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Spinnenjagd (eBook)

Elemental Assassin 3
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
432 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-96809-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
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Als Auftragskillerin hat »die Spinne« Gin Blanco schon vielen Menschen das Licht ausgeblasen. Jetzt ist sie im vorzeitigen Ruhestand - wobei sie guten Freunden gerne noch den ein oder anderen Gefallen tut. Doch niemals wird sie ihren Frieden finden, solange Mab Monroe noch lebt, die gefährlichste und einflussreichste Frau Ashlands, die mit ihrer Feuermagie Gins Familie ermordete. Glücklicherweise steht ihr der absolut unwiderstehliche Owen Grayson bei ihrem Rachefeldzug zur Seite ...

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.

Jennifer Estep ist Journalistin und New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab und schreibt heute Paranormal Romance und Urban Fantasy für erwachsene Leserinnen und Jugendliche. Bei Piper erschien bisher ihre All-Age-Serie um die "Mythos Academy" sowie die Erwachsenenreihe "Elemental Assassin".

1

Die Mistkerle wären nie auch nur in meine Nähe gekommen, hätte ich nicht die Grippe gehabt. Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen. Das war ich. Gin Blanco. Restaurantbesitzerin. Stein- und Eiselementar. Ehemalige Auftragsmörderin. Eine insgesamt eher harte Type. In die Knie gezwungen von Mikroben. Bäh.

Es hatte vor drei Tagen als leichtes Kratzen im Hals angefangen. Und jetzt … nun, es war nicht schön anzusehen. Tränende Augen. Bleiches Gesicht. Und eine Nase, die so hellrot leuchtete, dass selbst Rudolph das Rentier eifersüchtig gewesen wäre. Widerlich.

Ich war heute Abend nur deswegen aus dem Bett gekrochen, weil ich zum Ashland Community College musste, um die Abschlussprüfung in meinem Kurs über Klassische Literatur abzulegen. Anschließend hatte ich meinen Aufsatz über Symbolismus in der Odyssee abgegeben, dann war ich über die grasbewachsenen Plätze des Campus zurück in Richtung Auto geschlurft, hatte von meinem Bett geträumt und davon, mindestens eine Woche nicht mehr aufzustehen.

Es war kurz nach sieben an einem klaren kalten Dezemberabend und der letzte Prüfungstag des Semesters. Der Campus war fast menschenleer. In den efeubewachsenen Backsteingebäuden um mich herum brannten nur vereinzelt Lichter. Die Steine flüsterten mir Formeln, Theorien und Wissen zu. Ein altes, sonores, ein wenig überhebliches Geräusch, das überhaupt nicht zu den unheimlichen Schatten des Hofes passte. Außer mir war niemand zu sehen. Was wahrscheinlich der Grund war, warum die Mistkerle beschlossen hatten, mir hier aufzulauern. Das, und weil es wahrscheinlich einfach zu mühsam gewesen wäre, mich zu entführen.

In der einen Sekunde hatte ich mein Gesicht noch in einem Taschentuch vergraben, um mir zum hundertsten Mal am heutigen Tag die wunde Nase zu putzen, im nächsten Augenblick sah ich auf und stellte fest, dass ich von drei Riesen umzingelt war.

O verdammt.

Ich hielt an. Sofort rückten sie näher zusammen und formten ein loses Dreieck der Bedrohung um mich. Die Riesen maßen alle ungefähr zwei Meter, mit gigantischen hervorquellenden Augen und Fäusten, die fast so groß waren wie mein Kopf. Einer von ihnen grinste und ließ die Knochen seiner Hand knacken. Da war jemand scharf drauf, zur Sache zu kommen und mich richtig zu vermöbeln.

Meine grauen Augen blickten zu dem Anführer der Gruppe, der sich direkt vor mir aufgebaut hatte – Elliot Slater. Er war der größte der Riesen. Neben seinen zwei Metern zehn wirkten sogar seine Lakaien klein. Slater war fast so breit wie hoch und sehr muskulös. Granit wäre einfacher zu brechen gewesen als seine Rippen. Er war so hellhäutig, dass er schon fast ein Albino war, und schien im dämmrigen Licht förmlich zu leuchten. Seine haselnussbraunen Augen bildeten den einzigen Farbtupfer in seinem kreidebleichen Gesicht, und die dünnen zerzausten blonden Haare schafften es kaum, seinen gigantischen Schädel zu bedecken. An dem Ring, den er am kleinen Finger trug, blitzte ein Diamant wie ein Stern in der Nacht.

