Lost Island (eBook)

Expedition in den Tod
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2015 | 1. Auflage
448 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42225-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lost Island -  Douglas Preston,  Lincoln Child
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Agent Gideon Crew erhält den Auftrag, aus einer Ausstellung in New York eine bestimmte Seite aus einer berühmten frühmittelalterlichen Handschrift zu stehlen. Ein gefundenes Fressen für den begnadeten Kunstdieb - der Coup gelingt. Auf dem Pergament schimmert eine alte Seekarte hindurch. Sie kündet von einer Reise, die vor Jahrtausenden in der Ägäis begann und zu einer Karibikinsel führte. Dort gab es offenbar eine Heilpflanze, die Kranke gesund macht und das Leben verlängert. Klar, dass dies ein Milliardengeschäft wäre. Gideon bricht zu einer hochgefährlichen Expedition auf, um die Insel ausfindig zu machen, und er wird den Verdacht nicht los, dass die alte Karte womöglich die Irrfahrten des Odysseus abbilden könnte ...

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA.

Douglas Preston wurde 1956 in Cambridge, Massachusetts, geboren. Er studierte in Kalifornien zunächst Naturwissenschaften und später Englische Literatur. Nach dem Examen startete er seine Karriere beim »American Museum of Natural History« in New York. Eines Nachts, als Preston seinen Freund Lincoln Child auf eine mitternächtliche Führung durchs Museum einlud, entstand dort die Idee zu ihrem ersten gemeinsamen Thriller, »Relic«, dem viele weitere internationale Bestseller folgten. Douglas Preston schreibt auch Solo-Bücher (»Der Codex«, »Der Canyon«, »Credo«, »Der Krater«). Außerdem arbeitet er als Journalist und schreibt für diverse Magazine. Zudem ist er Präsident der »Authors Guild«, der ältesten und größten Berufsorganisation für amerikanische Schriftsteller*innen. Er lebt an der Ostküste der USA. Lincoln Child wurde 1957 in Westport, Connecticut, geboren. Nach seinem Studium der Englischen Literatur arbeitete er zunächst als Verlagslektor und später für einige Zeit als Programmierer und Systemanalytiker. Während der Recherchen zu einem Buch über das »American Museum of Natural History« in New York lernte er Douglas Preston kennen und entschloss sich nach dem Erscheinen des gemeinsam verfassten Thrillers »Relic«, Vollzeit-Schriftsteller zu werden. Child lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in New Jersey.

3


Drei Tage später. Erfrischt nach einigen Schwimmrunden auf dem Dach-Swimmingpool des ultrahippen Hotels Gansevoort stand Gideon Crew splitternackt in seiner Suite hoch über dem Meatpacking District von New York und blickte hinunter auf das Kingsize-Bett, das mit Zeichnungen und Plänen übersät war. Sie bildeten die Alarmanlage des East Room der Morgan Library in allen Einzelheiten ab.

Die Vorbereitungen zur Ausleihe des Book of Kells seitens der irischen Regierung an die Morgan Library hatten acht Jahre in Anspruch genommen. Das Projekt war mit Schwierigkeiten gespickt gewesen. Der Hauptgrund bestand darin, dass im Jahr 2000 eines der Folios ins australische Canberra entsandt worden war, wo es ausgestellt werden sollte. Aufgrund von Reibung und Pigmentverlust wurden dabei etliche Seiten beschädigt – wofür man das Vibrieren der Flugzeugmotoren verantwortlich machte –, und jetzt war die irische Regierung höchst abgeneigt, eine weitere Ausleihe zu riskieren.

James Watermain, der milliardenschwere irisch-amerikanische Gründer der Watermain Group, hatte es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, das Buch in die Vereinigten Staaten zu holen. Dem für sein Charisma und seinen Charme bekannten Mann gelang es, den irischen Premierminister und schließlich auch die irische Regierung davon zu überzeugen, es auszuleihen, allerdings nur unter strengsten Auflagen. Eine dieser Auflagen sah die komplette Überholung der Alarmanlage des East Room der Morgan Library vor, die Watermain aus eigener Tasche bezahlte.

