eigentlich zu Gerechtigkeit verhilft, muss sie erkennen, dass ihr der Gegenwind auch aus den eigenen Reihen entgegenschlägt.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie im oberhessischen Vogelsbergkreis. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon seit geraumer Zeit. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die Todesmelodie, die zum Bestseller wurde. 

Prolog


Jakob Schneider. Der Name schrieb sich, als trüge er ihn schon zeit seines Lebens. Seinem Gegenüber fiel nichts auf, als er kurz zögerte und über das Geburtsjahr nachdachte. Er konnte ja schlecht um seinen Personalausweis bitten, um nachzusehen. Er fuhr sich durch das dunkelblonde Haar, welches an den Seiten kurz rasiert war und oben in Strähnen nach hinten fiel. SS-Schnitt nannte man es zuweilen, doch er hatte die Bezeichnung lange nicht mehr gehört.

»Wie lange bleiben Sie?« Die Stimme klang freundlich, wenn auch desinteressiert. Vermutlich war es nur ein Nebenjob. Nachtportier. Was man wohl dabei verdiente?

Schneider beäugte den jungen Mann mit den fein gezeichneten Gesichtszügen. Er wusste Perfektion zu schätzen, hatte einen Sinn für das Schöne. Makellose Menschen erregten ihn.

»Drei Nächte«, antwortete er gepresst, »vielleicht auch länger.«

Als müsse er die Buchungen checken, flogen die Hände seines Gegenübers durch den Kalender. Es waren keine Ferien, draußen standen kaum Autos.

»Das müsste gehen. Sagen Sie aber bitte so früh wie möglich Bescheid.«

»Erwarten Sie etwa eine Reisegruppe?«

»Man kann nie wissen«, kam es mit einem schlagfertigen Grinsen zurück.

Jakob Schneider griff seinen Zimmerschlüssel und seinen Rollkoffer. Viel führte er nicht mit sich.

Zwanzig Minuten später – er hatte sich den Oberkörper gewaschen, ein neues Hemd angezogen und auf die Haare reichlich Wachs aufgetragen – verließ er die Absteige und fuhr in Richtung Stadtgrenze. Er musterte die ausgemergelten Körper, die rauchend an den Laternen standen. Manche winkten, einige rangen sich ein kokettes Lächeln ab. Doch die Augen waren allesamt leer. Das Licht seiner Scheinwerfer brachte ihnen Sekunden des Glanzes, dann kehrte die Trostlosigkeit zerstörter Träume zurück. Makellosigkeit würde er hier nicht finden. Ungeduldig suchte Schneider, bis er es schließlich aufgab. Seine Lenden pochten heiß, er gierte danach, sich zu befriedigen. Als sein Fuß das Gaspedal gerade hinabdrücken wollte, taumelte ein hagerer Körper vor seine Stoßstange. Fluchend stieg er in die Eisen, sein Oberkörper ruckte nach vorn. Kein Aufprall, doch es konnten kaum mehr Millimeter sein.

»Hast du keine Augen im Kopf?«

Er bedauerte seinen Schrei sofort, als sich das Gesicht im Lichtkegel zeigte. Sie war keine Schönheit, doch sie war natürlich. Nicht überschminkt, kein Kussmund, keine Netzstrümpfe. Sie erregte ihn. Er stieß die Tür auf und reichte dem Mädchen den Arm, Schneider schätzte sie auf Anfang zwanzig.

In fast akzentfreiem Deutsch nuschelte sie eine Entschuldigung.

»Ist ja nichts passiert. Wie heißt du?«

»Lola.«

Sofort dachte Schneider an die Kinks. Er rechnete nach. Der Song war vierzig Jahre alt. Die Kleine kannte ihn vermutlich nicht einmal.

»Möchtest du mitkommen? Ich habe ein warmes Zimmer in der Nähe.«

Lola zog die Augen zu Schlitzen. »Ich mach’s aber nicht umsonst.« Sie deutete in Richtung Motorhaube. »Ist ja nichts passiert.«

»Reifen und Bremsen haben schon was abgekriegt«, gab er zurück, »aber so ein Kleinkarierter bin ich nicht. Ich war hier draußen und habe jemanden gesucht. Nichts Perverses, keine kranken Phantasien.« Er kniff die Augen zusammen und wartete auf ihre Reaktion.

