20000 Meilen unter dem Meer, Reise zum Mittelpunkt der Erde, In 80 Tagen um die Welt, Von der Erde zum Mond (4in1-Bundle) (eBook)

Vier Klassiker von Jules Verne in einem Band

(Autor)

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2014 | 1. Auflage
1504 Seiten
Anaconda Verlag
978-3-7306-9086-4 (ISBN)

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20000 Meilen unter dem Meer, Reise zum Mittelpunkt der Erde, In 80 Tagen um die Welt, Von der Erde zum Mond (4in1-Bundle) -  Jules Verne
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Dank seiner überreichen Fantasie führt Jules Verne seine Helden und Leser an jeden nur denkbaren Ort der Welt: tief in die Erde und ihre Ozeane hinein, hoch in die Lüfte und sogar in den Weltraum. Und noch immer sind seine Erfindungen oft fesselnder als die spannendsten Fakten der heutigen Wissenschaft. Die vier Bände versammeln einige der besten Romane Jules Vernes für junge Leser auf Entdeckungsfahrt: '20.000 Meilen unter den Meeren', 'In 80 Tagen um die Welt', 'Reise zum Mittelpunkt der Erde' und 'Von der Erde zum Mond'.

Jules Verne, 1828-1905, war ein begeisterter Beobachter. Er lebte in einer Zeit, in der sich die Welt rasant veränderte. Auf allen Wissensgebieten, Physik, Chemie, Mechanik wurden neue Entdeckungen und Erfindungen gemacht. Jules Verne ließ sich von der Stimmung des Umbruchs und des Fortschritts mitreißen. Nichts schien den Menschen damals unmöglich! Genau das regte den Schriftsteller zu seinen weltberühmten Abenteuerromanen an. Er gilt heute noch als einer der »Erfinder« der Science-Fiction.

1. KAPITEL


Eine schweifende Klippe


Ein seltsames Ereignis, ein unerklärtes, und eine unerklärbare Naturerscheinung, die sich im Jahr 1866 begab, ist ohne Zweifel noch unvergessen. Nicht allein die Bevölkerung der Hafenstädte war durch Gerüchte beunruhigt, im Binnenland der öffentliche Geist aufgeregt, besonders die Seeleute gerieten in Bewegung. Die Kaufleute und Reeder, Schiffsherren, Patrone und Kapitäne in Europa und Amerika, Offiziere der Kriegsmarine aller Länder, und dann die Staatsregierungen der beiden Weltteile widmeten der Sache im hohen Grade ihr Interesse.

Die Tatsache ist, dass seit einiger Zeit manche Schiffe auf hoher See einem »enormen Gegenstand« begegneten, lang, spindelförmig, mitunter phosphoreszierend, unendlich größer und rascher als ein Walfisch.

Die Angaben über diese Erscheinung, wie sie in den Schiffsbüchern verzeichnet wurden, betrafen mit ziemlicher Genauigkeit die Struktur des fraglichen Gegenstandes oder Geschöpfes, die unerhörte Schnelligkeit und erstaunliche Kraft seiner Bewegungen, die besonderen Lebensäußerungen, welche ihm eigentümlich schienen. War es ein Tier von der Walfischgattung, so übertraf es an Umfang weit alle von der Wissenschaft bisher verzeichneten. Cuvier, Lacépède, Dumeril, Quatrefages – hätten sicher die Existenz eines solchen Ungeheuers nicht gelten lassen – sofern sie es nicht selbst gesehen, d. h. mit eigenen kundigen Augen gesehen.

Lassen wir die ängstlichen Schätzungen, welche diesem Gegenstand zweihundert Fuß beimaßen, beiseite, verwerfen die übertriebenen Angaben von der Breite einer Meile und der Länge dreier – und halten uns an das Durchschnittliche der wiederholt gemachten Beobachtungen, so könnte man doch behaupten, dass dieses phänomenale Wesen – sofern es existierte – alle von den Ichthyologen bisher angenommenen Dimensionen bei Weitem übertraf.

Aber es existierte; die Tatsache an sich war nicht in Abrede zu stellen, und bei der Neigung, womit sich die Menschen dem Wunderbaren zuwenden, begreift man leicht die Bewegung, welche diese übernatürliche Erscheinung in der ganzen Welt hervorbrachte. Sie ins Reich der Fabeln zu verweisen, ging schon nicht mehr an.

