Star Wars? - Eine neue Dämmerung (eBook)

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2016 | 1. Auflage
544 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-19076-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Star Wars? - Eine neue Dämmerung -  John Jackson Miller
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Tausende Generationen lang haben die Jedi-Ritter Ruhe und Ordnung in die Galaktische Republik gebracht. Doch sie wurden verraten - und die gesamte Galaxie musste einen hohen Preis dafür bezahlen. Nun hat Imperator Palpatine seine eigenen Vorstellungen durchgesetzt. Frieden durch brutale Unterdrückung, und Ordnung durch totale Kontrolle. Während der eiserne Griff des Imperators immer enger wird, haben andere bereits begonnen, seine Mittel und Motive zu hinterfragen. Und wieder andere, deren Leben durch Palpatines Machenschaften zerstört wurde, liegen bereits auf der Lauer, bereit, jederzeit anzugreifen ...

John Jackson Miller, geboren 1968, ist ein US-amerikanischer Autor und Publizist. Da er seit jeher selbst Comics sammelte, machte er sein Hobby zum Beruf und arbeitete als Redakteur bei einem Comicmagazin. Später veröffentlichte er auch eigene Comics. Von Miller stammt die Comicadaption des Films Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels. Inzwischen hat er sich auch als Autor von diversen Star-Wars-Romanen einen Namen gemacht.

Jahre zuvor …

»Ab nach Hause«, sagte Obi-Wan Kenobi.

Der Jedi-Meister warf einen vielsagenden Blick auf das Bedienfeld mit den blinkenden Lichtern zu seiner Rechten – und wandte sich dann wieder den aufmerksamen Schülern zu. Der Gang zwischen den turmhohen Computerreihen in der zentralen Sicherheitsstation war für Wartungsarbeiten durch ein paar Techniker bemessen, nicht für die Unterrichtung einer ganzen Horde junger Jedi. Trotzdem fanden sie alle Platz, in der Gegenwart ihres Lehrmeisters ängstlich darauf bedacht, einander nicht zu schubsen oder anzurempeln.

»Das ist die Bedeutung dieses Signals«, erklärte der bärtige Mann und drehte sich wieder zu der Konsole um. Reihen blauer Lichter funkelten in einem Meer grüner Anzeigen. Er legte einen Schalter um. »Ihr könnt es hier im Jedi-Tempel nicht hören oder sehen. Aber abseits von Coruscant, auf allen anderen Planeten in der Galaxis, würden die Mitglieder unseres Ordens nun die Nachricht erhalten: Kehrt sofort nach Hause zurück.«

Der junge Caleb Dume saß zusammen mit seinen Klassenkameraden auf dem Boden und hörte zu – aber nicht sonderlich aufmerksam. Seine Gedanken schweiften ab, wie so oft, wenn er sich vorzustellen versuchte, irgendwo in fernen Welten unterwegs zu sein.

Noch war er nur ein mageres, drahtiges Bürschchen – mit rötlicher Haut, blauen Augen und schwarzem Wuschelhaar. Er war noch keinem Mentor als Schüler zugewiesen. Aber eines Tages würde er dort draußen sein und zusammen mit seinem Meister in ferne, exotische Welten reisen. Sie würden den Bürgern der Galaktischen Republik Frieden und Ordnung bringen und das Böse besiegen, wo immer sie ihm begegneten.

Vor seinem geistigen Auge sah er sich selbst als Jedi-Ritter, wie er an der Seite der Klonkrieger der Republik gegen die feindlichen Separatisten kämpfte. Gewiss, Palpatine, der Kanzler der Republik, hatte versprochen, den Krieg bald zu beenden, aber niemand konnte so unhöflich sein, die Kämpfe beizulegen, ehe nicht auch Caleb seine Chance bekommen hatte.

Darüber hinaus wagte er zu hoffen, selbst einmal ein Jedi-Meister wie Obi-Wan zu werden und Ruhm und Ansehen als einer der weisesten Weisen des Ordens zu gewinnen. Dann würde er wirklich echte Großtaten vollbringen. Er würde gegen die Sith in den Kampf ziehen, das legendäre böse Gegenstück zu den Jedi.

