(Un)Komische Wirklichkeiten (eBook)

Komik und Satire in (Post-)Migrations- und Kulturkontexten

Halyna Leontiy (Herausgeber)

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2016 | 1. Aufl. 2017
VIII, 347 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-11422-0 (ISBN)

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(Un)Komische Wirklichkeiten -
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Der Band gibt einen Einblick in eine disziplinär ausdifferenzierte Forschungspraxis der Komik in (post-)migrantischen und Kulturgrenzen überschreitenden Kontexten. In den jeweiligen Untersuchungsgegenständen fragen Autor/innen nach dem sozialen Sinn, nach Funktionen und Rollen, inszenatorischen und performativen Mitteln von Lachen, Humor, Komik und Satire. Es wird ersichtlich, dass die Komik neben der Unterhaltung eine Reihe anderer sozialer Funktionen erfüllt: Sie (re-)produziert, spiegelt, kommuniziert oder überwindet jeweils ein bestimmtes Problem, das im soziokulturellen Bereich der Beforschten verankert ist. In der Komik-Kommunikation werden Identitäten formiert und ausgehandelt: mittels aggressiver, gesichtsbedrohender und kompetitiver Komik-Kommunikation werden Grenzen markiert und Freundschaftsbeziehungen getestet.

Die Beiträge dieses Bandes dienen dem besseren Bewusstsein, Verständnis und kritischen Umgang mit ethnisch-kulturellen Vorurteilen und negativen Fremdbildern, und sollen die Fremd- und Eigenwahrnehmungen sozialer Gruppen sowie deren historische Hintergründe bewusst machen.




Dr. Halyna Leontiy ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Leiterin eines DFG-Projekts zum Thema 'Migration und Komik'.

Dr. Halyna Leontiy ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen (KWI) und Leiterin eines DFG-Projekts zum Thema „Migration und Komik“.

