Die Geschichte der Zukunft (eBook)

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2015 | 1. Auflage
1248 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-15317-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Geschichte der Zukunft -  Robert A. Heinlein
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Aufbruch ins Morgen
Wie wird sich unsere Gesellschaft in den nächsten zweihundert Jahren entwickeln? Wird es eine christlich-fundamentalistische Diktatur in den USA geben? Ein neues Zeitalter der Sklaverei auf der Venus? Highspeed-Förderbänder statt Autobahnen? Gemeinsam mit dem Unsterblichen Lazarus Long schickt Robert A. Heinlein den Leser auf eine faszinierende Reise in die Zukunft und inszeniert dabei ebenso erschreckend wie unterhaltsam den Zusammenbruch der Welt, wie wir sie kennen ...

Robert A. Heinlein wurde 1907 in Missouri geboren. Er studierte Mathematik und Physik und verlegte sich schon bald auf das Schreiben von Science-Fiction-Romanen. Neben Isaac Asimov und Arthur C. Clarke gilt Heinlein als einer der drei Gründerväter des Genres im 20. Jahrhundert. Sein umfangreiches Werk hat sich millionenfach verkauft, und seine Ideen und Figuren haben Eingang in die Weltliteratur gefunden. Die Romane Fremder in einer fremden Welt und Mondspuren gelten als seine absoluten Meisterwerke. Heinlein starb 1988.

VORWORT

von Damon Knight

Man schreibt das Jahr 1967, und in Carmel, Kalifornien, pflegt ein pensionierter Admiral namens Robert A. Heinlein seinen Garten. 1929 Offizier geworden, zeichnete er sich im Zweiten Weltkrieg aus, lehrte ein paar Jahre lang Flugzeugbau und wurde dann Teilhaber in einer mit bescheidenem Erfolg arbeitenden Elektronikfirma. Abgesehen von seinen Nachbarn, seinen Geschäftsfreunden und seinen Kameraden von der Navy hat nie jemand etwas von ihm gehört.

Das ist eine glaubwürdige Geschichte, aber keine wahre. Was wirklich geschah, ist viel weniger wahrscheinlich: Sechs Jahre nach dem Abschluss der Naval Academy zog sich Heinlein, während er auf einem Zerstörer diente, Tuberkulose zu. Er verbrachte zwei Jahre im Bett und wurde dann im Alter von 27 Jahren pensioniert.

Wie der schwindsüchtige Robert Louis Stevenson, wie Mark Twain, dessen Karriere als Flussboot-Lotse durch den Krieg zerstört wurde, begann Heinlein beinahe zufällig zu schreiben, weil er das aktivere Leben, das er vorgezogen hätte, nicht mehr führen konnte. Abgeschnitten von der Navy und der Lebenslinie, die ihn in jenen Rosengarten in Carmel geführt hätte, studierte er Physik und Mathematik. Er wollte seinen alten Traum, Astronom zu werden, verwirklichen, aber wieder zwang ihn sein schlechter Gesundheitszustand zur Aufgabe. Ohne besonderen Erfolg versuchte er sich im Silberbergbau, in der Politik, im Immobiliengeschäft.

1939 geriet ihm die Ankündigung eines Amateur-Wettbewerbs für Kurzgeschichten in der Zeitschrift Thrilling Wonder Stories in die Hände. Der Preis betrug fünfzig Dollar, kein Vermögen, andererseits auch nicht zu verachten. Heinlein schrieb eine Geschichte, nannte sie »Lebenslinie« und reichte sie ein, aber nicht dem Wettbewerbsredakteur, sondern John W. Campbell, dem Herausgeber von Astounding Science Fiction. Campbell kaufte sie, und die nächste, und die nächste. Heinleins Reaktion war: »Wie lange ist das so weitergegangen? Und warum hat es mir niemand gesagt?« Die Kriegsjahre ausgenommen, die er in der Naval Air Experimental Station in Philadelphia mit »der notwendigen Langeweile des Flugzeugbaus« verbrachte, hat er nie wieder etwas anderes getan, um sich den Lebensunterhalt zu verdienen.