Freilich hatte man von den Sith seit tausend Jahren nichts mehr gesehen und gehört, und er wusste auch von keinem Schatten, den ihre mögliche Rückkehr vorausgeworfen hätte. Aber in seinen ehrgeizigen Zielen unterschied sich Caleb eben in keiner Weise von den jungen Jedi um ihn herum, ganz gleich welchen Geschlechts sie waren und welcher Spezies sie angehörten. Die Fantasie eines Heranwachsenden kannte keine Grenzen.

Der Jedi-Meister mit dem sandbraunen Haar berührte das Bedienfeld aufs Neue. »Momentan befindet sich die Anlage im Testbetrieb«, erklärte Obi-Wan. »Daher wird niemand reagieren. Aber wenn es einen echten Notfall gäbe, könnten Jedi die Nachricht auf verschiedene Weise empfangen.« Er warf einen Blick in die Runde seiner Zuhörer. »Neben dem Alarmsignal selbst können noch weitere Elemente gesendet werden, detaillierte holografische Botschaften und Textnachrichten. Aber wie auch immer der Rundruf gestaltet ist, seine wesentliche Botschaft lautet …«

»Kommt nach Hause!«, riefen die versammelten Schüler.

Obi-Wan nickte. Dann sah er, dass jemand die Hand hob. »Der Schüler dort hinten«, sagte er und versuchte sich an den Namen zu erinnern. »Caleb Dume, richtig?«

»Ja, Meister.«

Obi-Wan lächelte. »Auch ich lerne immer noch dazu.« Die Schüler kicherten. »Du hast eine Frage, Caleb?«

»Ja.« Der Junge holte tief Luft. »Wo ist das?«

»Wo ist was?«

Die anderen Schüler lachten erneut, diesmal ein wenig lauter.

»Wo ist zu Hause? Wohin sollen wir kommen?«

Obi-Wan lächelte. »Nach Coruscant natürlich. Hierher, in den Jedi-Tempel.«

Der Lehrmeister wandte sich wieder dem Leuchtsignal zu, als er bemerkte, dass Caleb Dumes Hand schon wieder oben war. Caleb war nicht gerade der Typ Schüler, der in jeder Unterrichtsstunde in der ersten Reihe saß – niemand hatte Respekt vor einem Streber –, aber an übermäßiger Schüchternheit hatte er jedenfalls nie gelitten.

»Ja, Caleb?«

»Warum …« Dem Jungen versagte die Stimme, und seine Gefährten quittierten das mit leisem Kichern. Er funkelte die anderen böse an und unternahm einen neuen Anlauf: »Was könnte Euch dazu bringen, alle Jedi gleichzeitig hierher zurückzurufen?«

»Eine sehr gute Frage. Wenn man sich hier umsieht, sollte man meinen, wir hätten alle Jedi, die wir brauchen!« Obi-Wan grinste die Meister der Schüler an, die ihnen vom geräumigeren Kontrollraum aus zusahen. Aus dem Augenwinkel bemerkte Caleb unter ihnen auch Depa Billaba. Die braunhäutige, dunkelhaarige Frau hatte Interesse daran gezeigt, ihn als ihren Schüler anzunehmen – und nun musterte sie ihn mit ihrem gewohnten, überaus geduldigen Gesichtsausdruck aus der Ferne: Worauf willst du hinaus, Caleb?

Caleb wäre in diesem Moment am liebsten im Erdboden versunken – da richtete Obi-Wan das Wort direkt an ihn. »Warum sagst du es mir nicht, Caleb: Aus welchem Grund bestünde denn deiner Meinung nach Anlass, alle Jedi des Ordens zurückzurufen?«

Als ihm bewusst wurde, dass alle ihn anschauten, begann Calebs Herz heftig zu pochen. Für gewöhnlich machte der Junge sich keine Gedanken darüber, dass er sich vielleicht in Schwierigkeiten bringen konnte, weil er seinen Standpunkt deutlich vertrat – seine Kameraden kannten ihn gar nicht anders. Aber heute waren Schüler anwesend, die er noch nie zuvor gesehen hatte, darunter auch ältere – ganz zu schweigen von den Jedi-Meistern. Und jetzt hatte Caleb unvermittelt eine Gelegenheit bekommen, vor aller Augen ein Mitglied des Hohen Rates zu beeindrucken.

Natürlich war es eine ebenso gute Gelegenheit, sich zu blamieren. Es gab so viele Möglichkeiten …

Etwa, weil es eine Fangfrage war.

