Frauenproblematik der Romantik dargestellt am "Prinz Friedrich von Homburg" von Heinrich von Kleist (eBook)
135 Seiten
GRIN Verlag
978-3-668-02586-8 (ISBN)
Methodisch gehe ich von der Situation der Frauen in der Romantik aus. Wie und als was sind die Frauen bei Heinrich von Kleist gestaltet? Ich schließe diese Betrachtung damit ab, dass ich anhand der Rezeption des "Prinz Friedrich von Homburg" die Situation der Frau in unserer Zeit betrachte.
Im 19. Jahrhundert etablierte sich in Europa der Kapitalismus bürgerlicher Herkunft. In Preußen führten die ökonomischen Reformen zur wirtschaftlichen Ablösung des feudalen Lehnsstaates durch das produktionsmittelbesitzende Bürgertum. Die neue politische und juristische Ordnung wurde 1849 in den Grundrechten in der Verfassung der Paulskirche verwirklicht. Vor diesem Grundrecht waren alle Menschen gleich. Das galt für die Männer. Die Frauen wurden demgegenüber aus dem öffentlichen Leben beseitigt, sie wurden entmündigt. Das war juridisch im Vormundschafts- und Eherecht verankert. Das wurde damit begründet, dass die Frauen wie Debile von Natur aus unfähig zu selbständigem Handeln und Denken seien.
Der Erbfolger der feudalistischen Macht, das kapitalistische System, hat einen glorreichen Siegeszug um die ganze Welt angetreten. Von seinen finanziellen Machtinteressen her ist das System kosmopolitisch. Seiner psychischen Konstellation nach ist es nationalistisch und rassistisch. Bürgerkriege, Vernichtung rassischer Minoritäten, ein tödlicher Kampf verschiedener rassischer und religiöser Gruppen, Terroraktionen und Menschenopfer sind notwendig.
Der ideologische Machtkampf und die Ambivalenz der kapitalistischen Gesellschaft, die sich ausdrücken in dem Komplementäraffekt von Hass und Angst: Rassenhass/Rassenangst, Klassenhass/Klassenangst, Fremdenhass/Fremdenangst, Frauenhass/Frauenangst, das alles findet sich schon bei Kleist.
In einer Welt jedoch, die von der nationalen privat-kapitalistischen Welt in eine global international-kapitalistischen Welt transformiert wurde, ist die Unterdrückung der Frau als reine Gebärmaschine eine globale Gefahr. Dies gilt für alle Gesellschaften, gleichgültig welcher Herkunft, Rasse oder Religion. Dieses Kapitel muss erst noch geschrieben werden.
Erscheint lt. Verlag | 4.8.2015 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Germanistik | |
Geisteswissenschaften ► Sprach- / Literaturwissenschaft ► Literaturwissenschaft | |
Schlagworte | frauenproblematik • Friedrich • Heinrich • Homburg • Kleist • Prinz • Romantik |
ISBN-10 | 3-668-02586-X / 366802586X |
ISBN-13 | 978-3-668-02586-8 / 9783668025868 |
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