'Dann hör doch einfach auf...!' - Lebensgeschichte eines Alkoholikers (eBook)
162 Seiten
Acabus Verlag
978-3-86282-208-9 (ISBN)
Alfred Endres, Jahrgang 1967, ist Maschinenbautechniker und arbeitet seit über 25 Jahren in der Kfz-Zulieferindustrie. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in München. Schon als Jugendlicher begann Alfred Endres regelmäßig Alkohol zu trinken und wurde schließlich zum Suchtkranken. Erst Jahrzehnte später gelang es ihm, seine Sucht zu besiegen und er beschloss seine Erfahrungen in einer Autobiografie niederzuschreiben.
Alfred Endres, Jahrgang 1967, ist Maschinenbautechniker und arbeitet seit über 25 Jahren in der Kfz-Zulieferindustrie. Er ist verheiratet und lebt mit seiner Frau in München. Schon als Jugendlicher begann Alfred Endres regelmäßig Alkohol zu trinken und wurde schließlich zum Suchtkranken. Erst Jahrzehnte später gelang es ihm, seine Sucht zu besiegen und er beschloss seine Erfahrungen in einer Autobiografie niederzuschreiben.
Vorwort 6
Tiefe Wurzeln in der Vergangenheit 8
Mai 2009, Koma 15
Eine schwierige Jugend 16
Auf Freiersfüßen 22
Mai 2009, Koma 29
Der bewegte junge Mann 30
Erste Probleme im Beruf 34
Mai 2009, Koma 41
Tsunami im Gehirn 42
Neue Hobbys und das gleiche Laster 46
Mai 2009, Koma 50
Verschlechterung statt Besserung 52
Silberstreif am Horizont? 55
Mai 2009, Koma 58
Die Frau fürs Leben kommt zu spät 59
Der Alltag und der Alkohol melden sich zurück 64
Mai 2009, Koma 68
Die Schlinge zieht sich zu 69
Verzweifelter Kampf um das berufliche Überleben 73
Mai 2009, Koma 83
Schwarze Schatten 84
Das nahende Ende 93
Mai 2009, Koma 102
Der letzte Tag eines nassen Alkoholikers 103
Die ersten Schritte in ein neues Leben 110
Schuld und Sühne 117
Schritte zur Genesung 121
Suchttherapie 125
Ein geflickter Bauch 136
Keine Schonfrist mehr 142
Der Frieden nähert sich 147
Der Weg zurück zur Arbeit ist steinig 151
Der hohe Preis für ein gewonnenes Leben 153
Abschiedsbrief 156
Epilog 158
Der Autor 160
Aus dem Kapitel: Tiefe Wurzeln in der Vergangenheit In dem Sechs-Parteien-Haus, in dem ich aufwuchs, ging es Anfang der 80er Jahre recht munter zu. Die Nachbarn hatten sich im Laufe der Jahre miteinander arrangiert, ja angefreundet; die Kinder waren alle langsam im Teenageralter und das Fahrradgeschäft meines Vaters im Nebenhaus verlieh der ganzen Haus- und Hofgemeinschaft eine Art Zusammengehörigkeitsgefühl. Jeder kannte jeden, man sah sich täglich und hatte sich natürlich auch immer wieder den neusten Klatsch zu erzählen. Wir lebten die 'Lindenstrasse' bevor es sie gab. Natürlich spielten die Kinder Fußball und die Väter waren aufgeteilt in 'Bayern'- und '1860'-Anhänger. Die Jungs taten es ihnen gleich und alles in allem waren wir eine verschworene kleine Wohngemeinschaft. So ergab es sich natürlich auch, dass man sich gelegentlich einlud um abends im Wohnzimmer zusammen mit den 'Männern' jeden Alters Fußball zu gucken, wenn Spiele im Fernsehen übertragen wurden. [...] Niemand kam auch nur auf die Idee, dass man einem 14-jährigen vielleicht nicht pro Halbzeit ein Bier einschenken sollte. Nein, es war doch so, dass es Alles in Allem toll war, wenn die Jungs erwachsen werden wollten, mitredeten und natürlich auch mittranken. So schlimm war das alles ja auch nicht. Bier ist ja in Bayern ein Grundnahrungsmittel, und das schadet ja keinem. Mir hat es auch nicht geschadet, jedenfalls nicht bis ich nach dem Schlusspfiff aufgestanden bin. Ich wollte nur einen Schritt nach vorne machen und krachte ohne es zu merken seitlich gegen den neuen Wohnzimmerschrank der Nachbarn. Das Gelächter war die Krönung des Abends. Nicht, dass ich ausgelacht wurde, nein, das Lachen war mehr als Anerkennung gedacht. 'Passt's auf, der Bua hat ja einen Rausch', so klang es durch den Raum. Ich fand schließlich den Weg in unsere Wohnung im ersten Stock und kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass mir damals ein Vorwurf gemacht wurde. Ich wurde von diesen Monaten an dazu erzogen, den Alkohol als etwas Alltägliches zu betrachten. Verboten hat es mir eigentlich niemand. Schließlich war mein Papa an diesem und an vielen anderen Tagen meiner Trinkerkarriere ja mit dabei. Es ist weiß Gott nicht so, dass ich ihm oder irgendjemand anders einen Vorwurf daraus machen würde, meine Eltern haben mich so gut erzogen wie sie konnten. Sie selbst konnten jedoch nie eine kritische Einstellung gegenüber Suchtkrankheiten wie Rauchen, Trinken usw. aufbauen, zu sehr waren diese 'Allerweltssünden' bei ihnen beiden selbst beheimatet. Sucht bedeutete Sachen wie Heroin oder ähnliche illegale Substanzen, aber nicht Alkohol. Und Bier ist ja auch nicht gleichzusetzen mit Sachen wie Schnaps, Cognac, 'harten Sachen'. Dass alleine der Bierkonsum in der Familie schon vor Generationen 'Einschläge' hinterlassen hatte, wurde geflissentlich übersehen. Bier ist einfach zu 'normal' um als Todbringer angesehen zu werden. Während und nach meiner Therapie entstand in mir eine Distanz zu diesem Leben und dieser Einstellung die nur mit 180-Grad-Wendung zu beschreiben ist. Ich kann mir seitdem sehr gut vorstellen wie hilflos und einsam mein Vater und all die anderen vor ihm in der Familie waren, als sie Trost, Flucht oder einfach nur Entspannung im Alkohol suchten. Sie merkten dabei nicht, dass sie an dem Ast sägten auf dem sie saßen - und auf den sie mich setzten, als sie mich großzogen.
Erscheint lt. Verlag | 22.5.2013 |
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Verlagsort | Hamburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Gesundheit / Leben / Psychologie ► Lebenshilfe / Lebensführung |
Schlagworte | Abhängigkeit • Abstinenz • Alkohl • Alkoholismus • Arbeitslos • Bauchspeicheldrüse • Depression • Droge • Einsamkeit • Fehlgeburt • Koma • München • Pankreas • Sucht • Therapie • Trinken |
ISBN-10 | 3-86282-208-7 / 3862822087 |
ISBN-13 | 978-3-86282-208-9 / 9783862822089 |
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