Nie wirst du entkommen / Heiß glüht mein Hass (eBook)

Die Chicago-Reihe 5 und 6

(Autor)

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2014 | 1. Auflage
841 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-42872-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Nie wirst du entkommen / Heiß glüht mein Hass -  Karen Rose
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Zwei unglaublich fesselnde Thriller der Bestsellerautorin im Doppelband Nie wirst du entkommen »Komm zu mir!«, lockt die Stimme, die Cynthia seit Wochen verfolgt. Schließlich tut die junge Frau, wie ihr geheißen: Sie stürzt sich vom Balkon. Cynthia ist nur die Erste in einer ganzen Serie. Alle waren sie Patientinnen von Tess Ciccotelli. Detective Aidan Reagan hält die bildschöne Psychiaterin zunächst für eine äußerst gefährliche Frau. Bis er erkennt, dass sie Opfer einer bösen Intrige zu werden droht. Heiß glüht mein Hass Zu spät erkennt Caitlin, dass ihr Leben in Gefahr ist - wenig später verschlingen Flammen ihren toten Körper. Sie ist nicht das erste Opfer des Mörders, der in Chicago wütet. Um ihn zu fassen, muss Detective Mia Mitchell mit dem Brandexperten Reed Solliday zusammenarbeiten - ein Bündnis, in dem bald die Fetzen fliegen. Als der Killer Mia ins Visier nimmt, ist Reed ihre einzige Hoffnung.

Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D.C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sind und regelmäßig u. a. auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und der Sunday Times stehen. Für zwei ihrer Thriller gewann die Autorin den begehrten RITA-Award. In Deutschland finden sich ihre Bücher regelmäßig in den Top 10 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Karen Rose studierte an der Universität von Maryland, Washington, D. C. Ihre hochspannenden Thriller sind preisgekrönte internationale Topseller, die in zahlreiche Sprachen übersetzt worden sind und regelmäßig u. a. auf den Bestsellerlisten der New York Times, der USA Today und der Sunday Times stehen. Fürzwei ihrer Thriller gewann die Autorin den begehrten RITA-Award. In Deutschland finden sich ihre Bücher regelmäßig auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Wenn Karen Rose nicht gerade Thriller schreibt oder auf Weltreise ist, lebt sie mit ihrem Mann und ihren zwei Töchtern in Florida.

Prolog


Chicago

Samstag, 11. März, 23.45 Uhr


Cynthia.«

Es war bloß ein Flüstern, unendlich leise, aber sie hörte es dennoch.

Nein. Cynthia Adams kniff die Augen zusammen und drückte ihren Hinterkopf ins Kissen, dessen Weichheit ihren erstarrten Körper zu verspotten schien. Ihre Finger gruben sich in das Laken und krallten sich so fest in den Stoff, dass es schmerzte. Nicht schon wieder. Ein Schluchzen stieg in ihrer Kehle auf, unkontrolliert und verzweifelt. »Geh weg«, flüsterte sie heiser. »Geh weg. Bitte lass mich in Frieden.«

Aber sie wusste, dass sie ins Leere sprach. Wenn sie die Augen öffnete, würde sie nur ins Dunkel ihres Schlafzimmers starren. Hier war niemand. Und dennoch quälte sie das furchtbare Flüstern bereits seit Wochen. Jede Nacht lag sie voller Furcht im Bett und wartete. Wartete auf die Stimme aus ihrem schlimmsten Alptraum. Manchmal hörte sie sie. Manchmal lag sie nur wach, steif wie ein Brett, und wartete. Es war der Wind. Und es waren Schatten. Es war gar nichts.

Aber es war real. Sie wusste es.

»Cynthia? Hilf mir doch!« Die Stimme eines kleinen Mädchens, das mitten in der Nacht Trost brauchte. Ein verängstigtes kleines Mädchen. Ein totes kleines Mädchen.

Sie ist tot. Ich weiß, dass sie tot ist. Jeden Sonntag legte sie Lilien auf Melanies Grab. Melanie war tot.

Aber sie war trotzdem hier. Und sie will mich zu sich holen. Blind griff sie nach der Flasche auf ihrem Nachttisch und schluckte zwei Tabletten. Geh weg. Bitte geh doch weg.

»Cynthia?« Es war echt. So echt. Bitte, lieber Gott, hilf mir. Ich verliere den Verstand. »Warum hast du das getan?« Das Flüstern verebbte, kehrte dann jedoch lauter zurück. »Ich muss es wissen. Warum?«

Warum? Sie wusste nicht, warum. Verdammt, sie wusste doch nicht, warum. Sie drehte sich auf die Seite, vergrub ihr Gesicht im Kissen und machte sich so klein wie möglich. Hielt den Atem an. Wartete.

Es war still. Melanie war fort. Cynthia holte vorsichtig Atem und fuhr entsetzt hoch, als der Duft in ihre Nase drang. Lilien! »Nein.« Hastig floh sie aus dem Bett und wich zurück, ohne den Blick von dem Kissen nehmen zu können, unter dem die Spitze einer einzelnen Lilie zu sehen war.