In der Astounding-Ausgabe vom Februar 1941, die zwei Heinlein-Geschichten brachte (eine unter dem Pseudonym Anson MacDonald) schrieb der Herausgeber:

»Robert A. Heinlein kommt nächsten Monat mit der Titelgeschichte ›Imperiumslogik‹ wieder. Wie bei Heinlein üblich, ist sie ebenso gewissenhaft ausgearbeitet wie spannend und durchaus fähig, auf eigenen Füßen zu stehen. Aber in diesem Zusammenhang möchte ich auf etwas hinweisen, das die Astounding-Leser vielleicht noch gar nicht bemerkt haben: Alle Science-Fiction-Werke Heinleins spielen vor dem gemeinsamen Hintergrund einer angenommenen Zukunftsgeschichte der Welt und der Vereinigten Staaten. Mit jeder Story wird sie reicher an Einzelheiten. Heinlein hat Beschreibungen und grafische Darstellungen von Personen, Daten, wichtigen Entdeckungen usw. gemacht und bezieht sie in seine Erzählungen ein. Ich versuche, ihn zu überreden, dass er mir eine Fotokopie dieser Übersicht gibt. Sobald ich sie in Händen habe, werde ich sie veröffentlichen.«

Er veröffentlichte die Übersicht drei Monate später – die gleiche Tabelle, die mit einigen Änderungen und Ergänzungen in diesem Buch erscheint. Auch in diesem Heft war die Titelgeschichte »Das Universum« von Heinlein.

»Future History« ist ein von Campbell, nicht von Heinlein geprägter Ausdruck, der den Autor manchmal ein bisschen in Verlegenheit gebracht hat. Diese miteinander verknüpfte Folge von Erzählungen gibt nicht vor, prophetisch zu sein. Es wird darin nicht die Geschichte der Zukunft, sondern einer Zukunft geschildert – eine alternativ wahrscheinliche Welt (vielleicht dieselbe, in der der pensionierte Konteradmiral seine Rosen pflegt), die logisch in sich geschlossen, dramatisch und als Weiterentwicklung unserer eigenen Vergangenheit zu erkennen ist. Auch handelt es sich nicht um lineare Fortsetzungen. Heinleins Werke gleichen eher einer Pyramide, bei der die früheren eine solide Basis bilden, auf der die späteren ruhen.

Teils wegen dieses pyramidenartigen Aufbaus und teils wegen des umfangreichen Wissens, das der Autor besitzt – darüber gleich mehr –, finden sich Heinleins Leser in einer Welt wieder, die einwandfrei die unsere ist, nur ein paar Jahre oder Jahrzehnte in die Zukunft projiziert. Natürlich haben Veränderungen stattgefunden, aber es sind solche, bei denen man das Gefühl hat, sich ihnen ohne große Schwierigkeiten anpassen zu können. Die Menschen sind immer noch die Gleichen: Sie lesen die Time, machen sich Sorgen ums Geld, rauchen Luckies und streiten sich mit ihren Frauen.

Der ideale Science-Fiction-Autor ist leicht zu definieren. Er muss ein talentierter und einfallsreicher Schriftsteller sein, ausgebildet in den Natur-, Sozial- und technischen Wissenschaften, mit gründlicher und vielseitiger Menschenkenntnis, und zwar nicht nur über Wissenschaftler und Ingenieure, sondern auch Sekretärinnen, Rechtsanwälte, Gewerkschaftsführer, Werbeleute, Journalisten, Politiker, Geschäftsleute. Das Problem ist, dass niemand, der seinen Verstand beisammenhat, die Zeit aufbringen würde, all dies Wissen zu erwerben, nur um Science Fiction schreiben zu können. Aber Heinlein besitzt es. Viel mehr von Heinleins Werk, als die meisten Leute sich klarmachen, stammt aus seiner eigenen Erfahrung. Wenn er etwas nicht selbst weiß, ist er zu gewissenhaft, um zu raten: Er geht hin und findet es heraus. Seine Geschichten sind voll von präzisen, richtigen Einzelheiten, das Ergebnis mühevoller Nachforschungen. Aber vieles hat er seinem eigenen Leben entnommen, darunter einige Dinge, die seine Glaubwürdigkeit arg strapazieren. Ein paar Beispiele mögen genügen:

Die eingehende Diskussion über die Schwierigkeiten von Kopplungen bei der Konstruktion von Haushaltsrobotern in Tür in die Zukunft. Heinlein ist Ingenieur und Fachmann für Kopplungen.

