Versionen -  Dariu? Zifonun

Versionen (eBook)

Soziologie sozialer Welten
eBook Download: PDF
2016 | 1. Auflage
320 Seiten
Beltz Juventa (Verlag)
978-3-7799-4409-6 (ISBN)
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Die Studie schließt eine Lücke in der Gesellschaftstheorie der hermeneutischen Wissenssoziologie. Sie versteht soziale Welten als sozialstrukturelle Teilzeitwelten mit Teilzeitzugehörigkeiten, die von ihren Angehörigen regelmäßig als Milieus der Vergemeinschaftung interpretiert werden. Die Angehörigen sozialer Welten produzieren gemeinsam die Organisationsprinzipien und Wissensbestände, die es ihnen ermöglichen, 'innerweltlich' zu handeln und die Grenzen ihrer Handlungswelten zu überbrücken. Dariu? Zifonun zeigt in 'Versionen. Soziologie sozialer Welten', dass soziale Welten als Building Blocks der Sozialstruktur fungieren und zeichnet nach, welchen Beitrag ethnische Klassifikation und ethnische Differenzierung zur Ordnungsbildung leisten. Auf Grundlage detaillierter Fallanalysen wird dargestellt, wie sich in Teilzeitwelten mit ihren Teilzeitzugehörigkeiten Versionen von Wissensbeständen ausformen. Werden soziale Welten von ihren Angehörigen als Sphären der Zusammengehörigkeit interpretiert, wandeln sie sich zu Milieus mit zugehörigen Moralpolitiken. Wo soziale Welten aufeinandertreffen, öffnen sich Arenen der Konfliktbewältigung. In sozialen Welten, Milieus und Arenen sind die Handelnden fortlaufend zum Management soziologischer Ambivalenz aufgefordert: dazu, die Widersprüche und Paradoxien ihrer Existenz kommunikativ und handlungspraktisch zu bewältigen. Die Studie zur Pluralisierung der sozialen Lebenswelt treibt das Forschungsprogramm der hermeneutischen Wissenssoziologie weiter voran.

Dariu? Zifonun ist Professor für Soziologie an der Philipps-Universität Marburg. Seine Forschungsthemen sind Wissenssoziologie, Soziologie sozialer Beziehungen, Migrations- und Ethnizitätsforschung.

