Das Schicksal der Templer - Episode II (eBook)

Alte Feinde

(Autor)

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2015 | 1. Auflage
140 Seiten
Aufbau digital (Verlag)
978-3-8412-0993-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Schicksal der Templer - Episode II - Martina André
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Herbst 2005 - Luxemburg:

Tom Stevendahl ist es mit Unterstützung seines luxemburgischen IT-Kollegen, Paul Colbach, gelungen, den defekten Timeserver erneut zu aktivieren und seinen Plan, seine ehemalige Verlobte Hannah in der Vergangenheit zu suchen, in die Tat umzusetzen. Doch anstatt sie zu finden, landet er in einem lebensbedrohlichen Desaster, dessen Ende nicht abzusehen ist. Und auch General Lafour, Leiter einer geheimen NSA-Einheit, lässt sich nicht ohne weiteres abschütteln.

Herbst 1315 - Breidenburg/Eifel:

Gero von Breydenbach setzt derweil all seine Hoffnung in seine Tante, die ihm einen neuen Namen und eine neue Existenz als zukünftiger Graf von Lichtenberg versprochen hat. Nur so kann er vor einer weiteren Verfolgung als ehemaliger Templer sicher sein. Doch dann taucht unerwarteter Besuch auf, der droht, seine vielversprechenden Zukunftspläne mit einem Schlag zunichte zu machen. Gefangen zwischen der Aussicht auf ein besseres Leben und der Gefahr, alles zu verlieren, was ihm je etwas bedeutet hat, trifft Gero eine folgenschwere Entscheidung.

Martina André wurde 1961 in Bonn geboren. Der französisch klingende Nachname ist ein Pseudonym und stammt von ihrer Urgroßmutter, die hugenottische Wurzeln in die Familiengeschichte miteinbrachte. Martina André lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz sowie in Edinburgh/Schottland, das ihr zur zweiten Heimat geworden ist. Im Aufbau Taschenbuch sind die Romane um Gero von Breydenbach „Das Rätsel der Templer“, „Die Rückkehr der Templer“, „Das Geheimnis des Templers“, „Das Schicksal der Templer“ und „Das Erbe der Templer“ lieferbar. Außerdem sind lieferbar „Die Gegenpäpstin“, „Schamanenfeuer. Das Geheimnis von Tunguska“, „Die Teufelshure“ und „Totentanz“.

Mehr Informationen zur Autorin unter www.martinaandre.com und https://www.facebook.com/Autorin.Martina.Andre/

KAPITEL 7

HERBST 1315

Breidenburg/Trier

Familienbande

»Denkst du ernsthaft, Gero von Breydenbach ist so leichtsinnig und versteckt sich auf der Burg seines Vaters?« Eugene Lacroix, ein hagerer Kirchenmann mit dem kurzgeschorenen, grauen Krauskopf eines Sklaven und einer handtellergroßen Tonsur, warf Balthazar des Palestine, wie Hugo d’Empures sich neuerdings nannte, einen zweifelnden Blick zu. »Nach der heutigen Verhandlung vor dem Trierer Schöffengericht bin ich mir fast sicher«, antwortete Balthazar alias Hugo mit einem wölfischen Lächeln.

Ein paar königlichen Schwachköpfen und einer Horde unentschlossener Kardinäle, die seit Monaten nicht fähig waren, endlich einen neuen Papst zu wählen, hatte Hugo seine Ernennung zum neuen Inquisitor von Franzien zu verdanken, der im Auftrag König Ludwigs X. nach versprengten Templern suchte, die ihren früheren Verfolgern entwischt waren. Dabei hatte er sich genauso das Interesse des Königs am Auffinden des verschollenen Templerschatzes zunutze gemacht.

»Hast du gesehen, wie unsicher Eberhard von Breydenbach reagierte, als ich dessen Gefangenen noch einmal befragen wollte?«

»Aber du hast es nicht getan«, wiedersprach Eugene. »Warum eigentlich nicht? Ich meine, nachdem der Mädchenschänder von einem Maleficus auf der Breidenburg zu schwadronieren begann, wurde ja sogar der Schöffenrichter hellhörig.«

»Denkst du, ich will den älteren Breydenbach dazu bringen, dass er seinen Bruder warnt? Außerdem will ich mir erst ganz sicher sein, bevor ich die Falle zuschnappen lasse. Glücklicherweise existierte im Fürstbistum Trier noch ein alter Haftbefehl gegen Gero von Breydenbach, der ihm die Ermordung franzischer Soldaten vor acht Jahren vorwirft. Somit dürfen wir uns der Unterstützung des Trierer Erzbischofs sicher sein. Sobald also seine Identität sichergestellt ist, werden wir unsere Söldner entsenden und den Bastard festnehmen lassen.«