Die Leistungen, die die Helden aus dem »Nova-Effekt« und der Straße des Ruhms im Nahkampf erbringen. Heinlein selbst ist ein ausgezeichneter Schütze und Schwertkämpfer und Experte im waffenlosen Kampf.

Die rothaarige und unwahrscheinlich vielseitig begabte Heldin aus Weltraummollusken erobern die Erde und anderen Heinlein-Geschichten. Heinleins rothaarige Frau Ginny ist Chemikerin, Biochemikerin, Flugtest-Ingenieurin und Experimentiergärtnerin; sie gehörte zu den Universitätsteams im Schwimmen, Turmspringen, Basketball und Hockey und hat nach dem Abschluss an der New York University als Eiskunstläuferin an Wettbewerben teilgenommen. Sie spricht bisher sieben Sprachen und lernt derzeit eine achte.

Die Langlebigkeit der »Familien« in Methusalems Kinder. Fünf von Heinleins sechs Geschwistern leben noch, ebenso seine Mutter. Sie ist 87, »zart, aber sehr lebendig und geistig aktiv«. Sicher wird sie noch oft Geburtstag feiern.

Sogar die unwahrscheinlich talentierten Familien, die in den Tramps von Luna und anderswo auftreten, sind keine freie Erfindung: Heinlein selbst spielte Schach, bevor er lesen konnte. Von seinen drei Brüdern ist einer Professor für Elektrotechnik, einer Professor für politische Wissenschaften, und der dritte ist ein pensionierter Generalmajor, der »von der Pike auf« gedient hat – das heißt, er stieg vom einfachen Soldaten durch sämtliche Ränge auf, ohne auch nur eine College-Ausbildung zu haben.

Wie Mark Twain stammt Heinlein aus Missouri. Das zeigt sich in seinem Skeptizismus, seinem gut entwickelten Sinn für menschliche Absurdität und gelegentlich in einer Redewendung – einer Vorliebe für breit ausgeschmückte Untertreibungen. Als Missourier bewundert er Kompetenz jeder Art und die Männer, die etwas zuwege bringen, auch wenn sie (oder vielleicht besonders wenn sie) dabei ein paar Gesetze übertreten. (Heinlein: »Ich stand in der Naval Academy gut da und hätte noch viel besser dagestanden, wäre da nicht meine Neigung gewesen, ›Schwarze N‹ – das sind grobe Verstöße gegen die militärische Disziplin – zu sammeln.«) Anders als die meisten modernen Romanschreiber hat er keine Geduld mit den Unwissenden und Unfähigen. Diejenigen, die am meisten zur Welt beitragen, meint Heinlein, sind auch diejenigen, die den größten Spaß haben. Diejenigen, die nichts beitragen, sind Gegenstand des Mitleids, und Mitleid mit solchen, die sich selbst bemitleiden, steht nicht sehr weit oben auf Heinleins Liste von Tugenden.

Diese Härte ist etwas ganz anderes als der Zynismus, den man bei manchen Schriftstellern findet. Heinlein ist Moralist bis ins Mark. Er glaubt fest an Mut, Ehre, Selbstbeherrschung, Selbstaufopferung aus Liebe oder aus Pflicht. Vor allem ist er Befürworter der individuellen Gedanken- und Handlungsfreiheit. »Wenn eine Regierung oder auch eine Kirche zu ihren Leuten sagt: ›Dies darfst du nicht lesen, dies darfst du nicht sehen, dies ist dir verboten zu wissen‹, ist das Endergebnis Tyrannei und Unterdrückung, ganz gleich, wie...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2015
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Past Through Tomorrow
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Fremde planeten • Future History • Future History, fremde Planeten, Robert A. Heinlein, Geschichte der Zukunft • Geschichte der Zukunft • Robert A. Heinlein
ISBN-10 3-641-15317-4 / 3641153174
ISBN-13 978-3-641-15317-5 / 9783641153175
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