Die Chaosschwestern leben wild! (eBook)

Band 7
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
240 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-15844-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Chaosschwestern leben wild! -  Dagmar H. Mueller
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Band 7 der erfolgreichen Chaosschwestern - neuer
Lesestoff für Kichererbsen!

Es knatscht gewaltig im Hause Martini: Mutter Iris hat die Nase voll und dampft samt Rema gen Süden ab. Eine Katastrophe! Besonders für Livi - denn während sich Tessa ihrer neuen Karriere als Band-Sängerin widmet und Malea zusammen mit Kenny in tierischer Agentenmission unterwegs ist, soll sie die Ersatzmama für alle spielen! Nicht mal ihre beste Freundin Gregory steht ihr bei. Also sind drastische Maßnahmen gefragt - und das Chaos nimmt seinen Lauf ...Witzig, wild und kicherkomisch: Bei den Chaosschwestern ist einfach immer was los!

Dagmar H. Mueller arbeitete als Skilehrerin, Musiklehrerin und PR-Texterin. All das konnte sie aber nicht von ihrer wahren Passion abhalten, dem Schreiben von Büchern. Dagmar H. Mueller ist heute hauptberuflich als Autorin tätig und lebt in Hamburg und England.

Wir haben in der Klasse neulich ein Spiel gespielt: Was wäre jemand, wenn er eine Frucht oder ein Gemüse wäre? Und klar wie Kräuterbutter, als Gregory an der Reihe war, schrien natürlich alle: »Spargel!« Gregory lachte am lautesten. ICH war erstaunlicherweise KEINE Tomate (meine roten Haare!), nein, ich war eine Mandarine. Das fand ich eigentlich sehr nett. Keine Ahnung, warum ich ausgerechnet jetzt an das Spiel denken muss. Möglicherweise, weil ich gerade ein klatschklares und sehr gemüsiges Bild vor meinem inneren Auge habe? Nämlich von meiner Schwester Tessa als wunderbar knackige – und gleichzeitig ein klitzeklein wenig sabschige – Gurke! (Hihi!)

Es regnet seit drei Wochen. Ständig. Jeden Tag. Ist das normal? Ich meine, es ist JUNI!

Ich halte meinen Kopf aus dem Fenster und schaue die trübe Kastanienallee entlang. Für drei Sekunden. Dann ziehe ich den Kopf schnell wieder ein. Regen besteht aus Wasser. Toll, jetzt hab ich auch noch nasse Haare!

Und außerdem schlechte Laune. (Na gut, die hatte ich sowieso schon.)

Nur fünf Minuten bin ich heute Morgen unten in der Küche gewesen, schon hat es mir gereicht. Der Abwasch stapelt sich. Natürlich! Keiner ist auf die praktische Idee gekommen, die Spülmaschine mit den sauberen Sachen vielleicht mal auszuräumen und das dreckige Geschirr wieder einzuräumen. (Und warum sollte immer ICH das tun?) Im Kühlschrank war gähnende Leere – außer zwölf grünen Gurken, die zwei volle Fächer einnehmen.

Gurken zum Frühstück? Aus purer Verzweiflung habe ich eine mit rauf in mein Zimmer genommen und nage nun an dem Ding, als wäre es eine Banane. Das nennt sich jetzt »gemütliches Samstagmorgen-Frühstück«. Großartig!

Den blöden Aufkleber, der an jeder Gurke pappt (NICHT essen! Tessa) hab ich in den Papierkorb geknallt.

Echt! Meine sich Nahrungsmittel ins Gesicht schmierende Schminkschwester denkt an nichts anderes als an ihr Aussehen! Vielleicht sollte ihr mal jemand sagen, dass man am besten aussieht, wenn man sich gesund ernährt – und nicht unbedingt durch eine Gemüsemaske? (Mit der sie übrigens wirklich gar nicht vorteilhaft rüberkommt!! Ich sollte von ihrem grünen Gesicht mal ein Foto machen und Javi schicken!)

Muffig schmeiße ich mich aufs Bett, mümmele die matschige Gurke (die jetzt auch noch auf meine Bettdecke tropft – grrrr!) und starre dabei die Decke an. Spinnweben!

Huch? Wann wurde denn hier das letzte Mal sauber gemacht? Ich gucke in alle vier oberen Ecken. Noch mehr Spinnweben! Wie oft im Jahr MUSS man Räume eigentlich sauber machen? Als hätte man sonst nichts zu tun!

