Elena - Ein Leben für Pferde 4: Das Geheimnis der Oaktree-Farm (eBook)

Romanserie der Bestsellerautorin

(Autor)

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2014 | 1. Auflage
304 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65265-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Elena - Ein Leben für Pferde 4: Das Geheimnis der Oaktree-Farm -  Nele Neuhaus
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Der vierte Band der Pferdebuch-Erfolgsserie von Bestseller-Autorin Nele Neuhaus Elena ist außer sich vor Freude, als sie plötzlich Post aus den USA bekommt. Brenda Murray, die ihr Berittpferd Quintano gekauft hat, lädt sie für die Sommerferien auf die Oaktree-Farm in Massachusetts ein - zusammen mit ihrer besten Freundin Melike! Auf den ersten Blick ist die Farm ein richtiges Pferdeparadies. Doch als ein wertvolles Pferd schwer verletzt wird und die Tochter der Besitzerin verschwindet, kommt Elena einem dunklen Geheimnis auf die Spur ... In neuer Ausstattung!

Nele Neuhaus, geboren in Münster/Westfalen, lebt heute im Taunus. Sie reitet seit ihrer Kindheit und schreibt bereits ebenso lange. Nach ihrem Jurastudium arbeitete sie zunächst in einer Werbeagentur, bevor sie begann, Erwachsenenkrimis zu schreiben. Mit diesen schaffte sie es auf die Bestsellerlisten und verbindet nun ihre zwei größten Leidenschaften: Schreiben und Pferde. Ihre eigenen Pferde Fritzi und Won Da Pie standen dabei Pate für die gleichnamigen vierbeinigen Romanfiguren.

1. Kapitel


»Elena, bleib bitte noch einen Moment da«, sagte unsere Klassenlehrerin Frau Wernke zu mir, als der Gong zum Ende der vierten Stunde ertönte. Meine Klassenkameraden verschwanden in die Pause und mir schwante beim Anblick von Frau Wernkes Miene nichts Gutes. Zu Beginn der Stunde hatte sie uns die Deutscharbeiten zurückgegeben. Ich hatte eine Vier geschrieben, obwohl Deutsch eigentlich mein bestes Fach war! Mit einem unguten Gefühl im Bauch ging ich zu ihr ans Pult.

»In den letzten Monaten lassen deine Leistungen mehr als zu wünschen übrig.« Frau Wernke musterte mich ernst. »Eine Fünf in Mathe, eine Fünf in Englisch und jetzt auch noch eine Vier in Deutsch, die eigentlich auch eher eine Fünf war! Wenn du nicht sofort einen Endspurt einlegst, dann wirst du die Klasse wiederholen müssen.«

Die Klasse wiederholen? Oh Gott, bloß nicht! Das würde bedeuten, dass ich noch ein Jahr länger in der Schule herumsitzen musste!

»Was ist los mit dir, Elena? Hast du Probleme?«

»N…nein. Ich … ich … weiß auch nicht, was los ist«, stammelte ich verlegen.

Das stimmte nicht ganz, denn ich wusste ziemlich gut, weshalb ich so schlechte Arbeiten geschrieben hatte. Kurz vor Weihnachten im letzten Jahr hatte Tim mit mir Schluss gemacht. Das hatte mich völlig durcheinandergebracht und danach war dauernd irgendetwas passiert, was mich vom Lernen abgehalten hatte: die Entdeckung, was für ein falsches Spiel meine angebliche Freundin Kiki hinter meinem Rücken trieb, Kaderlehrgänge und Turniere, außerdem ritt ich jeden Tag meine beiden Berittpferde Lenzi und Skyfall und oft auch noch Fritzi, mein eigenes Pferd. Aber das waren alles keine Argumente, die Frau Wernke gelten lassen würde – und meine Eltern erst recht nicht. Papa und Mama waren nie sonderlich streng gewesen, was die Schule betraf, aber wahrscheinlich nur deshalb, weil weder mein älterer Bruder Christian noch ich jemals Probleme mit Noten oder gar der Versetzung gehabt hatten.

»Ich weiß, dass du nicht dumm bist, Elena.« Frau Wernke stand auf und ergriff ihre Tasche. »Ich fürchte, du machst einfach zu wenig für die Schule.«

Ich fühlte mich ertappt und senkte den Kopf. Meistens kam ich erst um vier Uhr nachmittags aus der Schule und dann blieb nicht viel Zeit, um alles auf die Reihe zu kriegen. Und statt am Schreibtisch zu sitzen und für die Klassenarbeiten zu lernen, war ich lieber mit Melike, Nick und Tim im Stall.