»Normalerweise mach ich’s im Auto.«

Schneider nannte den Namen seiner Absteige und deutete hinter sich ins Nichts. »Du kennst sie doch garantiert. Noch nie dagewesen?«

Lola nickte murmelnd und stieg ein.

 

Der Sex war binnen Minuten abgehandelt. Schneider hatte die Wahrheit gesagt, doch das hatte sie nicht wissen können. Er hatte ihr nicht weh getan, kaum gesprochen, nur beinahe zärtlich mit ihren Brüsten und Schenkeln gespielt, bevor er in Missionarsstellung in sie eindrang. Selbst über das Benutzen eines Kondoms hatte er nicht diskutiert, als er es abzog, glaubte Lola ein leises Schluchzen zu hören.

Wortlos griff er nach seiner Hose.

»Habe ich was falsch gemacht?«

Er hielt für einen Augenblick inne. Betrachtete, wie sie ihren Körper räkelte. Er tat ihr leid, weshalb, hätte sie nicht zu sagen vermocht. Sie bot ihm eine Illusion, aber es kostete sie weniger Überwindung als sonst. Er hatte bezahlt, er würde auch ein weiteres Mal bezahlen. Doch er schüttelte nur den Kopf.

»Ich habe zu tun.«

»So eilig?«

Fast schon schnurrend klopfte sie neben sich auf die Matratze und hob die Augenbrauen.

Er knöpfte sein Hemd zu und steckte es in die Jeans.

»Sehr eilig.« Dann widmete er sich den Schuhen. Es waren Schnürstiefel aus Leder. Dann hielt er inne. »Du könntest auf mich warten«, schlug er vor.

»Wie lange?«

»So lange, bis ich zurück bin. Ein paar Stunden, höchstens. Aber du müsstest dich jetzt sofort entscheiden.«

Lolas Gedanken begannen zu rasen. Der innere Alarm schlug an, ihr waren genug Geschichten zu Ohren gekommen. Unauffällig schielte sie in Richtung Tür, vergewisserte sich, ob man sie von innen öffnen konnte, wenn sie verriegelt war. Dann zum Fenster.

»Hör mal, es drängt«, forderte Schneider mit einem Blick auf die Armbanduhr.

»Was, wenn ich es mir zwischenzeitlich anders überlege?«

Sie bereute die Frage in dem Moment, als sie ihr über die Lippen kam. Doch Schneider blieb gleichgültig.

»Entweder du bleibst, oder du gehst. Es ist mir nicht egal, denn ich würde nachher gern noch einmal mit dir schlafen. Doch es liegt bei dir. Wenn du mich für einen gestörten Sextäter hältst, dann sei dir gewiss, dass ich es schon längst hinter mich gebracht hätte.«

Sie schluckte und riss die Augen auf. Er fuhr unbeirrt fort: »Und wenn ich ein Hurenkiller oder Ähnliches wäre, dann auch. Oder ich täte es spätestens jetzt. Diese Entscheidung würdest niemals du treffen, verstehst du das? Dein Job ist gefährlich, aber das ist nicht meine Schuld. Ich möchte von dir nur wissen, ob du bleibst. Die Minibar ist voll, das Zimmer sauber und warm. Auf dem Nachttisch liegen fünfhundert Euro, die gehören dir. Egal, wie du dich entscheidest.«

Er war zu schnell, seine Worte zu effizient, um zu merken, ob er sie manipulierte. Als Lola sich entspannte und das Laken über sich zog, wussten beide, dass sie bleiben würde. Als sei es ihre Idee gewesen.

Kurz bevor Schneider das Zimmer verließ, deutete er auf eine schwarze Ledertasche.

»Du kannst machen, was du möchtest. Pay-TV auch, wenn’s sein muss. Aber untersteh dich, diese Tasche auch nur anzufassen.«

»Lass mich raten«, scherzte sie, »du müsstest mich dann töten.«

Schneider schenkte ihr einen Blick, der sie schaudern ließ.

