Intergenerationelle Erinnerung in der Schweiz (eBook)

Zweiter Weltkrieg, Holocaust und Nationalsozialismus im Gespräch
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2013 | 2014
XVIII, 326 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (Verlag)
978-3-658-03305-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Intergenerationelle Erinnerung in der Schweiz - Nicole Burgermeister, Nicole Peter
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?Mitte der 1990er Jahre geriet die Schweiz vergangenheitspolitisch ins Kreuzfeuer internationaler Kritik. Vor dem Hintergrund einer zunehmenden Universalisierung der Erinnerung an den Holocaust sah sich die Schweiz mit Fragen zu ihrer Rolle während des Zweiten Weltkrieges konfrontiert. Das jahrzehntelang gepflegte Geschichtsbild vom neutralen und humanitären Sonderfall wurde dabei grundlegend erschüttert. Eine Folge der Kontroversen um 'Nachrichtenlose Vermögen', 'Nazigold' und schweizerische Flüchtlingspolitik war die staatliche Einsetzung einer Unabhängigen Expertenkommission (UEK), die die Rolle der Schweiz während des Zweiten Weltkrieges historisch und juristisch aufarbeitete. Welche Auswirkungen diese vergangenheitspolitischen Debatten und die offiziellen Aufarbeitungsbemühungen auf das Geschichtsbild breiter Bevölkerungskreise hatten, blieb bislang unerforscht. Anhand von intergenerationell zusammengesetzten Gruppendiskussionen zeigt dieser Band nunmehr auf, wie heute die Zeit des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus in der Bevölkerung vergegenwärtigt wird. Die Studie bietet Einblick in ein Erinnerungsgeschehen, das bisher kaum ins Blickfeld der Forschung gerückt ist.

Nicole Burgermeister ist Soziologin und Klinische Psychologin und arbeitet in einer Psychotherapeutischen Tagesklinik.

Nicole Peter ist Historikerin und arbeitet als Museumspädagogin und Kuratorin.

Nicole Burgermeister ist Soziologin und Klinische Psychologin und arbeitet in einer Psychotherapeutischen Tagesklinik.Nicole Peter ist Historikerin und arbeitet als Museumspädagogin und Kuratorin.