Danksagung 6
Inhalt 7
1 (Un)Komische Wirklichkeiten im interkulturellen Kontext. Einführung in den Gegenstand und in die Beiträge dieses Bandes 9
Literatur 25
Komik auf der Bühne/ in der Literatur/im Film 27
2 Unter türkischen Christenschlächtern. Ethnische Komik im Puppentheater des 19. Jahrhunderts 28
1 Corpus und Corpusbildung 28
2 Begriffe und Methodik 30
3 Türken und Türkisches auf der Puppenbühne des 19. Jahrhunderts 32
4 Methodologische Zwischenbemerkung 36
5 Türken und türkische Imagotypen: Vom 19. Jahrhundert bis auf Luther 37
6 Kasperl in der Türkei: Ethnische Komik und Die Lustige Person im Puppentheater 43
7 Fazit 49
Quellen 51
Literatur 51
3Das Paradoxon Dieudonné 55
1 Einführung 55
2 Humor, Satire und Kabarett 57
3 Die humoristische Verortung von Dieudonné 59
4 Themen und Dramaturgie 65
5 Die szenischen Mittel der Satire 71
6 Schlusswort 76
Literatur 77
Anhang 80
4 Deutsche Ethno-Comedy. Zwischen Anti-Rassismus und dem Zusammenprall der Kulturen 86
1 Theoretischer Zugang zum ethnischen Humor und zur Ethno-Comedy 86
1.1 Ethno-Comedy und ethnischer Humor als ein zweischneidiges Schwert 90
1.2 Annahmen und theoriegeleitete Forschungsfragen 92
2 Qualitative Inhaltsanalyse als methodologisches Vorgehen 93
3 Ergebnisse der qualitativen Inhaltsanalyse der SendungDie Bülent Ceylan Show 97
3.1 Bestimmung des Ausgangsmaterials und seiner Entstehungssituation 97
3.2 Struktur der Sendung 98
3.3 Die verschiedenen Gesichter Bülent Ceylans 100
3.4 Thematische Kategorien 101
3.5 Ethnische Stereotype 106
4 Einige Schlussfolgerungen zur Diskussion 109
Literatur 112
Analysiertes Material 116
Anhang: Liste analysierter Sendungen und Sketche der Sendung 116
5 „Deutschland, wir müssen reden!“ Integrationsdebatten in der kabarettistischen und stand-up Performance von Humoristen muslimischer Herkunft 118
1 Einleitung 118
2 Der Humor von Muslimen als Thema der Wissenschaft 120
2.1 Funktionen von Humor 122
2.2 Comedy mit allem und scharf 124
3 Beschimpfungen mit Humor begegnen 125
4 Themen ‚muslimischer‘ stand-up Performance 127
4.1 ‚In der Realität sind Klischees nicht lustig‘ 127
4.2 Der ‚gefährliche Moslem‘ 129
4.3 Muslime und die demographische Zeitbombe 130
4.4 Die Darstellung der ‚Anderen‘ alsanders kritisieren 132
5 Ausblick – vom Dilemma der Benennung 133
Literatur 134
Aufzeichnungen 136
6 Blickumkehr. Vom komischen Erzählen bei Emine Sevgi Özdamar 137
1 Im Zwischenraum der Sprachen 137
2 Das große Lachen der Literatur 143
Literatur 148
7 Was ist „deutsh“? Poetik und Rezeption nationaler Stereotype in Gerhard Polts Man spricht deutsh 150
1 Präsenz des Eigenen, Umgang mit dem Fremden 151
2 Rezeptionssteuerung durch das Spiel mit Sprachnormen 156
3 Rezeption 159
Literatur 162
8 El abrazo partido (Die gebrochene Umarmung, 2004): Jüdischer Humor und Migrationsträume als Wege aus der Krise. Eine Filmanalyse 164
1 Einleitung 164
2 Filmpräsentation 167
2.1 La Galería 167
2.2 Die Großmutter 168
3 Die jüdische Einwanderung nach Argentinien 170
4 Der jüdische Witz 170
4.1 Die witzlosen Perioden 171
5 Filmanalyse 173
6 Der jüdische Witz im argentinischen Kontext 178
7 Zusammenfassung 181
8 Meine Lieblingsszene 182
Literatur 183
Komik im (post-)migrantischen Alltag 187
9 Die Macht der Ambivalenz. Humoristische Aushandlungen von Zugehörigkeiten in der Hauptschule 188
1 Spiele mit Stereotypen: Ironie, Parodie, Mimikry 189
2 Trash Talk: Aggressivität, Inkongruenz, Entspannung 195
3 Schluss: Die Macht der Ambivalenz 202
Literatur 202
10 Der Ernst im Spaß. Ethnische Kategorisierung als gesichtsschützende Maßnahme in der Scherzkommunikation griechisch-stämmiger Migranten der zweiten und dritten Generation 204
1 Einleitung 204
2 Methodik und Datengrundlage 205
3 Soziale Kategorisierung als interaktionales Phänomen 207
4 Scherzkommunikation oder Humor-in-Interaktion 211
4.1 Kontextualisierung und scherzhafte Interaktionsmodalität 211
4.2 Das kommunikative Muster des Frotzelns und sein gesichtsbedrohendes Potenzial 214
5 Analyse 216
5.1 Ausschnitt 1: ‚Der treue Grieche‘ 216
5.2 Ausschnitt 2: ‚Die perfekte Mischung‘ 223
6 Fazit: Allgemeingültigkeitsanspruch und De- Individualisierung als argumentative Ressourcen 233
Literatur 238
Anhang Transkriptionskonventionen nach GAT2 (Selting et al. 2009) (Auswahl): 244
11 „Turteltäubchen Alter“. Ambivalentes Spiel zwischen Aggression und Spaß als Kommunikationskultur der Alltagskomik einer deutsch-türkischen Jugendgruppe in NRW 246
1 Ethnische Minderheiten und ihre Alltagskommunikation: Warum lohnt es sich, die interaktionale Alltagskomik soziologisch zu untersuchen? 246
2 Methodik, Methodologie und Datenkorpus 250
3 Methodische Reflexion über die Ethnographie 254
4 Deutsch-türkische Jugendgruppe 256
4.1 Beschreibung der Gruppenmitglieder und ihrer sozialen Beziehungen 256
4.2 Anlässe und Orte der Treffen 258
5 Strukturierung und Gesamtanalyse des Datenmaterials 259
5.1 Strukturelle Gliederung und Rahmung der Spiele- Abende 259
5.2 Interaktionsstil, Kommunikationsformen und Komik- Gattungen 260
5.2.1 Zur Spezifik der Interaktion 260
5.2.2 (Jugend)Sprache und Jugendkultur 264
5.2.3 Besonderheiten der Komik-Kommunikation: Frotzeln, ‚Dissen‘, Vergemeinschaftung 266
5.3 Themenrepertoire und Repertoire von Komik-Formen14 270
5.3.1 Komik der männlichen Jugendkultur Deutschlands 270
5.3.2 Komik, basierend auf menschlichen Schwächen 271
5.3.3 Körperbetonte Scherze / Umgang mit tabuisierten Körperäußerungen / Sauberkeit 272
5.3.4 Komik mit (homo)sexuellen Anspielungen 274
5.3.5 Lebenswelt und Lifestyle 276
5.3.6 Die Rolle der Komik bei den intergenerationellen Beziehungen 281
5.4 Interkulturelle / interethnische Komik 286
5.5 Ernst im Spaß oder Spaß im Ernst: was ist nicht komisch? 289
6 Zum Schluss: Ernst-unernste kompetitive Vergemeinschaftung 291
Transkriptionskonventionen 294
Literatur 295
12 „auch so ne lustige Geschichte“. Komik und Lachen in sprachbiographischen Interviews 299
1 Einleitung 299
2 Migration, Komik und Lachen 300
3 Sprachbiographische Interviews als Interaktionen 302
4 Komik und Lachen in sprachbiographischen Interviews 304
4.1 Bearbeitung von Perspektivbrüchen 307
4.2 „Gebrochene“ ernste Rahmen 311
4.3 „Unfreiwillige“ Komik – Initiales Lachen durch InterviewerInnen 313
4.4 Gesprächsorganisatorische Funktionen von Lachen 318
5 Diskussion und Fazit 321
Literatur 324
Auswahl an Transkriptionskonventionen nach GAT 2 (Selting et al. 2009) 327
13Zur Verbindung von Stereotypen und Komik am Beispiel deutsch-russischer Witze 329
1 Einleitung 329
2 Auto- und Heterostereotype im deutsch-russischen Kontext 332
3 Unterschiede der in Deutschland lebenden russischen Migranten zu Russen und Deutschen 336
4 Schlussbetrachtung 340
Literatur 341
Autorinnen und Autoren 343

Erscheint lt. Verlag 12.7.2016
Reihe/Serie Erlebniswelten
Zusatzinfo VIII, 347 S. 2 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie Spezielle Soziologien
Schlagworte Alltagskomik • Kulturelle Unterschiede • Migranten und Komik • Satire • Stereotypen
ISBN-10 3-658-11422-3 / 3658114223
ISBN-13 978-3-658-11422-0 / 9783658114220
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