»Du hättest dort sein müssen, Cynthia.« Das Flüstern war nun scharf, verbittert. »Ich hätte Lilien auf dein Grab legen müssen.«

Cynthia sog bebend die Luft ein. Sie zwang sich zu wiederholen, was die Psychiaterin ihr zu sagen geraten hatte. »Das ist nicht echt. Das ist nicht echt.«

»Es ist echt, Cynthia. Ich bin echt.« Melanie war nicht länger ein Kind, ihre Stimme klang wie die einer verärgerten Erwachsenen. Cynthia schauderte. Melanie hatte ein Recht darauf, wütend zu sein. Ich bin ein Feigling gewesen. »Du bist einmal weggelaufen, Cyn. Du hast dich versteckt. Dieses Mal kannst du dich nicht mehr verstecken. Du wirst mich nie wieder im Stich lassen!«

Cynthia wich langsam zurück, bis sie an ihre Zimmertür stieß. Sie schloss die Augen, während sie hinter sich nach dem kalten, tröstenden Griff tastete. »Du bist nicht echt. Du bist nicht echt.«

»Du hättest an meiner Stelle sein sollen. Warum hast du mich verlassen? Wieso hast du mich bei ihm gelassen? Wie konntest du das nur tun? Du hast gesagt, du liebst mich. Aber du hast mich im Stich gelassen. Mit ihm. Du hast mich nie geliebt.« Ein Schluchzen brach durch Melanies Stimme, und in Cynthias Augen brannten Tränen.

»Das ist nicht wahr. Ich habe dich geliebt«, flüsterte sie verzweifelt. »So sehr.«

»Du hast mich nie geliebt.« Melanie war wieder das Kind. Das unschuldige Kind. »Er hat mir wehgetan, Cyn. Und du hast es zugelassen. Du hast zugelassen, dass er mir wehgetan hat … immer wieder. Wieso?«

Cynthia riss die Tür auf und taumelte rückwärts in den Flur, wo eine einzelne Lampe brannte. Sie erstarrte. Noch mehr Lilien. Überall. Sie wandte sich langsam um und starrte fassungslos auf die Blumen. Sie verspotteten sie. Verspotteten ihren Verstand.

»Komm zu mir, Cyn.« Melanies Stimme klang lockend. »Komm. Es ist gar nicht so schlecht hier. Wir können zusammen sein. Du kannst für mich sorgen. Wie du es versprochen hast.«

»Nein.« Sie presste sich die Hände auf die Ohren und rannte zur Tür. »Nein!«

»Du kannst dich nicht verstecken, Cyn. Komm zu mir. Du willst es doch.« Sie klang jetzt so lieb, so süß. Melanie war so süß gewesen. Damals. Nun war sie tot. Und ich bin schuld.

Cynthia riss die Wohnungstür auf. Und unterdrückte einen Schrei. Dann bückte sie sich langsam und hob das Bild auf, das auf der Fußmatte lag. Entsetzt starrte sie auf die leblose Gestalt, die an einem Seil baumelte, und die Erinnerungen an den Tag, an dem sie sie gefunden hatte, stürmten in ihr Bewusstsein. Melanie hatte am Seil gebaumelt, sich sachte bewegt …

»Du hast mich dazu getrieben«, sagte Melanie, die Stimme nun kalt wie Eis. »Du verdienst dein Leben nicht.«

Die Hände, die das Foto hielten, zitterten heftig. »Das ist wahr«, flüsterte sie.

»Dann komm zu mir, Cyn. Bitte komm.«

Cynthia wich wieder zurück, hinein in die Wohnung, ihre Hand tastete nach dem Telefon. »Ruf Dr. Chick an. Los«, murmelte sie. Sie wird mir sagen, dass ich nicht wahnsinnig geworden bin. Aber in diesem Moment klingelte das Telefon, und sie zuckte erschreckt zurück. Starrte auf den Hörer, als sei er ein lebendes Wesen. Als könne er im nächsten Moment zischeln und zubeißen. Aber der Apparat klingelte nur.

»Geh ran, Cynthia«, sagte Melanie ruhig. »Mach schon.«

Mit bebenden Händen griff Cynthia nach dem Telefon. »H-hallo?«

»Cynthia? Hier ist Dr. Ciccotelli.«

Die Erleichterung war so groß, dass Cynthia die Knie nachgaben. Diese feste, vertraute, lebendige Stimme. Cynthia schluchzte auf. »Ich höre sie, Dr. Chick. Melanie. Sie ist hier. Ich höre sie.«

»Natürlich hören Sie sie. Sie ruft Sie zu sich. Und genau das ist es, was Sie verdienen. Gehen Sie zu ihr. Machen Sie dem ein Ende. Jetzt gleich.«

»Aber …« Tränen rannen Cynthia über die Wangen.