Watermain hatte zunächst versucht, die Handschrift im Smithsonian auszustellen. Die Leute von der Sicherheitsabteilung des Museums hatten sich jedoch nicht bereit gezeigt, die notwendige Hightech-Aufrüstung vorzunehmen, weshalb alle Bemühungen vergebens waren. Insgeheim freute sich Gideon über die Nachricht. Denn trotz seiner fürchterlichen Kindheitserinnerungen an Washington D.C. – schließlich war dort sein Vater umgebracht worden – war er in späteren Jahren ab und zu wieder auf Besuch dort hingefahren und hatte die Stadt als etwas langweiliges, ja verschlafenes Sammelsurium schöner Denkmäler und zeitloser Dokumente empfunden. Doch erst einige Wochen zuvor war er nach Washington zitiert worden, um eine Auszeichnung für seine jüngsten Erfolge in Fort Detrick in Empfang zu nehmen. Zu seinem nicht geringen Entsetzen – vielleicht wegen des elften September, vielleicht auch einfach infolge der neuen Sicherheitsvorkehrungen und der unvermeidlichen Zunahme der Bürokratie – glich die damals angenehme, entspannte Hauptstadt inzwischen eher einem Militärcamp. Metropolitan Police, Capitol Police, Park Police, State Department Police, US Mint Police, Secret Service Police, Special Police – etwa zwei Dutzend Polizeitruppen verstopften die Stadt mit ihrer Präsenz, alle bewaffnet und alle mit der Befugnis ausgestattet, jeden Pechvogel von Autofahrer oder Besucher anzuhalten und festzunehmen. (Zumindest laut einem von Gideons Taxifahrern, der früher einmal selbst bei der Polizei gewesen war.) Während er sich nach all den überflüssigen Polizisten mit ihren sich überlappenden Zuständigkeiten umschaute, spürte er geradezu, wie seine Steuerdollars verbrannt wurden.

Der Gipfel war dann, dass er später, nach seiner Abreise, einen Strafbescheid in der Post vorfand: Irgendeine Sicherheitskamera hatte aufgezeichnet, wie er auf der New York Avenue einige Meilen schneller als die erlaubten 35 Meilen gefahren war, worauf man ihm – mitsamt dem unscharfen Foto seines Kfz-Zeichens – ein Strafmandat in Höhe von 125 Dollar zugesandt hatte. Nur bestand realistischerweise keine Möglichkeit, Widerspruch gegen die Zahlungsaufforderung einzulegen – höchstens, wenn er nach Washington zurückkehrte und persönlich vor Gericht erschien. Und natürlich war seine Erinnerung an das eigentliche Geschehnis derart vage, dass er es überhaupt nicht mehr rekonstruieren konnte. Hatte denn wirklich in der Nähe ein Verkehrsschild gestanden, das ein Tempolimit von 35 Meilen pro Stunde anzeigte? War er wirklich zu schnell gefahren? Wo genau lag eigentlich die New York Avenue? Viele Tage waren seither vergangen – wie sollte sich ein redlicher Bürger denn an so etwas noch erinnern? Und so hatte er zweierlei getan: Erstens hatte er das Bußgeld bezahlt und zweitens sich geschworen, für sehr, sehr lange Zeit nicht mehr nach Washington D.C. zurückzukehren. Was seiner Ansicht nach früher ein schönes, beständiges Sinnbild der Bedeutung und Größe des Landes gewesen war, war zu einem Stadtstaat entartet, der wie besessen seinen eklatant aufgeblähten Haushalt auszugleichen versuchte.

Vielleicht empfand Gideon, der kurz zuvor von seinem Forellenbach zurückgekehrt war, aber auch nur den Schmerz der Rückkehr ins urbane Leben. Wie auch immer, ihn würden keine zehn Pferde mehr zurück ins Smithsonian bringen.

Und nun dachte er darüber nach – während seine Gedanken in die Gegenwart zurückkehrten –, wie Glinn es eigentlich angestellt hatte, die gesamte Technik, die Elektroinstallation und die Schaltpläne des Sicherheitssystems in die Finger zu bekommen. Hier war jeder Schaltkreis, jeder Sensor, jede Spezifikation detailliert aufgeführt. Doch was nützte ihm das? Noch nie im Leben hatte er so ein Sicherheitssystem gesehen – er hatte sich so eine Alarmanlage nicht einmal vorstellen können. Da waren die üblichen mehrstufigen Sicherheitsebenen, die redundanten und geschützten Systeme, die Back-up-Stromversorgung und alles, was ein Einbrecher erwarten konnte. Aber das war nur der Anfang.

Der East Room war jetzt im Grunde ein Tresorraum. Ursprünglich war er aus doppelschaligen Mauern aus fast einem Meter dicken Vermont-Kalksteinblöcken erbaut worden. Der einzige Zugang zum Saal war mit einer Stahlschiebetür gesichert, deren Flügel von der Decke herunterrasselten und sich aus dem Boden erhoben, sobald ein Alarm ausgelöst wurde, und den Raum verriegelten. Nirgendwo gab es Fenster, weil Lichteinfall mit dem Schutz und der Erhaltung von Büchern nicht vereinbar war. Die Gewölbedecke bestand aus geschüttetem, unfassbar dickem Stahlbeton. Den Fußboden bildete eine massive Platte aus verstärktem Beton, darauf waren Marmorplatten verlegt. Zusätzlich zu dieser ganzen ursprünglichen Armierung war auf Ersuchen der irischen Regierung eine äußere Schicht nachgerüstet worden, bestehend aus Edelstahlplattierung und Sensoren.

