Armut und Strafe (eBook)

Zur strafverschärfenden Wirkung von Armut im deutschen Strafrecht

(Autor)

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2015 | 1. Aufl. 2016
XII, 408 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-11486-2 (ISBN)

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Armut und Strafe - Frank Wilde
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Frank Wilde untersucht die Frage, inwieweit Armut bei strafrechtlichen Sanktionen zu einer Benachteiligung führt. Am Beispiel der Geldstrafe kommt er zum Ergebnis, dass eine strafverschärfende Wirkung von Armut festzustellen ist. Die Geldstrafe kann häufig bei einkommensarmen Personen nicht vollstreckt werden. Sie führt dann zur Inhaftierung und Armut wirkt so strafverschärfend. Als Lösung für dieses Problem ist - unter Beteiligung der Sozialen Arbeit - die Möglichkeit eingeführt worden, die Strafe durch gemeinnützige Arbeit abzuarbeiten. Der Autor stellt die These auf, dass es damit nicht gelungen ist, die strafverschärfende Wirkung von Armut zu beheben, sondern stattdessen mit der Einführung einer Arbeitsstrafe für Arme eine neue Form der Diskriminierung geschaffen wurde.

Dr. Frank Wilde arbeitet in der Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe in Berlin und ist dort Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen.

Dr. Frank Wilde arbeitet in der Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe in Berlin und ist dort Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen.