»Ich weiß, warum Ihr sie zurückrufen würdet«, verkündete Caleb schließlich. »Weil das Unerwartete eingetreten ist!«

Die anderen brachen in schallendes Gelächter aus, jeder Anschein von respektvoller Disziplin war nach Calebs Worten verflogen. Aber Obi-Wan hob die Hände. »Das ist so ziemlich die beste Antwort, die ich je gehört habe«, stellte er fest.

Die Gruppe beruhigte sich, und Obi-Wan fuhr fort: »Die Wahrheit ist, meine jungen Freunde, dass ich es einfach nicht weiß. Ich könnte euch von den vielen Malen im Laufe der Geschichte des Ordens erzählen, dass Jedi nach Coruscant zurückgerufen worden sind, um es mit der einen oder anderen Bedrohung aufzunehmen. Das waren Zeiten großer Gefahr, die zu großen Heldentaten geführt haben. Vieles davon ist die reine Wahrheit, bei anderem handelt es sich um Legenden, die Wahrheiten enthalten, doch alles kann euch etwas lehren. Jocasta, unsere Bibliothekarin, wird euch bestimmt helfen, mehr darüber in Erfahrung zu bringen.« Er rieb die Hände aneinander. »Aber keine zwei dieser Ereignisse waren gleich – und wenn das Signal erneut gesendet wird, wird der Grund dafür wieder einzigartig sein. Ich hoffe, dass das niemals notwendig sein wird, aber es gehört zu eurer Ausbildung, dass ihr die Möglichkeit kennt. Also merkt euch, wenn ihr das Signal erhaltet, dann …«

»… kommt nach Hause!«, sagten die Kinder, Caleb eingeschlossen.

»Sehr gut.« Obi-Wan deaktivierte das Signal und schritt durch die Menge zum Ausgang. Die Schüler standen auf und marschierten in den Kontrollraum hinaus, um ihren gewöhnlichen Unterricht fortzusetzen. Die Exkursion in dieses Stockwerk des Jedi-Tempels war vorüber.

Caleb stand ebenfalls auf, aber er blieb noch in dem Gang zurück. Die Jedi lehrten ihre Schüler, die Dinge von allen Seiten zu betrachten, und ihm kam der Gedanke, dass es bestimmt noch eine weitere Seite dessen gab, was man ihnen gerade gezeigt hatte. Mit gerunzelter Stirn wollte er abermals die Hand heben. Dann begriff er, dass er der Letzte im Raum war. Niemand beachtete ihn.

Bis auf Obi-Wan, der in der Tür stand. »Was gibt’s?«, rief der Meister über den Lärm der anderen hinweg. Hinter ihm verstummten die Schüler und blieben stehen. »Was willst du sagen, Caleb?«

Überrascht darüber, bemerkt worden zu sein, schluckte Caleb. Er sah Meisterin Billaba die Stirn runzeln, zweifellos weil sie sich fragte, was ihr impulsiver Schülerkandidat wohl jetzt schon wieder im Sinn hatte. Es war an der Zeit, endlich den Mund zu halten. Aber wie er nun so ganz allein in dem Gang zwischen all den leuchtenden Lichtern stand, konnte er keinen Rückzieher mehr machen. »Dieses Leuchtsignal. Es kann jede Nachricht aussenden, nicht wahr?«

»Hm, na ja«, sagte Obi-Wan. »Nein, für normale Verwaltungsbelange nutzen wir es nicht. Als Jedi-Ritter – und ich hoffe sehr, dass ihr eines Tages alle welche sein werdet – bekommt man andere Anweisungen jeweils persönlich und mit weniger dramatischen Methoden der …«

»Könnt Ihr Eure Leute auch wegschicken?«

Dem einen oder anderen in der Gruppe blieb vor Überraschung die Luft weg. Obi-Wan sah den Jungen an. Auch wenn er mitten im...

Erscheint lt. Verlag 15.8.2016
Übersetzer Michaela Link
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Star Wars™ - A New Dawn
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Fantasy • HERA • Imperator • Jedi • Kanan • Science Fiction • Space Opera • Star Wars • Star Wars Kanon • Star Wars Rebels
ISBN-10 3-641-19076-2 / 3641190762
ISBN-13 978-3-641-19076-7 / 9783641190767
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