Die Hyäne (eBook)

Julia Durants neuer Fall
eBook Download: EPUB
2014 | 1. Auflage
460 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42475-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Hyäne -  Andreas Franz,  Daniel Holbe
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Seit ihrem ersten Fall zählt die Frankfurter Kommissarin Julia Durant zu den beliebtesten Ermittlerinnen in Deutschland. Ihre Leser lieben ihre manchmal spröde, kompromisslose, immer aber von großer Empathie geprägte Art. In ihrem 15. Fall bekommt es Julia mit einem Mörder zu tun, der sich selbst »Die Hyäne« nennt: Er mordet scheinbar ohne Plan und schickt die Eingeweide seiner Opfer an die Polizei.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan - und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die 'Todesmelodie', die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten.

Andreas Franz' große Leidenschaft war von jeher das Schreiben. Bereits mit seinem ersten Erfolgsroman JUNG, BLOND, TOT gelang es ihm, unzählige Krimileser in seinen Bann zu ziehen. Seitdem folgte Bestseller auf Bestseller, die ihn zu Deutschlands erfolgreichstem Krimiautor machten. Seinen ausgezeichneten Kontakten zu Polizei und anderen Dienststellen ist die große Authentizität seiner Kriminalromane zu verdanken. Andreas Franz starb im März 2011. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie in der Wetterau unweit von Frankfurt. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon immer. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die "Todesmelodie", die zu einem Bestseller wurde. Es folgten mittlerweile dreizehn weitere Durant-Romane, die allesamt die vorderen Plätze der Sellerlisten eroberten. Daniel Holbe, Jahrgang 1976, lebt mit seiner Familie im oberhessischen Vogelsbergkreis. Insbesondere Krimis rund um Frankfurt und Hessen faszinierten den lesebegeisterten Daniel Holbe schon seit geraumer Zeit. So wurde er Andreas-Franz-Fan – und schließlich selbst Autor. Als er einen Krimi bei Droemer-Knaur anbot, war Daniel Holbe überrascht von der Reaktion des Verlags: Ob er sich auch vorstellen könne, ein Projekt von Andreas Franz zu übernehmen? Daraus entstand die Todesmelodie, die zum Bestseller wurde. 

Prolog 2


Die Morgensonne glühte mit aller Kraft und verlieh selbst den blassgrauen Leitplanken einen warmen Anstrich. Der feuchte Asphalt dampfte an den Stellen, die kurz zuvor noch im Schatten gelegen hatten. Auf der doppelspurigen Trasse blitzte ein Lichtreflex auf. Ein vorbeidonnernder Sattelschlepper. Seine Vibrationen waren selbst am Rand des Parkplatzes noch unter den Schuhsohlen zu spüren. Julia Durant kniff die Augen zusammen und zog ein letztes Mal an ihrer Gauloise. Als die Glut sich in den Filter brannte, stach die Hitze in ihren Lippen. Fluchend schnippte sie den Stummel hinter sich.

»Kommst du?«, erkundigte die Kommissarin sich bei ihrem Kollegen, der den Wagen noch nicht verlassen hatte.

Frank Hellmer schälte sich ächzend aus dem Dienstwagen.

»Was zum Teufel machen wir hier?«, fragte er mürrisch. In seiner Hand rasselte eine halbleere Packung Tic Tac, von denen er sich drei Stück einwarf, während er mit dem Ellbogen die Tür zustieß. Seine Augen waren unterlaufen, er klagte seit Tagen, schlecht zu schlafen. Wie Julia Durant gehörte er zum Frankfurter K 11, der Mordkommission, und seine Frage war berechtigt. Der Autobahnparkplatz Stauferburg an der A 45, der sogenannten Sauerlandlinie, lag weit außerhalb ihres Zuständigkeitsbereichs.

Julia Durant ignorierte den missmutigen Tonfall, den Hellmer schon geraume Zeit an den Tag legte. Wenn er überhaupt sprach. Die meiste Zeit der Fahrt hatte er schweigend aus dem Fenster gesehen. Beabsichtigt oder nicht, er trug damit sein Desinteresse zur Schau, und das ärgerte Durant.

»Beate Schürmann wird seit über zwei Jahren vermisst«, setzte sie an, »und nach Monaten haben wir heute nun eine Spur. Entschuldige, wenn mir das nicht am Arsch vorbeigeht.«

»Hab ich was gesagt?« Hellmer reagierte gereizt und hob abwehrend die Hände. Dabei fiel Julias Blick auf einen handtellergroßen Kaffeefleck, der die linke Brusttasche seines Hemdes zierte. Demnach trug er dieselbe Hemd- und T-Shirt-Kombi wie am Vortag. Doch bevor die Kommissarin darauf eingehen konnte, wurde sie von einem herbeieilenden Beamten unterbrochen. Es handelte sich um einen stattlichen Hünen von eins neunzig, der die Kommissarin um mehr als einen Kopf überragte.