Bis ich vor ein paar Monaten in den Ruhestand gegangen war, hatte ich unter dem Namen »die Spinne« ein geheimes zweites Leben als Auftragsmörderin geführt. Ich hatte jede Menge Beziehungen zu der dunklen Seite des Lebens, also kannte ich Slaters Ruf und hatte ihn schon öfter gesehen. Auf dem Papier war Elliot Slater ein angesehener Sicherheitsfachmann mit einem beeindruckenden Aufgebot an Riesen-Bodyguards. In Wahrheit arbeitete er als oberster Vollstrecker von Mab Monroe, der Feuermagierin, die die Südstaaten-Metropole Ashland befehligte, als wäre es ihre persönliche Grafschaft. Slater kümmerte sich um jegliche lästigen Probleme, mit denen Mab sich nicht selbst beschäftigen wollte, indem er die betroffenen Personen verstümmelte oder dauerhaft verschwinden ließ.

Es hatte den Anschein, als wäre heute Abend ich das Problem.

Nicht überraschend. Vor ein paar Wochen hatte ich jemanden auf einer Party in Mab Monroes Herrenhaus kaltgemacht. Ich muss wohl kaum erwähnen, dass die Feuermagierin nicht mit Begeisterung darauf reagiert hatte, dass einer ihrer Gäste auf ihrer eigenen Party ermordet worden war, während sie einige enge Geschäftskontakte pflegte. Bis jetzt war ich damit durchgekommen, aber ich wusste, dass Mab alles in ihrer Macht Stehende tat, um den Killer zu finden.

Um mich zu finden.

Ich schnäuzte mich erneut in das Taschentuch, während ich mich fragte, ob Mab herausgefunden hatte, wer ich wirklich war. Ob das der Grund war, dass Slater heute hier auftauchte?

Elliot Slater sah über seine breite Schulter nach hinten. »Ist sie das?«, fragte er. Dann glitt er ein Stück zur Seite, damit sich ein anderer Mann – ein Mensch, viel kleiner als die anderen Gestalten – dem Kreis aus Riesen um mich herum anschließen konnte. Unter dem klassischen Trenchcoat trug er einen schwarzen Anzug, und seine polierten Lederschuhe glänzten im Halbdunkel wie feuchte Tinte. Seine dichte Mähne stahlgrauen Haares erinnerte an einen schweren Silbermantel, dessen Kapuze sich über seinen Kopf gelegt hatte. Zu dumm, dass der Hass in seinen Augen so heiß brannte, dass die braunen Augen in dem glatten Gesicht wie Klumpen geronnenen Bluts wirkten.

Ich erkannte ihn sofort. Jonah McAllister. Auf dem Papier war er der beste Anwalt der Stadt, ein charmanter, angriffslustiger Strafverteidiger, der fähig war, selbst den grausamsten Killer freisprechen zu lassen, vorausgesetzt, er zahlte die richtige Summe. Tatsächlich gehörte er ebenfalls zu den Handlangern von Mab Monroe, genau wie Elliot Slater. Jonah McAllister war Mabs hauseigener Winkeladvokat und dafür verantwortlich, ihre Feinde in möglichst viel rechtlichem Papierkram zu begraben – nicht dem Erdboden gleichzumachen, wie Slater es tat.

McAllisters Sohn Jake war derjenige gewesen, den ich auf Mabs Party umgebracht hatte. Der vierschrötige Dämlack hatte mir unter anderem damit gedroht, mich zu vergewaltigen und dann zu ermorden. Ich hatte den Mord ehrlich gesagt mehr als Ungeziefervernichtung betrachtet.

Elliot Slater und Jonah McAllister als Team. Die Nacht wurde immer besser. Wieder schniefte ich. Ich hätte wirklich im Bett bleiben sollen.

Jonah McAllister musterte mich mit kalten Augen. »O ja. Das ist sie. Die wunderbare Miss Gin Blanco. Das Miststück, das meinem Jungen solche Schwierigkeiten bereitet hat.«

Schwierigkeiten? Wahrscheinlich schon, wenn man es als Schwierigkeit betrachtete, dass ich Jake McAllister wegen versuchten Raubes bei der Polizei angezeigt, ihm einen Teller voller Essen ins Gesicht geklatscht und ihn in einer Badewanne erstochen hatte. Aber mir fiel auf, dass Jonah McAllister kein Wort darüber verlor, dass ich seinen Sohn tatsächlich getötet hätte. Er sprach nur von »Schwierigkeiten«. Hmm. Sah aus, als würden die Herrschaften eine Art Angelausflug unternehmen, um Informationen zu sammeln. Ich entschied mich, mitzuspielen – für den Moment.