Kein Mensch war zu sehen, als ich eben unten war. Weder Iris noch Cornelius. Die beiden sind übrigens unsere Eltern. Und sollten uns ja wohl morgens fröhlich am GEDECKTEN Frühstückstisch erwarten. (Wenn man schon sein Zimmer selber saugen muss.) So ist es doch in den meisten Familien, oder?

Na ja, so ist es bei uns eigentlich auch. Normalerweise. Zurzeit aber eher nicht. Ich weiß wirklich nicht, was mit allen los ist.

Tessa arbeitet ja jeden Samstag mit ihrer herzallerliebsten Freundin Dodo im städtischen Seniorenheim, der Lauschigen Eiche. Die ist also samstags entschuldigt. Dass sie das jetzt schon so lange durchhält, ist allerdings ein wahres Wunder, finde ich. Es scheint ihr sogar richtig Spaß zu machen. Und was noch erstaunlicher ist: Die Leute in der Lauschigen Eiche sind total glücklich mit Tessa und Dodo. Nicht nur die Oldies, sondern auch die Heimleitung. Sieht ganz so aus, als ob meine ältere Polierte-Fingernägel-Schwester durchaus arbeiten KANN. Wenn sie WILL. Die Spülmaschine heute Morgen ausräumen, neu einräumen und anstellen, bevor sie los ist, wollte sie offensichtlich nicht.

Von Malea und Kenny, meinen beiden kleinen Schwestern, war auch keine Spur zu sehen. Nicht mal zu hören. Dabei ist Kenny Frühaufsteherin und trommelt gerne mal vor dem Aufstehen (aller anderen) in Cornelius’ Übungsraum unten im Keller auf seinem Schlagzeug rum.

Unser Vater Cornelius ist nämlich Schlagzeuger. Von Beruf. Er spielt in einer Band, die Rainbow heißt.

Tja, offenbar kann man beinahe alles »seinen Beruf« nennen. Egal, ob man damit Geld verdient oder nicht. Ich persönlich finde ja, dass auch »Mutter und Vater sein« ein Vollzeit-Beruf sein sollte. Aber mit dieser Ansicht stehe ich in dieser Familie ziemlich allein da.

Na schön, ich will nicht ungerecht sein. Ohne Zweifel gibt es üblere Eltern als unsere. Obwohl … Iris ist ein bisschen komisch in letzter Zeit. Ich meine, sie dreht ja ab und zu gern mal am Rad, besonders wenn der Abgabetermin einer ihrer Liebesschmöker droht. (Das ist nämlich Iris’ Beruf. Liebesromanschreiberin. Und im Gegensatz zu Cornelius verdient sie damit tatsächlich Geld!) Aber dass sie total hektisch ist und ständig aussieht wie ein gejagtes Kaninchen, bereit, sich im erstbesten Erdloch zu verkriechen, also das ist neu. Das kenne ich gar nicht von ihr. Eigentlich hat sie total gern Leute um sich.

Gestern hat sie nicht mal mehr gekocht. Obwohl kochen ihre absolute Lieblingsbeschäftigung ist. Sie behauptet sogar immer, das entspanne sie nach den langen Stunden am Schreibtisch. Gestern hat es sie anscheinend nicht entspannt. Stattdessen haben wir sie in Remas Zimmer in einer sehr merkwürdig verrenkten Position auf dem Teppich gefunden. (Rema ist unsere REnate-oMA, die beste Omi, die man sich vorstellen kann!) Und als Malea und ich reinkamen, kreischte Iris nur: »Ich muss über meine Story nachdenken! Kann man sich denn nicht mal HIER ein paar Minuten verstecken?«

Verstecken? Äh, hallo? Vor UNS?

Rema kam eilig aus der Küche gelaufen und versuchte, uns wegzuscheuchen. »Lasst Iris ein Momentchen entspannen! Jeder braucht mal Zeit allein.«

Ich wollte gerade meinen Mund aufmachen, um zu protestieren. Warum konnte sie sich nicht wie immer beim Kochen entspannen? Ich brauche mein Abendessen! Selbst, wenn es eins von Iris’ berüchtigten Gerichten ist und daher bestimmt etwas, das man nur mit viel gutem Willen als Mahlzeit bezeichnen kann … Aber ich war echt hungrig. Schließlich hatte ich um achtzehn Uhr dreißig noch ein wichtiges Treffen mit Auroras Freunden, unserer Tierschutzgruppe. Und mit nüchternem Magen kann ich mich schlecht konzentrieren.