»Ich glaube, wir sind unserem Ziel tatsächlich näher als gedacht«, murmelte Eugene nachdenklich. Der rothaarige Normanne mit den stechend hellgrauen Augen und der Hakennase gehörte zu den zuverlässigsten Ermittlern der Heiligen Inquisition, die Hugo bei seiner Jagd nach untergetauchten Templern zur Verfügung standen. Nachdem sie sich in den bischöflichen Archiven zu früheren Templerkomtureien und deren Mitbrüdern umgesehen hatten, war die Frage nach den Edelfreien von Breydenbach aufgekommen. Hugo war aufgefallen, wie einer der Gehilfen des Schöffenrichters versucht hatte, ein paar Pergamente aus seinem Fokus zu rücken, dabei war zufällig der Haftbefehl gegen Gero von Breydenbach zutage gekommen. Bei Hugos unverdächtiger Frage, ob man inzwischen wisse, wo sich der Gesuchte befinde, galt die einstimmige Meinung, der Mann halte sich nicht mehr im Bistum auf, und seine Familie habe schon vor Jahren die Auffassung verlauten lassen, dass er wahrscheinlich bei der Verfolgung der Templer getötet worden sei.

Irgendjemand von den anwesenden Schreibern hatte sich danach unvermittelt zu Wort gemeldet und auf den laufenden Prozess aufmerksam gemacht, bei dem der älteste Sohn der Edelfreien von Breydenbach seinen Vater in einer Gerichtsverhandlung gegen einen Frauenschänder vertrat, indem er den Täter am frühen Nachmittag dem Schöffen vorführte, damit noch am gleichen Tag ein abschließendes Urteil gesprochen wurde, das am nächsten Tag zu vollstrecken sei.

Eine Chance, die sich Hugo nicht hatte nehmen lassen, um mehr über die Familie seines einstigen Kameraden herauszufinden und vor allem, um seinen derzeitigen Aufenthaltsort zu erfahren. Denn nach allem, was er über Gero von Breydenbach wusste, war es so gut wie sicher, dass er nicht tot war, sondern sich irgendwo versteckt hielt.

»Du hast doch gehört, was der Gefangene erzählt hat«, raunte Eugene mit einem gewissen Jagdfieber in den Augen, das ihn immer dann befiel, wenn ein Opfer in greifbare Nähe rückte, wobei er bisweilen über sein Ziel hinaus schoss. »Er hat zuvor in den Kerkern der Breydenbacher gesessen und behauptet, dort einem Maleficus begegnet zu sein, der aus dem Nichts erschienen sein soll und einen Kasten bei sich trug, der ein blaues Licht erzeugte.«

»Und du hast auch gehört«, widersprach ihm Hugo, »welchen Blödsinn er sonst noch erzählt hat? Angeblich hat der Maleficus versucht, ihn zu befreien und ist dabei nicht gerade geschickt vorgegangen. Warum sollte jemand so etwas tun, wenn er erstens Gefahr läuft, entdeckt zu werden, und zweitens mit dem Gefangenen überhaupt nichts zu tun hat? Und du hast auch gehört, wie Eberhard von Breydenbach glaubhaft versicherte, nie im Leben etwas von einem solchen Mitgefangenen gehört zu haben. Dabei klang er ziemlich überzeugend. Schließlich müsste er es wissen, immerhin steht er den dortigen Wachmannschaften vor.«

»Einer von denen lügt, soviel ist klar«, wandte Eugene ein.

»Nun ja, dieser dreckige Vergewaltiger ist nun nicht gerade eine Person reinen Vertrauens«, wandte Hugo ein. »Und Eberhard von Breydenbach würde seinen Bruder decken, ganz gleich, wer etwas zum Besten gibt. Deshalb schlage ich vor, wir gehen heute Abend noch mal in das Gasthaus zum Goldenen Falken, in dem Eberhard und seine Männer untergebracht sind, um ihm auf den Zahn zu fühlen.«

»Das musst du allein machen«, antwortet ihm Eugene. »Ich für meinen Teil habe beschlossen, dem Kerl in der Todeszelle einen letzten Besuch abzustatten. Vielleicht kann ich ihm doch noch die eine oder andere Information entlocken.«

»Gut«, beschloss Hugo, stand auf, rückte den Stuhl zurecht und warf sich seinen schwarzen Umhang über die Schultern, der mit den Insignien des Kardinalkollegs bestickt war. Dann setzte er seinen schwarzen Hut auf und entschwand vor den Augen seines ersten Ermittlers in die Dämmerung.

Noch im Hof der Herberge des Erzbischofs, in der man Hugo und seinen Männern eine geradezu fürstliche Unterkunft zur Verfügung gestellt hatte, beorderte er zwei Wachmänner an seine Seite, die ihn zu Fuß und natürlich bewaffnet zum Goldenen Falken begleiten würden. Obwohl Trier als sichere Stadt galt, blieb Hugo wachsam, wusste er doch, wie man sich als Inquisitor rasch und zuverlässig Feinde machte. Und Eberhard von Breydenbach mit seinen Leuten gehörte zu jenen, die durchaus unangenehm werden konnten.

