Funken der Gewissheit (eBook)
CCCIV, 100 Seiten
Francke-Buch (Verlag)
978-3-86827-939-9 (ISBN)
Karen Kingsbury war Reporterin bei der Los Angeles Times und widemt sich seit einiger Zeit ganz dem Schreiben christlicher Romane. Heute sind mehr als 2 Millionen Exemplare ihrer Büchern lieferbar, von denen jedes ein Bestseller in den USA ist. Karen lebt mit ihrem Mann, 3 eigenen und 3 adoptierten Kindern in Washington.
Karen Kingsbury war Reporterin bei der Los Angeles Times und widemt sich seit einiger Zeit ganz dem Schreiben christlicher Romane. Heute sind mehr als 2 Millionen Exemplare ihrer Büchern lieferbar, von denen jedes ein Bestseller in den USA ist. Karen lebt mit ihrem Mann, 3 eigenen und 3 adoptierten Kindern in Washington.
Kapitel 1
Dieser Story konnte einfach kein Reporter widerstehen.
Eine Stalkerin, die in der Wahnvorstellung lebte, sie wäre mit dem berühmten Schauspieler Dayne Matthews verheiratet. Die Anklage der Staatsanwaltschaft gegen diese geisteskranke Frau, die urplötzlich in der romantischen Bucht von Paradise Cove aus der Dunkelheit aufgetaucht war und versucht hatte, eine Mitarbeiterin von Dayne zu ermorden. Dayne Matthews’ heldenhafte Rettung seiner Mitarbeiterin. Dazu die Fotos, auf denen er einige Zeit vorher in der Nähe dieses Strandes eine unbekannte Frau geküsst hatte, und der Umstand, dass es bis jetzt niemandem gelungen war herauszufinden, wer diese Frau war.
Es spielte keine Rolle, dass es sich heute nur um die Aufnahme von Zeugenaussagen im Vorfeld des Prozesses handelte. Ein großes Aufgebot an Übertragungswagen, Reportern und Fotografen umschwärmte an diesem Januarmorgen in der Hoffnung, einen Blick auf den Star zu erhaschen, und gierig nach neuen Details den Eingang zum Gerichtsgebäude von Los Angeles.
Dayne Matthews saß auf dem Rücksitz eines schwarzen Mietwagens. Sein Anwalt, Joe Morris, saß am Steuer. Sie standen an einer roten Ampel vor dem Gerichtsgebäude und konnten alles gut beobachten. Fernsehleute, Zeitungsreporter und Fotografen der Boulevardpresse drängten sich auf dem Gehweg, suchten den besten Blickwinkel, den geringsten Schatten, steckten Kabel zusammen und stellten ihre Linsen scharf, während sie darauf warteten, dass er endlich auftauchte.
„Sie sind mit ihrer vollen Ausrüstung gekommen.“ Joe lenkte den Wagen auf den Parkplatz.
„Sie lieben eine gute Story.“ Die heutige Zeitung lag auf dem Sitz neben Dayne. Er nahm sie in die Hand. Sein Pressesprecher hatte eine Mitteilung herausgegeben und die Informationen bewusst knapp gehalten. In dem Artikel stand: Dayne Matthews und seine Mitarbeiterin, deren Name nicht genannt wurde, erscheinen heute Morgen vor Gericht, um im Fall gegen die Stalkerin Margie Madden ihre Zeugenaussagen zu machen.
Dayne schmunzelte. Katy würde erst eine halbe Stunde nach ihm ins Gerichtsgebäude kommen, und sie war viel mehr als nur eine Mitarbeiterin, auch wenn die Medien und die Polizei sie von Anfang an nur als solche gesehen hatten. Eine „Mitarbeiterin“, die ihm angeblich geholfen hatte, eine geeignete Stelle für die Dreharbeiten des nächsten Films zu suchen. Da Katy unbekannt war und ihren Namen bis zur Verhandlung nicht preisgeben musste, brauchte niemand zu wissen, dass sie selbst eine Schauspielerin war und die weibliche Hauptrolle in Dream On abgelehnt hatte oder dass sie in Bloomington, Indiana, lebte. Die Boulevardblätter hatten ein Foto, auf dem er an jenem Abend einige Zeit vorher eine Frau geküsst hatte; er hatte erklärt, dass sie eine Schauspielerin sei, die anonym bleiben wolle. Die Medien hatten die zwei Geschichten nie zusammengebracht.
