Layered Process Audit (LPA) -  Elmar Zeller

Layered Process Audit (LPA) (eBook)

Leitfaden zur Umsetzung

(Autor)

eBook Download: PDF | EPUB
2013 | 1. Auflage
234 Seiten
Carl Hanser Fachbuchverlag
978-3-446-45108-7 (ISBN)
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Layered Process Audit (LPA) ist eine leicht verständliche und schnell durchzuführende Auditmethode, die auf Checklisten basiert und sich auf Kernprozesse konzentriert. Die Audits werden dabei intern von mehreren Führungskräften aus den unterschiedlichen und in dem Prozess involvierten Hierarchieebenen (Layer) durchgeführt, Abweichungen werden unmittelbar korrigiert und die Ergebnisse des Audits werden sofort vor Ort visuell dargestellt. Mithilfe von LPAs können so Fehler reduziert, Standards geschaffen und Prozesse erheblich optimiert werden. Und ganz nebenbei verbessern sich Kommunikation und Motivation!
Der Leser erfährt mit diesem Werk alles Wissenswerte rund um das Thema LPA und erhält einen konkreten Leitfaden, mit dem er diese innovative Auditmethode Schritt für Schritt umsetzen kann. Viele Beispiele, Tipps und Checklisten erleichtern den Praxistransfer.

Elmar Zeller berät und unterstützt Unternehmen in allen Aspekten rund um das Thema Qualität. Er gilt als der LPA-Experte in Deutschland.

Vorwort 8
Inhalt 10
1 Einleitung 12
2 Layered Process Audit (LPA) einführen 18
2.1 Fachliche Voraussetzungen 19
2.2 Organisatorische Voraussetzungen 22
2.3 Varianten einer LPA-Einführung 33
2.4 Projektschritte für die Einführung und die beteiligten Personen 34
2.5 Eignung und Prozessauswahl 37
2.6 Leitfragen für die Einführung von LPA 50
3 LPA umsetzen 54
3.1 Ablauf 54
3.2 Elemente eines LPA-Systems 55
3.3 Wirksamkeit mit dem Layered Process Review erkennen 61
4 Unterschiedliche Auditformen im LPA 64
Hierarchische Audits 64
4.2 Basis-Audits 66
4.3 Level Audits 68
4.4 Reverse Audits 68
5 Geeignete Layer und Frequenzen finden 70
5.1 Vertikale und horizontale Struktur 71
5.2 Frequenzen für LPA-Stichproben 76
6 Prüfpunkte, Fragen, Checklisten und Visualisierung 80
6.1 Prüfpunkte finden und Fragen formulieren 80
6.2 Statische und dynamische LPA-Checklisten 89
6.3 LPA-Checklisten: Aufbau und Beispiele 94
6.4 Visualisierung der LPA-Ergebnisse 115
7 LPA, Layered Process Review und internes Audit 124
7.1 Vergleich zwischen LPA und internen Audits 125
7.2 Layered Process Review: Wirksamkeit eines Prozesses überprüfen 129
7.3 Anforderungen aus Normen und Technischen Spezifikationen mit LPA umsetzen 132
8 LPA und Prozessmanagement 154
8.1 Was bedeutet Prozessmanagement? 154
8.2 Kein Prozessmanagement vorhanden 157
8.3 Prozessmanagement ist nicht gleich Prozessmanagement 159
8.4 Prozessmanagement fördern 163
9 LPA-Einführung – Beispiel aus der Kunststoffindustrie 178
9.1 Zielsetzung und Überblick 179
9.2 Layer, Frequenz und Beteiligte 182
9.3 Layer 1 183
9.4 Nicht erfüllte Vorgabe 188
9.5 Layer 2, 3 und 4 190
9.6 Maßnahmenverfolgung 194
9.7 Auswertung 196
10 LPA bei rollenorientierter Layer-Struktur 198
10.1 Phasen- und Gate-Modell 200
10.2 Rollen, Prozessbeschreibung und Templates (Formulare) 202
10.3 Auditfrequenzen, Prüfpunkte, Fragen und Visualisierung 210
10.4 Wirksamkeit überprüfen 217
Literatur 224
Index 226
Der Autor 232

3 LPA umsetzen
3.1 Ablauf

Das Grundprinzip eines Layered Process Audit ist, dass die jeweilige Führungskraft bei ihren Mitarbeitern die vereinbarten Standards mit einer einfachen Checkliste abfragt und nicht umgesetzte Standards sofort korrigiert oder entsprechende Maßnahmen einleitet. Bild 3.1 zeigt den grundsätzlichen Ablauf in einem LPA an einem Prozess mit der beteiligten Führungskraft und einem Mitarbeiter, der auditiert wird.

Bild 3.1 Ablauf eines Layered Process Audit

Vier wesentliche Schritte in einem Layered Process Audit

  1. Der Vorgesetzte geht in festgelegten Abständen mit einer vorbereiteten Checkliste zu einem ausgewählten Prozess mit seinen Mitarbeitern.