»Sind Sie die Kollegen aus Frankfurt?«

Er atmete angestrengt und deutete mit dem Zeigefinger auf das Nummernschild ihres Dienstwagens.

»Eins a Ermittlungsarbeit«, gab Hellmer sarkastisch zurück. Er hielt sich die Hand vor die Augen, denn der Kollege stand mit dem Rücken zur Sonne. Wahrscheinlich war das auch besser so, Julia hätte sich sonst noch für ihn schämen müssen. Normalerweise machte Hellmer keine schlechte Figur. Doch in letzter Zeit …

Sie schüttelte dem Kollegen, der sich als Kuschnierzky vorstellte, die Hand.

»Rainer genügt mir«, fügte er grinsend hinzu. »Mit meinem Nachnamen hat selbst die Personalabteilung auch nach fast vierzig Dienstjahren noch zu kämpfen.«

Julia zog ihren Dienstausweis, und sie tauschten sich kurz aus. Setzten sich dann in Bewegung. Ein feinmaschiger Wildzaun säumte den Parkplatz, dahinter lagen Wald und Felder. Die Münzenburg reckte ihre beiden Wehrtürme trotzig in den Himmel, eine rot-weiße Fahne flatterte auf der Spitze. Sie erreichten ein offen stehendes Metalltor, ein Trampelpfad verlief hindurch. Das Gras war weiträumig platt getreten und nur noch lückenhaft intakt. Eine plötzliche Brise trug den scharfen Geruch von Urin in ihre Nasen.

»Passen Sie auf, es gibt hier überall Tretminen«, riet der Beamte, und Julia ließ ihren Blick fortan nicht von ihren Fußspitzen weichen.

»Wozu gibt’s hier ein Klo?«, dachte sie laut, denn das graubraune, achteckige Gebäude war kaum zu übersehen. Während sie den schmalen Pfad entlangtrotteten, hörte sie Hellmer hinter sich etwas von Schwulentreffs und Prostitution brummen. Dann meldete sich auch schon wieder Kuschnierzky zu Wort: »Den Feldweg links runter, über die Landstraße und gleich wieder rauf. Dreißig Meter, Sie können’s nicht verfehlen.«

»Kommen Sie nicht mit?«

»Nein.« Er rang sich ein gequältes Lächeln ab. »Ich bin heilfroh, wenn mein Büro mich wiederhat. Ich bin Innendienstler. Mein Bedarf an Freigang ist für die nächsten paar Monate hinreichend gedeckt.«

»Nicht jeder ist für die Kripo geschaffen«, stichelte Hellmer aus dem Hintergrund. Er knisterte mit der Plastikfolie seiner Zigarettenpackung und fingerte im Inneren nach dem letzten Glimmstengel.

»Mein Kollege hat einen schlechten Tag erwischt«, entschuldigte sich Durant wispernd, doch Kuschnierzky winkte lächelnd ab.

»Kein Problem. Meiner Frau wäre es wohl auch lieber gewesen, wenn mein Job mehr dem eines Fernsehermittlers gliche. Aber dieser ganze menschliche Abschaum war mir immer eine Nummer zu groß. Macht Sie das nicht fertig?«

Die Kommissarin stockte, und ihr Blick verfinsterte sich. »Oh doch«, nickte sie nach einigen Sekunden bedächtig. Ein düsteres »Mehr, als Sie sich vorstellen können« verkniff sie sich.

Beate Schürmann war eine lebensfrohe Gymnasiastin gewesen, eine auf den Fotos recht kindlich wirkende Elfjährige, mit langen blonden Haaren. Das Fahndungsfoto zeigte sie mit einem breiten pinkfarbenen Haarreif, bis über beide Ohren grinsend. Es war nur wenige Tage vor ihrem Verschwinden aufgenommen worden. Auf dem Nachhauseweg zwischen Ober- und Nieder-Erlenbach, wo Beate mit ihren Eltern und einem älteren Bruder lebte, musste ihr jemand aufgelauert haben. So zumindest erklärten sich die Ermittler und die Familie das spurlose Verschwinden des Mädchens, das nach einer Gitarrenstunde zu Fuß zwischen den beiden dörflichen Gemeinden unterwegs gewesen war. Ihre Gitarre und ein Paar Rollerblades wurden unweit eines Bachlaufs gefunden, doch dabei blieb es. Zeugen gaben später an, einen weißen Opel Astra mit getönten Scheiben und einem auswärtigen Kennzeichen gesehen zu haben, doch weder diese noch andere Hinweise führten zu brauchbaren Ergebnissen. Beate hatte Bluejeans getragen, einen rosafarbenen Pullover, denn Rosa war ihre erklärte Lieblingsfarbe, wie ihre Mutter zu Protokoll gegeben hatte. Ob sie den Reif im Haar gehabt hatte, daran erinnerte sich niemand so recht, auch nicht die Gitarrenlehrerin.

