Alltagsmoralen (eBook)

Die kulturelle Beeinflussung der fünf Sinne
eBook Download: PDF
2015 | 1. Aufl. 2016
VI, 278 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-02817-6 (ISBN)

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Alltagsmoralen -
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Im Alltag wissen wir über vieles so gut Bescheid, dass wir im Allgemeinen richtig 'funktionieren' können. Dieses Vorwissen ist aber kein methodisch erarbeitetes und kritisch reflektiertes Wissen über Zusammenhänge oder Gründe und Motive, schon gar nicht über gesellschaftliche Verknüpfungen. Insofern hat der Alltag seine eigene 'Logik', seine eigenen Relevanzen und eigene Handlungszwänge. Zu dieser eigenen Vernünftigkeit gehört auch ein spezifisches Wissen über das, was gut und schlecht, geschuldet und 'gesollt' ist. Solche moralischen Regelungen sind wesentliche Stabilisatoren, um vielfältige, alltägliche Situationen bewältigen zu können. Entsprechend streng ist die gesprächsweise ('diskursive') Verarbeitung der moralischen Selbstverständlichkeiten und die gemeinsame Sanktion in Form von Entrüstung, Verärgerung oder Verachtung bei Übertretung dieses moralischen Kodex. Es ist Aufgabe dieses Bandes den Alltag nach seinen impliziten ethischen Postulaten zu durchforsten. Dabei geht es überwiegend nicht um die theoretische Begründung der Pflichten (d.h. um Ethik), sondern um alltagsweltliches Erleben, Bewusstsein, Erwartungen und praktisches Handeln (d.h.um Moral). Beispielhaft zeigt sich dieser Zusammenhang an den 5 Sinnen, die alle moralisch bzw. kulturell 'imprägniert' sind.



Dr. Alfred Bellebaum ist Professor für Soziologie (em.) an der Universität Koblenz-Landau und Honorarprofessor an der Universität Bonn.

Dr. Dr. Robert Hettlage ist Professor (em.) am Institut für Soziologie der Universität Regensburg.

Dr. Alfred Bellebaum ist Professor für Soziologie (em.) an der Universität Koblenz-Landau und Honorarprofessor an der Universität Bonn.Dr. Dr. Robert Hettlage ist Professor (em.) am Institut für Soziologie der Universität Regensburg.