Nachts war der Raum vollständig abgeriegelt. Drinnen war er durch Laserstrahlgitter und Infrarotsensoren auf mehreren Wellenlängen gesichert, darunter einer, der selbst den kleinsten Hinweis auf Körperwärme registrierte. Nicht einmal eine Maus (und vermutlich nicht einmal eine Kakerlake) konnten sich in dem Raum bewegen, ohne entdeckt zu werden. Die Überwachungskameras liefen Tag und Nacht, und die Überwachungsmonitore waren mit extrem gut geschulten, handverlesenen Sicherheitsleuten von höchstem Kaliber besetzt.

Tagsüber, wenn die Ausstellung geöffnet hatte, mussten die Besucher sämtliche Taschen und Kameras abgeben und einen Metalldetektor passieren. Im und vor dem Saal befanden sich Wachleute und mehr Kameras als in einem Spielcasino in Las Vegas. In der Vitrine, in der das Buch ausgestellt wurde, herrschte eine Atmosphäre aus reinem Argon. In ihr befanden sich Sensoren, die sofort Alarm schlugen, wenn sie auch nur den Hauch eines anderen Gases registrierten, und das sogar in so niedriger Konzentration wie ein Millionstel. Bei jeder Berührung des Buchs würde die Stahltür den Saal derart schnell verriegeln, dass nicht einmal ein 100-Meter-Olympia-Läufer es aus der Vitrine nehmen und damit zum Ausgang laufen könnte, ehe der sich schloss.

Seit Tagen suchte Gideon nun schon nach Schwachstellen im System. Alle Sicherheitsanlagen hatten Schwächen, und fast immer hingen diese entweder mit menschlichem Versagen, mit Programmierfehlern oder damit zusammen, dass eine Anlage zu komplex war, um sie vollständig begreifen zu können. Aber die Entwickler des Systems hatten diese Beschränkungen ins Kalkül gezogen. Denn das System war zwar tatsächlich komplex, es war aber modular in dem Sinne, dass jede Komponente recht simpel war und unabhängig von den anderen existierte. Die Softwareprogramme waren einfach, und einige Sicherheitsebenen waren vollständig mechanisch, ohne jede rechnergestützte Steuerung. Die Redundanz war derart groß, dass die Mehrfachsysteme versagen oder geschwächt werden konnten, ohne dass letztlich die Sicherheit des Buchs beeinträchtigt wurde.

Natürlich bestand auch die Möglichkeit, die Alarmanlage ein- und auszuschalten, denn das Buch wurde ja täglich umgeblättert. Doch selbst dies war ungemein gut geplant worden. Um das System herunterzufahren, waren drei Personen erforderlich, von denen jede einen einfachen, eigenen Code besaß, den sie sich eingeprägt hatte. Es gab weder richtige Schlüssel noch niedergeschriebene Codes oder irgendetwas, was gestohlen werden konnte. Und diese drei Personen waren gewissermaßen unberührbar. Es handelte sich um John Watermain selbst, den Leiter der Morgan Library sowie den stellvertretenden Bürgermeister von New York. Einer könnte zwar vielleicht korrupt oder anfällig für Social Engineering sein, aber bei zweien wäre das äußerst schwierig und bei dreien ausgeschlossen.

Und was würde passieren, wenn eine dieser Personen starb? Für den Fall gab es einen Ersatzmann, eine vierte Person – die zufällig der Premierminister Irlands höchstpersönlich war.

Und bei einem Brand? In einem solchen Notfall würde das Buch sicherlich rasch entfernt werden müssen. Doch die Spezifikationen befassten sich mit dieser Möglichkeit auf ungewöhnliche Weise. Denn das Buch...

Erscheint lt. Verlag 25.2.2015
Reihe/Serie Ein Fall für Gideon Crew
Übersetzer Michael Benthack
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerthriller • amerikanische thriller • Book of Kells • Eli Glinn • Gideon Crew • Gideon Crew 3 • Gideon Crew deutsch • Gideon Crew Reihe • Heilpflanze • Karte • Kunstdieb • Kunstraub • Mystery Thriller • Odyssee • Preston Child Gideon Crew • Reise • Schatzsuche • Schnitzeljagd • Thriller abenteuer • Thriller Action • Thriller Archäologie • thriller für männer • thriller reihe • Thriller USA • Zyklop
ISBN-10 3-426-42225-5 / 3426422255
ISBN-13 978-3-426-42225-0 / 9783426422250
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