Vorwort und Dank 6
Inhaltsverzeichnis 8
Einleitung 11
WWII reloaded 12
Fragestellung und Erkenntnisinteressen 13
Aufbau 15
1 Historische Perspektiven und methodischer Bezugsrahmen 18
1.1 Erinnerungskulturen 18
1.1.1 Historiographische Konzepte – Geschichte oder Gedächtnis 21
1.1.2 Perspektiven auf gegenwärtige Erinnerungskulturen 23
1.2 Intergenerationell zusammengesetzte Gruppendiskussionen 31
1.2.1 Erhebungsverfahren 39
1.2.2 Analyseverfahren 49
2 Erinnerungskulturelle Konjunkturen in der Schweiz seit Mitte der 1940er Jahre 57
2.1 Erinnerungskulturen während und nach Ende des Kalten Krieges 58
2.2 Alles unter Kontrolle? – die 1950er Jahre 60
2.3 Sand im Getriebe und geschichtsbildskeptische Gegenerinnerungen – die 1960er Jahre 63
2.4 Ein verlorenes Jahrzehnt? – die 1970er Jahre 70
2.5 Action – in den 1980er Jahren 75
2.6 Erosion patriotischer Gedächtnisse und Holocaust-Erinnerung seit den 1990er Jahren 84
2.7 Fazit 103
3 Intergenerationell zusammengesetzte Gruppendiskussionen als Erinnerungsräume 106
3.1 Kommunikative Vergegenwärtigung von Vergangenheit in der Familie 108
3.1.1 Der Zweite Weltkrieg – (k) ein Familienthema? 109
3.1.2 Familienbanden – Kontinuitäten, Divergenzen und Konflikte 111
3.1.3 Familien – Heterogene Erinnerungsräume 115
3.2 Vielfältige Bezugsorte: Zur Bedeutung von Schule, Fernsehen, Buch und Co. 119
3.2.1 In der Schule gelernt 122
3.2.2 Auf der Leinwand verfolgt 124
3.2.3 Vor Ort besucht 130
3.2.4 In Büchern gelesen 132
3.3 Generation als Gedächtniskategorie 136
3.3.1 Generationell erinnern? 137
3.3.2 Generation als argumentative Selbst- und Fremdthematisierungsformel 139
3.4 Gruppendiskussionen als gemeinsame soziale Praxis – die Rolle der Interviewerinnen 146
3.4.1 Treuhänderinnen gelebter Geschichte 147
3.4.2 Repräsentantinnen der UEK 149
3.5 Fazit 152
4 Umkämpfte Erinnerung – Divergenzen und Konvergenzen im kommunikativen Erinnern 154
4.1 Einblicke ins gegenwärtige Erinnerungsgeschehen 155
4.1.1 Divergierende Erinnerungen in den Gruppendiskussionen 155
4.1.2 Gemeinsamkeiten im kommunikativen Erinnern 170
4.2 Die 1990er-Jahre-Debatten im Nacken: Aktuelle Modi des Vergangenheitsbezugs 174
4.2.1 Linke und Rechte Erinnerung: Polarisierender Erinnerungsmodus 175
4.2.2 Um Ausgleich bedacht: Komplementärer Erinnerungsmodus 182
4.2.3 Viel Lärm um wenig: Metathematisierender Erinnerungsmodus 190
4.3 Fazit 196
5 Mitten im Abseits – Bilder und Vorstellungen zur Schweiz während des Zweiten Weltkriegs 198
5.1 Vorstellungen zur Situation der Bevölkerung im Krieg 199
5.1.1 Erfahrungen und Erzählungen 200
5.1.2 Vergangenheitskonstruktion im intergenerationellen Dialog 206
5.1.3 Instrumentalisierte Erinnerungen 208
5.2 Die Schweiz in Europa 213
5.2.1 Die Schweiz als Insel 214
5.2.2 Umstrittene Neutralität 218
5.3 «Flüchtlinge» und «humanitäre Tradition» 224
5.3.1 «Angst» und «Not» als Argument 228
5.3.2 Die Hilfsbereitschaft der Bevölkerung als Argument 232
5.3.3 Antisemitismus in den Gruppendiskussionen 236
5.4 Vom Holocaust in der Schweiz 241
5.4.1 Ein Genozid unter vielen 243
5.4.2 Ein- und Auslagerungen in den Gruppendiskussionen 247
5.4.3 Ein zu dunkles Kapitel? 254
5.5 Fazit 262
6 Der Zweite Weltkrieg: (K)Eine Gebrauchsgeschichte? 266
6.1 Vom Exempel zum Memento 267
6.2 Von eingeschränkten Partizipationen 269
6.2.1 Geschichte für eine kleine Minderheit 270
6.3 Die Vergangenheit in der Gegenwart 273
6.3.1 Vergangenheit abschließen 274
6.3.2 Gegenwart und Zukunft im Blick 277
6.4 Schuld(ig) sein? 280
6.4.1 Die neue internationale Moral 281
6.4.2 Ein Imperativ in der Kritik 282
6.5 Was tun? 290
6.6 Fazit 294
Schluss 296
Bibliographie 310
Literatur 314
Anhang 334

Erscheint lt. Verlag 6.12.2013
Reihe/Serie Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies
Zusatzinfo XVIII, 326 S. 6 Abb.
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Sozialwissenschaften Soziologie
Schlagworte Erinnerungskultur • Intergenerationelle Tradierung • Qualitative Sozialforschung • Schweiz • Vergangenheitsaufbereitung • Zweiter Weltkrieg
ISBN-10 3-658-03305-3 / 3658033053
ISBN-13 978-3-658-03305-7 / 9783658033057
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