 

Es gab nur einen Grund, weshalb Jakob Schneider hierhergekommen war. Und das waren weder das unerträgliche Wetter noch die gekaufte Liebe. Ein beschissener Sommer. Der Regen zog Bindfäden. Der Sex hatte einen Trieb gestillt, aber mehr auch nicht. Frei sein konnte er erst, wenn er seinem wahren Bedürfnis nachgekommen war. Seiner Bestimmung. Schneider parkte in einer schlecht ausgeleuchteten Seitenstraße. Um diese Uhrzeit achtete niemand mehr auf den Verkehr.

Er eilte geduckt bis zum Vordach des Einfamilienhauses, welches sich unauffällig ins Design der Nachbarhäuser einfügte. Er prüfte die Hausnummer und den Namen an der Tür. Es bereitete ihm keinerlei Schwierigkeiten, das Schloss zu öffnen. Im Inneren war es warm, fast schon stickig. Schneider passierte einen Garderobenspiegel, seine Silhouette huschte im Dunkel vorbei. Auch wenn er sein Spiegelbild nicht sah, er wusste, wie er aussah. Wer er war. Er lächelte schmal, denn er war zufrieden mit sich und mit dem, was er tat. Das Töten selbst bereitete ihm keine besondere Freude, wohl aber Genugtuung.

Er fokussierte den Flur. Ein Katzenklo, vor dem sich Streukrümel wie Rollsplitt verteilten, deutete auf einen vierbeinigen Mitbewohner hin. An den Wänden hingen keine Fotos. Über die Familienverhältnisse war Schneider zwar informiert, aber nicht auf dem letzten Stand. Er tastete nach seiner Waffe. Tschechisches Modell, kleines Kaliber, Schalldämpfer. Sollte sich neben der Zielperson eine andere Person im Haus befinden, wäre das ein Kollateralschaden.

Langsam schlich er die Treppe nach oben, als er ein Geräusch vernahm. Dann sprang ihm auch schon ein graues Fellbüschel entgegen, mit gesträubten Schwanzhaaren, das ihn mehr an ein Eichhörnchen als an eine Katze denken ließ. Es polterte im entlegensten Teil des Erdgeschosses, dann kehrte wieder Ruhe ein. Schneider schritt weiter. Die Schlafzimmertür war zur Hälfte geöffnet, ein Keuchen war zu hören. Vermutlich dreht sich das fette Schwein gerade um, dachte er voller Ekel. Er würde die Visage niemals vergessen. Auch wenn das Gesicht gealtert sein musste und das Körpervolumen umfangreicher geworden war, es war derselbe Mann, der da vor ihm lag. Alleine, wie Schneider mit Erleichterung feststellte. Er tötete nicht gerne ohne Grund.

Lautlos näherte Schneider sich seinem Opfer. Dann ein leises Ploppen, es roch für einige Sekunden sauer. Als der Verschwitzte sich mit einem letzten Grunzen auf den Rücken drehte und sein Kinn hinabfiel, lächelte der Assassine mit bitterem Blick. Er hob die Decke, unter der es nach Urin und Schweiß roch. Das Opfer trug nichts am Leib bis auf eine weiße Unterhose. Die Brusthaare klebten auf dem aufgeschwemmten Gewebe.

»Junge, bist du fett geworden«, bemerkte er mit einem spöttischen Grinsen.

Er wiederholte diese Worte Minuten später. Diesmal gepresst und ohne eine Spur von Humor, als er den leblosen Körper die Treppe hinabzerrte. Prüfend vergewisserte er sich, ob Geräusche zu vernehmen waren. Fahrzeuge...

Erscheint lt. Verlag 17.8.2016
Reihe/Serie Julia Durant ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Franz Julia Durant Reihenfolge • Claus Hochgräbe • Daniel Holbe Julia Durant • Frankfurt • Frankfurt Krimi • Julia Durant 16 • Julia Durant Krimis • Julia Durant Reihenfolge • Korruption • Krimi • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Krimi Frankfurt • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimis mit Kommissarin • Männerleiche • Menschenhandel • Menschenhändler • Menschenhändlerring • Organisiertes Verbrechen • Polizei Krimis/Thriller • Rache • Schweigegeld • Sexualstraftäter • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-426-42677-3 / 3426426773
ISBN-13 978-3-426-42677-7 / 9783426426777
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