Inhalt 6
Danksagung 12
Einleitung 14
A: Zur Theorie und Methodologie sozialer Welten 24
Eine empirisch begründete Soziologie sozialer Welten 25
1. Teilhabe: alltagsweltliche und symbolische Integration 25
2. Soziale Welten: sozialstrukturelle Grundeinheiten moderner Gegenwartsgesellschaften 27
3. Arenen: Orte von Aushandlungsprozessen zwischen sozialen (Teil-)Welten 31
4. Milieus: Vergemeinschaftung unter den Bedingungen von Modernität 32
5. Milieubildung und moralisches Kategorisieren 40
6. Ethnizität, politische Gemeinschaft und die ethnische Vergemeinschaftung in Milieus 43
Die wissenssoziologische Grundlegung der Soziologie sozialer Welten 48
1. Die wissenssoziologische Traditionslinie 49
2. Alfred Schütz und die Wissenssoziologie von Berger und Luckmann 52
3. Konkurrierende Ansätze: Luhmann und Bourdieu 59
4. Mit Schütz, Berger und Luckmann zur Analyse sozialer Beziehungsstrukturen 61
Methodologie und Methodik 78
1. Methodenset und Datenkorpus 78
2. Drei Analyseebenen 79
3. Autoethnographie 81
4. Zur Illustration: die drei Analyseebenen und die Transnationalismusforschung 82
5. Die methodische Praxis 86
B: Zur Empirie sozialer Welten 90
Ein Problemaufriss: Migrantenmilieus als lebensweltliche Individualisierungs- und Differenzierungsphänomene 91
1. Das Ende der Selbstverständlichkeiten 91
2. Migrantische Individualisierung in internationaler und historischer Perspektive 93
3. Aktuelle Milieustrukturen und Lebensstile 94
4. Dimensionen der Posttraditionalität 97
5. Jenseits der Islamdebatte 102
Fußballwelten 106
Sport, Fußballwelt und Migration 107
1. Die Welt des Sports 107
2. Fußball und Integration 109
3. Mannheimer Fallvignetten 111
Widersprüchliches Wissen: Elemente einer soziologischen Theorie des Ambivalenzmanagements in sozialen Welten 120
1. Protosoziologie – Gesellschaftstheorie – soziologische Theorie 120
2. Ambivalenz im ‚ethnischen‘ Milieu 125
3. ‚Ethnische‘ Ambivalenz in der Fußballwelt 129
4. Das Management ‚soziologischer Ambivalenz‘ 131
5. Ambivalenz und Soziologie 133
Stereotype der Interkulturalität: zur Ordnung ethnischer Ungleichheit imFußballmilieu 135
1. Fußball, Ethnizität, Stratifikation 135
2. Gedächtnis, Medien, Eliten 136
3. Das Stereotyp ‚heißblütigere Südländer‘ im Feld symbolischer Klassifikationen 137
4. Positionskämpfe und Statusambivalenz in der Fußballwelt 141
5. Kommunikationszusammenbruch oder kommunikative Festschreibung von Ungleichheit? 148
Zur Kulturbedeutung des Hooligandiskurses im Fußballsport 152
1. Vorbemerkungen 152
2. Facetten der Fußballkultur 155
3. Hooligans, Ultras und Rechtsextremismus 156
4. Der Hooligandiskurs 163
5. Schlussbemerkungen 165
Das Migrantenmilieu desFC Hochstätt Türkspor 168
1. Annäherung 168
2. Die „Hochstätt-Philosophie“ 169
3. Der Hochstättstil 173
4. Der Fall D und Legitimationsprozesse 183
5. ‚Die Kreuzung sozialer Kreise‘ 190
6. Schlussbemerkungen 197
Die pragmatische Funktion und Nutzung ‚türkischen Wissens‘: zur kommunikativen Stilistik im Milieu des FC Hochstätt Türkspor 200
1. Einleitung 200
2. Mehrfacheinbettung und multiple Relevanzen 202
3. Die Dominanz von Handlungsanforderungen und Deutungen aus der Fußballwelt 207
4. Die Krise und ihre Bewältigung 209
5. Mittelbare Kommunikation im Internetgästebuch 224
Das Quartier als Welt 232
Ein ‚gallisches Dorf‘? Integration ,Stadtteilbindung und Prestigeordnung in einem ‚Armenviertel‘ 233
1. Einleitung 233
2. ‚Asoziale‘ Hochstätt 237
3. Die ‚Hochstätt-Türken‘: segregiert und integriert 243
4. Hochstätt: sozial exkludiert, ethnisch segmentiert 245
5. Schlussbemerkungen 248
Exkurs zum interreligiösen Dialog 250
(Pause): zum Nutzen der Interaktionalen Soziolinguistik für die Analyse ‚interkultureller‘Kommunikationssituationen 254
1. Einführung 254
2. Gesprächsforschung und Interaktionale Soziolinguistik 254
3. Common Ground, semantische Rahmen und die Spezifik interkultureller Kommunikation 256
4. Fallbeispiel Schule 258
5. Der komparative Vorteil der Interaktionalen Soziolinguistik 260
6. Schlussbemerkungen 261
Moral Capture: Milieus und die Moralisierung sozialer Welten 264
Letzte Werte, höherer Sinn: zur paradoxen Artikulation von Moral in modernen Gesellschaften 265
1. Küche und Moral 265
2. Symbolische Sinnwelten – die wissenssoziologische Konzeption von Moral 268
3. Moderne – Moralisierungsdistanz und Remoralisierung 268
4. Schlussbemerkungen 276
Versionen: das Sonderwissen sozialer Milieus und seine Differenzierung 277
1. Szenen aus zwei sozialen Welten 277
2. Die Fälle als Milieus 279
4. Schlussbemerkungen 282
Politisches Wissen und die Wirklichkeit der Politik: zum Nutzen der Wissenssoziologie für die Bestimmung des Politischen 285
1. Einleitung 285
2. Politisches Wissen und die Wirklichkeit der Politik 286
3. Das Problem der Politik in der Moderne 293
Zum Schluss: der Kritikbegriff der hermeneutischen Wissenssoziologie 295
1. Marx returns 295
2. Die Rekonstruktion einer U-Bahnfahrt 296
3. Die Adäquanz wissenschaftlicher Kritik 299
4. „Eine Art Denklabor von Alternativen“ 302
Literaturverzeichnis 304
Abbildungsverzeichnis 320

Erscheint lt. Verlag 26.2.2016
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
ISBN-10 3-7799-4409-X / 377994409X
ISBN-13 978-3-7799-4409-6 / 9783779944096
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