  2. Auf der LPA-Checkliste findet sich für alle wichtigen Standards oder Vorgehen des Prozesses ein Prüfpunkt. Für jeden Prüfpunkt ist eine geschlossene Frage formuliert.

  3. Am Prozess wird jeder Prüfpunkt auf Umsetzung überprüft und die Frage dementsprechend mit ja oder nein beantwortet:

    • Wenn eine Frage mit nein beantwortet wird und der Prüfpunkt nicht erfüllt ist, muss der Vorgesetzte mit den Mitarbeitern korrigieren und das dafür notwendige Vorgehen nachträglich umsetzen. In der Bewertung gibt es die Farbe Gelb.

    • Wenn es nicht möglich ist, den Standard oder das Vorgehen umzusetzen, muss eine grundsätzliche, neue Maßnahme installiert werden. In der Bewertung gibt es die Farbe Rot.

  4. Das Ergebnis des Layered Process Audit wird zusammengefasst am LPA-Board visualisiert. In diesem Beispiel würde beim wöchentlichen LPA in der jeweiligen Kalenderwoche die Durchführung mit einem farbigen Symbol und das Ergebnis des Layered Process Audit markiert werden.

    Ergebnis aus dem LPA wird sein, dass der Vorgesetzte und seine Mitarbeiter Sicherheit über die Standards haben, dadurch,

    • dass die Mitarbeiter die vereinbarten Standards umgesetzt haben oder

    • dass der Standard umgesetzt ist, weil es nachträglich gemeinsam geschaffen und den Mitarbeitern die Bedeutung des Standards verdeutlich worden ist,

    • dass ein Standard in dem Prozess nicht umsetzbar war und immer noch nicht ist und jetzt eine Maßnahme eingeleitet wurde, um den Standard zu ändern oder ihn umsetzbar zu machen.

Diese Sicherheit und Klarheit über die Standards wird nicht nur der Vorgesetzte bekommen, sondern auch andere Verantwortliche und Mitarbeiter in der Organisation, die sich auf die Ergebnisse aus den Prozessen oder auf die korrekte Umsetzung von Prozessen und vielleicht auch Vereinbarungen verlassen wollen.

Wenn Layered Process Audit konsequent durchgeführt wird, werden die Prozesse in die Umsetzung kommen und bleiben.

3.2 Elemente eines LPA-Systems

Aus dem grundsätzlichen Ablauf eines Layered Process Audit lassen sich folgende wichtige Elemente erkennen:

  1. Führungskraft als Auditor

  2. LPA-Checklisten mit Prüfpunkten und Fragen

  3. Durchführung der Audits sowie Korrektur und Maßnahmen bei nicht umsetzbaren Vorgaben

  4. Visualisierung der Ergebnisse und Maßnahmen

3.2.1 Führungskraft als Auditor

Über die Rolle, die die Führungskraft hat, lassen sich unterschiedliche Varianten für das Audit erkennen. Bild 3.2 zeigt die grundsätzlichen Varianten, wer von wem auditiert werden kann:

  • Fall 1: die direkte Führungskraft auditiert seinen Mitarbeiter im ausgewählten Prozess.

  • Fall 2: die übergeordnete Führungskraft auditiert die direkte Führungskraft.

  • Fall 3: die übergeordnete Führungskraft auditiert die Mitarbeiter im ausgewählten Prozess.

Bild 3.2 Grundsätzliche Varianten der Auditdurchführung

3.2.2 LPA-Checkliste mit Prüfpunkten und Fragen

Für das Audit muss vorher geklärt sein, welche Prüfpunkte und Fragen gestellt werden sollen. Diese Prüfpunkte und Fragen resultieren aus der jeweiligen Vorgabedokumentation, der Erfahrung der beteiligten Führungskräfte und Mitarbeiter, Anforderungen von Kunden und aktuellen Ergebnissen des Prozesses. Bild 3.3 zeigt die unterschiedlichen Möglichkeiten, die zu den Fragen im Audit führen.

Die Fragen in den LPA-Checklisten müssen auf die wichtigen Prozessvorgaben zielen. Der Unterschied zwischen einer Frage und einem Prüfpunkt ist, dass die Frage sich darauf bezieht, ob der Prüfpunkt umgesetzt ist. Ein Prüfpunkt ist eine Stelle im Prozess, an der erkannt werden kann, ob eine Prozessvorgabe umgesetzt ist.

Das Vorgehen ergibt den Prüfpunkt — der Prüfpunkt ergibt eine Frage.

Bild 3.3 Input für die LPA-Checklisten

3.2.3 Durchführung der Audits sowie Korrektur und Maßnahmen bei nicht umsetzbaren Vorgaben

Bild 3.4 zeigt die unterschiedlichen Möglichkeiten, die sich ergeben, wenn ein Prüfpunkt oder eine Frage in einem Layered Process Audit nicht erfüllt ist.