In der Tat begegnete am 20. Juli 1866 das Dampfboot Governor Higginson, der Calcutta and Burnach steam navigation Company gehörig, dieser schwimmenden Masse fünf Meilen östlich von den Küsten Australiens. Der Kapitän Baker glaubte anfangs auf eine unbekannte Klippe zu treffen; er war auch bereits im Begriff, die Lage derselben genau zu bestimmen, als von dem unerklärlichen Gegenstand aus zwei Wasserstrahlen hundertundfünfzig Fuß hoch zischend in die Luft emporschossen. Demnach, sofern nicht auf dieser Klippe intermittierende Quellen eines Geysirs sich befanden, hatte es der Governor Higginson mit nichts anderm zu tun, als einem bisher unbekannten Seesäugetier, welches durch seine Luftlöcher Wasserstrahlen mit Luft und Dunst gemischt ausstieß.

Die gleiche Tatsache wurde am 23. Juli desselben Jahres in den Gewässern des Stillen Ozeans, von dem Cristobal Colon der West India and Pacific steam navigation Company beobachtet. Demnach war dieses außerordentliche Seetier imstande, mit erstaunlicher Schnelligkeit seine Stellung zu wechseln, da es vom Governor Higginson und Cristobal Colon nach Verlauf von drei Tagen an zwei Punkten beobachtet wurde, welche der Karte nach über siebenhundert Seemeilen voneinander entfernt sind.

Vierzehn Tage später, als zweitausend Meilen von da die Helvetia, von der Company Nationale, und der Shannon, von der Royal-Mail, in dem zwischen den Vereinigten Staaten und Europa gelegenen Teil des Atlantischen Meeres in entgegengesetzter Richtung fuhren, signalisierten sie sich das Ungeheuer unterm 42° 15’ nördl. Breite und 60° 35’ westl. Länge vom Meridian zu Greenwich aus. Bei dieser gleichzeitigen Beobachtung glaubte man die Länge des Tieres zum Mindesten auf etwa dreihundertfünfzig engl. Fuß (ca. 106 Meter) anschlagen zu können. Die größten Walfische aber, wie sie in der Gegend der Aleuten vorkommen, haben die Länge von hundertundfünfzig Meter niemals überschritten.

Als diese Nachrichten Schlag auf Schlag eintrafen, machten neue an Bord der Pereira gemachte Beobachtungen, ein Zusammenstoßen des Ätna mit dem Ungeheuer, ein von den Offizieren der französischen Fregatte La Normandie vorgenommenes Protokoll, eine sehr ernste, vom Generalstab des Commodore Fitz-James an Bord der Lord Clyde gemachte Aufnahme – auf die öffentliche Meinung den tiefsten Eindruck. In den Ländern leichten Humors scherzte man über das Phänomen, aber die ernsten und praktischen Länder, England, Amerika, Deutschland, befassten sich lebhaft damit.

Überall in den großen Verkehrsmittelpunkten kam das Ungeheuer in Schwung; man besang es in den Cafés, man verspottete es in den Journalen, man spielte es in den Theatern. Die Enten bekamen eine hübsche Gelegenheit, Eier in allen Farben zu legen. Die Journale gaben in Abbildungen alle riesenmäßigen Fantasiebilder zum Besten, vom weißen Walfisch, dem erschrecklichen »Moby-Dick« der Hyperboreerländer bis zum maßlosen Kraken, der mit seinen Fühlhörnern ein Fahrzeug von fünfhundert Tonnen umwickeln und in den Abgrund des Ozeans hinabziehen kann. Man zitierte sogar Stellen aus dem Altertum, die Ansichten des Aristoteles und Plinius, welche für die Existenz solcher Ungeheuer sprachen, sodann die norwegischen Berichte des Bischofs Pontoppidan, die Erzählungen Paul Heggedes, und endlich die Berichte Harringtons, dessen Ehrlichkeit nicht anzufechten ist, wenn er behauptet, er habe an Bord der Castillan im Jahr 1857 diese enorme Schlange gesehen.

Darauf begann eine unendliche Polemik der Gläubigen und Ungläubigen in den gelehrten Gesellschaften und den wissenschaftlichen Journalen. Die »Frage des Ungeheuers« erhitzte alle Gemüter. Die Journalisten, welche wetteifernd mit den Schöngeistern die Wissenschaft vertraten, vergossen, verbrauchten in diesem merkwürdigen Feldzug tonnenweise Tinte; manche sogar etliche Tropfen Blut, denn von der Seeschlange gingen sie zu beleidigenden Persönlichkeiten über.