„Gehen wir.“ Sein Anwalt atmete laut hörbar aus und stellte den Motor aus. „Es wird eine Weile dauern, bis wir uns einen Weg durch diesen Pulk gebahnt haben.“
Dayne öffnete die Wagentür. Die Erklärung, die er der Presse und der Polizei gegeben hatte, hatte so große Lücken, dass ein Zug durchpassen würde, aber nichts davon war gelogen. Nicht wirklich. Katy war in einem gewissen Sinn für kurze Zeit seine Mitarbeiterin gewesen. Und die Polizei interessierte sich nicht für die Fotos in den Boulevardblättern, auf denen er irgendeine Frau am Strand küsste. Schließlich stand nicht er als Angeklagter vor Gericht.
Sondern Margie Madden.
Mit dieser Erklärung gewannen sie Zeit. Auf diese Weise konnten sie Katy so lange wie möglich vor den Blitzlichtgewittern fernhalten. Wenn die Presse dann irgendwann ihre Zeugenaussage hören und ihren Namen erfahren und herausfinden würde, dass sie daran gedacht hatte, die Rolle in Dream On zu übernehmen, wäre der Film schon in den Kinos und Katy wäre nur ein kleiner Aspekt der Geschichte.
Dayne und Joe marschierten mit schnellen Schritten dicht nebeneinander her. Joe war eigens aus New York City nach Los Angeles geflogen, obwohl seine Anwesenheit nicht unbedingt erforderlich gewesen wäre. Die Staatsanwaltschaft führte die Zeugenvernehmung durch, und normalerweise brauchten Zeugen keinen Anwalt. Aber bei Dayne war das anders. Sein öffentliches Erscheinungsbild stand jedes Mal, wenn er etwas sagte oder tat, das mit der Polizei oder dem Gericht zu tun hatte, auf dem Prüfstein. Sein Anwalt plante sogar, jemanden aus seinem New Yorker Büro nach Los Angeles zu schicken, der während des Prozesses im Mai ständig an Daynes Seite bleiben sollte.
Sie waren noch dreißig Meter vom Gerichtsgebäude entfernt, als der Reporterschwarm von Daynes Ankunft Wind bekam. Eilig drehten sie sich herum und richteten ihre Kameras auf ihn. Einige adrett gekleidete Nachrichtensprecher schoben sich mit großen Mikrofonen in den Händen vor die anderen Reporter. Je größer der Nachrichtensender war, umso größer war die Wahrscheinlichkeit, dass sie ihn mit seinem Nachnamen ansprachen.
„Mr Matthews.“ Eine stark geschminkte Blondine stellte sich ihm in den Weg. „Stimmt es, dass Sie den Richter dazu bringen wollen, dass er an Margie Madden ein Exempel statuiert, und stimmt es, dass ...?“
„Kein Kommentar.“ Joe nahm Dayne am Ellbogen und bahnte sich mit seinem anderen Arm einen Weg durch die Menge. „Entschuldigen Sie uns.“
„Dayne“, rief ein Fotograf, der einige Reihen weiter hinten in der Menge stand. „Erzähl uns etwas über diese Mitarbeiterin. Wo ist sie? Sollte sie nicht ...?“
„Sie ist schon hier.“ Joes Antwort war so laut, dass jeder sie hören konnte. Das war Teil des Plans, da er die Presse davon abbringen wollte, noch länger hier zu bleiben und auf Katy zu warten.
Der Fotograf hob die Hand und rief wieder: „Arbeitet sie immer noch mit Dayne zusammen? Und in welcher Funktion, da wir ihren Namen nicht kennen und ...?“
„Kein Kommentar.“ Joe behielt sein Tempo bei. Er zog Dayne mit sich und ließ ihm keinen Raum für Antworten. Dayne war dankbar über Joes energische Hilfe. Wenn er seinen Anwalt öfter an seiner Seite hätte, würden die Paparazzi ihn vielleicht in Ruhe lassen. Bei diesem Gedanken konnte er sich nur mühsam ein Grinsen verkneifen.