Julia Durant hatte mehrfach mit Beates Eltern gesprochen, denn regelmäßig starteten diese in ihrer Verzweiflung private Suchaufrufe oder erkundigten sich im Präsidium, ob es nicht endlich etwas Neues gäbe. Die Kommissarin hätte alles dafür gegeben, wenn ihr der nächste Kontakt zu den Schürmanns erspart geblieben wäre. Die angestaute Hoffnung, das sehnsüchtige Flimmern in den Augen, über denen ein permanenter Schleier Tränenflüssigkeit lag. Familie Schürmann lebte noch immer in Nieder-Erlenbach, auch wenn das Fingerzeigen der Nachbarn sie kaputt machte. Jeder schien zu wissen, dass Beate längst tot war. Vergewaltigt, missbraucht, verscharrt. Man sah Derartiges doch ständig in den Medien. Doch sie würden nicht wegziehen. Nicht, solange sie Tag für Tag dafür beteten, dass ihr Mädchen wieder vor der Haustür stehen würde, als sei nichts geschehen.

Als Julia Durant in dem ausgewaschenen Graben einen pinkfarbenen Haarreif erkannte, wusste sie, dass nun alle Hoffnung gestorben war. Sie nahm einen schweren, tiefen Atemzug. Ihr Glaube an einen allmächtigen Gott, der die Menschen vor dem Bösen zu bewahren versprochen hatte, wurde in solchen Situationen einer Zerreißprobe unterzogen. Jedes Mal aufs Neue. Sie betete, dass der Tag von Beates Verschwinden und ihr Todesdatum nicht wesentlich auseinanderlagen. »Bitte mach, dass sie nicht zu lange leiden musste.«

Doch nach zwei Jahren würde eine solch präzise Todeszeitbestimmung kaum mehr möglich sein.

Starker Regenfall hatte ein längst vergessenes Betonrohr freigespült. In ihm hatte der Hund einer Joggerin in den frühen Morgenstunden den zerrissenen Müllsack mit skelettierten Überresten aufgespürt. Aufgrund verschiedener Indizien, wie etwa der Kleidungsreste, hatte sich der Verdacht erhärtet, dass es sich um Beate Schürmann handeln könne. Obwohl der Fundort eine Dreiviertelstunde Fahrtzeit vom Ort ihres Verschwindens entfernt lag. Man hatte daraufhin die Kollegen aus Frankfurt informiert.

Trotz ihrer langjährigen Erfahrung musste Julia Durant einen dicken Kloß im Hals wegschlucken.

Heute war einer dieser Tage, an denen der Job an der Seele nagte. Mit scharfzahnigem Biss, der bleibende Narben hinterließ. Und es gab nichts, was sie dagegen tun konnte.

Eine knappe Stunde später sanken die beiden Ermittler kraftlos in das von der Sonne erhitzte Auto. Hellmer stöhnte und wischte sich Schweißperlen von der Stirn. Durant zündete sich eine Zigarette an, die dritte, seit sie den Rückweg angetreten hatten. Was als Vermutung im Raum gestanden hatte, war nun traurige Gewissheit geworden. Anhand der gefundenen Indizien und persönlichen Gegenstände war eine anderslautende Identifizierung als auf Beate Schürmann undenkbar. Die Rechtsmedizin würde den endgültigen Beweis erbringen, und da das Mädchen aus einem Frankfurter Stadtteil stammte, würde die Obduktion ihrer Überreste im dortigen Institut erfolgen. Julia legte Wert darauf, es mit eingespielten Kollegen zu tun zu haben, die sie kannte. Besonders in diesem Fall, auch wenn Hellmer noch immer den Unbeteiligten mimte.

»Hauptsache, die Eltern haben Gewissheit«, brummte er. »Darf ich eine schnorren?«

»Du bist doch selbst Vater, lässt dich das derart kalt?«, fragte Durant und hielt ihm die blaue Pappschachtel entgegen. Sie jagten, ohne viel zu sprechen, die Autobahn hinab, bis sie in einer grün schillernden Talaue die bunten Werbeschilder von Tankstellen und Fastfood-Restaurants erblickten. Hellmer murmelte etwas von Rausfahren und...

Erscheint lt. Verlag 12.8.2014
Reihe/Serie Julia Durant ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 15. Fall • Andreas Franz Julia Durant Reihenfolge • Daniel Holbe Julia Durant • Eingeweide • ermordete Frauen • Eva Stevens • Fechenheim • Frankfurt • Frankfurt Krimi • Frank Hellmer • Frauenleichen • Julia Durant • Julia Durant 15 • Julia Durant Krimis • Julia Durant Reihenfolge • Kannibalismus • Krimi deutsche Autoren • Krimi Deutschland • Krimi Frankfurt • Krimi Kommissarin • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis für Männer • Krimis mit Kommissarin • louis fischer • Mathias Wollner • Mord • München • Offenbach • Organe • Peter Kullmer • Polizei Krimis/Thriller • Riederwald • Serienkiller • Spannung • Stalker • Stalking • Verstümmelung
ISBN-10 3-426-42475-4 / 3426424754
ISBN-13 978-3-426-42475-9 / 9783426424759
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