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Traumlieder 3 (eBook)

Erzählungen
eBook Download: EPUB
2015 | 1. Auflage
832 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-15371-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
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Die Krönung in der einzigartigen Sammlung der besten Storys vom Meister der Fantastik
George R. R. Martin, einer der erfolgreichsten Fantasy-Autoren aller Zeiten, hat mit seinem mehrbändigen Epos »Game of Thrones« ohne Zweifel die moderne Fantastik revolutioniert. Dass er auch andere Gattungen beherrscht, beweist er in seinen »Traumlieder«-Bänden, in denen seine besten Fantasy- und Science-Fiction-Storys zusammengefasst sind. Ein Ausflug in die atemberaubende Welt von Twilight Zone und ein Wiedersehen mit Haviland Tuf, dem unwiderstehlichen Helden aus George R. R. Martins Bestseller »Planetenwanderer« sowie zahlreiche weitere Erzählungen machen »Traumlieder 3« zum krönenden Abschluss einer einzigartigen George-R.-R.-Martin-Retrospektive.

George Raymond Richard Martin wurde 1948 in New Jersey geboren. Sein Bestseller-Epos »Das Lied von Eis und Feuer« wurde als die vielfach ausgezeichnete Fernsehserie »Game of Thrones« verfilmt. 2022 folgt der HBO-Blockbuster »House of the Dragon«, welcher auf dem Werk »Feuer und Blut« basiert. George R.R. Martin wurde u.a. sechsmal der Hugo Award, zweimal der Nebula Award, dreimal der World Fantasy Award (u.a. für sein Lebenswerk und besondere Verdienste um die Fantasy) und fünfzehnmal der Locus Award verliehen. 2013 errang er den ersten Platz beim Deutschen Phantastik Preis für den Besten Internationalen Roman. Er lebt heute mit seiner Frau in New Mexico.

The Twilight Zone: Merkwürdiger Besuch

AUFBLENDE

INNEN – WOHNZIMMER – NACHT

JEFF MCDOWELL und seine Frau DENISE, ein gut aussehendes Paar Ende dreißig, kuscheln sich auf dem Sofa aneinander und schauen fern. Sie schläft fast ein, wirkt aber trotzdem zufrieden; er hingegen klebt gebannt am Bildschirm. Das Licht der Mattscheibe flackert auf ihren Gesichtern. Die Einrichtung ist zusammengewürfelt, nichts Teures oder Superschickes, alles sehr gemütlich. Ein Kamin wird zu beiden Seiten von Bücherregalen gesäumt, in denen sich Zeitschriften und zerfledderte, eselsohrige Taschenbücher drängen.

Aus dem OFF HÖREN wir einen Dialogfetzen aus der Originalfassung von Das Ding aus einer anderen Welt: »Was, wenn es Gedanken lesen kann?« – »Dann wird es verflucht sauer sein, wenn es mich erwischt.« Jeff lächelt. Wir SEHEN, wie hinter ihnen die fünfjährige Tochter MEGAN den Raum betritt.

MEGAN    Papa, ich hab Angst.

Denise richtet sich auf, während Megan aufs Sofa zusteuert. Das Mädchen krabbelt auf Jeffs Schoß.

JEFF    Hey, das ist doch bloß ’ne Weltraummöhre. Vor Gemüse braucht man keine Angst haben. (Pause, er lächelt.)

Was machst du überhaupt hier unten? Wolltest du nicht längst im Bett sein?

MEGAN    Da ist ein Mann in meinem Zimmer.

Denise und Jeff werfen sich einen Blick zu. Jeff hält den Film an.

DENISE    Schatz, du hast bloß schlecht geträumt.

MEGAN (trotzig)    Hab ich gar nicht. Ich hab ihn genau gesehen, Mama.

JEFF (zu Denise)    Diesmal bin dann wohl ich dran.

Jeff nimmt seine Tochter auf den Arm und trägt sie zur Treppe.

JEFF (aufgeräumt, beruhigend)    Tja, dann wollen wir doch mal sehen, wer meiner Großen da solche Angst macht, hm? (Beiseite, zu Denise.) Wenn er Gedanken lesen kann, wird er verflucht sauer sein, wenn er mich erwischt.

SCHNITT

INNEN – MEGANS SCHLAFZIMMER

Jeff öffnet gerade die Tür. Das typische unaufgeräumte Kinderzimmer einer Fünfjährigen. Puppen, Spielzeug, ein kleines Bett. In einer Ecke liegt ein riesiges Stofftier. Es ist auf die Seite gekippt. Eine Nachtleuchte in Gestalt irgendeiner Comicfigur ist die einzige Lichtquelle. Megan zeigt mit dem Finger in den Raum.

MEGAN    Genau da war er. Er hat mich angeguckt, Papa.

WECHSEL ZU JEFFS PERSPEKTIVE

Er schaut nach. Unter dem Fenster lauert ein Schatten, der in der Tat aussieht wie ein Mann, der auf einem Stuhl sitzt und die beiden anstarrt.

WECHSEL ZUR TOTALEN

Jeff schaltet die Deckenlampe ein. Plötzlich ist der Mann auf dem Stuhl nichts weiter als ein Haufen Klamotten.

JEFF    Na guck mal. Das war’s schon, Megan.

MEGAN    Da war ein Mann, Papa. Er hat mir Angst gemacht.

Jeff wuschelt seiner Tochter durchs Haar.

JEFF    Das war nur ein Albtraum, Megan. Du bist doch meine Große, da hast du doch wohl keine Angst vor so einem blöden Albtraum, oder?

Er trägt sie zum Bett und deckt sie zu. Megan wirkt verunsichert, sie will jetzt ganz bestimmt nicht allein bleiben.

