Nirgends wirst du sicher sein (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
480 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43528-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nirgends wirst du sicher sein -  Nancy Bush
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Ein packender Thriller in hochmodernen Cyber-Welten, psychiatrischen Kliniken und im Alltag einer außergewöhnlichen amerikanischen Familie. Um Haaresbreite entgeht Liv einem Massaker an ihrem Arbeitsplatz. Doch galt der Anschlag tatsächlich der Soft­ware-Firma, wie die Polizei vermutet? Liv befürchtet, dass sie das eigentliche Ziel war und dass das geheimnisvolle Päckchen aus dem Nachlass ihrer Mutter etwas damit zu tun hat. Aber Undercover-Detective Rafferty ist der Einzige, der ihr glaubt. Gemeinsam begeben sie sich auf eine beispiellose Jagd nach einem perfiden Killer ... Die schlafraubende Thrillertrilogie von New York Times-Bestsellerautorin Nancy Bush beinhaltet außerdem die Titel 'Niemals wirst du ihn vergessen' (Erscheinungstermin eBook: 02.12.2015; Taschenbuch: 01.02.2016) und 'Niemand kannst du trauen' (Erscheinungstermin eBook: 04.02.2016; Taschenbuch: 01.04.2016).

Nancy Bush ist wie ihre Schwester Lisa Jackson eine New York Times- und USA Today-Bestseller-Autorin und Garantin für nervenzerreißend spannende Thriller. Sie begann ihre schriftstellerische Karriere mit dem Schreiben von Romances, bevor sie als Drehbuchautorin zusammen mit einem Team jahrelang die Folgen der beliebten amerikanischen Fernsehserie All My Children verfasste. Bei Knaur erscheinen von ihr außer den Thrillern rund um die Detectives August und September Rafferty außerdem noch zwei Thriller, die sie zusammen mit Lisa Jackson und Rosalind Noonan geschrieben hat.

Nancy Bush ist wie ihre Schwester Lisa Jackson eine New York Times- und USA Today-Bestseller-Autorin und Garantin für nervenzerreißend spannende Thriller. Sie begann ihre schriftstellerische Karriere mit dem Schreiben von Romances, bevor sie als Drehbuchautorin zusammen mit einem Team jahrelang die Folgen der beliebten amerikanischen Fernsehserie All My Children verfasste. Bei Knaur erscheinen von ihr außer den Thrillern rund um die Detectives August und September Rafferty außerdem noch zwei Thriller, die sie zusammen mit Lisa Jackson und Rosalind Noonan geschrieben hat.

Prolog


Damals …

Er stand draußen im Garten und starrte auf das Haus. Sie wussten nicht, dass er dort war. Sie wussten nicht, dass er in den Gärten vieler Häuser stand, beobachtete, nachdachte, Böses plante.

Durchs Küchenfenster konnte er ihre Silhouette vor der Spüle erkennen, ihre Figur erahnen, schlank, geschmeidig in einem schmalen Kleid, schemenhaft. Er lächelte. Mehr musste er nicht sehen. Er wusste, wie sie aussah, wie sie alle aussahen.

Ein gelbes Lichtquadrat fiel durch das kleine Fenster in der Seitentür auf das wuchernde Gras. Sie verließ die Spüle unter dem Küchenfenster und ging hinüber zur Seitentür, spähte durch das gelbe Quadrat hinaus in die Dunkelheit. Der Kitzel der Jagd trieb seinen Puls in die Höhe. Konnte sie ihn sehen? Ahnte sie etwas? Wusste sie gar, dass er da war?

Aber nein. Das war unmöglich. Sie wusste auch nichts von den anderen, obwohl die Zeitungen und Fernsehreporter über die verschwundenen Frauen schwadronierten, deren Leichname erst noch gefunden werden mussten. Sie wusste nichts von ihm. Wie dicht er bei ihr war … wie nah …

Seine Augen brannten, und er fragte sich, ob sie seine Begierde spüren konnte, die Begierde und die Wut, aber sie wandte sich ab und drehte ihm den Rücken zu, den Kopf schief gelegt. Die Kurve ihres weißen Nackens bot einen schönen Anblick.

Hörst du mich, du Schlampe? Hörst du mich?

Er spürte, wie er hart wurde. Ein grausames Lächeln stahl sich auf seine Lippen, als er in seine Hose griff und anfing, sich rhythmisch zu streicheln. Das war Teil des Rituals, Teil des Auftakts …

Spürst du mich?

Ich komme … deinetwegen … jetzt …

 

Livvie Dugan blickte in den Spiegel und verkündete: »Heute bin ich sechs Jahre alt.« Einer ihrer oberen Schneidezähne fehlte, und sie zog die Lippe zurück, um den kleinen Finger durch das Loch zu stecken, nur so, bloß um zu sehen, wie das ausschaute. Sie zog den Finger wieder heraus und steckte ihre Zunge durch die Lücke, dann kniff sie ein Auge zusammen und sagte: »Harr, Kameraden!«, genau wie richtige Piraten das taten.

