Venezianische Delikatessen (eBook)

Luca Brassonis zweiter Fall

***** 1 Bewertung

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2015 | 1. Auflage
304 Seiten
Midnight (Verlag)
978-3-95819-026-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Venezianische Delikatessen -  Daniela Gesing
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Kulinarische Genüsse und dunkle Machenschaften am Canal Grande: Luca Brassonis zweiter Fall Ein warmer Septemberabend in Venedig. Das blaue Wasser des Canal Grande glitzert malerisch in der Abendsonne. Doch mit der Idylle ist es vorbei, als unter der Rialtobrücke eine Leiche gefunden wird. Die Arbeit reißt Commissario Luca Brassoni aus seinem neuen Glück: Endlich hat er das Herz von Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti für sich gewonnen. Die Ermittlungen führen ihn ins Gourmetrestaurant im Palazzo Callieri auf der Insel Giudecca. Sterneköche sind alles andere als zimperlich, wenn es um den Erfolg geht. Zwischen Scampi und Gelato serviert man einander auch mal Gift. Aber Luca Brassoni macht so schnell keiner etwas vor ... Ein Krimi, besser als jeder Italienurlaub - Spannung und Atmosphäre pur Von Daniela Gesing sind bei Midnight in der Ein-Luca-Brassoni-Krimi-Reihe erschienen: Venezianische Verwicklungen Venezianische Delikatessen Venezianische Schatten Venezianisches Verhängnis Venezianische Intrigen Venezianische Rache

Daniela Gesing, Jahrgang 65, hat nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin Komparatistik und Pädagogik studiert und bei einer örtlichen Familienzeitung gearbeitet. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Bochum. Die Leser lieben ihre Venedigkrimis mit dem sympathischen Ermittler Luca Brassoni.

Daniela Gesing, Jahrgang 65, hat nach ihrer Ausbildung zur Erzieherin Komparatistik und Pädagogik studiert und bei einer örtlichen Familienzeitung gearbeitet. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihrem Hund in Bochum. Venezianische Delikatessen ist der zweite Venedigkrimi mit dem sympathischen Ermittler Luca Brassoni.

Kapitel 1


Der milde Septemberabend tauchte die Silhouette von Venedig in ein warmes Licht.

Im Inneren der Stadt hatte sich eine beträchtliche Anzahl von Touristen auf der Rialtobrücke versammelt, um den spektakulären Blick auf den Canal Grande zu genießen.

Unzählige Lichter spiegelten sich in dem blauen Wasser des größten Kanals der Lagunenstadt wider. Der Duft nach salzigem Meerwasser vermischte sich mit den Gerüchen der Restaurants und der Motorboote.

Warf man einen Blick nach rechts, sah man die Touristen unter roten Baldachinen an den Tischen der überteuerten Restaurants sitzen, sich unterhalten, ihre Spaghetti- oder Fischgerichte verspeisen und mit einem Glas Wein auf den schönen Abend anstoßen.

Auf der linken Seite spuckte ein soeben angekommenes Vaporetto eine Unmenge von Menschen aus und lud ebensoviele wieder in seinen Innenraum ein. Die meisten Touristen waren von den langen Spaziergängen durch die Stadt erschöpft und überwältigt von den vielen Sehenswürdigkeiten. Der leise Fahrtwind kühlte ihre überhitzten Gesichter, das Schaukeln des Schiffes ließ sie auf angenehme Art und Weise zur Ruhe kommen und entspannen.

Die Leute, die auf der Ponte di Rialto standen, beobachteten das Treiben der anderen Menschen, fotografierten sich gegenseitig, hielten das vor ihnen liegende Panorama mit Handys oder Kameras fest und waren für einen kurzen Moment der Überzeugung, noch nie an einem schöneren Ort gewesen zu sein. Die goldrote Abendsonne erhellte die Hausfassaden auf eine besonders anziehende Weise.

Die Rialtobrücke war nur eine von dreien, die den Canal Grande überspannten, aber bei Weitem die bekannteste und älteste. Jeder, der Venedig besuchte, kam wenigstens einmal hierher.

Eine ältere Frau, die genau in der Mitte der Brücke unter dem Torbogen stand, zupfte ihren Ehemann plötzlich ganz aufgeregt am Hemdsärmel. Sie deutete mit dem Zeigefinger auf etwas im Wasser, das nicht genau zu erkennen war. Der Schatten der Brücke verschluckte die Umrisse dessen, was sie gesehen zu haben glaubte. Der Ehemann sah sie achselzuckend an, folgte dann aber dem Blick seiner Frau und versuchte zu erkennen, was da im Kanal trieb.

Auch einige andere Touristen waren inzwischen aufmerksam geworden. Eine junge Frau schrie plötzlich laut auf und hielt sich entsetzt die Hand vor ihr Gesicht. Hektisches Durcheinander entstand, jeder wollte zum Geländer der Brücke, um zu sehen, was auf dem Canal Grande passiert war.