Sechs Monate lang wurde der Krieg mit abwechselndem Erfolg geführt. Auf die gründlichen Artikel des geografischen Instituts in Brasilien, der Königl. Akademie der Wissenschaften zu Berlin, der Britischen Gesellschaft, der Smithson’schen Anstalt zu Washington, auf die Erörterungen des Indian Archipelago, des Kosmos des Abbé Moigno, der Petermann’schen Mitteilungen, auf die wissenschaftliche Chronik der großen Journale entgegnete die kleine Presse mit unerschöpflicher Laune. Die geistreichen Schriftsteller parodierten ein von den Gegnern des Ungeheuers zitiertes Wort Linnés, indem sie behaupteten, »die Natur schaffe keine Dummköpfe«, und beschworen ihre Zeitgenossen, nicht die Natur Lügen zu strafen, indem sie die Existenz des Kraken, der Seeschlangen, des »Moby-Dick« und andere Hirngespinste irrsinniger Seeleute gelten ließen. Endlich versetzte, in einem Artikel eines sehr gefürchteten satirischen Journals, der Beliebteste seiner Redakteure, bei einem Überblick über das Ganze, dem Ungeheuer einen letzten Streich, und erlegte es inmitten allgemeinen hallenden Gelächters. Der Geist siegte über die Wissenschaft.

Während der ersten Monate des Jahres 1867 hielt man die Frage für beseitigt, und es schien nicht, als solle dieselbe wieder auftauchen, als neue Tatsachen zur Kenntnis des Publikums kamen. Es handelte sich dabei nicht mehr um die Lösung eines wissenschaftlichen Problems, als die Vermeidung einer wirklichen, ernsten Gefahr. Die Frage nahm eine andere Gestalt an. Das Ungeheuer wurde wieder Inselchen, Felsen, Klippe, aber eine bewegliche, unbestimmbare und unfassbare.

Am 5. März 1867 stieß die Moravian von der Montreal Ocean Company, unter 27° 30’ Breite und 72° 15’ Länge, bei Nacht wider einen Felsen, der in jener Gegend von keiner Karte verzeichnet war. Nur durch die ausgezeichnete Beschaffenheit seines Rumpfes und seine Schnelligkeit bei vierhundert Pferdekraft entging er der Gefahr, mit seinen zweihundertsiebenunddreißig Passagieren unterzugehen.

Der Vorfall ereignete sich morgens früh, als schon der Tag graute. Man untersuchte das Meer genau, sah aber nichts, als ein starkes Kielwasser, welches auf drei Kabellängen das Gewässer brach. Ob die Moravian wider einen Felsen gestoßen, konnte man nicht wissen; aber als man ihn im Ausbesserungsbassin untersuchte, fand sich, dass ein Teil seines Kiels zerbrochen war.

Diese so bedeutende Tatsache wäre vielleicht vergessen worden, hätte sie sich nicht drei Wochen später unter gleichen Bedingungen wiederholt. Nur dass diesmal durch die Nationalität des betroffenen Schiffes und den Ruf der Gesellschaft, welcher es gehörte, das Ereignis das größte...

Erscheint lt. Verlag 13.12.2014
Illustrationen Edouard Riou, Henri Montaut, Hippolyte Leon Benett, Alphonse Marie Neuville
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20000 Meilen unter dem meer • 20.000 Meilen unter dem Meer • 20.000 Meilen unter den Meeren • 20000 Meilen unter den Meeren • Abenteuer • Abenteuerliteratur • Abenteuerroman • Bundle • eBooks • Entdeckung • Erde • Fantastik • Fantasy • Fantasyklassiker • Französische Literatur • In 80 Tagen um die Welt • Jugendbuch • Jugendbuchklassiker • Jugendklassiker • Jules Verne • Kapitän Nemo • Klassiker • Literaturklassiker • Phantasy • Phileas Fogg • Reise • Reise zum Mittelpunkt der Erde • Roman • Science Fiction • Von der Erde zum Mond • Weltliteratur • Weltreise • Wette • Wettlauf • Zwanzigtausend Meilen unter dem Meer • Zwanzigtausend Meilen unter den Meeren
ISBN-10 3-7306-9086-8 / 3730690868
ISBN-13 978-3-7306-9086-4 / 9783730690864
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