Hugo war sich noch nicht ganz sicher, was er den Deutschen fragen wollte. Vielleicht wollte er ihn auch nur ein wenig verunsichern und damit zu einer Aussage verleiten, die belegte, dass er mehr über den Verbleib seines Bruders wusste, als er zugeben wollte.

Bei dem Gedanken, Gero von Breydenbach dingfest machen zu können, verspürte er eine ganz besondere Befriedigung, obwohl es ihm grundsätzlich um einen allgemeinen, persönlichen Rachefeldzug gegen den Orden der Templer ging. Denn es war der Orden gewesen, der ihn einst so schändlich im Stich gelassen hatte. Als Kriegsgefangener in den Kerkern der ägyptischen Mamelucken hatte er sich als junger Templer geschworen, Vergeltung zu üben an jenen, die Schuld daran trugen, dass er überhaupt dort hineingeraten war und die ihn ohne Gnade hätten sterben lassen. Der Orden hatte grundsätzlich kein Lösegeld für gefangene Brüder gezahlt und auch einen Austausch von Gefangenen abgelehnt. Wochenlange Folterungen mit glühenden Eisen, Nahrungs- und Wasserentzug, immer wiederkehrende Vergewaltigungen durch die schmutzigen Kerkerwächter hatten Hugo am Ende mürbe werden und ihn ein Papier unterzeichnen lassen, das ihm zwar die Freiheit garantierte, ihn aber zugleich zu einem Spion der Heiden gemacht hatte. Später war der Orden ihm auf die Schliche gekommen und hatte ihn für tot erklären lassen, was ihm jede Möglichkeit genommen hatte, als ehrenhafter Ritter in die christliche Gesellschaft zurückzukehren.

Deshalb fand er es nur gerecht, dass er sich nun – nach dem Untergang des Ordens – zurückholte, was ihm in den Jahren zuvor an Ruhm und Vermögen entgangen war. Auch wenn er bei den Heiden kein schlechtes Leben geführt hatte. Immerhin hatte man ihm in Kairo einen eigenen kleinen Palast zur Verfügung gestellt, mit allem, was dazugehörte. Er hatte sogar einen eigenen Harem mit einer stetig wachsenden Zahl an Jungfrauen besessen, mit denen er in den letzten zwölf Jahren nicht weniger als dreiundsechzig Kinder gezeugt hatte, von denen die meisten aber inzwischen gestorben waren. Aber all das hatte ihm nicht die gleiche Befriedigung geben können wie der Untergang des Templerordens selbst und die Lösung des damit verbundenen Rätsels, wo die Miliz Christi ihre wahren Schätze verborgen hielt.

In den Kreisen seiner heidnischen Gönner hielt sich darüber hinaus hartnäckig das Gerücht, die Ordensbrüder seien trotz der Vernichtung des Ordens noch immer im Besitz der Bundeslade, jenes Mysteriums, das die Rückkehr eines Imam Mahdi oder des Sahib-ul-Zaman, des Fürsten der Zeit, erst möglich machen sollte. Erst damit würde der lang erwartete Prophet jene zahlreichen Wunder vollbringen können, die nötig waren, um die Welt von allem Übel zu erlösen. Auch bei der Wiederkehr Jesu Christi am jüngsten Tag würden die Gesetzestafeln des Moses eine nicht unbedeutende Rolle spielen. Somit war sie für beide Seiten ein wichtiges Heiligtum, um die Prophezeiungen zu erfüllen.

Hugo hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Mysterium zu finden, obwohl er noch nicht sicher war, was er damit anfangen würde. Die Heiden würden sicher gut dafür bezahlen, sagte er sich. Und die Christen, wenn sie, wie in diesem Fall, von den Templern vertreten wurden, würden alles daran setzen, ihren größten Schatz vor dem Zugriff Unbefugter zu bewahren. Aber um überhaupt so weit zu kommen, musste er zunächst diejenigen...

Erscheint lt. Verlag 2.7.2015
Reihe/Serie Gero von Breydenbach
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 1315 • 14. Jahrhundert • 2005 • 21. Jahrhundert • Abenteuer • Artefakte • Bruderschaft • Deutschland • Eifel • Geheimnis • Gero von Breydenbach • Historischer Roman • Inquisition • Knightfall • Liebe • Luxemburg • Martina Andre • Mittelalter • Orden • Roman • Saga • Schatz • Schottland • Tempelritter • Templer • USA • Zeitreise
ISBN-10 3-8412-0993-9 / 3841209939
ISBN-13 978-3-8412-0993-1 / 9783841209931
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