Jetzt wurde es auch dem Ehemann der älteren Dame klar: Dort unten schwamm eine Leiche! Sie trug weiße Kleidung, und da man im Gesicht einen Bart ausmachen konnte, handelte es sich wohl um einen Mann. Der Tourist wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. Er nahm die Hand seiner Ehefrau und drückte sie sacht. Dann zog er sie sanft von dem Geländer der Brücke weg. Der Anblick des Menschen im Wasser war bizarr, unwirklich. Eben noch waren die Leute von der friedlichen, eindrucksvollen Atmosphäre des Abends gefangen gewesen, jetzt breitete sich Angst, Neugier und Schrecken aus.

Mehrere Passanten griffen zu ihrem Handy, um die Polizei herbeizurufen.

In der Zwischenzeit hatte eines der Motorboote auf dem Kanal das ungewöhnliche Treibgut ebenfalls bemerkt und war bis zu dem leblosen Mann vorgefahren.

Mit einer Stange versuchten die beiden Insassen, zwei kräftige einheimische Männer, die mutmaßliche Leiche zum Boot heranzuziehen und zu bergen. Immer wieder entwischte ihnen der grotesk verdrehte Körper. Für einige Sekunden herrschte

gespenstische Stille auf der Ponte di Rialto, alle hielten den Atem an. Als die Männer es schließlich geschafft hatten, den leblosen Körper in das Boot zu hieven, unter den Augen so vieler neugierigen Touristen, die nun erleichtert klatschten und jubelten, als hätten sie einem großartigen Wettbewerb beigewohnt, mussten Sergio Annato und sein Bruder Massimo feststellen, dass der Mann wirklich tot war. In seiner Brust steckte ein Messer. Da war nichts mehr zu machen. Die beiden Männer erkannten den Toten sofort. Es war Nicolo Zamparoni, der berühmte Sternekoch. Er arbeitete in einem der besten Hotels der Stadt, dem »Palazzo Callieri«.

Zum Glück näherten sich schon das Polizeiboot und ein Krankenboot, die sich umgehend der Leiche annahmen. Aber auch der Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes feststellen. Auf der Rialtobrücke und den beidseitigen Promenaden des Kanals bemühten sich uniformierte Polizisten, Ordnung zu schaffen und die Schaulustigen zum Gehen zu bewegen. Doch wie immer in solchen Fällen gab es eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Touristen, für die dieser Unglücksfall eine willkommene Abwechslung war. Ein echter Mord womöglich, wann bekam man das schon einmal zu sehen? Widerwillig verließen sie ihre hart erkämpften Plätze an vorderster Front und setzten mürrisch ihren Spaziergang oder den Weg zum Hotel fort.

Ungefähr zur gleichen Zeit saß Commissario Luca Brassoni mit einem Glas Wein in der Hand in dem Garten seines Wohnhauses im Stadtteil Dorsoduro. Das Haus bestand aus zwei Eigentumswohnungen. Von außen sah man offenes, helles Mauerwerk, sorgfältig verputzt, die dunkelgrünen Fensterläden waren halb geöffnet. Vor dem Eingang stand ein Tongefäß, in dem der letzte Lavendel langsam verblühte. Im Erdgeschoss – oder besser gesagt: im Hochparterre – lebte Signora Vasconti, eine pensionierte Richterin. Brassoni wohnte im ersten Stock. Darüber befand sich nur noch ein unausgebautes Dachgeschoss.

Sein Apartment war großzügig geschnitten, frisch renoviert, hatte drei Zimmer und ein modernes Bad, aber am liebsten saß er bei gutem Wetter im Garten, sah seinen geliebten Rosen beim Blühen zu, las den Sportteil der Zeitung oder ein spannendes Buch.

Seit ein paar Monaten hatte sich sein Beziehungsstatus verändert, er war jetzt ganz offiziell mit der aparten Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti zusammen. Lange Zeit hatte er nach einer unglücklichen Scheidung sein Leben als Single verbracht. Irgendwann entwickelte sich eine komplizierte Affäre mit der verheirateten Chefsekretärin des Vice Questore, Maria Grazia Malafante. Dann war Carla in sein Leben getreten, nach einigen Irrungen und Wirrungen hatten die beiden zueinandergefunden, und nun fühlte sich endlich alles gut an.

Brassoni warf einen verstohlenen Blick hinüber zu seiner Liebsten, die keinen Meter entfernt von ihm mit geschlossenen Augen im Liegestuhl lag, sich entspannte und die letzten milden Strahlen der Septembersonne genoss. Es war ungewöhnlich warm gewesen in den letzten Tagen. Er musterte die feinen Linien ihres Gesichts, die glänzenden blonden Haare, die wie seidene Fäden über die Rücklehne des Stuhls fielen und freute sich insgeheim wie ein kleiner Schuljunge, dass diese attraktive, gebildete Frau seine Freundin war.

Sie akzeptierte ihn mit all seinen Stärken und Schwächen; selbst dass ihm der kleine Finger seiner linken Hand fehlte, der ihm in der Metzgerei seines Onkels Paolo abhandengekommen war, betrachtete sie liebevoll als »besonderes Merkmal«.