Inhalt 5
Kurze Wegleitung. Zur alltagsmoralischen Durchdringung der Sinne 7
Teil A Ethik und Alltagsmoral 7
Teil B Die Verbindung von Sinnesqualitäten und Alltagsmoral 8
Teil C Der anthropologische „Sinn der Sinne“ 9
Teil A Ethik und Alltagsmoral 10
Alltagsmoralen Die Sinne und das pflichtgemässe Handeln 11
A Ethik und Moral 12
I Formale vs. materiale Begründungen der Ethik 14
II Gesellschaftlicher Alltag und Alltagsmoral 20
B Die alltagsmoralischen Pflichten der Sinne 31
I Die moralischen Pflichten der Augen 31
II Die Pflichten des Tastsinns – Kontakt, Berührung, Nähe und Distanz 35
III Die Pflichten des Ohres – die kommunikative Bedeutung des Hörens 39
IV Die Pflichten der Zunge und des Gaumens 43
V Der Geruchssinn als Feld der Normierung 50
Coda: Zurück zum Anfang 53
Literatur 56
Teil B Die Verbindung von Sinnesqualitäten und Alltagsmoral 60
Die fünf Sinne Körperliche Vorgaben und gesellschaftliche Einflüsse 61
1 Fünf Sinne 61
2 Rangordnung der Sinne 64
3 Gleichwertige Sinne 66
4 Beobachtungen 67
5 Benehmen 70
6 Fünf Sinne: Maßhalten 72
7 Tendenzen 76
Literatur 78
Zur Alltagsmoral der Blicke 81
1 Interaktion als Forschungsfeld 82
2 Interaktionsordnung: Interaktion und Alltagsmoral 87
3 Blicke in der Interaktion 91
4 Blicke und Alltagsmoral aus synchroner Perspektive: Fahrstuhl und Sauna 99
5 Blicke und Alltagsmoral aus diachroner Perspektive: Nacktheit am Strand 104
5 Ein Ausblick mit Worten 112
Bibliografie 113
Wer Ohren hat zu hören … Über eine zentrale Dimension der Welterfassung 117
1 Das Ohr 118
2 Schallquellen Formen und Verbreitung
3 Hören 122
4 Zuhören 129
5 Überhören und Weghören 131
6 Was die deutsche Sprache noch über das Hören weiß 133
7 Ausblick 136
Literatur 138
Zwischen Apathie und Utopie Soziologisches und Phänomenologisches zumGeruchssinn am Beispiel des Ersten Weltkrieges 140
I Der ideologische Sinn und seine Politisierung: Die Listen der Propaganda 141
II Gerüche in Bewusstsein und Erfahrung: Der Gestank der Gräben 148
III Kultur und ihre Idealisierungen: Praktiken der olfaktorischen (Wieder-) Verzauberung 154
Literatur 158
Schmeckt’s? Über einen zentralen Ausschnitt unserermateriellen Welt 161
1 Eingrenzungen 161
2 Physiologisches zum Thema 162
3 Negative Geschmackserfahrungen 164
4 Situationen und für sie typische Lebensmittel 165
4.1 Hungersnot: Eicheln 165
4.2 Askese: Heuschrecken 166
4.3 Diätetik: Nur Pflanzliches 166
4.4 Völlerei: Rebhühner und Fasane der Gourmet
5 Ein erster Blick in die Geschichte 167
6 Geschmacksqualitäten 168
7 Sozialforschung 170
8 Essverbote 171
9 Schmecken als individuelles und soziales Phänomen 172
10 Ein zweiter Blick auf die Geschichte des Geschmacks und ein Ausblick 174
Literatur 176
Der Tastsinn – Konstanten und Veränderungen 178
Zur Einleitung: Sinnesmetaphern und der Tastsinn 178
Elementares, Universalien 183
Geformte Berührungen 188
Die epochale Veränderungen: ausgewählte Aspekte 194
Literatur 201
Andere Quellen 201
Teil C Der Sinn der Sinne 202
Die Welt der Sinne und der Geist der Synästhesie Zur Medizin- und Kulturgeschichte der Körpererfahrung 203
I Kontext 203
II Sinne in physischer Hinsicht 204
III Sinne in Verbindung mit Sinn 210
IV Perspektiven 226
Sinn der Sinne Ästhesiologie und Soziologie bei Simmelund Plessner 228
Einleitung 228
1 Soziologie der Sinne 228
2 Ästhesiologie der Sinne 229
I Ästhesiologische Aussagen über die Sinne 230
II Soziologische Aussagen über die Sinne 233
II.1 Sozial-konstitutive Aussagen über die Sinne 234
II.2 Sozial-regulative Aussagen über die Sinne 236
Fazit 239
Zur Anthropologie der Sinne am Leitfaden der Selbstbezüglichkeit des Lebens 241
1 Die Heraufkunft des Sensualismus 241
2 Plessners Ästhesiologie 244
3 Lebenswelten: Verwandtschaft und Besonderheit 250
4 Das Leben in sich überschreitender Kontextualität 261
5 Die Geschichtlichkeit der Vernunft 266
6 Das Erleben – Modi der Reflexivität 267
Die Autoren 271

Erscheint lt. Verlag 4.11.2015
Zusatzinfo VI, 278 S. 5 Abb., 4 Abb. in Farbe.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Technik
Schlagworte Alltagsmoral • Ethik • Kultursoziologie • Religion • Sinne
ISBN-10 3-658-02817-3 / 3658028173
ISBN-13 978-3-658-02817-6 / 9783658028176
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