»Frau Vollandt hat mir gesagt, dass die letzte Englischarbeit allgemein sehr schlecht ausgefallen ist und sie deshalb wiederholt wird. Ich rate dir, nutze diese Chance und gib Gas in den letzten Wochen. Sonst sieht’s für dich nicht gut aus.«

»Werden Sie das meinen Eltern sagen?«, fragte ich zaghaft.

»Das muss ich, leider. Du bist akut versetzungsgefährdet.«

Sie ging hinaus. Ich folgte ihr und trottete niedergeschlagen den Flur entlang und die Treppe hinunter.

Irgendwie hatte ich meine schlechten Noten total verdrängt und das lag an den dramatischen Ereignissen der vergangenen Wochen. Am Abend vor dem Jugendturnier in Alsfeld waren die Scheune und Papas großer Lkw mitsamt dem Wohnwagen abgebrannt und ich war zuerst fest davon überzeugt gewesen, dass Kiki den Brand gelegt hatte. Auf dem Turnier war ich dann mit Lenzi, der eigentlich Lancelot hieß, und Skyfall mein erstes S-Springen geritten und auf Anhieb mit beiden Pferden platziert worden. Tim hatte mit Rolanda, der Stute meines Bruders, die schwerste Prüfung des Turniers gewonnen, ganz knapp vor Niklas Schütze, Melikes Freund. Kikis Bruder Fabian hatte auf dem Turnier Ariane entführt, aber wir hatten sie finden und befreien können, und die Polizei hatte schnell herausgefunden, wer unsere Scheune angezündet hatte. Zwar hatten Kiki und Fabian Denninger nichts damit zu tun gehabt, aber nach den ganzen Vorfällen hatten sie ihre Pferde in einen anderen Stall gestellt und ich war heilfroh, dass ich ihnen auf dem Amselhof nicht mehr begegnen würde. Bei dem Brand war nicht nur die Scheune mit den Stroh- und Heuvorräten, sondern auch das Sattelzeug im Lkw Opfer der Flammen geworden, doch glücklicherweise würde die Versicherung alle Schäden bezahlen. Ja, irgendwie hatten alle Begebenheiten der letzten Wochen und Monate ein gutes Ende gefunden, alles hätte wunderbar sein können – bis auf meine miesen Noten in der Schule!

Auf dem Schulhof hielt ich Ausschau nach Melike und fand meine beste Freundin auf einer Bank vor dem Eingang der Cafeteria. Sie tippte konzentriert auf ihrem Smartphone herum, wahrscheinlich schrieb sie sich Nachrichten mit Niklas.

»Hey!« Melike blickte auf und rückte ein Stück zur Seite, damit ich mich hinsetzen konnte. »Was machst du denn für ein Gesicht?«

Ich stieß einen Seufzer aus und erzählte ihr, was die Wernke mir eben gesagt hatte.

»Eine Vier in Deutsch und ein Fünf in Englisch?« Melike runzelte ungläubig die Stirn. »Wieso das denn?«

»Das war so eine blöde Grammatikarbeit.« Ich zuckte die Schultern. »Und in Deutsch hab ich vergessen, das Buch zu lesen.«

»Was lest ihr da gerade?«

»Ach, so was total Ödes von irgend so ’nem Typ, der unehelich war und dann umgebracht wurde, weil die geglaubt haben, er wäre Jude, dabei war er irgendwie eigentlich keiner.«

»Andorra von Max Frisch«, stellte meine Freundin nüchtern fest und erschreckte mich wieder einmal mit ihrem Wissen. »Das haben wir letztes Jahr auch gelesen und ich fand’s ziemlich cool. Es geht um Schuld und Vorurteile und … Mann, Elena!«

Melike rüttelte mich an der Schulter, ihre Augen blitzten. »Sitzen bleiben ist voll scheiße! Weißt du, mit wem du dann in einer Klasse wärst?«

»Ja, klar.« Ich ließ deprimiert den Kopf hängen. »Die Englischarbeit wird wiederholt. Vielleicht bin ich dann besser.«

»Von alleine sicher nicht. Da musst du schon was für tun.«

Das wusste ich selbst. Das Problem war, dass ich überhaupt keine Lust hatte, englische Grammatik zu büffeln, wenn das Wetter toll war und ich stattdessen zusammen mit meinen Freunden reiten konnte. Nächste Woche schrieben wir die letzte Mathearbeit und ich hatte leider überhaupt keinen Plan von Dreiecksberechnungen und Wurzelgleichungen.

»Hey«, sagte jemand und wir blickten hoch.