Es war ein großartiger Tag gewesen. Mama hatte ihr eine riesige Geburtstagstorte mit rosa Rosen gebacken, und sie hatte alle sechs Kerzen darauf auf einmal ausgepustet! Ihr Bruder Hague, der erst zweieinhalb war und laut ihrem Dad so gut wie gar nichts konnte, hatte versucht, sie als Erster auszublasen, was Livvie so wütend machte, dass sie mit dem Fuß aufstampfte. Livvie wusste, dass Hague anders war, doch das bedeutete noch lange nicht, dass er ihre Kerzen auspusten durfte. Das kam gar nicht in Frage! Sie hatte ihn von seinem Hochstuhl geschubst, und er war zu Boden geplumpst und hatte angefangen zu schreien wie ein riesiges Baby, und genau das war er auch, dachte Livvie – ein dickes, fettes Riesenbaby. Aber Mama hatte ihn aufgehoben und ihn getröstet, und dann hatte sie Livvie diesen Blick zugeworfen – diesen Blick, der besagte, dass sie richtig sauer war, sich ihre Strafpredigt aber für später aufheben würde.

Anschließend hatte Mama Livvie vor die Torte gesetzt, und sie hatte tonnenweise Luft eingeatmet und mit aller Kraft wieder ausgestoßen. Die Kerzen hatten geflackert, dann waren sie ausgegangen. Alle auf einmal! Das war großartig, hatte Mama gesagt. Großartig. Aber sie war immer noch sauer gewesen wegen Hague und hatte nicht richtig gelächelt. Sie hatte Livvie und Hague je einen Pappteller mit einem Stück weiß-rosa Torte und eine kleine Tasse Milch hingestellt. Livvie hatte um Apfelsaft gebeten, aber Mama schien sie nicht zu hören, also hatte sie ihre Bitte wiederholt, lauter diesmal, und Mama hatte ihr den Apfelsaft geholt, wie ein Roboter, als wüsste sie nicht, was sie da eigentlich tat. Anschließend hatte sie Hague schlafen gelegt, der laut »Nein!« gebrüllt hatte, wie immer, wenn er ein Nickerchen machen sollte. Livvie fand, dass er es verdient hatte, ins Bett gesteckt zu werden. Noch besser wäre es, wenn er für immer dort bleiben müsste. Immerhin hatte er versucht, ihre Kerzen auszupusten!

Livvie hatte ihr Tortenstück aufgegessen und die Krümel mit dem Finger zerdrückt, bevor sie sie auch noch in den Mund steckte. Mama kam und kam nicht zurück, daher war Livvie aufgestanden und aus der Küche ins Wohnzimmer hinübergeschlendert, wo Mama auf der Couch hockte und ins Leere starrte.

»Was machst du da?«, fragte Livvie. Wie konnte Mama sie einfach in der Küche sitzen lassen und ins Wohnzimmer gehen? Dabei war noch nicht einmal der Fernseher an. Mama stierte das dunkle Rechteck an, als würde dort General Hospital, ihre Lieblingsserie, laufen.

»Warum schaust du nicht fern?«, fragte Livvie, verwirrt und verärgert zugleich. Schließlich war heute ihr Geburtstag! Mama antwortete nicht, also erklärte Livvie: »Ich will Zeichentrickfilme sehen.«

Mama stand von der Couch auf und steckte ein Video in den Rekorder. Sie hatten ein paar ihrer Lieblingsfilme auf Kassette, obwohl Mama bezweifelte, dass sich diese noch ganz abspielen ließ, weil Hague ein Stück von dem dunklen Band herausgezogen hatte. Livvie hätte ihn deswegen am liebsten umgebracht, aber Mama hatte die Kassette repariert und Hague in Schutz genommen, während Livvie gebrüllt hatte, Hague habe das Video ruiniert. Nun, das hatte er ja auch. Aber zum Glück funktionierte das Band noch ganz gut. Meistens.

Livvie machte es sich auf der Couch bequem, und obwohl Mama sie für gewöhnlich allein schauen ließ, setzte sie sich zu ihr und blieb für eine lange Zeit, was seltsam war. Dann wachte Hague auf, und Mama stand auf, um ihn zu holen. Livvie rechnete damit, dass sie zurückkehren und sie, Livvie, aus dem Wohnzimmer scheuchen würde, denn Mama mochte es gar nicht, wenn sie zu lange Zeichentrickfilme schaute, aber heute tat sie das nicht. Was vermutlich daran lag, dass heute Livvies Geburtstag war. Als das Band zu Ende war, spulte Livvie zurück und schaute es noch einmal an. Dann wurde ihr langweilig, deshalb griff sie nach dem neuen Spiel, das sie zum Geburtstag bekommen hatte, »Hippo Flipp«. Weil es aber keinen Spaß machte, allein zu spielen, schlenderte sie zurück in die Küche und fragte Mama, ob sie mit ihr spielte. Mama stand vor der Spüle und starrte gedankenverloren aus dem Fenster. Hague saß auf dem Fußboden neben ihren Füßen und stapelte Bauklötze aufeinander.