Bild 3.4 Korrekturen und Maßnahmen durch das Layered Process Audit

Während der Durchführung der Layered Process Audits werden neben umgesetzten Vorgaben auch nicht umgesetzte Vorgaben auftauchen. Der Vorgesetzte bzw. der Auditor ist verpflichtet, mit dem Mitarbeiter gemeinsam diese nicht umgesetzte Vorgabe (, siehe Bild 3.4) zu korrigieren.

Es wird auch die Situationen geben, in denen der Vorgesetzte und der Mitarbeiter nicht in der Lage sind, die nicht umgesetzte Vorgabe zu korrigieren (, siehe Bild 3.4). Die Gründe dafür können unterschiedlich sein und müssen ernst genommen werden. Immerhin wird durch die Führung etwas gefordert, das so von den Mitarbeitern nicht umsetzbar ist. In diesem Fall () muss auf einem Maßnahmenplan eine Veränderung über eine entsprechende Maßnahme eingeleitet werden.

Abhängig von den Unternehmen gibt es unterschiedliche Varianten, wer sich um die Umsetzung der Maßnahme kümmert. Der Auditor und der Auditierte sollten es nicht sein, denn sie haben es ja im Audit nicht geschafft, die Vorgabe mit ihren Möglichkeiten umzusetzen. Es gibt grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  • Der Vorgesetzte im betroffenen Bereich muss entsprechende Mittel zur Verfügung stellen, damit es zu einer Umsetzbarkeit kommt.

  • Eine zentrale Stelle kümmert sich um die Abstellung und beteiligt die relevanten Stellen.

  • Der Prozessverantwortliche aus der Ablauforganisation muss darüber informiert werden und übernimmt die Verantwortung für die Gestaltung und Umsetzung der Maßnahme.

3.2.4 Visualisierung der Ergebnisse und Maßnahmen

Ein Erfolgsfaktor bei der Umsetzung von Layered Process Audit ist die Transparenz über die Umsetzung der Audits, deren Ergebnisse und gegebenenfalls die erforderlichen Maßnahmen.

Wenn nur ein Layer vorhanden ist und die Prozesse mit geringer Frequenz und wenig Mitarbeitern ausgeführt werden, kann es ausreichen, die LPA-Checklisten ausgefüllt an einer Wand in beispielsweise einer Klarsichthülle bereitzustellen. Sobald mehr Mitarbeiter beteiligt sind, empfiehlt sich ein stationäres LPA-Board. Dort finden sich dann die einzelnen Ergebnisdarstellungen pro Layer, die LPA-Checklisten pro Layer, Stichprobensystem und übergreifende Auswertungen der LPA-Ergebnisse.

Bild 3.5 zeigt die Verknüpfung zwischen Layered Process Audit und LPA-Board. Für jeden Layer, der auditiert wird, gibt es eine Bereitstellung der Checklisten und eine Ergebnisdarstellung. Der Maßnahmenplan gilt für beide im LPA-Board angesprochene Layer.

Bild 3.5 Visualisieren der Auditergebnisse am LPA-Board

3.2.5 Bewertungssystematik

In allen Fällen führt die geschlossene Fragetechnik im Layered Process Audit zu einer Entscheidung:

  • Ja — der Standard ist jetzt umgesetzt oder

  • Nein — der Standard ist jetzt nicht umgesetzt.

Dies geschieht bei der Frage nach der Umsetzung von Prozessschritten oder dem Einstellen von konkreten Prozessparametern. Diese wenigen Möglichkeiten der Antworten helfen im Layered Process Audit, Zeit zu sparen und zu konkreten Maßnahmen zu kommen.

Eine klare Farbgebung informiert dabei auf einen Blick über den Umsetzungsstand (Tabelle 3.1). Grün bedeutet, dass eine Vorgabe nach dem Audit umgesetzt ist. Ist die Bewertung gelb, ist die Vorgabe zwar umgesetzt, aber es war die Unterstützung der direkten Führungskraft notwendig. Rot bedeutet, dass die Vorgabe auch mit Unterstützung der Führungskraft nicht umgesetzt werden konnte. Rot zeigt damit an, dass eine zusätzliche Maßnahme notwendig ist.

Tabelle 3.1 Die Logik der Ampelfarben im Layered Process Audit

Farbe

Bewertung

Interpretation und notwendige Maßnahmen

GRÜN

Die abgefragte Vorgabe ist umgesetzt.

Dem Mitarbeiter ist die Vorgabe bewusst und er ist auch in der Lage, sie umzusetzen. Es ist keine weitere Maßnahme nötig.

GELB

Die abgefragte Vorgabe war nicht umgesetzt, konnte aber während des Audits korrigiert werden. Im Audit wurde die Vorgabe durch die...

Erscheint lt. Verlag 7.11.2013
Sprache deutsch
Themenwelt Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management Unternehmensführung / Management
ISBN-10 3-446-45108-0 / 3446451080
ISBN-13 978-3-446-45108-7 / 9783446451087
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