Man machte ihnen einen schmalen Weg frei, und Dayne bemühte sich, mit ernster Miene geradeaus zu schauen. Die Presse hatte ihre gewünschten Fotos und ihr Filmmaterial: Dayne Matthews, Hollywoodstar, kommt zum Gericht, um gegen die geisteskranke Stalkerin auszusagen, die versucht hatte, seine Mitarbeiterin zu töten.
Abgesehen von neugierigen Blicken und geflüsterten Bemerkungen wurden Dayne und Joe nicht mehr behelligt, bis sie das Gebäude betraten und mit dem Aufzug in den achten Stock fuhren. Dayne blieb eine Minute am Fenster stehen und ließ seinen Blick über das dunstige Los Angeles schweifen. Irgendwo da draußen war Katy Hart. Sie war wieder in seiner Stadt und in dieser Minute zum Gerichtsgebäude unterwegs. Seit Weihnachten konnte er kaum an etwas anderes denken als an ihren Besuch.
„Hier entlang.“ Joe ging voraus und steuerte auf ein Zimmer am Ende des Ganges zu.
Sie wurden von einer streng aussehenden Frau Mitte fünfzig begrüßt. Sie stellte sich als die für den Fall zuständige Staatsanwältin vor. „Wir haben ein Zimmer für Sie reserviert.“ Sie bedachte die beiden Männer mit einem geschäftsmäßigen Lächeln. „Folgen Sie mir.“
Während sie durch einen langen Flur schritten, erklärte die Staatsanwältin die Vorgehensweise, aber Dayne nickte nur hin und wieder. Um die Details würde sich Joe kümmern. Er musste nur erzählen, was damals am Strand passiert war, während die Staatsanwältin seine Aussage auf Band aufnahm. Im Moment konnte er seinen Gedanken freien Lauf lassen und an Katy denken.
Er hatte seit der Premiere von Annie nichts mehr von ihr gehört, aber sie war da, wenn er aufwachte und wenn er sich schlafen legte. Die letzten Monate waren die einsamsten seines Lebens gewesen. Es war nicht so, dass er keine Angebote haben würde. Er steckte mitten in den Dreharbeiten für einen Romantik-Thriller mit Angie Carr, einer dunkelhaarigen Schönheit mit exotischem Aussehen und einer Vorliebe für ihre männlichen Co-Stars. Sie hatten sich schon bei mehreren Anlässen getroffen, aber bis jetzt noch nie einen Film miteinander gedreht.
Am ersten Tag der Dreharbeiten hatte sie den Kopf aus ihrem Wohnwagen gesteckt und ihn gerufen. „Dayne, kommst du bitte mal?“ Ihre Augen funkelten und ihre Lippen bildeten den Schmollmund, für den sie berühmt war. „Ich habe eine Frage.“
Er steckte gerade mitten in einem wichtigen Gespräch mit seinem Agenten. Aber Angie hatte Vorrang, da es für den Film wichtig war, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte. Er ging rasch zu ihrem Wohnwagen, trat ein und schloss die Tür hinter sich.
Sie stand in einem durchsichtigen Negligee vor ihm. „Hi.“ Sie trat einen Schritt näher. „Ich wollte dich nach deiner Meinung fragen.“ Noch ein Schritt. „Passt das für die Schlafzimmerszene am Anfang des Films?“
Er schluckte und legte die Hand auf den Türgriff. „Ich dachte, im Skript ist von einem Nachthemd die Rede.“
Sie formte die Lippen zu einem Schmollmund, den die meisten Männer unwiderstehlich gefunden hätten. Sie spielte mit einer Haarsträhne, senkte das Kinn und sah absolut verführerisch aus. „Gefällt es dir nicht?“
„Ja, also ...“ Er lachte kurz und rieb sich den...
Erscheint lt. Verlag | 1.1.2011 |
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Reihe/Serie | Boulevard der Träume |
Übersetzer | Silvia Lutz |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Romane / Erzählungen |
Schlagworte | christlicher Liebesroman • Christlicher Roman • Familiengeheimnis • Hollywood • Liebe • Liebesgeschichte • Privatdetektiv • Prozess • Schauspieler • Stalken • Stalking • Stalking, Hollywood, christlicher Liebesroman, Privatdetektiv, Familiengeheimnis |
ISBN-10 | 3-86827-939-3 / 3868279393 |
ISBN-13 | 978-3-86827-939-9 / 9783868279399 |
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