Zum Glück kam mir Malea zuvor.

»Und wann kochst du?«, fragte sie in ihrer unerschütterlich direkten Art.

Und fing sich direkt Iris’ Gewitterantwort ein: »Ich mache YOGA! Lasst mich in RUHE

In diesem Moment wisperte Rema hinter uns: »Ich backe Pfannkuchen für alle. Kommt mit in die Küche!«

Pfannkuchen – hurra! Solange Rema fürs Abendessen sorgt, kann Iris meinetwegen ihre Glieder verrenken, bis sie Knoten in den Beinen hat.

Heute Morgen stand Rema leider nicht in der Küche. Vermutlich ist sie im Nebenhaus bei Walter Walbohm und lässt sich von ihm verwöhnen. Ob ich ihm auch mal einen Besuch abstatten sollte? War schon lange nicht mehr drüben. (Mein Magen knurrt. Von Gurken kann man doch nicht leben!)

Cornelius ist gestern Abend mit seinen Kumpeln von Rainbow zu einem Festival bei uns in der Nähe gefahren, wo sie auch über Nacht zelten wollten. Wahrscheinlich ist er noch gar nicht zurück. Die reden seit Wochen über nichts anderes als Mattes Hochzeit mit Katrin Dornkater. Matte ist einer aus Cornelius’ Band und Katrin Dornkater ist – ich fasse es immer noch nicht, dass die beiden zusammen sind und tatsächlich heiraten, die Welt ist einfach zu klein! –, also Katrin Dornkater ist Lehrerin bei uns an der Bettina-von-Arnim-Schule. Und zwar eine ganz schön strenge. Aber wie anders die privat ist! Und erst recht, wenn sie mit Matte zusammen ist. Total lustig und entspannt.

Die Hochzeit ist nächstes Wochenende. Bei uns! Das war Cornelius’ Geschenk. Also, dass die Hochzeit bei uns im Garten stattfindet. Nächste Woche werden die Zelte geliefert und ein Monstergrill und Bierfässer und alles, wovon Cornelius meint, dass man es bei einer guten Hochzeit braucht.

Iris war von Cornelius’ Geschenk nicht so begeistert. Ich kann es ihr nicht übel nehmen. Die ganze Arbeit mit der Vorbereitung wird wohl an ihr hängen bleiben.

Jetzt muss ich mich doch mal anziehen und gucken, ob überhaupt irgendjemand im Haus ist. Die Stille ist geradezu bedenklich. Leise ist es bei uns nun wirklich nie!

Ich gucke noch mal raus. Immer noch strömender Regen. Auch drüben bei Gregory sind alle Fenster geschlossen, obwohl es ja Hochsommer ist und wirklich nicht kalt. (Nur nass.) Ob ich mal im Hause Hahn Guten Morgen sage? Seit Gregorys Mutter, die berühmte Fernsehmoderatorin Sybille Hahn, wieder mit Gregorys jahrelang verschollenem Vater zusammen ist, ist sie richtig nett geworden. Seit Neuestem gibt’s da sogar Croissants zum Frühstück! Und zufälligerweise liiiiebe ich Croissants! Also nix wie rüber!

Ich schlüpfe in mein blau-weißes Ringelshirt und meine alten Jeans. Wobei mir direkt wieder einfällt, dass ich doch noch mal versuchen sollte, mit Gregory eine vernünftige Hose zu kaufen. Seine dämlichen Army-Hosen sind echt so was von peinlich! Außerdem hab ich irgendwie Lust, in die Stadt zu gehen und ein bisschen mit ihm rumzuschlendern.

Hihihi, Tessa würde jetzt denken, dass...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2015
Reihe/Serie Die Chaosschwestern-Reihe
Illustrationen Franziska Harvey
Zusatzinfo Mit s/w Vignetten
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • ab 12 • ab 8 • ab 9 • Antolin • Die Wilden Hühner • eBooks • Erste Liebe • Familie • Freundinnen • Freundschaft • Huhn • Katastrophen • Kinderbuch • Kinderbücher • Mädchenbuch • Oma • Pubertät • Schwestern • Schwestern, Familie, erste Liebe, Freundschaft, Katastrophen, Oma, Huhn, Mädchenbuch
ISBN-10 3-641-15844-3 / 3641158443
ISBN-13 978-3-641-15844-6 / 9783641158446
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