Mit seinen zweiundvierzig Jahren war er endlich im Leben angekommen, freute sich wieder auf die Zukunft und spielte sogar ab und an heimlich mit dem Gedanken, wie es wohl wäre, zusammen mit Carla kleine Bambini in die Welt zu setzen.

Das Klingeln seines Handys riss ihn mitten aus seinen Gedanken.

Carla hob den Kopf und öffnete verschlafen die Augen.

»Scusi, cuore mio, das war mein Diensthandy«, entschuldigte er sich schuldbewusst bei ihr.

»Mein Herz« war sein Kosename für Carla, nur wenn er sie ärgern wollte, nannte er sie »topolina«, zu Deutsch »Mäuschen«, was sie regelmäßig auf die Palme brachte.

»Man nennt eine erwachsene Frau nicht Mäuschen. Das ist diskriminierend!«, beschwerte sie sich dann.

Jetzt hörte er sie als Antwort leise so etwas wie » Wer begeht denn an so einem herrlichen Tag ein Verbrechen?« vor sich hin murmeln.

Rasch drückte er auf die Annahmetaste des Telefons und seufzte missmutig. Seine gute Laune verfinsterte sich augenblicklich. Am anderen Ende der Leitung meldete sich Maurizio Goldini, sein Kollege.

Wenn er um diese Zeit anrief, hieß das, es gab etwas zu tun für die Polizei in Venedig.

»Buona sera, Luca. Es tut mir leid, dich um diese Zeit zu stören, aber wir haben einen neuen Fall. Ispettore Colludi hat heute Spätschicht, er rief mich vor fünf Minuten an. Offenbar hat man Nicolo Zamparoni aus dem Canal Grande gefischt. Colludi ist bereits am Fundort.«

Luca Brassoni hielt für einen Moment den Atem an. Nicolo Zamparoni war der zurzeit wohl berühmteste Koch in Venedig. Er hatte eine eigene Fernsehsendung und besaß ein edles Gourmetrestaurant im Hotel »Palazzo Callieri« auf Giudecca.

»Grazie, Maurizio. Das sind ja schlimme Neuigkeiten. Davon abgesehen hatte ich mich auf einen netten Abend mit Carla gefreut. Wo genau hat man Zamparonis Leiche gefunden?«

»Du kannst es nicht verfehlen, direkt unter der Ponte di Rialto. Wir treffen uns auf der Seite des Vaporetto-Anlegers!«

Commissario Brassoni lauschte konzentriert Goldinis Ausführungen und versprach anschließend, in gut zehn Minuten vor Ort zu sein. Dann informierte er Carla, die heute Abend dienstfrei hatte, trank wehmütig seinen Wein aus, verabschiedete sich mit einem Kuss von seiner Freundin und machte sich auf den Weg zur Rialtobrücke. Zum Glück hatte die Pathologin Verständnis für seinen Beruf, sie machte ihm nie Vorwürfe, wenn er...

Erscheint lt. Verlag 6.2.2015
Reihe/Serie Ein Luca-Brassoni-Krimi
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Bannalec • bestseller kriminalroman • Cay Rademacher • Commissario Brunetti • Cosy Crime • Cosy-Krimi • Cosy-Krimis • Cosy Mystery • Donna Leon • Edina Stratmann • Heiterer Kriminalroman • Italien • Italien Krimi • ItalienKrimi • Jean-Luc Bannalec • Kirsten Wulf • Krimi • Krimi für den Urlaub • Kriminalkommissar • Kriminalkommissare • Kriminalroman • kriminalromane 2017 • Kriminalromane und Mystery • Madame le Commissaire • Maria Dries • Martin Walker • Midnight • Mord • Mord in der Provence • Mord in San Vincenzo • Mystery • nalheiterer KriminalMystery • Remy Eyssen • Serie • Sophie Bonnet • Thriller & Spannung • Thriller & Spannunge und Mystery • Tödliche Camargue • Tödlicher Lavendel • Ullstein • Urlaub • Urlaubskrimi • Venedig • Venedig Krimi • Venezianisches Verhängnis • Venezianische Verwicklungen
ISBN-10 3-95819-026-X / 395819026X
ISBN-13 978-3-95819-026-9 / 9783958190269
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5 venezianische Delikatessen

von (mengen), am 04.03.2015

Mit Venezianische Delikatessen ist Daniela Gesing ein wahre Meisterwerk gelungen. Der Schreibstil ist sehr spannend gehalten.
Schon das Cover lädt regelrecht zum Lesen ein.
Die Handlung spielt sich in Venedig ab, wobei die Schauplätze so vortrefflich beschrieben sind, so dass man sich vorkommt, als ob man sich direkt dort aufhalten würde.
Die Leiche eines Sternekoches , Nicola Zamparoni, wird unter der Rialtobrücke geborgen. Nun wird die Todesursache untersucht und es wird festgestellt, dass er keines natürlichen Todes gestorben ist.
Commissario Luca Brassoni übernimmt den Fall und sucht nach Verdächtigen. Geschah der Mord aus Eifersucht, oder Rivalität unter Kollegen ?
Ein absolut empfehlenswerter Krimi, den man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte.
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Größe: 2,8 MB

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