Mama sagte, sie habe jetzt keine Zeit für sie, ob sie nicht Lust habe, mit Hague zu spielen.

»Kommt gar nicht in Frage!«, schimpfte Livvie, dann zog sie sich schnell ins Wohnzimmer zurück. Sie spielte das Spiel allein, dann schaute sie sich wieder die Zeichentrickfilme an. Nach einer Weile holte Mama sie zum Abendessen, und Livvie schaufelte ein Fertiggericht mit Truthahnbraten in sich hinein. Mama wusste, dass sie das am liebsten mochte, und Hague, der ihr von seinem Hochstuhl aus zusah, rief begeistert: »Hm, hm, hmmm!«, weil er auch etwas davon haben wollte. Mama gab ihm ein paar Käsemakkaroni, die vom Mittagessen übrig geblieben waren, doch er warf sie auf den Fußboden und deutete auf Livvies Teller, was nicht anders zu erwarten gewesen war. Ausnahmsweise ignorierte Mama ihn. Als Mama nicht hinsah, zerquetschte Livvie ihr Essen, damit sie es ihm nicht geben konnte, dann fragte sie, ob sie noch etwas Torte bekommen könnte.

Als Mama ihr tatsächlich ein Stück brachte, war sie ziemlich überrascht. Hague, der auch etwas haben wollte, stimmte ein so lautes Gebrüll an, dass Livvie sich die Hände auf die Ohren drücken musste.

»Hör auf!«, schrie sie ihn an. »Mama, mach, dass er aufhört! Das ist mein Geburtstag! Er macht alles kaputt!«

»Er macht dir deinen Geburtstag nicht kaputt«, nahm Mama Hague in Schutz, wie immer, dann brachte sie auch ihm ein Stück.

Livvie war außer sich. »Er darf meine Torte nicht essen! Er ist noch viel zu klein! Außerdem hat er seine Käsemakkaroni liegen gelassen!«

»Ein bisschen kann er ruhig noch haben.«

»Aber das ist ein ganzes Stück! Das ist nicht fair!«

Mama reagierte nicht. Stattdessen kehrte sie zur Spüle zurück und starrte wieder aus dem Fenster. Sie stand einfach nur da, die Hände auf die Anrichte gestützt, als habe sie Mühe, sich auf den Beinen zu halten.

Wütend funkelte Livvie Hague an, der schmatzend sein Tortenstück verschlang. Livvie grub die Gabel in die weiß-rosa Masse, doch sie konnte nicht alles aufessen, weil Mama ihr ein sehr großes Stück abgeschnitten hatte. Ein riesiges Stück. Als sie keinen Bissen mehr hinunterbrachte, rutschte Livvie von ihrem Stuhl und verließ die Küche. Hague sagte etwas zu ihr. Er konnte noch nicht richtig sprechen, weil er noch zu klein war, und überhaupt konnte er gar nichts, trotzdem klangen seine Worte so, als hätte er »dich töten« gesagt.

Mama fuhr herum und starrte ihn an, und er entblößte seine kleinen weißen Zähne, um sie anzugrinsen.

Livvie kehrte ins Wohnzimmer zurück, legte das Video mit den Zeichentrickfilmen ein und stellte den Ton laut. Sehr laut. Mama stürmte herein und zischte: »Mach das leiser!« So sprach sie nur, wenn sie richtig, richtig wütend war. »Ich bringe jetzt Hague ins Bett, und das ist zu laut!«

»Tut mir leid«, murmelte Livvie, obwohl es ihr nicht wirklich leidtat.

Mama drehte die Lautstärke herunter und eilte aus dem Zimmer. Livvie hörte, wie sie Hague schlafen legte. Als er wieder anfing, »Nein!« zu brüllen, stellte sie den Ton etwas lauter. Nur ein kleines bisschen. Sie wartete und horchte, aber als Mama aus Hagues Zimmer kam, ging sie am Wohnzimmer vorbei direkt wieder in die Küche.

Hague...

Erscheint lt. Verlag 26.11.2015
Reihe/Serie Die Detectives-Rafferty-Reihe
Übersetzer Kristina Lake-Zapp
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Adoptivmutter • amerikanische thriller • August Rafferty • Detectives • Gretchen Sandler • Karen Rose • Ladythriller • Laurelton • Lisa Jackson • Liv Dugan • Militärprojekte • Nancy Bush deutsch • Olivia Dugan • Oregon • Polizei Krimis/Thriller • Polizeithriller • Psychopath • Romantic Suspense • Romantic Thrill • Romantische Thriller • Schizophrenie • Selbstmord • September Rafferty • Serienmörder • Thriller Autorinnen • Thriller für Frauen • Thriller mit Liebesgeschichte • thriller reihe • Thriller Romantik • Thriller Serienkiller • Thriller USA • Vergangenheit • Zuma Software • Zwillinge
ISBN-10 3-426-43528-4 / 3426435284
ISBN-13 978-3-426-43528-1 / 9783426435281
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