JEFF    Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?

Megan nickt feierlich.

JEFF (verschwörerisch)    Als ich noch klein war, hatte ich auch immer Albträume. Von Monstern.

MEGAN (mit weit aufgerissenen Augen)    Monstern?

JEFF    Im Schrank, im Bett, einfach überall. Dann hat mein Papa mir das Geheimnis verraten. Und danach hatte ich keine Angst mehr. (Er flüstert ihr ins Ohr.) Monster können dir nichts tun, wenn du dich unter der Decke verkriechst!

MEGAN    Ehrlich wahr?

JEFF (mit feierlichem Ernst)    So lauten die Regeln. Und sogar Monster müssen sich an die Regeln halten.

Megan zieht die Bettdecke hoch und verschwindet kichernd darunter.

JEFF    Genauso. (Hebt einen Deckenzipfel und kitzelt sie.) Aber für Papas gelten die Regeln nicht.

Sie raufen einen Moment. Dann gibt ihr Jeff einen Kuss und deckt sie wieder zu.

JEFF    Und jetzt ist Schlafenszeit, klar?

Megan nickt und schlüpft unter die Decke. Jeff lächelt, geht zur Tür und hält kurz inne, bevor er das Licht ausmacht.

WECHSEL ZU JEFFS PERSPEKTIVE

Er wirft einen Blick zurück ins Zimmer, schaut zum Bett. Megans kleine Gestalt zusammengekauert unter der Decke, das herumliegende Spielzeug. Er knipst den Schalter aus.

ABRUPTER SCHNITT

INNEN – EINE HÜTTE IN VIETNAM – NACHT

Alles ist gleich und zugleich absurd verschieden. Wände und Decke bestehen aus Stroh, der Fußboden aus gestampfter Erde. Die Gegenstände im Inneren sind so angeordnet, dass ein verzerrtes Echo von Megans Zimmer entsteht. Die Szenerie wird von einem nahen Feuer vor dem Fenster (statt einer Straßenlaterne) erhellt. In einer dunklen Ecke, wo in Megans Zimmer das Stofftier lag, ist hier eine Leiche zusammengesackt. Jedes Spielzeug, jeder Bauklotz, jeder Gegenstand aus Megans Zimmer hat hier ein spiegelbildlich platziertes Gegenstück: Töpfe und Pfannen, eine Lumpenpuppe, eine Pistole usw. Das Bett besteht aus einem Strohhaufen, die Decke ist fadenscheinig, aber auch hier kauert sich eine kindliche Gestalt darunter. Allerdings breitet sich hier ein dunkler Fleck darauf aus. Wir HÖREN Jeffs entsetztes Keuchen. Die Vietnam-Einstellung sollte nur sehr kurz eingeblendet werden, sodass sie fast aufs Unterbewusste zielt. Dann schaltet Jeff das Licht wieder ein. Es folgt ein

ABRUPTER SCHNITT

MEGANS ZIMMER

Wie eben. Alles wie gehabt.

NAHAUFNAHME VON JEFFS GESICHT

Verwirrt, durcheinander. Er starrt einen Moment vor sich hin, schüttelt dann den Kopf.

ZURÜCK ZUR SZENE

Jeff schaltet das Licht wieder aus. Diesmal geschieht nichts. Er schließt leise die Tür, und wir FOLGEN ihm mit einer KAMERAFAHRT DIE TREPPE HINUNTER.

WOHNZIMMER

Denise überfliegt mit einer übergroßen Brille auf der Nasenspitze einige juristische Unterlagen. Als sie zu Jeff aufschaut, ist da etwas in seinem Gesichtsausdruck, das sie die Akten beiseitelegen lässt.

DENISE    Was ist denn mit dir los? Du siehst aus, als hättest du ein Gespenst gesehen.

JEFF (immer noch erschüttert)    Ach nichts … ich dachte … ach, das ist albern. Der Apfel fällt wohl echt nicht weit vom Stamm, schätze ich. (Lacht gezwungen.) Der »Mann« war bloß ein Sessel voller Klamotten.

DENISE    Die blühende Fantasie hat sie von dir.

JEFF    Ich hatte mich schon gefragt, wer die geklaut hat.

DENISE    Aber es geht ihr doch gut, oder?

Jeff setzt sich und greift nach der Fernbedienung. Er schaltet den Film wieder ein und landet direkt im »Beobachtet den Himmel!«-Monolog.

JEFF    Na klar.

SCHNITT

MEGANS ZIMMER

Das Mädchen hat sich im schwachen Schein der Nachtleuchte unter der Decke zusammengerollt. Wir HÖREN ihren leisen, regelmäßigen Atem. LANGSAME KAMERAFAHRT auf sie, dazu das leise Quietschen eines Rollstuhls, der über Dielenboden fährt.

NAHAUFNAHME VON MEGAN

Ein Schatten fällt auf sie. Sie rührt sich auch dann nicht, als von hinter der Kamera die Hand eines Mannes nach ihrem Bettdeckenzipfel greift und ihn bedrohlich langsam zurückschlägt.

ABBLENDE

AUFBLENDE

INNEN – HÖRSAAL – AM NÄCHSTEN TAG

Der...

Erscheint lt. Verlag 11.5.2015
Reihe/Serie Traumlieder
Traumlieder
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Dream Songs
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Schlagworte eBooks • Fantasy • Fantasy, George R. R. Martin, Game of Thrones, Science Fiction, Planetenwanderer, Storys • Game of Thrones • George R. R. Martin • High Fantasy • Planetenwanderer • Science Fiction • Storys
ISBN-10 3-641-15371-9 / 3641153719
ISBN-13 978-3-641-15371-7 / 9783641153717
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