»Was soll das hier?« Meine Stimme war eine Mischung aus weinerlichem Jammern und rasselndem Keuchen. »Haben Sie Jakes schlechte Angewohnheit übernommen, unschuldige Leute anzugreifen?«

McAllisters Miene versteinerte bei meiner Beleidigung. So weit es möglich war jedenfalls. Trotz der Tatsache, dass er über sechzig war, waren McAllisters Gesichtszüge dank ständiger teurer Behandlungen durch Luftelementare so glatt wie Marmor.

»Ich würde Sie kaum als unschuldig bezeichnen, Miss Blanco. Und Sie sind diejenige, die meinen kostbaren Jungen zuerst angegriffen hat.«

»Ihr kostbarer Junge kam in mein Restaurant, hat versucht mich auszurauben und hätte mit seiner Feuermagie fast zwei meiner Gäste getötet!« Ich spuckte ihm die Worte förmlich entgegen, zusammen mit etwas schleimigem Auswurf. »Ich habe mich nur verteidigt. Aber was spielt das jetzt noch für eine Rolle? Ihr Junge ist wegen irgendeinem seltsamen Herzfehler gestorben. Zumindest stand das in der Zeitung.«

Jonah McAllister starrte mich an. Offensichtlich versuchte er zu erkennen, ob ich mehr über den verfrühten Tod seines Sohns wusste. Ich nutzte die Gesprächspause, um mich zu schnäuzen – mal wieder. Verdammte Mikroben.

McAllister verzog angewidert den Mund, als er die Geräusche meiner Krankheit hörte. Zugegebenermaßen hatte ich schon attraktiver ausgesehen. Er nickte Elliot Slater zu, der die Geste erwiderte.

»Also, Miss Blanco«, sagte er gedehnt. »Der Grund für dieses Treffen ist, dass Mr. McAllister glaubt, Sie könnten ein paar Informationen über den Tod seines Sohnes besitzen. Jake hatte einen leichten Herzfehler, aber sein Tod vor ein paar Wochen wurde von einigen verdächtigen Umständen begleitet.«

Verdächtige Umstände? Das war eine sehr höfliche Umschreibung für eine riesige Wunde in der Brust, zugeführt mit einem Messer. Aber ich machte weiter auf ahnungslos und ließ mir nichts anmerken.

»Warum sollte ich irgendetwas über Jakes Tod wissen?«, fragte ich. »Ich habe den kleinen Mistkerl zuletzt an dem Tag gesehen, an dem er seinen Vater ins Pork Pit gebracht hat, um mich unter Druck zu setzen, damit ich die Anzeige gegen ihn zurückziehe.«

Das war natürlich gelogen. Ich war Jake McAllister noch mal begegnet – auf Mab Monroes Party. Obwohl ich mich als Nutte verkleidet hatte, hatte der Dreckskerl mich erkannt. Da ich dort gewesen war, um jemand anderen umzubringen, hatte ich den lieben kleinen Jakie in ein Badezimmer gelockt, ihn erstochen und seine Leiche in der Wanne versteckt, bevor ich mir sein Blut vom Kleid gewaschen hatte und zurück auf die Party gegangen war. Nichts, was ich in meinem Leben als »die Spinne« nicht Dutzende Male getan hatte. Ich hatte deswegen sicherlich keine...

Erscheint lt. Verlag 10.11.2014
Reihe/Serie Elemental Assassin
Elemental Assassin
Übersetzer Vanessa Lamatsch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Fantasy / Science Fiction Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Antiheldin • Ashland • Assassine • Auftragskiller • Buch • Bücher • eBook • Eis • elementar • Elemente • Fantasy Bücher • Fantasy für Frauen • Fantasy Reihe • Fantasy Serie • Gin Blanco • Mörder • Mythos Academy • Spinne • Stein • Urban Fantasy
ISBN-10 3-492-96809-0 / 3492968090
ISBN-13 978-3-492-96809-6 / 9783492968096
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