Phänomenologische Psychologie (eBook)
244 Seiten
Felix Meiner Verlag
978-3-7873-2707-2 (ISBN)
Edmund Husserl wird 1859 als Sohn einer jüdischen Tuchhändlerfamilie in Prossnitz geboren. Er nimmt nach dem Abitur das Studium der Mathematik, Astronomie, Physik und Philosophie in Leipzig auf, das er ab 1878 in Berlin fortsetzt. Es folgt die Promotion in Wien und - angeregt durch den Einfluß Franz Brentanos - die Habilitation mit einer psychologisch-mathematischen Arbeit bei Carl Stumpf in Halle. Nach verschiedenen Lehrtätigkeiten erhält Husserl 1906 eine Professur in Göttingen. Die berühmtesten Werke erscheinen in großen Abständen, davon zu Lebzeiten zwei unvollständig: die Ideen zu einer reinen Phänomemologie (1913) und die Krisis der europäischen Wissenschaften (1936). Diese programmatischen Einführungen in die Grundprobleme der Phänomenologie werden zeitlebens durch unveröffentlichte Analysen ergänzt, die Husserl auf etwa 45.000 Seiten in Gabelsberger Stenographie niederschreibt. 1916 folgt er dem Ruf an die Universität Freiburg, wo Martin Heidegger sein wohl berühmtester Schüler wird. Die Konversion zum Christentum schützt die Familie Husserl nicht vor den Schikanen der Nazis, die sie 1937 aus ihrer Wohnung vertreiben. Husserl stirbt 1938 in Freiburg.
Cover 1
Impressum 5
Inhaltsverzeichnis 6
Einleitung 14
PHÄNOMENOLOGISCHE PSYCHOLOGIE 44
Einleitung 46
§ I. Die Entwicklung der neuzeitlichen Psychologie Diltheys entscheidende Kritik und seine Reformvorschläge (erklärende und beschreibende Psychologie) •)
§ 2. Die Gründe für die beschränkte Wirkung Diltheys auf seine Zeitgenossen: Unzulänglichkeit ihres Verständnisses und Grenzen seines Ansatzes 54
§ 3. Aufgabe und Bedeutung der ,.Logischen Untersuchungen" 63
a) Kritik des Psychologismus das Wesen der irrealen (idealen)Gegenstände und der irrealen (idealen) Wahrheiten
b) Erforschung der Korrelation: idealer Gegenstand - psychisches Erleben (Sinnbilden) vermittelst der Wesensdeskriptionin reflexiver Einstellung 67
c) Nähere Kennzeichnung der für die Phänomenologie ausschlaggebenden Reflexion (stufenweiser Vollzug der Reflexion) 71
d) Brentano als Wegbereiter für die Forschung in innerer Erfahrung - Entdeckung der Intentionalität als Grundcharakter des Psychischen 64
e) Die Fortentwicklung des Gedankens der Intentionalitätin den .,Logischen Untersuchungen". Der Leistungscharakter des Bewußtseins. Übergang von einer rein deskriptiven Psychologie zu einer apriorischen (eidetisch-intuitiven) Psychologie und ihre Bedeutung für die Erkenntnistheorie 78
f) Die konsequente Erweiterung und Vertiefung der Fragestellung der ,.Logischen Untersuchungen". Aufweisung der Notwendigkeit einer erkenntnistheoretischen Begründung der apriorischen Wissenschaften durch die transzendentale Phänomenologie - der Wissenschaft von der transzendentalen Subjektivität 85
§ 4. Zusammenfassende Kennzeichnung der neuen Psychologie 89
Systematischer Teil 95
§ 5. Umgrenzung der phänomenologischen Psychologie: Abhebungvon den übrigen Geisteswissenschaften und von denNaturwissenschaften. In-Frage-stellung der Begriffe Naturund Geist 95
§ 6. Notwendigkeit des Rückgangs auf die vorwissenschaftlicheErfahrungswelt und das Erfahren, in dem sie gegeben ist (Einstimmigkeit der Erfahrung) 98
§ 7. Gliederung der Wissenschaften im Rückgang auf die Erfahrungswelt. Der Systemzusammenhang der Wissenschaften gründet im Strukturzusammenhang der Erfahrungswelt Idee einer universalen Wissenschaft als Wissenschaft von der universalen Weltstruktur und der konkreten Wissenschaften, die die individuellen Gestalten der Erfahrungsgegenstände zum Thema haben. Bedeutung der Leerhorizonte
§ 8. Die Wissenschaft von der universalen Weltstruktur als apriorische Wissenschaft 7
§ 9. Die Wesensschau als universalen Methode der Erfassung des Apriori 115
a) Die Variation als der entscheidende Schritt der Loslösung vom Faktischen durch die Phantasie - das Eidos als das Invariable 115
b) Variation und Veränderung 118
c) Die Momente der Ideation: im Ausgang vom Exempel (Vorbild) Erschließung einer offenen Unendlichkeit von Varianten (Beliebigkeit des Prozesses der Variantenbildung) überschiebende Deckung der Variantenbildung einer synthetischen Einheit
d) Scheidung der empirischen Verallgemeinerung und der Ideation 121
e) Herausstellung der Stufenfolge der Gattungen und Gewinnung der höchsten Gattungen durch Variation von Ideen.- Ideenschau ohne Ausgang von der Erfahrung 124
f) Zusammenfassende Kennzeichnung der Wesensschau 127