Inhaltsverzeichnis 8
1Einleitung 11
1.1 Thema und Fragestellung1 13
1.2 Soziale Ungleichheit und Diskriminierung in der Strafverfolgung 16
1.3 Soziale Arbeit und strafrechtlicher Arbeitszwang 25
1.4 Methodischer Zugang und Gang der Untersuchung 31
2Zur Problematik der Geldstrafe bei der Bestrafung der Armen 35
2.1 Der Siegeszug der Geldstrafe und ihre neue Bestimmung 37
2.2 Die strafrechtliche Reformdebatte bezüglich der Geldstrafe bis 1945 42
2.2.1 „Klassenjustiz“ und das Prinzip der Opfergleichheit – die kriminalpolitische Diskussion am Ende des 19. Jahrhunderts 42
2.2.2 Die sozialdemokratischen Reformen der Geldstrafe 54
2.2.3 Die Strafrechtskommission im Nationalsozialismus53 61
2.3 Die Strafrechtskommissionen der Bundesrepublik 68
2.3.1 Die Einführung der Tagessatzgeldstrafe 71
2.3.2 Vom Einbuße- zum Nettoeinkommensprinzip 72
2.3.3 Von der Schuld zur unbilligen Härte 88
2.3.4 Die Folgen der doppelten Revision 98
2.4 Ergebnis und Ausblick auf die weitere Untersuchung 114
3 Von der Arbeitsstrafe zur freien Arbeit 117
3.1 Eine kurze Geschichte der Arbeitsstrafe117 118
3.1.1 Zum Bedeutungsgewinn der Arbeitsstrafen im Spätmittelalter 119
3.1.2 Von der Arbeitsstrafe mit Freiheitsentzug zur Freiheitsstrafe mit Arbeitszwang 129
3.1.3 Vollzugswirklichkeit 145
3.2 Die freiwillige Arbeitsstrafe als Alternative zur Geldstrafe 149
3.2.1 Zur Konstruktion einer Strafarbeit ohne Einsperrung am Ende des 19. Jahrhunderts 150
3.2.2 Der Begriff der „freien Arbeit“ 159
3.2.3 Die Einführung der freien Arbeit in der Weimarer Republik 160
3.2.4 Die Reformdebatte und die Praxis der Zwangsarbeit im NS-Staat 164
3.2.5 Von dem Verbot der Zwangsarbeit zur gemeinnützigen Arbeit – die Diskussion um eine Arbeitsstrafe in der Bundesrepublik 169
4Zur Einführung der freien Arbeit in die Rechtspraxis 182
4.1 Kriminalpolitische Motive und Aktivitäten 183
4.2 Aktuelle normative Bestimmungen der freien Arbeit 187
4.2.1 Die freie Arbeit im Art. 293 EGStGB 187
4.2.2 Die Berliner Tilgungsverordnung 189
4.2.3 Die Berliner Kooperationsvereinbarung 190
4.2.4 Beispiel für den Ablauf des Verfahrens 191
4.3 Empirische Analysen zur freien Arbeit 193
4.3.1 Der Boom der freien Arbeit 193
4.3.2 Entwicklung der freien A rbeit im Verhältnis zur Geldstrafe 196
4.3.3 Regionale Unterschiede 202
4.4 Wie erklärt sich der „Boom“ der freien Arbeit am Ende des 20. Jahrhunderts? 211
4.4.1 Entwicklung der Arbeitslosigkeit 212
4.4.2 Freie Arbeit: von einer Arbeit ohne Lohn zur unentgeltlichen Arbeit 215
4.4.3 Der Ausbau der Beschäftigungsmöglichkeiten für die Ableistung von freier Arbeit 222
4.4.4 Neue Arbeitsform? Unentgeltlich, zusätzlic h, gemeinnützig 224
4.5 Ersetzt die freie Arbeit die Ersatzfreiheitsstrafe? 228
4.5.1 Zugänge zur Ersatzfreiheitsstrafe 230
4.5.2 Bestand der Gefangenen 232
4.6 Diskussion des Zwischenergebnisses: Schwitzenund Sitzen 235
5Die freie Arbeit als Alternative zur Geldstrafe 245
5.1 Zur Stellung der freien Arbeit im Sanktionsgefüge 247
5.1.1 Die formale Stellung der freien Arbeit im Rahmen der Geldstrafentilgung 248
5.1.2 Zur Uneinbringlichkeit von Geldstrafen 254
5.1.3 Arbeitszwang und freie Arbeit 265
5.2 Der Strafcharakter der freien Arbeit 272
5.2.1 Diskussion der strafrechtlichen Bestimmungen in der Literatur 274
5.2.2 Bestimmung der freien Arbeit als Strafarbeit 286
5.2.3 Wiedergutmachung 292
5.2.4 Resozialisierung durch Arbeit? 298
5.2.5 Öff entlichkeit 327
5.2.6 Ergebnis 330
5.3 Ist die freie Arbeit eine adäquate Alternative zur Geldstrafe? 331
5.3.1 Wie viel freie Arbeit entspricht einem Tagessatz Geldstrafe? 332
5.3.2 Geldstrafe und freie Arbeit – vergleichbare Sanktionen? 336
5.3.3 Schlussfolgerung 340
6Resümee und Konsequenzen für die Kriminalpolitik und für die Soziale Arbeit 342
6.1 Zur diskriminierenden Wirkung der freien Arbeit 343
6.2 Konsequenzen für eine Reform der Geldstrafe 353
6.3 Kriminalpolitische Perspektiven 357
6.4 Konsequenzen für die Soziale Arbeit 363
6.4.1 Arbeit, Zwang und Armutsökonomien 363
6.4.2 Dilemma und Spielräume im „Souterrain der Justiz“ 370
6.5 Schluss 376
Postscriptum (17.07.2015) 377
Literatur 380
Abkürzungsverzeichnis 406
Grafi ken und Tabellen 409
Danksagung 411

Erscheint lt. Verlag 28.10.2015
Reihe/Serie Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit
Zusatzinfo XII, 408 S.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Recht / Steuern Strafrecht
Sozialwissenschaften Pädagogik Sozialpädagogik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Arbeitszwang • Gemeinnützige Arbeit • Resozialisierung • Schichtspezifische Sanktionierung • Soziale Arbeit und Strafjustiz • Soziale Ungleichheit
ISBN-10 3-658-11486-X / 365811486X
ISBN-13 978-3-658-11486-2 / 9783658114862
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