Vor uns stand Ariane Teichert und lächelte – ein bisschen unsicher, wie ich fand und ohne ihre treuen Anhängerinnen Tessa und Ricky, die ihr normalerweise auf Schritt und Tritt folgten.

»Hi Ariane«, antwortete Melike. »Wie geht’s deinem Vater?«

»Ganz okay.« Ariane machte die typische Kopfbewegung, mit der sie früher ihre lange blonde Mähne zurückgeworfen hatte, aber die Mähne gab es nicht mehr. Stattdessen war ihr Haar jetzt raspelkurz. »Meine Mutter holt ihn heute nach Hause.«

Noch vor gar nicht langer Zeit war Ariane alles andere als eine Freundin von uns gewesen, ja, sie hatte Melike sogar ziemlich übel beleidigt, aber seitdem war viel passiert. Fabian, ihr Exfreund, hatte sie auf dem Turnier entführt und darüber hatte sich ihr Vater derart aufgeregt, dass er zusammengeklappt und im Krankenhaus gelandet war. Ihre neue Frisur verdankte Ariane ebenfalls Fabian und seiner Schwester Kiki. Die beiden hatten ihr auf der Abi-Party vor ein paar Wochen eine Droge verabreicht, weil sie kompromittierende Fotos von ihr machen und ins Internet stellen wollten. Ariane hatte das Bewusstsein verloren und Kiki hatte ihr daraufhin die schönen langen Haare abgeschnitten, als Rache dafür, dass Ariane sie immer total mies behandelt hatte.

»Was wollte die Wernke denn noch von dir?«, erkundigte sich Ariane nun bei mir. Es war für mich ungewohnt, sie plötzlich so freundlich zu erleben, nachdem sie sich mir gegenüber jahrelang feindselig oder herablassend verhalten hatte, deshalb zögerte ich mit einer Antwort.

»Sie hat mir gesagt, dass ich sitzen bleibe, wenn ich mich jetzt nicht anstrenge«, antwortete ich schließlich widerstrebend.

»Oh!«, machte Ariane nur. Im Gegensatz zu mir war sie ziemlich gut in der Schule, denn sie war nicht nur beim Reiten ehrgeizig.

»Also, Englisch kann ich mit dir lernen«, sagte Melike neben mir. »In Grammatik bin ich gut. Aber was Mathe betrifft, muss ich leider passen.«

»Englisch geht ja noch«, entgegnete ich düster. »Viel schlimmer ist Mathe. Ich schreibe nächste Woche ganz sicher wieder ’ne Fünf.«

»Ich kann dir helfen«, bot Ariane an und wirkte verlegen, als sie meinen überraschten Blick sah. »Also, nur wenn du willst, meine ich.«

Ariane war die Klassenbeste in Mathe, besser als alle Jungs.

»Äh, ich … das … das wäre cool«, stotterte ich. »Hast du denn Zeit dafür?«

»Na ja.« Sie zuckte die Achseln und grinste schief. »Einen Freund hab ich ja nun nicht mehr.«

Mein Handy piepste und ich warf einen Blick darauf. Tim hatte mir eine WhatsApp geschrieben.

Bin heut gegen 3 im Stall. Gehen wir ne Runde ins Gelände? Kuss! T.

Der Gong ertönte und Melike sprang von der Bank.

»Damit ist ja alles geklärt«, sagte sie. »Mit mir lernst du Englisch, mit Ariane Mathe. Einverstanden?«

Ich hatte alles andere als Lust auf blöde Grammatik und noch blödere Matheformeln, aber noch weniger Lust hatte ich auf Krach mit meinen Eltern und ein Jahr länger Schule.

»Einverstanden«, erwiderte ich also und rang mir ein Lächeln ab. Melike grinste, Ariane und ich machten uns auf den Weg zum Chemiesaal.

»Wenn du willst, können wir gleich nach der achten Stunde anfangen«, schlug Ariane eifrig vor. »Oder...

Erscheint lt. Verlag 17.11.2014
Reihe/Serie Elena – Ein Leben für Pferde
Mitarbeit Designer: Zero Werbeagentur Barbara Ruprecht
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Bestseller • Bibi und Tina • Charlotte • Charlottes Traumpferd • Elena • Elena-Reihe • Jugendbücher • Liebe • Nele Neuhaus • Ostwind • Pferd • Pferde • Pferdebuch • Pferdekrimi • Reisen • Romantik • Sabotage • Spannung • USA
ISBN-10 3-522-65265-7 / 3522652657
ISBN-13 978-3-522-65265-0 / 9783522652650
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