§ 10. Die Methode der intuitiven Verallgemeinerung und der Ideation als Instrumente zur Gewinnung der allgemeinen Strukturbegriffe einer Welt schlechthin im Ausgang von der Erfahrungswelt("natürlicher Weltbegriff"). Möglichkeit einer Gliederung der Weltwissenschaften und Herausstellung der Bedeutung der Wissenschaft vom Geiste 130
§ 11. Kennzeichnung der Wissenschaft vom natürlichen Weltbegriff. Abgrenzung des Begriffs der Erfahrung vom kantischen Erfahrungsbegriff. Raum und Zeit als die allgemeinsten Strukturen der Welt 136
§ 12. Notwendiger Ausgang von der Einzelerfahrung, in der die passive Synthesis die Einheit entstehen läßt 141
§ 13. Unterscheidung von selbständigen und unselbständigen Realitäten. Bestimmung der realen Einheit vermittelst der Kausalität 142
§ 14. Ordnung der Realitäten in der Welt 146
§ 15. Kennzeichnung der psychophysischen Realitäten der Erfahrungswelt. Höhere Selbständigkeit der Körperlichkeit gegenüberder Seele 147
§ 16. Die Gestalten, in denen das Geistige in der Erfahrungswelt auf·tritt. Die Eigenart des Kulturobjektes, das in seinem Seindurch die Subjektbezogenheit bestimmt ist 8
§ 17. Reduktion auf die puren Realitäten als Substrate ausschließlich realer Eigenheiten Ausschluß der irrealen Kultursinne
§ 18. Gegenüberstellung des Subjektiven und des Objektiven in der Einstellung des Naturwissenschaftlers 163
§ 19. Die wahre Welt an sich eine notwendige Präsumtion 168
§ 20. Die Objektivität in intersubjektiver Einstimmigkeit ausweisbar Normalität und Anomalität 171
§ 21. Stufenbau des Seelischen 173
§ 22. Begriff der physischen Realität als verharrende Substanz kausaler Bestimmungen 176
§ 23. Die physische Kausalität als induktive. Eigenart der psychischen Verflochtenheit 177
§ 24. Die Einheit des Seelischen 183
§ 25. Die Idee einer universalen Naturwissenschaft. Gefahren des naturalistischen Vorurteils 185
§ 26. Das Subjektive in der Welt als objektives Thema 187
§ 27. Die Schwierigkeit, daß die objektive Welt durch Ausschaltung des Subjektiven konstituiert ist, aber alles Subjektive selbstzur Welt gehört 190
§ 28. Vollzug der reflektiven Blickwendung auf das Subjektive. Die Wahrnehmung physischer Dinge in der Reflexionseinstellung 193
§ 29. Wahrnehmungsfeld - Wahrnehmungsraum 204
§ 30. Räumliche Urpräsenz 207
§ 31. Hyle - hyletische Daten als Materie für intentionale Funktionen 209
§ 32. Das gewahrende Gegebensein als ich lieber Gegebenheitsmodus des Gegenstandes 210
§ 33. Objektive Zeitlichkeit und Stromzeitlichkeit 212
§ 34. Unterscheidung von immanent und transzendent, reell und irreeil in der Wahrnehmung. Das Objekt als irreller Pol 214
§ 35. Substratpol und Eigenschaftspol. Die positive Bedeutung des Leerhorizonts 223
§ 36. Das intentionale Objekt der Wahrnehmung 226
§ 37. Die phänomenologische Reduktion als Methode der Erschliessung des Immanenten 230
§ 38. Der Zugang zur reinen Subjektivität von der äußeren Wahrnehmung aus 235
§ 39. Die Analyse der Wahrnehmung in Hinsicht auf den Wahrnehmenden selbst 239
§ 40. Die Problematik der Zeitlichkeit: Gegenwärtigung - Retentionund Protention (die positionalen und quasi-positionalen Abwandlungender Wahrnehmung und ihre Bedeutung für das praktische Leben) 243
§ 41. Reflexion auf den Gegenstandspol in der noematischen Einstellung und Reflexion auf den Ich-Pol als das ihm Zugrundeliegende. Universale Synthesis des Ich-Pols. Das Ich als Pol der Aktivitäten und Habitualitäten 249
§ 42. Das Ich der Urstiftungen und Nachstiftungen. Identität des Ich im Durchhalten der Überzeugungen. Die Individualität des Ich bekundet sich in seinen Entscheidungen, die auf den Überzeugungen gründen 255
§ 43. Die Einheit des Subjekts als Monade - statische und genetische Untersuchung der Monade. Übergang von der isolierten Monade zum Monadenall 259
§ 44. Die phänomenologische Psychologie grundlegend sowohl für die naturale Erforschung der Psyche wie für die personaleund die entsprechenden Wissenschaften 260
§ 45. Rückblickende Selbstbesinnung 265
Sachregister 278
Namenregister 286
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2003 |
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Reihe/Serie | Philosophische Bibliothek |
Philosophische Bibliothek | |
Vorwort | Dieter Lohmar |
Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit |
Schlagworte | Erkenntnistheorie • Phänomenologie • Psychologie |
ISBN-10 | 3-7873-2707-X / 378732707X |
ISBN-13 | 978-3-7873-2707-2 / 9783787327072 |
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