»Aber …«

»Tun Sie es, Cynthia. Sie ist tot, und das haben Sie zu verantworten. Gehen Sie zu ihr. Tun Sie, was Sie schon vor Jahren hätten tun müssen. Kümmern Sie sich um sie.«

»Komm zu mir«, befahl Melanie, ihre Stimme nun wieder die einer Erwachsenen. »Komm.«

Cynthia ließ den Hörer fallen und wich zurück. Ich bin so müde. So furchtbar müde. »Lass mich schlafen«, flüsterte sie. »Ich möchte nur schlafen.«

»Komm zu mir«, sagte Melanie ebenso leise. »Dann lass ich dich schlafen.«

Das hatte Melanie ihr schon so oft versprochen. In so vielen Nächten. Cynthia wandte sich um und blickte zum Fenster. Hinter der Scheibe lag das Dunkel der Nacht. Und was noch? Schlaf. Frieden.

Frieden.

Das Wohnzimmer war leer. Cynthia Adams war nicht länger in Reichweite der Kamera. Der Bildschirm des Laptops zeigte die panische Frau nicht mehr. Sie würde es tun. Die Spannung stieg. Nach vier Wochen würde Cynthia Adams es nun endlich tun. Nach vier Wochen intensiver »Pflege« stand sie nun am Rand des Wahnsinns. Nur noch ein kleiner Schubs, und sie würde in den Abgrund stürzen. Und das hoffentlich buchstäblich.

»Sie ist am Fenster.« Die Frau auf dem Beifahrersitz war bleich. Ihre Stimme zitterte, als sie das Mikrofon behutsam in den Schoß legte. »Ich kann das nicht mehr.«

»Du machst das, solange ich es dir sage.«

Sie zog den Kopf ein. »Sie will springen. Bitte, ich muss ihr sagen, dass sie das nicht darf.«

Nicht darf?Das Mädchen war so irre wie Cynthia Adams. »Sag ihr, dass sie kommen soll.« Sie rührte sich nicht. Die Wut kochte augenblicklich hoch. »Sag es ihr, oder dein Bruder stirbt. Du solltest inzwischen wissen, dass ich nicht bluffe. Sag ihr, sie soll kommen, du würdest sie brauchen, sie schulde es dir. Sag ihr, dass alles gut wird, wenn ihr zusammen seid. Mach schon. Und tu es mit Gefühl.« Aber sie regte sich immer noch nicht. »Mach schon!«

Endlich nahm sie das Mikrofon. »Cyn«, flüsterte sie. »Ich brauche dich. Ich habe Angst.« Und das war die Wahrheit. Nichts steigerte die Dramatik effektiver als die Wirklichkeit. »Bitte, komm.« Ihre Stimme brach. »Dann wird alles wieder gut. Bitte.« Ihr Flüstern wurde flehend.

Der Blick auf Adams’ Fenster vom Fahrersitz aus war großartig. Die Schiebetür glitt langsam zur Seite, und Cynthia Adams erschien. Ihr Nachthemd wehte im kalten Märzwind.

Sie würde eine attraktive Leiche abgeben. Ganz Gloria Swanson. Boulevard der Dämmerung … ein toller Film. Heutzutage brachte Hollywood so etwas nicht mehr zustande. Ja, damit würde sich dieses Ereignis wunderbar feiern lassen: Popcorn und ein alter Film. Nur gäbe es nichts zu feiern, wenn Cynthia Adams nur auf dem Balkon herumstand. Spring schon, du dumme Kuh.

»Sag ihr, dass sie kommen soll. Sie soll springen. Gib alles, Herzchen.«

Sie schluckte bei diesem sarkastischen Kosenamen, gehorchte aber. »Cynthia, nur noch einen Schritt. Einen kleinen Schritt. Ich warte auf dich.«

»Jetzt wie ein Kind. Wie ein kleines Mädchen.«

»Bitte, Cynthia. Ich habe solche Angst.« Das Mädchen konnte wirklich gut mit der Stimme umgehen. Es konnte problemlos von einer Erwachsenen zu einem Kind, von der toten Melanie zu der Psychiaterin Ciccotelli überwechseln. »Bitte komm.« Sie holte tief Luft und stieß sie bebend wieder aus. »Ich brauche dich.«

Und...

Erscheint lt. Verlag 27.5.2014
Reihe/Serie Die Chicago-Reihe
Übersetzer Kerstin Winter
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Aidan Reagan • amerikanische thriller • Atlantic City • Brandexperte • Carmichael • Chicago • Cynthia Adam • Doppelband • Karen Rose Bücher • Karen Rose Chicago Reihe • Karen Rose deutsch • Mia Mitchell • Penny Hill • Psychiaterin • Reed Solliday • Romantic Thrill • Romantische Thriller • Selbstmorde • Serienmörder • Spannung • Spinnelli • Tess Ciccotelli • Thriller Autorinnen • Thriller für Frauen • Thriller Karen Rose • Thriller mit Liebesgeschichte • thriller reihe • Thriller Romantik • Thriller USA • Todd Murphy • Verbrechen
ISBN-10 3-426-42872-5 / 3426428725
ISBN-13 978-3-426-42872-6 / 9783426428726
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